The Midnight Library

Ich wollte ja eigentlich eine Simone de Beauvoir-Biographie lesen, bin aber vorher über ein anderes, sehr lesenswertes Buch gestolpert: Matt Haig, The Midnight Library (Die MItternachtsbibliothek). Nora Seed, Mitte 30, beschließt zu sterben: ihr Bruder spricht nicht mehr mit ihr, ihr Ex, den sie zwei Tage vor der Hochzeit hat sitzen lassen, sucht noch Kontakt, ihre ehemals beste Freundin ist sauer, weil sie nicht mit nach Australien gekommen ist, die Mutter ihres einzigen Klavierschülers sagt ihr ab, ihr Chef schmeißt sie raus und zu guter Letzt stirbt auch noch ihre geliebte Katze. Sie landet in einer Zwischenwelt, in ihrem Fall einer Bibliothek mit einer Bibliothekarin, die sie aus der Schule kennt. Sie kann Dinge, die sie bedauert, rückgängig machen und in einer Parallelwelt das Leben führen, das sie in dem Fall gelebt hätte. Da es eine unendliche Anzahl an Entscheidungen gibt, gibt es auch eine unendliche Anzahl an möglichen Leben. Im Laufe der Zeit und mit zunehmender Anzahl an Leben, in die sie reinschnuppert, werden Nora immer mehr Dingen klar. Ich fand das Buch absolut lesenswert und auch wunderbar geschrieben. Es bringt die Theorie der Parallelwelten zusammen mit den Sinnfragen des Lebens und einer Vorstellung von Nahtoderfahrungen. Und jetzt lese ich aber Simone de Beauvoir "Memoiren einer Tochter aus gutem Hause"