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Corona Kindheit

Corona Kindheit

Finale

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Als Corona zum Thema wurde, war meine Tochter noch 11, jetzt wird sie 14. Ich hadere schon eine ganze Weile mit dem Thema. Sie war nie "eingesperrt", hatte immer Kontakt zur Freundin, keine Probleme im Homeschooling (im Gegenteil, sie hat schulisch davon profitiert), hat eigentlich nie gelitten, aber trotzdem war dieser Übergang von der Kindheit zur Teenagerzeit doch recht langweilig und mit zu viel zuhause rumsitzen verbunden. Ich glaube schon, dass sie viel verpasst hat, das fängt schon damit an, dass es seit 2020 keine Schulaktionen wie Ausflüge, Feiern oder Übernachtungen mehr gibt. Wie empfindet ihr es bei euren Kindern?


cube

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Unser Kind ist erst 9 - aber was mir auffällt: sprechen wir über Dinge, die schon etwas zurück liegen, fragt er "war das vor Corona"? Und damit ist er nicht der Einzige. Gepaart auch das ein oder andere mal mit so etwas wie Wehmut. Oder dem Gefühl, dass dies eine andere Zeit war. Ganz unabhängig von "eingesperrt "oder nicht - die Kinder nehmen sehr bewusst war, dass ihr Leben mal anders war und es scheint für sie schon sehr weit weg zu sein.


SunnyGirl!75

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Genau das kenn ich von meiner 8-jährigem auch, immer ein war das "vor" oder "nach" Corona... Ist ja auch krass... Ein Viertel ihres Lebens gibt es das schon! Hab ihr zur Einschulung ein Eintragalbum fürs 1. Schuljahr geschenkt, (gekauft bereits vor Corona) da musste sie jetzt etliches drin auslassen. Kein erster Wandertag, keine erste Karnevalsfeier, kein erstes Schulfest, keine erste Weihnachtsfeier in der Schule... Deprimierend!


dana2228

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Meine beiden jüngsten wissen gefühlt garnicht das es mal anders war, traurig! Meine älteste ist 11 1/2 Jahre und ja irgendwie sehr komisch, denke auch wahrscheinlich habe ich vor zwei Jahren das letzte mal mit ihr karneval gefeiert. Nächstes Jahr ist die sicher zu alt dafür und zieht erst in zwei Jahren mit ihren Freunden los. Ganz traurig finde ich es auch für meinen dritten. Die Vordchulzeit war weg, die Einschulung nur mit Mama (selbst Papa und Geschwister waren nicht erlaubt), das sind Dinge die nicht wieder kommen.... Den Rest haben wir hier hinbekommen und hier auf fen Dorf haben sich trotzdem alle getroffen und Kinder gespielt eca.


Melly-78

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Meine Kinder haben sehr unter der sozialen Abgeschiedenheit im Homeschooling gelitten. Auch die Sportvereine haben sehr gefehlt, ebenso Schullandheim, Ausflüge etc. Im Privaten haben wir ihnen nie etwas verboten (Treffen mit mehreren etc.) und tun das auch weiterhin nicht. Da kann kommen was will. Wir sind immer in den Urlaub gefahren und noch nie hat sich irgendjemand irgendwo angesteckt. Ansonsten halten wir uns/ sie sich an Maskenpflicht, Testen in der Schule etc. Wichtig ist uns, dass sie trotz allem eine möglichst nornale, unbeschwerte Kindheit erleben. Und dass wir ihnen mitgeben, dass man immer auch selbst mitdenken, sich seine Meinung bilden und eigene Entscheidungen (mit allen Konsequenzen) treffen muss. Verkorkste Kinder haben wir im Bekanntenkreis leider einige: ihr dürft wegen Corona nicht drinnen zusammen spielen, ihr müsst auch beim Spielen im Sandkasten oder mit dem Ball Abstand halten (unser Nachnarsjunge rennt beim Spielen im Freien regelmäßig mit einem ca. 1,50m langen Zweig herum, um die anderen Kinder auf den nötigen Abstand hinzuweisen) , nach der Schule Begrüßung mit: "Oh Gott, hoffentlich fällt das Pool-Ergbenisheite negativ aus" (statt "Hi, wie war's in der Schule?"), "ätschbätsch, ich war als Erste/r in der Klasse geimpft". Ich finde es äußerst bedenklich, was aus manchen Kindern geworden ist.


Pamo

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Meine Tochter lebt seit dem 14. Geburtstag unter den Einschränkungen der Pandemie. Meine Gefühle dazu kann ich nicht gepflegt ausdrücken.


Sternenschnuppe

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Mein Kleiner hat einen Jungen aus Syrien in seiner Klasse. Geflüchtet übers Mittelmeer, Mutter und zwei Schwestern sind ertrunken. Zwei ältere Brüder sind in der Heimat ermordet worden. Was genau haben unsere bitte auszustehen? Was hatten andere Generationen auszustehen? Meine Kinder wissen sehr genau über den Wohlstand in dem sie leben dürfen. Scheisse passiert. Russland macht mir deutlich mehr Angst als der 7. oder 8. Booster…..


Sternenschnuppe

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Was nicht bedeutet dass es nicht schön ist gerade. Keine Frage, aber mal woanders hinschauen lässt Corona kleiner werden.


Pamo

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Du hast natürlich recht und ich bin unendlich dankbar für die vielfältigen Privilegien, die wir haben, auch die meines Kindes. Aber ich glaube, die Frage zielt auf etwas anderes ab.


@Sunny@

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Das ist aber schon bisschen whataboutism. Ich vergleiche die Kindheit meiner Kinder mit meiner eigenen, und da habe ich dann durchaus das Gefühl, dass ich es viel besser und unbeschwerter hatte als meine Kinder jetzt


IngeA

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Antwort auf Beitrag von @Sunny@

Meine unbeschwerte Kindheit lag darin, dass sich da schon Kinder im Kindergartenalter draußen allein auf der Straße mit den Freunden treffen durften. Dass wir eigentlich den ganzen Nachmittag draußen gespielt haben, ohne Eltern die ständig eingreifen. Dass wir schon im Grundschulalter Radtouren aus der Stadt raus gemacht haben. Dass wir auch mal Blödsinn machen konnten ohne dass uns der Kopf abgerissen wurde und wir zum Psychologen geschickt wurden. Dass wir nachmittags auch vor uns hin träumen durften ohne ständig Animation durch gut meinende Erwachsene...... Ja, Klassenfahrt und Schilager waren toll, aber das war nur ein kleiner Teil meiner Kindheit und mit Sicherheit nicht der wichtigste. Meine unbeschwerte Kindheit erleben die Kinder jetzt nicht wegen Corona nicht mehr, eher kommt ein Teil davon wegen Corona wieder zurück, weil das Daueranimationsprogramm fehlt und die Kinder sich nicht nur im Hort, im Verein, im Englischkurs etc. treffen weil die eben zu waren. In unserer Nachbarschaft hatten die Kinder, deren Eltern das zugelassen hatten eher mehr Freiheiten und Unbeschwertheit als vorher und vieles davon ist tatsächlich geblieben. LG Inge


Pamo

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Ich hatte keine unbeschwerte Kindheit, habe aber viele der von dir beschriebenen Aktivitäten auch machen können. Daher kann ich da keinen Zusammenhang ableiten.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von IngeA

IngeA, ganz genauso hier. Nach den ersten 2 Wochen Schockstarre, waren so viele Kinder und Teens (ganz besonders die) draussen zu sehen. Es wurde halt jetzt sehr viel draussen unternommen. Was man halt so machen darf. Selbst ohne Spielplatz haben die Kinder sich amüsiert. Die Teens hat man dann (natürlich mit Abstand) auf Rädern rumfahren gesehen oder eben bei Spaziergängen. LG maxikid


_zweizahn_

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Ich finde, man muss tatsächlich mal über den eigenen Tellerrand blicken. Da hast du völlig recht. Trotzdem schildere ich mal kurz was einem unserer Schüler passiert ist. Den Impfstatus der Familie kenne ich nicht, daher erlaube ich mir kein Urteil darüber. - C. im September und November - 2x stark - Longcovid, konnte mehrere Wochen nicht in die Schule gehen, auch aus Angst vor erneuter Ansteckung, holt jetzt alles auf, was er verpasst hat - letzte Woche verstarb die Oma an Corona, Opa ist noch schwer krank - beide Eltern waren sehr stark betroffen Auch das ist eine persönliche Katastrophe. Andere Schülerin leidet so stark an Postcovid, dass sie ihr Projekt Abitur aufgegeben hat. (hatte ich hier schon gepostet). Das sind Einzelfälle, aber das gibt es jetzt sicher in Deutschland viele Male. Manche, die darüber jammern, dass ihr Kind nicht so viele Freunde treffen konnte wie früher, sollte sich das und das was du geschrieben hast, mal überdenken. Ausserdem: wir öffnen doch bald alles wieder. Alles wird gut. Freies Shoppen für alle!!! Wen kümmern da noch Kriegsgefahr, Flüchtlingskrise oder Klimakatastrophe?


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Pamo

ich durfte als Kind das alles auch machen, aber ich war immer alleine und tat diese ganzen Dinge immer alleine. Auch als Kind ging ich immer alleine schwimmen etc. Daher, war meine Kinder und Teenzeit sehr, sehr einsam. LG


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Nicht jeder hat eine unbeschwerte Kindheit und es tut mir leid für jeden, der keine hatte. Aber natürlich besteht eine unbeschwerte Kindheit nicht nur aus den aufgezählten Dingen sondern v. a. auch aus Geborgenheit und Sicherheit im Elternhaus und auch viele Dinge von außen, Schule, Ausgrenzung oder Inklusion, Religion, Schicksalsschläge spielen eine Rolle... Aber Freunde treffen, gemeinsam etwas unternehmen und erleben ist für mich auch sehr wichtig für eine unbeschwerte Kindheit und vor allem auch soziales Lernen das eben nicht ständig von Erwachsenen begutachtet, beruteilt und bewertet wird. Der Ausgangspost ging aber eben auch von solchen Erlebnissen wie Klassenfahrten etc. aus, die zwar toll sind, die aber eben auch nicht elementar für eine unbeschwerte Kindheit sind, sondern eben als "Zuckerl" oben drauf kommen. "Unbeschwerte Kindheit" war hier also quasi Grundannahme. LG Inge


Maca

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

“Was genau haben unsere bitte auszustehen? Was hatten andere Generationen auszustehen? Meine Kinder wissen sehr genau über den Wohlstand in dem sie leben dürfen. Scheisse passiert. Russland macht mir deutlich mehr Angst als der 7. oder 8. Booster…..“ Unabhängig von allem Elend auf der Welt, ist soziale und vielfältige Interaktion für neurotypische Kinder und Jugendliche ein elementares Grundbedürfnis auf welches sie (im besten Fall) nahezu unbeschränkten Zugriff haben sollten. Was hat das mit Wohlstand oder gar Luxus zu tun?


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Maca

Das trifft auch auf viele nicht neurotypische Kinder und Jugendliche zu. Und klar könnte man argumentieren, dass Kinder, die 12 Stunden am Tag Müll sammeln oder unter Tage Steine hacken sich weniger Gedanken um ihre sozialen Kontakte machen. Aber das geht an der eigentlichen Frage vorbei.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Sterni, ich schätze deine Beiträge hier und lese Dich gerne. hier muss ich mal widersprechen. Die von dir geschilderten Beispiele sind furchtbar. Und mir blutet das Herz, wenn ich sowas lese oder erzählt bekomme, auch bei uns hier gibt es viel zu viele solcher Fälle. Allerdings ist das eben nicht der Standard. Es wird immer Menschen geben, denen es viel schlechter geht, die mehr aushalten müssen. und immer auch welche, denen es besser geht, die mehr Glück haben. Allerdings ändert das doch nichts an unserer persönlichen, individuellen Situation. Mein Sohn ist nicht weniger traurig, dass seine Klassenfahrt abgesagt wurde, wenn Menschen woanders ums Überleben kämpfen. Oder sagst Du Deinem Kind, wenn es etwas essen will: Warte halt noch, in der Sahelzone verhungern Kinder, so schlimm ist das nicht? es ist ja okay, sich ab und an mal vor Augen zu führen, dass wir es global betrachtet wirklich gut haben. Aber wenn Psycholog*innen, Kinderpsychater*innen und sonstige Fachleute schon länger Alarm schlagen und auf die psychischen Folgen dieser zet hinweisen, wenn die Einrichtungen für psychisch kranke Kinder aus allen Nähten platzen und die Auffälligkeiten signifikant zugenommen haben, dann ist das schlimm! Und auch, wenn es anderen Kindern wirklich dreckig geht, möchte ich nicht, das mein Kind, wenn auch weit weniger heftig, belastet wird, enttäuscht wird, keinen adäquaten Unterricht oder keine adäquate Betreuung bekommt.


Finale

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Bei den Nachbarskindern hier war es während des Lock Downs auch so, sie waren sehr frei und ungezwungen unterwegs. Meine Tochter hat die Homeschoolingzeit sehr genossen, schon allein weil die lästige Busfahrerei weg fiel. Aber grundsätzlich finde ich schon, dass eine gewisse Unbeschwertheit weggefallen ist und sie zu oft zuhause war. Sie ist eben nicht mehr in dem Alter, in dem man mal draußen mit den Nachbarskindern spielt. Im Prinzip war sie viel zu viel und viel zu oft mit uns Eltern zusammen, im Sommer durften sie die letzten 2 Jahre zum Beispiel ohne Eltern gar nicht ins Freibad. Nicht, dass es mich gestört haette, ich verbringe gerne Zeit mit ihr aber altersentsprechend findet da doch eigentlich schon eine Ablösung von den Eltern statt und man entdeckt die Welt dann doch lieber mit Gleichaltrigen.


cube

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Das sehe ich auch so.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Finale

das stimmt wohl, aber man weiß nie, wie sich das Kind ohne C entwickelt hätte. Meine Große, wäre bestimmt genauso wie jetzt. Hängt auch noch zu viel an uns Eltern, aber ich denke bei ihr, dass es Typ-Sache ist. Sie wäre so oder so der Teen, der sie jetzt ist. Ich sehe sie schon noch mit 30 bei uns wohnen. Ich werde sie einfach nicht los. Und sie ist komplett verkopft....einfach so Spaß haben? Was da nicht alles schief laufen könnte oder in der Zeit könnte man dieses und jenes schaffen. LG


Sternenschnuppe

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Juhu Du hast natürlich Recht mit all Deinen Worten. Klar, dann darf keiner mehr essen gehen, wenn woanders Kinder verhungern etc. Fazit meines Geschreibsels sollte eigentlich nur sein: Ja, es ist doof, sch… , traurig und gemein! Aber es könnte schlimmer sein. In Spanien (?) durfte man wochenlang das Haus nicht verlassen. Bergamo spricht für sich. Da sind wir wirklich gut davon gekommen in Deutschland. Ausgefallene Geburtstage, Klassenfahrten, kein Training und und und. Fanden meine Jungs und ich durchweg doof. Uns hilft es zu schauen was dennoch alles ging und geht. Mein Kleiner sagt heute noch, dass Papa im Lockdown viel öfter mit ihm auf dem Fußballplatz war als jetzt mit Training. Viel mehr zu Hause ist (dank Homeoffice) und mehr Zeit hat.


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von IngeA

Darüber habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht nachgedacht. Aber ich gebe dir recht. Bei mir war es früher auch so in der Kindheit. Wir waren "frei" und durften recht viel machen - Landleben eben. Muss aber sagen, dass meine Kinder auch so aufgewachsen sind, sind z.B. schon früh auch alleine mit den Nachbarskindern in den Wald oder im Dorf unterwegs gewesen, "Freispiel" würde man das pädagogisch korrekt vermutlich nennen.. Und ja: manche Eltern bekommen den Voll-Schock wenn ich ihr Kind zu uns einlade und sage, bitte Schmuddel-Klamotten mitbringen, meine Kinder spielen draußen und machen sich immer schmutzig. Oder wenn ich frage, ob das eingeladene Kind mit alleine in den Wald darf... Kurz vor Corona fingen meine an, schon etwas "sich an den älteren Kindern" zu orientieren, Schminke, Internet, Cool-Sein, das kam so langsam aber sicher... Dann kam Corona - keine anderen Kinder mehr um sich - wieder "Freispiel im Dorf und Wald" - und ja, sie durften so auf jeden Fall noch viel länger "Kind sein". Aber das ist an sich das einzige positive an Corona gewesen... Das "negative" wäre zu viel um es aufzuzählen, das lass ich... Lg, Lore


fritzi3

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Antwort auf Beitrag von @Sunny@

Wenn ich meine Kindheit mit der meiner Kinder vergleiche, dann ist sehr vieles anders, manches besser, manches schlechter. Die größten Unterschiede sehe ich in dem Fall aber nicht durch Corona, sondern durch andere Faktoren bedingt: Der Aspekt, in dem die Kindheit heute in meinen Augen am schlechtesten abschneidet, ist das Nachmittags-miteinander-Spielen. In meiner Kindheit ging man nach den Hausaufgaben in den Hof/auf die Straße und hat dort die Kinder aus der Siedlung getroffen und altersübergreifend miteinander gespielt und die Gegend unsicher gemacht, manchmal in größerer Gruppe, manchmal auch nur zu zweit oder zu dritt. Selten gab es auch spezielle Verabredungen mit ein oder zwei Freunden. Jetzt sieht es so aus: Von den Mitschülern unserer Kinder sind die allermeisten bis mindestens 16:00 Uhr im Hort/in der Mittagsbetreuung, auch für den Hof werden jenseits des Kleinkindalters nur selektiv Verabredungen mit Gleichaltrigen getroffen, meist mit denen, mit denen man im Kindergarten oder in der Klasse ist. Wenn dann - wie in unserem Fall - der große Rest der Klasse etwas weiter weg wohnt, ist das oft ein so großer logistischer Aufwand für die, dass viel weniger Treffen zustande kommen als man möchte. Das unkomplizierte Spielen mit den Kindern, die nebenan wohnen, fällt weitgehend weg. Was ich dagegen heute deutlich besser finde: Bestimmte einschüchternde, entwürdigende oder diskriminierende Erziehungsmethoden oder Umgangsformen, die Erwachsene früher ohne Konsequenzen gegenüber fremden Kindern anwenden konnten und die durchaus die "Unbeschwertheit" meiner Kindheit eingetrübt haben, sind heutzutage weitgehend tabu.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Ich glaube, wir meinen dasselbe. jammern bringt mich ja nicht weiter, also machen wir das beste daraus. und ja, jammern über eine ausgefallene Klassenfahrt ist Jammern auf ganz hohem Niveau. Schon klar. mein Kind hat dennoch geweint und fand das schlimm, war es für ihn ja auch. Wir fahren jedes Jahr in die Nähe von Bergamo, an den Gardasee (allerdings die Brescia-Seite). Wir waren also mehrfach quasi im Epizentrum Mailand-Bergamo-Brescia-Verona. mal ganz außen vor gelassen, warum es dort schlimmer war, als es vielleicht hätte sein müssen: es war schlimm dort. So schlimm, dass man es im ersten Sommer 2020 gespürt hat. Die Stimmung war wie nach einer großen Katastrophe. die, die überlebt haben, waren draußen und gesehen hat man nichts. Aber man hat es gemerkt. die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die ich dort so mag, war weg. Insofern stimme ich Dir doch zu: Wenn man sich mal ein wenig erdet, kann man viele Dinge besser aushalten, anders bewerten. Und das Beste draus machen, denn jammern und Mimimi haben eigentlich noch nie geholfen.


IngeA

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Antwort auf Beitrag von Loretta1

Glaub mir, ich kann an Corona auch nur wenig positives und viel negatives finden. Aber dass die Kinder dadurch per se keine unbeschwerte Kindheit mehr hatten/ haben finde ich dann doch nicht. Dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Die Kinder die es eh schon schwer hatten, werden es zum Großteil durch Corona noch schwerer gehabt haben. Die Kinder die vorher behütet aufgewachsen sind, werden auch mit Corona eine recht unbelastete Kindheit haben. Meine Kinder hatten auch schon sehr früh viele Freiheiten. Sie durften sehr früh raus, sie durften sehr früh (im Vergleich zu vielen anderen Kindern) in der Stadt und dann auch in die benachbarte Großstadt, im Wald, im Hinterland herumtreiben... Das Problem war immer: Ihre Freunde durften größtenteils nicht Die Lehrerin meines Sohnes hat einen halben Herzinfarkt bekommen, weil er sich in der 3. Klasse mit S-Bahn/ U-Bahn etc. der benachbarten Großstadt auskannte und da auch orientieren konnte. Aber die Kinder die da in der Großstadt wohnen sind da doch auch unterwegs, müssen die Öffentlichen benutzen und sich orientieren... Machen die paar S-Bahn Stationen die wir weiter draußen wohnen wirklich so viel aus? LG Inge


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von IngeA

wir wohnen ja mitten in Hamburg. Ein sehr schöner, grüner Stadtteil mit sehr vielen Kindern und Teens. Meine Schwiegereltern denken auch immer, dass die Kinder in massen hier einfach geklaut werden und es an jeder Ecke Vergewaltigungen gibt. Meine Kinder habe ich auch schon sehr früh alleine im Park spielen lassen oder alleine zu Freunden gehen lassen, Bahnfahren etc. LG


Maca

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

“In Spanien (?) durfte man wochenlang das Haus nicht verlassen. Bergamo spricht für sich“ Ja, und in Spanien hat man das z.b. unter anderem dadurch wieder gutgemacht, indem sich selbstverständlich alle (die können) impfen ließen, sobald es möglich war. Auch um die Abhängigsten zu entlasten. Man hat nämlich sehr wohl registriert, wie schlimm das für die Kinder war. Die hohe Impfquote dort ist eben auch ein Tribut an die Jugend. Hier findet man die Probleme der Kinder teilweise nicht so dramatisch. Also braucht man bezogen auf die eigene Impfentscheidung, auf diese Gruppe keine Rücksicht zu nehmen. Einstellungen werden im eigenen Umfeld weitergegeben und auch medial aufgegriffen. Und da finde ich das Bild von der Jugend, die priveligiert und im Wohlstand aufgewachsen, jetzt mal auf keinen Fall rumjammern sollte, etwas problematisch. Solche Narrative können das gesellschaftliche Verantwortungsgefühl gegenüber der Jugend durchaus beeinflussen.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Maca

So habe ich das noch nie gesehen. Aber ja, meine persönliche Erfahrung ist auch, dass in Spanien und Italien Kinder einen anderen Stellenwert haben. Sie sind herzlich willkommen, nicht nur geduldet. sie gehören dazu und man freut sich, wenn sie da sind. auch abends und bei feiern ist es ganz klar, das Kinder dabei sind. In Italien begegnet man uns mit 2 Kindern ganz anders. Noch ein Aspekt mehr, der für eine Impfung spricht.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Das ist ein Kernpunkt. Es wurde deutlich, auch dem hiesigen Kinde, was sie dem deutschen Staat wert ist: Nichts. In jeder Beziehung kommen die Kinder und Jugendlichen zuletzt. Sogar beim Impfstoff: Den gab's nur, wenn etwas übrig war.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

Das können einige aber nicht. Wenn ich mir meine Oma anschau, geboren 1900, gestorben 1988. sie hat zwei Weltkriege bewußt erlebt, auch die spanische Grippe. Sie haz kurz vor ihrem Tod einmal zu uns gesagt, wie froh sie ist, daß wir Enkelkinder ohne Krieg aufwachsen durften. Und hier gibt es Bürger, die regen sich schon tierisch auf, wenn das Trinkwasser mal wieder abgekocht werden muß :-(


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Pamo

In der Tat. Bittere Erkenntnis.


Sternenschnuppe

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Vielleicht sind das gerade auch die Länder die ein ausgeprägteres Gemeinschaftsgefühl haben? Höhere Impfquote. Haben wir das außerhalb von WM und EM ein Gemeinschaftsgefühl? Würde jemand sagen:“ Ich bin stolz Deutsche zu sein!“ Andere Nationen können das. Ok, anderes Thema, aber etwas für die Gemeinschaft zu tun scheint vielen fremd zu sein hier. Egal ob auf Kosten der Alten oder Jüngeren. Schade.


zwergchen1984

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich erinnere gerne an die Luftfilter. Schulen brauchen die nicht. Rathäuser oder andere Regierungsbauten jedoch schon. Kinder erkranken nicht schwer an Covid, Spätfolgen sind nicht zu erwarten. Dachte man. Jetzt weiß man es besser, geändert hat sich dennoch nichts.


sanogo

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Antwort auf Beitrag von IngeA

o.T.


Hannah80

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Antwort auf Beitrag von Finale

Hier ist das Kind erst 9. Da werden schon noch gerne Sachen mit Mama und Papa unternommen. Wir haben immer versucht vieles so normal wie möglich zu gestalten. Vieles war natürlich anders - aber nicht unbedingt schlechter. Viel daheim rumgesessen sind wir nicht. Selbst während den Lockdowns ging ja doch einiges was über spazierengehen hinausging. Aber wir haben auch das Glück mit grossem Garten gehabt. Asserdem auch Freunde mit Schwimmbad im Wohnkomplex etc. Reiten ging auch immer. Aber ich denke da hat das Alter einfach mit reingespielt. Als Teenager wäre es nur halb so spassig geworden :/


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Hannah80

Meine Kinder sind jetzt 13 und 16. Vom Zu-Hause-Beschulen, haben beide sehr profitiert. Beide haben sich trotzdem reg. mit Freunden getroffen, zwar draussen, aber sie waren, besonders die Lütte, regelmäßig unter ihres Gleichen. Der Lütten hatte zwischendurch der Sport ein bisschen gefehlt, aber es war jetzt auch nicht so schlimm. Meine Kinder sind seelisch gesund durch die Zeit gekommen. Sie hätten auch zu normalen Zeiten nicht viel anders gemacht, bis halt auf den Sport. LG maxikid


Hannah80

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Meiner hat die Schule, die Lehrerin und die Klassenkameraden schon gefehlt aber einen Schaden hat sie dadurch auch nicht bekommen ;) Home Schooling musste ich schon so ziemlich begleiten (war bei uns 1+2. Klasse) aber das war eher stressig für mich HO und Home Schooling/Betreuung unter einen Hut zu bringen. Da seitens des AG da extrem entgegengekommen wurde ging aber auch das recht gut. Vereinssport ging hier natürlich auch nicht aber das sportliche zu ersetzen fiel uns nicht schwer da wir generell viel aktiv unterwegs sind. Statt im Verein gabs dann eben Sport mit Mutti ;)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Finale

Naja, natürlich haben sie etwas "verpasst" aber eher im Sinne von "Luxusgütern" wie Urlaub, Ausflüge, usw. es ist bei uns, ich spreche hier von meiner Familie Jammern auf hohem Niveau und eigentlich jammern wir nicht, sondern sind dankbar, dass wir so glimpflich bisher davon gekommen sind. Im Nachhinein betrauert man natürlich manches, aber auch ohne Corona betrauere ich manches, so ist eben das Leben... wir hadern damit nicht, sondern machen das Beste daraus (auch wenn das jetzt wieder für manche abgedroschen klingt). Generell sind wir doch zu konsumgesteuert, die x. Schulfeier, der x. Schulausflug letztlich beschweren sich dann doch die meisten hinterher eh wieder, wie doof sie es fanden- so what. Weniger ist, vielleicht lernt der ein oder andere es dann wieder mehr zu genießen, aber wahrscheinlich lernt die Mehrheit nichts daraus...


Maca

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Auszug aus einem Gespräch, was ich neulich mit meiner Tochter führte; Ich: „Hey Schatz, bin heute Mittag an eurer Schule vorbeigekommen und bemerkte, dass ihr alle in großen Gruppen zusammenstandet. Man spürt so richtig, wie gut euch das tut und wie sehr ihr die Gemeinschaft braucht.“ Meine Tochter: „Nein Mama, der Grund ist nicht mehr, dass wir einander brauchen. Der Grund ist, dass wir einander so fremd geworden sind, wenig erleben und uns kaum noch was zu sagen haben. In einer großen Gruppe fällt das einfach weniger auf.“


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von Maca

Echt traurig... Mein Sohn meinte mal ironisch, er hätte mehr Alkohol an den Händen gehabt (vom Desinfektionsmittel) als getrunken. Nicht, dass ich jetzt wollte, dass er sich permanent besäuft, aber es ist doch schon traurig, dass die normalen Aktivitäten für 2 Jahre inzwischen so eingeschränkt wurden. Und gerade die Teenager hat es hart getroffen, die durften ja letztes Jahr echt gar nichts.... Mein Großer ist jetzt gerade 18 geworden und dürfte jetzt losziehen, aber wohin? Es geht ja irgendwie immer vieles noch nicht...


_zweizahn_

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Antwort auf Beitrag von Finale

Mein Großer (15) ist leider dadurch noch mehr zum Stubenhocker geworden. Er pendelt zwischen zu Haus und Schule. Das war's. Leider kann man ihn zu nichts weiter motivieren. Pubertät zu Hause ist keine schöne Sache. Ob es ohne Corona tatsächlich anders gewesen wäre - ich weiß es nicht. Was mir sehr leid tut für ihn: Jugendweihe verschoben und im Kleinformat gefeiert (Schmuddelherbst statt Mai), ausgefallene Klassenfahrten: Sportlager, Londonreise - ist ja nun eh nicht mehr möglich nach Brexit, da zu kompliziert, aber letztes Schuljahr hätte es noch gut gepasst, Betriebspraktikum ausgefallen (hätte er in den Ferien nachholen können, wäre nur sinnlos gewesen, weil es in einer Grundschule sein sollte). Bei unserem Kleinen sieht es weniger schlimm aus. (was heißt schlimm, er ist halt nur ein anderer Typ). Sport war recht zeitig wieder möglich, Basketball geht schon fast seit einem Jahr wieder und ist seitdem nicht ausgefallen. Die restliche Grundschulzeit bis letzten Sommer war, aus mehreren Gründen, die nicht alle was mit C. zu tun hatten, ungewöhnlich, aber letztendlich sehr gut. Den Übergang ins Gym hat er gut gepackt. Die Homeschoolingzeit war jedoch für alle anstrengend. Wir Eltern mussten beide voll arbeiten - ich als Lehrerin (ich musste zeitig wieder in die Schule wegen der Abschlussklassen, der Rest lief als Homeschooling), mein Mann als Büroangestellter, seit längerem im HO. Für die Jungs war es ein Motivationsproblem. Corona ist zwar ein Thema bei uns, aber es war nie so, dass die Kinder Angst hatten. Beide sind freiwillig geimpft - ganz besonders dem Kleinen war es wichtig, da er der letzte Ungeimpfte in der engeren Verwandtschaft war. Angstgefühle hat nie einer von beiden geäußert, sie machen auch nicht den Eindruck, als würde sie dahingehend etwas bedrücken. Die Großeltern sind alle geboostert, wir als Eltern auch. Eher beim Großen drückt sich eher ein Missfallen aus, da der Papa im HO arbeitet und er nie alleine in der Wohnung ist. Vielleicht liegt es daran, dass wir unseren Kindern auch nie Angst gemacht haben? Ihnen nie vermittelt haben, wie schrecklich es ist, eine Maske tragen zu müssen und sich irgendwie einschränken zu müssen? In der weiteren Verwandtschaft meines Mannes ist das mit einem Mädchen so gemacht worden - das Kind wollte aus dem Grund nicht mehr in die Schule gehen. Die Familie ist massiv in der Querdenkerei verhaftet. Sie hatten nämlich alle nur Schnupfen, als sie Corona positiv waren, daher KANN C. gar nichts gefährliches sein. Ansonsten waren wir bereits mehrmals wieder im Urlaub, zweimal davon in Italien bzw Österreich. Dass der Winterurlaub letztes Jahr ausfiel, war die einzige größere Katastrophe aus Sicht der beiden Herren. Wir wagen es in zwei Wochen wieder.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Finale

Kaum etwas erfasst das Problem so gut wie dieser Spot: https://m.youtube.com/watch?v=MdfNqlkqSeE Er wurde hier zwar schon verlinkt, ging damals aber etwas unter.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Maca

Ja, genau so.


Silke11

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Antwort auf Beitrag von Finale

Meine Kinder sind 17 und 6 und sie haben überhaupt nicht unter Corona gelitten. Homeschooling war weniger Stress, da länger schlafen und keine Fahrerei. Mein 17jähriger konnte seine Musikaktivitäten fast uneingeschränkt machen, letztes Jahr war er sogar auf Stufenfahrt. Okay, Skifreizeiten fanden nicht statt, aber sonst. Mit Freunden hat er sich auch getroffen. Meine 6jährige konnte halt keinen Schwimmkurs machen und ich verkneife mir im Moment Indoorspielplatz, Zoo, Museum und so, aber auch das haben wir im Sommer gemacht. Kindergarten hat sie teilweise gar nicht vermisst, jetzt geht sie allerdings gerne und ich bringe sie auch. Insofern führt sie jetzt ein völlig normales Leben, Maske stört sie beim Einkaufen, aber nicht groß.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Silke11

Meine Kinder waren auch öfter verreist, konnten sogar alleine mehrmals zum Reiterhof. Bei meiner Lütten fand die Konfi-Fahrt satt, die Große hatte ihr Praktikum (im Krankenhaus). Wir sind aber dankbar, dass niemand im Umfeld schwer unter C leiden mussten, niemand verstarb. LG


_zweizahn_

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Antwort auf Beitrag von Finale

Übrigens, Thema eingesperrt sein: wer ist in der DDR aufgewachsen? Draußen spielen war okay. Ansonsten waren wir eingesperrt. Im eigenen Land. Auslandsreisen nahezu unmöglich. Vielleicht eine andere Art des Eingesperrtseins?


Hannah80

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Antwort auf Beitrag von _zweizahn_

Hier :) Ich empfand meine Kindheit trotzdem als sehr schön auch wenn der einzige Urlaub immer an die Ostsee ging. Im Osten war nicht alles schlecht ;)


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Hannah80

ich bin im Westen groß geworden und so richtigen Urlaub, gab es bei uns nie, auch keine Ausflüge etc. LG


_zweizahn_

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Nur mit dem Unterschied, dass ihr durftet, wenn ihr gekonnt hättet und die Regierung euch dies nicht verboten hätte.


Nowand

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Antwort auf Beitrag von _zweizahn_

Ach zweizahn_, zwar hast du "nahezu" geschrieben, aber ich befürchte dies überliest man schnell. In meiner Kindheit/ Jugend im Osten war ich oft im Ausland. Auch als noch Minderjährige, aber eben in der Tschechei und nicht in Frankreich. Mein Griechenland war Bulgarien. Insofern fühlte ich mich nie wirklich und vor allem deutlich weniger eingesperrt als zu C-Zeiten, wo man nicht mal mehr Wohnumkreis verlassen durfte. Im Umfeld meiner Teenies hat man sich sehr an die geltenden Kontaktbeschränkungen (gilt das jetzt nicht mehr?)gehalten, leider. Es fehlen Treffen mit Freunden, im größeren Familienkreis... ob das jemals wieder kommt? Diese Kontakte finde ich wichtiger als den Urlaub, den wir im Sommer haben konnten (auch kontaktmeidend, nicht so wie sonst). Im übrigen glaube ich vor knapp 2 Jahren hier im Form gelesen zu haben, wie sehr man sich doch an die Vorschriften hält. Sind jetzt hier alles neue User? Ich staune... Nowand


Lavendel79

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Antwort auf Beitrag von Finale

Meine hatten wirklich oft Glück, Landschulheim, Skiausfahrt, Ausflüge .. waren meistens direkt vor Corona (heimgekommen aus Tirol mit Husten im März 2020) oder im Sommer als erste Klasse, die wieder in die Hütte durfte etc . Aber Urlaube mussten wir teilweise verschieben, da Hochrisikogebiete und Quarantäne in Schulzeiten notwendig gewesen wäre. Dafür haben wir andere Städte usw angeschaut, aber "richtig Urlaub" kommt dieses Jahr auf jeden Fall. Der Große hat ein paar Praktika verpasst, gerade auch im sozialen Bereich, will jetzt aber nach dem Abi auf jeden Fall ein FSJ machen und das ist perfekt so. Schüleraustausch mit Frankreich haben wir unabhängig von der Schule auf den Weg gebracht, hoffe, das klappt auch, sonst eben im übernächsten Schuljahr. Und natürlich sind viele Dinge komplizierter, sodass man nicht ganz so viel oder andere Dinge macht . Kurz ins Sportbad - oh, alles belegt usw. Aber die Älteren waren schon auch öfter mit Freunden unterwegs . Anfangs waren nicht alle geimpft, das war dann für due Gruppe schwierig, oft hat dann die ganze Gruppe verzichtet. Inzischen sind die engeren Freunde alle durch und können wieder dabei sein (Kino,, Schlittschuhhalle....) sodass wieder mehr geplant wird . Eingesperrt oder Dinge verboten hab ich nie, das kam schon von den Kindern, der Clique selbst. Letztes Jahr dachte ich, sie holen das versäumte Feiern im Sommer nach, war aber gar nicht so, mal sehen wie es jetzt wird . Klar haben sie einiges verpasst und mit den Masken den ganzen Tag finde ich übel, wobei die Kids da nie gemosert haben. Hoffe auch, die Testerei hört bald auf, hat doch sowieso keine Konsequenzen mehr.


Lavendel79

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Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Ach so... Vereine hatten hier seit April 2021 durchgängig offen. Reiten ging sowieso immer, auch im heftigsten Lockdown , da dann eben (verkürzter) Einzelunterricht. Homeschooling lief auch super, hat in Sachen Digitalisierung einen ordentlichen Schub gebracht. Deswegen meckern wir was das angeht nicht oder nur leise ;-)


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Meine Große war auch auf Klassenfahrt, bei der Lütten wurde immer alles abgesagt. Masken und die Testerrei stören meine Kinder z.B. gar nicht. Die Lütte muss vor jedem Spiel sich extra testen lassen. Da kümmert sie sich schon immer selber drum. Es ist für beide schon irgendwie Alltag geworden. LG


memory

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Antwort auf Beitrag von Finale

Ich finde das für uns schwierig zu beantworten , da mir ja der Vergleich fehlt, wie meine Kinder ohne Corona wären und , weil ja zeitgleich die Erkrankung ihres Vaters dazukam . Nachdem mein Mann März 20 ins KH kam , war ja mit einem Schlag nichts mehr normal. Wir durften ihn nicht besuchen , waren plötzlich zu dritt Zuhause und die Prioritäten waren völlig verschoben. Die Kinder und ich sind 4 Wochen nicht raus, haben den ganzen Tag im Schlafanzug verbracht, Filme geschaut und ab und zu mal Arbeitsblätter bearbeitet. Der Große hat sich, wie sonst auch , kein Bein rausgerissen , der Kleine ist zu meiner Mutter um dort den Stoff durchzugehen. Dann kam erstmal die Familie an erster Stelle...der Opa starb , die Oma starb Ende März , der Mann immer noch 300km weg im KH , die Kinder in Sorge um den Papa . Unsere Pension war zu , das Wirtshaus auch , der Minijob als Ernährungsberaterin weg. Der Mann nur Krankengeld . Also war Corona gerade relativ . Und so sind die Kinder über Nacht "erwachsen " geworden und , wie soll ich sagen ...allein glücklich:( Der Kleine (10)hatte ab und zu seinen besten Freund hier, aber wenn nicht...auch ok . Jetzt ist bald Abschluss Klasse 4...Proben für ein Programm....hat er keine Lust zu. Abschlussfest ..ist ihm egal. Welche Kinder mit auf die neue Schule gehen...weiß er nicht , ihm egal.....naja Der Große(fast 18) ist eh ein Regeljunkie ...da waren es wir Eltern ,die doch irgendwann gesagt haben...jetzt ist Schluss mit dem Daheim Gehocke . Da gab es , mit anderen Eltern , eine Anmietung von Gewerberäumen in einem Industriegebiet und dort feiern sie wöchentlich. Er wollte erst nicht ,aber ich musste letzt schon beim Bußgeldtread schmunzeln....war es hier doch genau anders und ich hab den Teen angebettelt und versichert die scheiß Kröten zu übernehmen aber er soll eeeeendlich mal wieder raus. Seine Freundin kam nach dem 2. Suizidversuch in die Psychiatrie . Ständig Daheim mit dem Stiefvater war dann der berühmte Tropfen ....sie hat die Schule geschmissen und wohnt jetzt in einer anderen Stadt , in einer betreuten Wohngruppe.....soviel zu " Jugendliebe bringt...den Tag wo man beginnt......" Vieles ist aber glaube ich für meine Kids einfach ein " ist halt so.." und die denken da nicht weiter drüber nach , was wäre wenn. Ich bin aber mittlerweile nur noch müde....regelmüde, coronamüde, was muss ich beachten müde , was wäre wenn müde und will endlich mal wieder loslassen , durchatmen und mein Leben wieder genießen.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von memory

Jetzt musste ich schlucken. Dir und deiner Familie baldige Besserung!


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Pamo

ja, auch von mir alles Gute. Das ist dann auch eine ganz andere Situation als bei uns. Seit ihr nicht auch noch umgezogen? LG maxikid


memory

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Ach ihr 2, danke... ich wollte aber kein Mitleid haschen...jeder hat seine Päckchen! Nein Maxi...ich habe in einem völlig vernebelten , emotionalen Schwächemoment , beschlossen das alte Bauernhaus der Großeltern zu behalten und zu renovieren....als Ablenkung.....ach wie blöd man doch manchmal ist! Deswegen die Beispiele Hausbau


Pamo

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Antwort auf Beitrag von memory

Kein Mitleid, nur Mitgefühl und Sympathie. Und wenn dir langweilig wird: Ich kann dir für rund 1€ das alte Haus meiner Großeltern anbieten, samt Scheune. Musst halt nur die Dächer neu machen und die Regenschäden beseitigen.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Pamo

meine Wohnung müsste auch mal wieder komplett renoviert werden. Schlüssel kommt..LG


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von memory

Mein Mitgefühl hast du auch - die Päckchen, die jede*r einzelne hier trägt, sind definitiv verschieden groß. Und wie so oft sind es nicht diejenigen mit den großen Päckchen, die am lautesten jammern. Deshalb darfst du das Mitgefühl ruhig annehmen, finde ich. Falls du im Haus einen fähigen Schreiner brauchst, der bei Planung und Umbau helfen kann, ich kenne da jemanden. Einen Elektriker seit ein paar Tagen auch. Kostet natürlich, aber die machen beide echt gute Arbeit.


memory

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

ne , ne , ne...hab mir geschworen ,bevor ICH mich nochmal mit Fliesenkleber , alten Rohren und Fensterbänken rumschlage, probiere ich es mit stricken....

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memory

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Danke ! Ich fand deinen Beitrag über die (veränderten) Zunkunftspläne der Jugend aber auch sehr interessant . Ich frage mich auch , wie sich bei einigen die Träume und Ziele ,durch Corona und auch der Umgang in unserer Gesellschaft damit ,verändert haben. Wenn hier die Teens über Politik reden , hat sich definitiv etwas verändert. Wütender irgendwie ...nicht mehr so voller Optimismus , Tatendrang ? Weiß nicht :( Ach so...die Gewerke sind fast durch...freu.....der Schreiner ist gerade über den Scheunentüren...dann kommt ja erstmal der schöne Teil...gestalten....ach ja ..ich und mein Hang zu alten Dingen....deswegen hab ich auch den Mann behalten (denkt er ) Danke trotzdem:)


Lavendel79

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Antwort auf Beitrag von memory

Oh wow .. einiges hatte ich mitbekommen aber lange nicht alles . Das reicht an schlechten Erlebnissen und Schicksalsschlägen für die nächsten 50 Jahre. Hoffe für Dich und Euch, dass ihr Euer Leben bald gesund und glücklich und ohne irgendwelche Corona-Hürden genießen könnt! Vielleicht schaffst Du es auch, Dir selbst eine Auszeit zu gönnen. Alle Deine Lieben hatten ihre Päckchen und Du warst sicher immer für alle da, hoffe, Du hast Dich selbst darüber nicht aus den Augen verloren.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Finale

Meine sind ja schon groß, meinem jüngeren "Schon-immer-mehr-Sorgenkind" haben die Shutdowns und Einschränkungen eindeutig nicht gut getan, aber das war auch nichts, vor dem ich ihn hätte bewahren können. Deshalb bejammere ich das nicht ausgiebig, es ist eben so, wie es ist. Meine "Kinder" waren beide von ganz alleine vernünftig, haben gute und enge Freundschaften, die sie auch gepflegt haben, online und in Präsenz, wie es eben gerade ging, aber bei beiden hat Corona dazu geführt, einen sorgenvolleren Blick auf die Welt zu richten. Weil sie gemerkt haben (vorher hatten sie es als aktive FfF'ler zwar auch theoretisch gewusst, aber nie so plastisch vorgeführt bekommen), dass es politisch kaum Konzepte für sie gibt, dass man hohe Erwartungen an sie als Leistungsträger hat, aber weder ihre Gegenwart noch ihre Zukunft wirklich im Blick hat, sondern diese Aspekte vorwiegend an den älteren Generationen ausrichtet. Das führt natürlich zu Frust und Unmut. Abgesehen davon ist meine Tochter, die in Ostdeutschland lebt, einfach nur genervt von Ignoranz, Egoismus und, ja, auch Dummheit, das ihr auf Coronademos als Gegendemonstrantin begegnet. Sie wird im Sommer mit dem Bachelor fertig und wird dann erst mal eine Pause machen, jobben und reisen und sich überlegen, wo sie dann hinwill. Sie ist eigentlich ein ehrgeiziger, zupackender Mensch mit hohen Idealen und wollte vorher gern in den politikwissenschaftlichen Bereich. Das ist ihr ein bisschen vergangen, denke ich. Sie meint, das einzige, was sie durch diese Zeit getragen hätte, wären die ihr nahestehenden Menschen gewesen. Mein Sohn sagt das nicht so offen, aber ich denke, ihm geht es genauso. Ich frage mich deshalb schon, ob es nicht noch mehr ehrgeizige, begabte, sensible junge Leute da draußen gibt, für die die Randerscheinungen der Pandemiebewältigung (politisch, gesellschaftlich) nicht doch ein ziemlicher Einschnitt sein werden, ihre Werte und Zukunftsmodelle zu hinterfragen.


Maca

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“Meine sind ja schon groß, meinem jüngeren "Schon-immer-mehr-Sorgenkind" haben die Shutdowns und Einschränkungen eindeutig nicht gut getan, aber das war auch nichts, vor dem ich ihn hätte bewahren können. Deshalb bejammere ich das nicht ausgiebig, es ist eben so, wie es ist.“ Würdest du deinem Sohn denn in einem anderen Kontext ähnlich begegnen, wenn er eine Form von Verlust/ Trauer zu bewältigen hat? Dieses pragmatische „es ist eben, wie es ist“ triggert mein “schwieriges“ Kind im besonderen Maße. Bei Liebeskummer und anderen Schicksalsschlägen können wir unsere Kinder auch nicht vor Kummer und dem Unausweichlichen bewahren. Aber wir können sie und das was sie umtreibt ernstnehmen, ihnen Raum zum “Trauern“ geben, trösten und sie in ihrer Wahrnehmung und den damit einhergehenden Gefühlen bestärken. Im Sinne von, Du hast das Recht dich so zu fühlen. Verstehe mich nicht falsch, ich bin mir ( von dem was ich hier von dir gelesen habe) sicher, dass deine Kinder alle emotionale Unterstützung bekommen haben, die sie brauchen. Es geht mir eher um die allgemeine Akzeptanz dessen, dass Kinder und Jugendliche massive und schmerzhafte Einschränkungen hinnehmen mussten und das wir als Gesellschaft dazu stehen sollten. Früh- und Spätpubertierende sind besonders fragil. Ihr Selbstvertrauen ist noch nicht gefestigt. Wut und Frust empfinden und darüber offen reden zu dürfen, ist wichtig. Mit Pragmatismus und Relativierungen kann man in diesem Entwicklungsprozess meist wenig anfangen. Und es kann eben zusätzlich verletzen, wenn man darauf nich eingeht. Mein “schwieriges“ Kind ist hochempathisch, äußerst kritisch, analytisch, oft viel zu hilfsbereit und rücksichtsvoll, idealistisch, gütig …… aber sie ist auch von einer gewissen Lebensgier erfüllt.


Mitglied inaktiv

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Hast 'ne PN ;-)


Pamo

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Ich glaube, wir haben das gleiche Kind. Schick deins mal her, meins braucht mehr passende Gesellschaft.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Leider kommen noch Stimmungsschwankungen dazu, die man ehrlich gesagt niemandem zumuten will.


Maxikid

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ich bin froh, dass meine Damen immer nur am Morgen ihre Launen haben. Ich gehe dann immer in die Küche, in Deckung. Gerade die Lütte, erinnert mich dann immer an die Snickers Werbung.... LG maxikid


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Maca

Das kann meine auch, das passt! Kann kommen.


Sommerzeit2010

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Mein Sohn ist 21...er hat seinen Start in den Profifussball in einer 500 km weit in der Pandemie (5/2020) gestartet. Ja, er ist gesund, dafür sind wir dankbar... aber auch hat sehr viel verpasst. Er lebt in einer Studentenhochbug mit allem was dazu gehört..aber hat nichts davon. Keine neue Freundschaften, Clubbing und vielleicht auch mal ein Flirt... noch nicht mal spontanes Reisen an den wenigen freien Spieltagen.. letztes Jahr wo alles dicht war- noch nicht mal essen gehen. Bitte jetzt keine Sätze wie .. kann man alles nachholen. Ich merke schon, das er daran knabbert. Er hat sich in sein Studium gestürzt.. online war das ja noch möglich. Ja und das macht mich schon traurig für ihn.. wenn ich daran denke, was wir alles in dem Alter unbekümmert gemacht haben. Ich habe sehr viel Empathie mit Kindern die auch noch Homeschooling mal nicht nebenbei gewuppt bekommen haben.


emilie.d.

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Meine Kinder haben eigentlich wenig verpasst (5 +9). Grad letzten Sommer war das Leben ziemlich normal. Diesen Winter waren meine bei allen Einschränkungen raus. Schule, Kiga, Hobbys liefen normal weiter. Was sich schon verändert hat, die Wintergeburtstagskinder feiern zweimal. Einmal nur mit engen Freunden klein, dann einmal im Sommer groß. Vom Elternbeirat finde ich es sehr angenehm, weil viel an Orga weggefallen ist und die virtuellen Alternativen nicht weniger Geld in die Kassen gespült haben. Grad Adventszeit ist halt knackevoll normal und war jetzt schon entzerrt. Immer noch genug losgewesen...


Muts

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Ja, die deutlich entspanntere Adventszeit habe ich auch sehr genossen in den letzten beiden Jahren! Da war sonst nie Zeit für Besinnung!


bea+Michelle

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Meine Jüngste war 18 als der Scheiss los ging. Ihr und ihren Freunden fehlt das unbeschwerte Feiern und in die Discos zu gehen, so wie wir das früher kannten.


Häsle

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Da meine Tochter (fast 16) sich leider nicht zur selbständigen Musterschülerin entwickelt hat, fehlt ihr sehr viel Stoff. Jetzt, kurz vor der Prüfung, merkt man, dass ihr da in Deutsch und Mathe viel fehlt. Und es fehlt auch das zweite Schulpraktikum zur Orientierung. Unsere Schulen sind bei Aktionen leider eh sehr sparsam, da bemerkt man keine Einschränkungen durch Corona. Privat fehlt und fehlte ihr nix. Treffen mit Freunden, Partys, Liebeleien, alles was die Jugend hier draußen so treibt, gab uns gibt es in ganz normalem Rahmen. Daheim war und ist sie kaum, und wenn, dann mit ihren Freunden zusammen. Mein Sohn ist 7. Er kennt Schule eh nur im Corona-Modus. Schlimm war für ihn nur die Zeit, als wir meine Eltern nicht (wie üblich jedes Wochenende) besuchen durften. Ein paar Wochen. Und die Zeit, in der die nebenan wohnenden Schwiegereltern ihn auf Abstand hielten, bis zur Impfung. Schon länger. Ansonsten macht er alles, was ein Kind halt so macht. Die Eltern hier sind größtenteils vernünftig, nicht panisch. Da haben wir und unsere Kinder echt Glück. Das ist mir bewusst.


Sabri

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Bei meinen Kindern ist es eher eine Corona-Jugend, denn die Kindheit hatten sie noch ohne Corona. Meine Tochter hat im Frühjahr 2020 Abitur gemacht, da war erst einmal die große Frage, ob es eine Abiturprüfung geben wird und danach fielen praktisch alle Feiern aus. Mein Sohn war im Frühjahr 2020 in Klasse 7, total unreif und unselbständig für sein Alter, wirkte bestimmt zwei Jahre jünger als er war und die Pubertät war auch noch nicht da. Er hat das Homeschooling anfangs praktisch nicht hinbekommen. Ich war auch nicht zu Hause, also nicht im Homeoffice, dann noch viele Wochen im Krankenhaus und er hatte dadurch wenig Unterstützung und war viel alleine zu Hause. Meine Tochter hat nach meiner Einschätzung das Beste aus der Situation herausgeholt. Sie war nach dem Abitur auf eigene Faust für mehrere Monate in zwei europäischen Ländern und ist zur Zeit bis August in Südamerika. Im Herbst wird sie mit dem Studium beginnen. Durch Corona und durch meinen Krankenhausaufenthalt wegen Corona haben sich ihre Reisepläne verzögert und sie wird ein Jahr später als geplant mit dem Studium beginnen. Sie hat sich zu einer sehr selbständigen, kontaktfreudigen und selbstbewussten, aber auch kritischen jungen Frau entwickelt, die mit oder ohne Corona ihren Weg finden wird. Ob mein Sohn sich ohne Corona anders entwickelt hätte, kann ich gar nicht beurteilen. Ich denke eher nicht. Er wäre auch ohne Corona nicht der Partymensch geworden, Fußball und Co ist für ihn eine Strafe und Reisepläne hatte er auch nicht. Er entwickelt sich zum intellektuellen Theoretiker, das wäre auch ohne Corona passiert. Er hat auch in der Coronazeit einige Freunde gefunden, die ihn entweder so nehmen, wie er ist (als Nerd) oder die auch so in die Richtung gehen wie er. Er kann sich aber gut anpassen und ich denke, sie schätzen ihn wegen seiner Klugheit und seines Humors. Was ihn aber beeinflusst hat, ist, dass im Herbst/Winter 2021 für einige Wochen nicht klar war, ob ich als seine Mutter die Coronainfektion überleben werde und das ist für einen Jugendlichen, der bei seiner alleinerziehenden Mutter aufwächst und keine gute Beziehung zu seinem Vater hat und sehr sensibel ist schon eine große Belastung. Das hat meine Tochter insgesamt besser verarbeitet. Schulisch kommt mein Sohn jetzt erstaunlicherweise gut klar, obwohl das Homeschooling anfangs nicht geklappt hat. Er ist jetzt in der Oberstufe und da ist es irgendwie besser für ihn. Wahrscheinlich kann er jetzt sein Potential besser nutzen.


Sabri

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Ach so, meine eigene Kindheit und Jugend war ein Dauer-Lockdown. Ich bin auf einen abgeschiedenen Bauernhof aufgewachsenen, durfte praktisch nichts (ich durfte oft nicht einmal Hausaufgaben machen), musste ständig helfen, wurde sehr religiös erzogen, war eigentlich nirgendwo und bin früh ausgezogen (geflüchtet).


Lavendel79

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Super, dass Deine Tochter ihren Weg geht. Da hast Du was die Wurzeln angeht wohl alles richtig gemacht, wenn solche Flügel wachsen können. Mein Großer scheint ähnlich wie Dein Junge zu ticken, auch er blüht jetzt in der Oberstufe richtig auf, kommt fast besser mit den Lehrern zurecht wie mit den Mitschülern, aber er hat eine feste Clique gefunden, die gut passt. Auch dein sensibler Nerd wird seinen Weg finden und erst recht im Studium /Beruf sein ganzes Potential entfalten.


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von Finale

Frag mich mal, mein Großer war 16 als der Mist anfing. Gsd konnte er seinen 16. Geburtstag noch feiern, da er im Januar Geburtstag hat. Aber letztes Jahr ganz traurig online per Videokonferenz mit seinen Freunden vom PC, jeder zuhause mit Chips und Bier vorm Bildschirm. Ganz toll. Und der 18? Fiel auch wieder aus. Kind wollte groß feiern, ging nicht, da max. 10 Gäste erlaubt.... Jetzt hat er 3 beste Freunde eingeladen und sie haben im kleinen Kreis gefeiert... Na ja... Die haben soviel verpasst, all die Dinge, die man ab 16 halt alleine machen hätte dürfen. Stadtfest, Kirmes, Weihnachtsmarkt, alles fiel aus bzw nur mit einschränkungen. Feiern fiel ja größtenteils aus, Kino auch, alle Feten in der Schule abgesagt.... Gsd konnte er sich im Sommer etwas austoben, in den Ferien war er permanent irgendwo unterwegs mit Freunden, aber jetzt im Winter ging der Scheiß ja schon wieder los.. Führerschein hat sich wegen Corona ewig hingezogen und über Schule sprechen wir mal gar nicht, Klassenfahrten alle abgesagt, Konzerte nur ab und an mal, ganz viele Aktivitäten sind ausgefallen. Aber trotzdem bleiben die Anforderungen wie immer. Da gibt es keine Kürzungen im Lehrplan, fürs Abi (immer noch G8 übrigens!) wird der Stoff jetzt durchgeboxt. Die Lehrer haben ja auch keine Wahl... Und mein jetzt 14jähriger... Auch nicht besser... Konfirmandenunterricht größtenteils online, die Konfirmation 2 mal verschoben, fand dann im September statt in kleinen Gruppen, man durfte nur 10 Gäste einladen, da die Kirche sonst zu voll war... Abschlussball vom Tanzkurs wurde jetzt auch wieder verschoben, monatelang kein Sport im Verein, Musikunterricht nur online war auch nicht so genial, Bandprobe ging monatelang auch nicht, als Präsenz nicht möglich war... Trotzdem finde ich, dass meine Kinder es richtig, richtig gut machen. Sie haben sich irgendwie arrangiert, haben den Kontakt zu Freunden online gehalten, habe sich im home-schooling echt viel Mühe gegeben, tragen jetzt die Masken ganz selbstverständlich in der Schule, testen sich x-mal, sind geimpft... und können daher zumindest jetzt Essen und Shoppen gehen mit ihren Freundne.... Ich finde nur, die Leistung die die Kinder erbracht haben, die Entbehrungen die sie seit 2 Jahren ertragen mussten, die werden von der Poltitik ignoriert und gar nicht honoriert... Und man muss es ja auch nochmal deutlich sagen: dass die Kinder hier jetzt soviel entbehrern mussten, ist eindeutig Schuld der Erwachsenen, die sich nicht impfen lassen und die alle Maßnahmen ablehnen. Meine Toleranz gegenüber dieser Gruppe ist inzwischen echt verschwunden...


As

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Antwort auf Beitrag von Finale

Meine Kinder sind zum Glück schon groß. Sie haben eigentlich nicht dolle gelitten. Der Ältere hat seinen Traum vom Volunteering in Afrika verwirklicht, es hat trotz Corona geklappt und er hat dort eine für ihn völlig neue Art von Freiheit genossen. ( obwohl man dort in öffentlichen Einrichtungen auch Maske tragen muss -das hat ihn überhaupt nicht tangiert) Viel spontanes Reisen, neue Freundschaften... er ist froh, dass er sich nicht mit Onlinevorlesungen vom Kinderzimmer aus rumschlagen muss und hofft auf ein normales Wintersemester ab Herbst, wenn er wieder zu Hause ist. Der Jüngere hockt in seinem Zimmer und zockt mit Leuten von irgendwo, aus der Hütte kriegt man ihn selten, Mit seinem besten Freund geht er aber ab und zu mal Tischtennis spielen oder auf den Bolzplatz. Das durfte er immer, aber muss dazu echt genötigt werden, denn er genießt sein Leben mit eingeschränkten Kontakten und hofft immernoch auf Schulschließung. Naja, ICH finde es nicht toll, dass Corona seine Lethargie so gefördert hat. Aber ich schätze mal, ohne C. wär es ähnlich gelaufen. ICH habe allerdings auch maximal die Nase voll von dem ganzen Mist. Ich höre einfach nicht mehr zu, wenn es um die xte Maßnahmenänderung geht. Ich hab den Überblick schon lange verloren Aber das meiste betrifft mich sowieso nicht.


kea2

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Antwort auf Beitrag von Finale

Unsere Kinder (12 und 14) stört eigentlich nicht viel. Sie waren nur irgendwann genervt vom Home Schooling. Die meisten Dinge, die ihnen wichtig sind, gehen trotzdem. Winter-Geburtstage kann man auf den Sommer verschieben, wenn die Zahlen niedrig sind. Klassenfahrten etc. gibt es hier trotzdem. Wir fahren in Urlaub oder weiter weg jemanden besuchen. Verabredungen gibt es sowieso. Sie spielen keine Mannschaftsspiele. Daher fanden/finden ihre Hobbies meistens statt. Mal ehrlich, mir war als Einzelkind, das auf eine weit entfernte Schule ging und dessen Freundinnen entsprechend weiter weg wohnten, viel, viel häufiger langweilig als unseren Kindern. Die riesige Auswahl an Hobbies, eine unendliche Auswahl an Filmen und Serien, wann immer man will, und Games gab es damals auch nicht. 1986 war der "Spaß" mit Tschernobyl. Da dachten wir, wir werden verstrahlt und sterben demnächst alle an Krebs. Auch nicht besser, als Corona. Kinder, die Kriege erleben müssen, sind viel schlimmer dran. Mein Vater wurde wegen des 2. Weltkriegs 2 Jahre später eingeschult. Da gab es nicht einmal Home Schooling oder Arbeitsblätter. Da wussten die Kindergartenkinder, wie mein Vater, nicht, ob sie ihre Väter nochmal wiedersehen und auch nicht, ob sie selbst, Mama und die Geschwister den nächsten Bombenangriff überleben. Mal ganz abgesehen davon, dass man ganz schnell obdachlos werden konnte. In den letzten Kriegsjahren und danach gab es nicht einmal etwas zu essen oder Medikamente und nicht nur kein Klopapier. Die kleinen Kinder damals und auch in heutigen Krisenregionen kannten/kennen nichts anderes, als Tod und Zerstörung. Dagegen ist Corona für Kinder wohl eher ein Luxus-Problem...


Marieli-e

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Antwort auf Beitrag von Finale

Daran sieht man wohl den Unterschied zum Nachbarland. Hier gab es für die Kinder kaum bis keine Einschränkungen und das Leben in Kindergarten, Grundschule, Sportverein, Musikunterricht, Freizeit lief bis auf 2 Monate Lockdown im Frühling 2020 normal weiter. Masken und Tests gabs auch erst ab mehreren Fällen gleichzeitig und das eigentlich erst ab November 2021. Vor einem Jahr gab es für ein paar Wochen die Kontaktbegrenzung ab 5 Personen, die Schwimmbäder waren mal eine Woche zu, ansonsten fanden Treffen mit Spielkameraden, Ausflüge statt, da man sich ja auch in der Schule etc. trifft. Privat haben wir unsere Kontrakte aber schon minimiert. Klar, da gab es für die Kinder die unschöne Zeit, wo die Enkel die Grosseltern nicht mehr treffen oder umarmen sollten, aber das ist seit der Impfung wieder entspannter.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Marieli-e

Viele sagen doch aber, unter normalen Umständen, Kinder sind privat Sache. Trägt evtl. zu der Gesamtsituation bei? Versuche nur zu verstehen, warum in D Kinder wenig wert sind. Aber, meine Große hat in der Schule ein hartes Thema in PGW….da denke ich wieder, gerade unseren Mädels geht es hier super. Sorry, ich schweife ab. Das ist so hart….LG


Korya

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Antwort auf Beitrag von Finale

Schwierig zu vergleichen, da meine eine ganz andere Art Kindheit als deutsche Kinder haben. Am meisten leiden sie darunter, dass sie seit zwei Jahren die Familie nicht mehr sehen können. Übernachtungen oder Feiern als Schulaktion kennen meine gar nicht, insofern haben sie da auch nichts vermisst. Aber im großen und Ganzen lief die Pandemie außerhalb der Grenzen Japans ab (erst seit Sylvester gehen die Zahlen wieder hoch) und der Unterricht fand mit Ausnahme des Peak 2020 immer normal statt. Auch Ausflüge fanden wieder statt. Statt der Jahrespräsentation, bei der jeder Schüler der versammelten Elterschaft ein von ihm erarbeitetes Thema vorstellt, hat die Schule eine fantastische Online-Ausstellung hingelegt. Gleichzeitig haben sie natürlich das schlimme Sterben in Europa, Amerika und später Indien und Malaysien verfolgt, und sie haben ihr eigenen Leben in Sicherheit sehr bewusst wahr genommen. Sie sind daran gereift. Und sie sehen sich jetzt viel mehr als vorher als ein Teil der Weltgemeinschaft, sie sehen, wie verschiedene Lösungsansätze sehr unterschiedliche Folgen für das jeweilige Land haben können, und wie wichtig der Beitrag und der Zusammenhalt der Bevölkerung dabei ist - immer ein spannendes Tischgespräch. Ebenso sind sie gereift - oder wenigstens die Große - an der Auseinandersetzung mit verschiedenen Meinungen, und der Erkenntnis, dass sie gleichberechtigt nebeneinander stehen können (die beste Freundin meiner Tochter z.B. ist Russin und vertritt sehr regierungsnahe Positionen, wir sind hingegen zwar entspannt, aber dennoch voller Respekt vor dem Wildvirus). Zusammenfassend haben meine eher von den Jahren profitiert. Und auch als Familie sind wir ein Stück weit enger zusammen gerückt - ich hoffe, dass das die weitere Pubertät überlebt.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Korya

Das ist sehr gut zu hören. Dennoch, glaube ich, dass deine/eure Kinder generell an der privilegierten Situation gereift sind, als Mitteleuropäer ganz außerhalb Blase (die auch nicht leistungsorientierte, schwächere Mitglieder der Gesellschaft mitzieht) aufwachsen zu können. Da dürfte Corona nur das Brennglas gewesen sein, nicht aber der Katalysator für die von dir beschriebenen Entwicklung. Wie geht eigentlich Japan mit den Verlierern der Pandemie um? Die muss es ja auch geben, oder?


Korya

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Da hast du vermutlich recht, es lässt sich natürlich nicht die Zeit zurück drehen und das ganze nochmal ohne Pandemie durchspielen, um zu trennen, was als ganz natürlicher Reifeprozess eh gekommen wäre. Ganz schön voran geworfen hat sie auch der Tod vom innig geliebten Opa ganz zu Beginn der Pandemie, irgendwie sind sie da aufgewacht und spürbar "erwachsener" geworden, und vielleicht war die Pandemie dann tatsächlich noch Katalysator oben drauf. Von den Verlierern hört man jetzt weniger. Japan hat sich mit der Lage arrangiert. Vor einem Jahr gab es während des Höhepunktes auch einen schlagartigen Anstieg von Selbstmorden, und was alle aufschreckte - hauptsächlich Frauen / Mütter mittleren Alters, und Schüler (als die Schulschließungen aufgehoben wurden). Aber das war wohl nur eine kurze Welle, ich habe seither nichts mehr gehört. Die Wirtschaft läuft recht gut, wobei die letzten Wachstumszahlen nach zwischenzeitlicher Euphorie wieder düsterer aussehen. Gerade hat unser neuer Premier wieder Geld unters Volk gestreut - etwa 500 Euro pro Kind - mal sehen, ob das die Leute wirklich wieder vermehrt in die Geschäfte treibt. Aber Arbeitslosigkeit ist in Japan kein großes Problem, die Pachinkos (Spielhöllen) und Cocktailbars haben am meisten gelitten. Restaurants und Geschäfte waren immer offen, Kaufhäuser nur für ein paar Wochen in 2020 unter Einschränkungen geöffnet. Die S-Bahnen sind zu Stoßzeiten so proppevoll wie eh und je, ich habe manchmal den Eindruck meine Firma ist die einzige, die noch Homeoffice fördert. Die japanischen Kollegen haben alle einen Heidenrespekt vor der Krankheit, und bleiben so weit es geht zuhause. Die neue Welle (wir haben seit Weihnachten, dank der heimkehrenden Amerikaner, nun auch Omikron im Haus) breitet sich rasant aus, bisher aber kaum mit Einschränkungen im öffentlichen Bereich. Das Leben geht normal weiter, zwar 24/7 Mundschutz (es mutet immer ganz seltsam an, Bilder einer deutschen Einkaufsstraße zu sehen, wo bestimmt die Hälfte ohne unterwegs ist- ich kann mich nicht entsinnen, vor wievielen Monaten ich das letzte Mal einen Mitmenschen ohne Maske gesehen habe), aber das ist das einzige sichtbare Zeichen. Mal sehen, wie es weitergeht, die Zahlen explodieren gerade, andererseits gibt es viel Druck auf die Regierung, nach zwei Jahren der völligen Abschottung die Grenzen für Ausländer wieder vorsichtig zu öffnen, weil die großen Firmen alle händeringend Fachkräfte aus dem Ausland suchen. LG