Sonnenblumen77
Hallo, ich hänge hier mal Teile von einem Text aus der "Neuen Zürcher Zeitung" von heute von Jonas Hermann an: "Falsche Corona-Prognosen: Manipulation im Namen der Wissenschaft, Seit Beginn der Pandemie geistern absurde Vorhersagen durch die Medien. Oft daneben liegt eine Gruppe, von der die meisten Menschen vor Corona noch nie gehört hatten: die sogenannten Modellierer. Sie versuchen, in Modellszenarien zukünftige Entwicklungen zu beschreiben. Dagegen spricht zunächst nichts, weil Wissenschaft nun einmal mit Hypothesen arbeitet. Schwierig wird es, wenn die unrealistischsten Szenarien der Modellrechnungen zu vermeintlich seriösen Prognosen umgeformt werden. Leider haben das Politiker, Journalisten und auch Wissenschafter selbst immer wieder getan. Mitte März schrieb ein Statistiker des Robert-Koch-Instituts auf Twitter: «In vier Wochen haben wir eine höhere Inzidenz als zu Weihnachten.» Das Institut rechnete mit einer Inzidenz von über 300 nach Ostern. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die «Süddeutsche Zeitung» in einer Modellrechnung. Der tatsächliche Wert lag in den Wochen nach Ostern allerdings nie über 175, teilweise auch niedriger. Diese Abweichung ist fast noch verzeihlich, wenn man sich die Zahlen ansieht, die der «Tagesspiegel» in die Welt setzte. Ende März schrieb das Berliner Blatt, im Mai sei «mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 2000 zu rechnen.» Man berief sich dabei auf einen Professor der Technischen Universität Berlin, der diesen Wert modelliert hatte. Unterstützung kam von der sozialdemokratischen Fachkraft für Alarmismus: Der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach griff das Szenario auf und warnte in schrillen Tönen. Anders als die Schweiz oder Österreich verfolgte Deutschland besonders in den vergangenen Monaten eine rigide Pandemiepolitik. Dabei argumentierten Regierung, Wissenschaft und Medien gerne mit den Szenarien der Modellierer. War ihnen nicht klar, dass solche Modellrechnungen mit Vorsicht zu geniessen sind und selten zutreffen? Wahrscheinlicher ist eine andere Annahme: Man wusste um die Schwierigkeiten der Modellierungen, berief sich aber trotzdem darauf, um den Menschen mit Horrorszenarien Angst einzujagen. Dahinter verbirgt sich ein fast schon autoritäres Menschenbild: Hier der Bürger als trotziges Kleinkind, da der Staat als weiser Erziehungsberechtigter. Belege für diese Geisteshaltung gibt es durchaus. Vor gut einem Jahr fragte das Innenministerium beim Robert-Koch-Institut, ob man ein möglichst drastisches Bild der Corona-Gefahr zeichnen könne, um den Lockdown zu verlängern. ......" Es ist immer mal wieder gut nicht nur auf die deutschen Medien zu schauen.
Ich staune darüber, dass das einfach so zitiert wird...
Warum?
Quellenangabe und Autor sind angegeben. Oder werde ich jetzt gleich gemeldet .
Wer es lesen mag, kann es lesen, wer nicht eben nicht.
Oder passt das hier nicht zur allgemeinen Meinung?
Klar, aber es ist eben nicht erlaubt, einen langen Text in ein Forum zu kopieren. Oder auf Facebook einzustellen, weil der Verfasser (dem man ja voll zustimmt) im Prinzip schon alles gesagt hat. Da reicht eine Quellenangabe nicht aus.
Ob du gleich gemeldet wirst? Keine Ahnung. Von mir nicht.
Könnte ich den Text auch im Internet finden? Bei einer Zeitung von heute eher nicht, oder?
Doch, mit Quellenangaben ist das erlaubt
https://twitter.com/jonas_hermann/status/1391048012844109825?s=21 https://www.nzz.ch/meinung/corona-und-die-modellierer-ihre-prognosen-liegen-oft-daneben-ld.1624036

Meine Güte, langsam nervt es. Diese Modellierungen basieren immer auf bestimmten Annahmen. Und diese Annahmen werden normalerweise immer dazu geschrieben. Dann heißt es zum Beispiel: Wenn in den nächsten Wochen keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden , DANN kommt es zu folgenden Infektionszahlen ... Wenn dann aber eben auf Grundlage der Modellierung Maßnahmen ergriffen werden, dann kommt es eben nicht zur Prophezeiung. Das nennt man rationales Denken. Leider haben die Modellierer eben doch oft Recht behalten. Hätte man früher auf sie gehört, wäre die Lage nicht so schlimm gekommen.
Da die Inzidenzen aber europaweit sinken, egal welche Maßnahmen ein Land getroffen hat, wird es wohl nicht an den Maßnahmen liegen. Ob einen das nervt oder nicht.
Maßnahmen also nicht nötig?
Nein, Prognosen lagen wohl falsch und andere Faktoren waren relevant.
Nein, es ist so, wie Pflaumenbaum schreibt: „Wenn dann aber eben auf Grundlage der Modellierung Maßnahmen ergriffen werden, dann kommt es eben nicht zur Prophezeiung.“
Die Maßnahmen in den diversen Ländern waren doch völlig verschieden, Deutschland strenge Ausgangsbeschränkungen, in der Schweiz vieles offen, in beiden Ländern verläuft die Kurve parallel, wie kann das an den Maßnahmen liegen? Relevant waren andere Faktoren. Hast du den Artikel überhaupt gelesen?
Ja. Ich sehe es nicht so, dass das RKI mit Horrorszenarien den Menschen Angst einjagen will. Und auch „Politiker als Angstmacher“ fallen mir nur in den seltensten Fällen auf, zumindest nicht in der Richtung wie beschrieben. Sehr einseitig. Mir fallen eher viele Politiker als Wissenschaftsleugner auf.
Tatsächlich gab es schon ganz zu Beginn der Pandemie ein offizielles Dokument, in dem man formulierte, dass man ein Worst-Case-Szenario aufbauen müsse um die Bürger von denMaßnahmen zu überzeugen. Sollte ich es noch mal finden, stelle ich den Link ein. Und es war ein Dokument aus Regierungskreisen - nicht irgendeine Verschwörer-Nummer oder so. Und genau so wurde auch agiert - es wurde immer der Worst-Case dargestellt und darauf die Maßnahmen begründet. Es ist nicht grundsätzlich falsch darzulegen, was schlimmstenfalls passieren kann - aber die Art der Kommunikation war nie darauf ausgerichtet, den Menschen zu sagen "hey - wenn wir x und y tun, werden wir den positiven Effekt z haben". Statt dessen immer "wir werden diesen Worst-Case erleben wenn nicht alle x und y tun". Sowohl Psychologen, Soziologen als auch Kommunikationswissenschaftler haben immer wieder mal angemerkt, dass die Kommunikation der Politik darauf ausgelegt ist, Ängste zu schüren anstatt über positive Erfolgsaussichten Optimismus und damit Bereitschaft zu Regelumsetzung zu fördern. Und wozu das führt, sieht man sehr wohl an der aktuellen Lage. Die einen sehen nach wie vor immer nur eine Art Massensterben - egal, wie viele Impfungen schon erfolgt sind. Fordern einen Impfzwang und ansonsten gesellschaftlichen Ausschluss für die "Hirnlosen Impfunwilligen" usw. Und die anderen fühlen sich langsam verar....t und in eine Dauerschleife der Reglementierungen gezwungen obwohl andere Länder nicht so rigide waren und deren Bevölkerung dennoch nicht ausgerottet wurde.
Das Papier ist mir bekannt (dort wurden verschiedene Szenarien diskutiert). Das von dir beschriebene Szenario wurde aber nicht umgesetzt. Ansonsten nehme ich die Situation anders wahr als du, s.o. "hey - wenn wir x und y tun, werden wir den positiven Effekt z haben" wurde beispielsweise von den NoCovid-Wissenschaftlern hinreichend genau so kommuniziert.
Wir können doch nur froh sein, das sich diese Prognosen nicht für ganz Deutschland bewahrheitet haben. Hier in der Region sind wir ganz knapp unter der 400 Marke geblieben. Allerdings auch nur, weil der Landkreis zählte und nicht jede kleine Stadt einzeln. Jede kleine Stadt einzeln wären welche bei knapp 1000 gewesen. Vielleicht wären die Prognosen ohne Maßnahmen eingetroffen. Oder kannst du das ausschließen?
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