Elternforum Baby und Job

Unmotivierte Mütter... (v.a. @stetibi, @sabrina)

Unmotivierte Mütter... (v.a. @stetibi, @sabrina)

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Das schlimme an Frauen wie Euch ist, dass Ihr bei Chefs und anderen Mitarbeitern Vorurteile gegen Mütter bestätigt. Und diese Vorurteile machen es anderen Frauen schwer, im Beruf gerecht behandelt zu werden. Klar ist das an sich nicht Euer Problem. Aber ich denke schon, man sollte sich der Wirkung, die das eigene Verhalten hat, bewusst sein. Beim Chef sollte man dann eben auch sagen, wie man persönlich seine Prioritäten sieht und dass man aus diesen Gründen eben z.B. nicht auf einen Workshop will. Das Ziehen der "Mutterkarte" finde ich dagegen vorurteilsbegünstigend. Und das sollte man sich deshalb verkneifen. In irgendeinem Posting von einer von Euch stand, sie wolle mit keinem MANN konkurrieren. Andere Frauen wollen das aber vielleicht. Steht ihnen dabei nicht im Weg! Vielleicht habt ihr ja selber Töchter, die die Mutti-Rolle nicht als Erfüllung betrachten. Gruß Linda


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

ich sehe mich selber so ein wenig zwischen der typischen karriere-mutter und der typischen hausfrau-mutter. sowohl das eine als auch das andere ist mir zu extrem. deshalb finde ich, dass man einerseits natürlich dem job vorrang geben muss und z. b. zu einem workshop auch mal mitfahren sollte, andererseits aber ganz berechtigt auch mal seine kinder als grund dafür angibt, dass man bestimmte projekte oder workshops oder dienstreisen nicht machen kann. alle welt kräht schließlich nach vereinbarkeit von beruf und familie. darauf müssen sich beide seiten einstellen, sowohl die arbeitnehmer- als auch die arbeitgeberseite. ich kann nicht immer den job an die erste stelle setzen, aber auch nicht immer die kinder an die erste stelle setzen. ich muss mit viel fingerspitzengefühl einen mittelweg finden. und den vater der kinder würde ich immer mit in die pflicht nehmen, es sind schließlich auch seine kinder. selbständig hin oder her, dann muss man halt mal zwei abende zu hause bleiben. kann mir keiner erzählen, dass das nie geht. also, drescht hier nicht aufeinander ein, ihr karrieremütter und ihr nebenjob-mütter. akzeptiert gegenseitig, dass jede eben andere prioritäten setzt. ich finde es völlig ok zu sagen: "mir sind meine kinder wichtig, ich will nur 10 stunden arbeiten." ebenso in ordnung ist es, 50 stunden pro woche zu arbeiten. jede frau wird sich intuitiv für die eine oder die andere seite entscheiden (oder einen mittelweg gehen wie ich). ich war 3 jahre zu hause, steige jetzt ein mit 50 %, nach einem jahr 75 % und nach weiteren 2-3 jahren wieder 100 %. dass das einfach so machbar ist, liegt an den besonders günstigen umständen des lehrerberufs, keine frage.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich sehe das genauso wie Du, julchen. Für mich ist es auch ein stetes Abwägen und der Versuch, einen guten Mittelweg zu finden. Ich möchte/muss berufstätig sein auf Dauer (arbeite zur Zeit wegen des Kleinen nur von zu Hause aus), aber ich möchte auch zeit mit den Kindern verbringen und möchte, dass sie nicht nur die Zeit vor dem Ins-Bett-gehen in der Familie verbringen. Und da zieht natürlich auch mein Mann mit, denn es sind auch seine Kinder und er hat ähnliche Vorstellungen von Familienleben wie ich. Deswegen wäre es hier absolut undenkbar, dass ich nicht auf einen vorher angekündigten 2-tägigen-Workshop fahren könnte. Natürlich würde mein Mann es einrichten können, an diesen beiden Tagen nachmittags/abends/nachts für die Kinder da zu sein und die Kinder würden ihn auch als Ersatz akzeptieren, weil er eben häufiger mal für sie da ist. (Er ist übrigens auch selbständig ) Ich finde es auch völlig okay, wenn eine Frau (oder ein Mann) dauerhaft "nur" Teilzeit arbeiten will wegen der Kinder, aber dennoch verdient auch ein Teilzeitjob den Respekt und die Unterstützung des anderen Elternteils, sonst funktioniert es nicht. LG Kristina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

wenn ich schon ein posting lese, das losgeht mit " Das schlimme an Frauen wie Euch ist...", dann bekomme ich eine krise!!! wann hören wir endlich auf, aufeinander herumzuhacken. männer machen das nicht!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Natürlich machen das Männer auch. Nur anders. Was glaubst Du, wie viele Entscheidungen bei uns in der Firma nicht sachlich motiviert sind, sondern nur darauf ausgerichtet, zu zeigen, wer der größte Macker ist? Es geht hier auch nicht darum, aufeinander rumzuhacken, sondern sich ehrlich die Meinung zu sagen. Und dabei muss auch kein Kuschelton angeschlagen werden. Kritik ist eben nun mal Kritik und sollte auch als solche geäußert und verstanden werden. Solidarität schön und gut, aber die ist nur möglich, wenn alle die gleichen Voraussetzungen mitbringen. Der Abteilungsleiter und der Pförtner pflegen keine gemeinsamen Netzwerke und genausowenig können das Frauen, wenn eine sich als ganz normal berufstätig versteht, die andere dagegen nur eine kleine Nebenbeschäftigung sucht (und das meine ich jetzt nicht von der Anzahl der Stunden her sondern vom Arbeitsethos). Also sorry, aber ich kriege echt zuviel, wenn ich lese, wie manche Mütter ihre Kinder dazu nutzen, ihr mangelndes Engagement zu rechtfertigen. Ich hab ja gesagt, dass es völlig in Ordnung ist, wenn eine sagt, dass sie ihren Job nur als Nebenaufgabe versteht und manche Leistungen nicht erbringen MÖCHTE. Leider sagen einige aber, dass sie wegen der Kinder nicht KÖNNEN. Und das schadet uns allen. In den Büros neben mir sitzen lauter Mütter, die auch solche Ansichten wie Sabrina und Stetibi haben. Und was glaubst Du, was ich deswegen zu kämpfen habe? Im Vorfeld hat mir keiner zugetraut, dass ich Vollzeit arbeiten kann wenn mein Sohn 11 Monate ist. Dass ich die Vorsorgeuntersuchungen in den SS in meiner FREIZEIT gemacht habe, fand die Frau von der Personalabteilung befremdlich (ich fand das selbstverständlich). Und das ich beim 2. Kind sogar bis kurz vor der Geburt gearbeitet habe, war dem Betriebsrat auch nicht ganz recht - da könnten sich ja andere gezwungen sehen ... Mittlerweile glauben mir immerhin alle, dass ich wieder Vollzeit arbeite wenn die Kleine 1 ist und trauen mir das auch endlich zu. Frauen stehen sich doch gar nicht gegenseitig im Weg, wenn sie verschiedene Auffassungen haben und die auch äußern. Aber sie müssen klarmachen, dass das ihre PERSÖNLICHEN Meinungen sind. Stattdessen schieben leider viel zu viele ihre Kinder vor. Und das prägt eben Vorurteile seitens der Chefs, die allen schaden. Wir werden von denen automatisch kategorisiert und dagegen müssen wir was tun. Und da hilft Ehrlichkeit enorm.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Na, da hat man ja wirklich Probleme, dass man bei so einer perfekten Karrierefrau/Mutter noch nachkommt! Sei mir mal nicht böse, aber die Sachen, die Du angesprochen hast (SS-Vorsorge in Freizeit, arbeiten bis die "Fruchtblase platzt" etc.), kann ich nur sagen, selbst Schuld. Denn die Zeit, die nehme ich mir, da können die Leute sagen, was sie wollen. Ich finde das etwas übertrieben. Aber, wie gesagt, MEINE MEINUNG!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

schön und gut, aber dir dürfte inzwischen aufgefallen sein, dass dieses forum nicht "vollzeit und baby", sondern baby und job heißt, und da sind eben viele verschiedene mamis zuhause. ich selbst arbeite mit zwei kleinkindern vollzeit und habe ebenso wie du alle vorsorgeuntersuchungen außerhalb meiner arbeitszeit gemacht, weil ich das für selbstverständlich halte, wenn es eben möglich ist, verstehe also sehr gut, was du meinst, aber, wie gesagt, wir sind hier alle sehr verschieden und ich empfinde das als gut so. auf sabrina wurde, finde ich, etwas zu viel rumgehackt, das kann man kaum mehr als "kritik" bezeichnen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich habe bisher keine besondere Karriere vorzuweisen, ich habe einen meiner Ausbildung angemessenen Job und halte es für normal, dass ich diesen anständig ausführe. Es ist mir ganz egal, was die anderen machen. Aber ich finde es schade, dass ich erst beweisen muss, dass ich ganz normal arbeiten kann. Dass mir das keiner von vorneherein zutraut, weil andere Frauen immer behaupten, es ginge nicht. Ich habe keinerlei besondere Leistung erbracht. Ob ich schwanger auf der Couch sitze oder am PC ist doch wohl ziemlich wurst. Solange man gesund ist, kann man in der SS doch völlig normal weiterleben. Und wenn ich eine gute Kinderbetreuung habe - wieso sollte ich es denn nicht schaffen, normal zu arbeiten? Vorsorgeuntersuchungen in der Freizeit sind selbstverständlich. Im Gesetz steht, dass man von der Arbeit frei gestellt wird, wenn man sie nicht in seine Freizeit legen kann. Und bei Gleitzeit kann man alles in die Freizeit legen. Von daher finde ich es tatsächlich nicht okay, das nicht zu tun. Mit dem Arbeiten bis kurz vor der Geburt: Das wollte ICH so (weil es mir Spaß gemacht hat und weil es für mich gesundheitlich sogar besser war - mein Blutzucker war perfekt, in der ersten SS ist er mit Beginn des Mutterschutzes explodiert). Das hat ja mit anderen Frauen gar nichts zu tun. Aber weil alle anderen lieber auf der Couch hocken wollen, kommen direkt Ängste auf, anstatt dass sie mir meine Arbeit einfach gönnen. Aber nein - man wird sofort als "Karrierefrau" abgestempelt, was in D gleichwertig ist mit "egoistisches Biest".


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Stell Dir vor, auch ICH habe meine Arttermine (wie alle anderen Arzttermine) in meine Freizeit gelegt. UND ich habe wirklich gearbeitet, bis die Blase platze bei ET -11. Warum hätte ich Zuhause sitzen sollen? Mir ging es doch gut, da konnte ich auch arbeiten :-) Ich bin auch direkt nach 8 Wochen wieder los, weil ich GERNE arbeite. Und wenn ich noch 5 Kinder beköäme, deswegen würde ich meine Arbeit nicht aufgeben oder nur wirklich kurzfristig unterbrechen. Ich habe meine Kinderbetreuung so organisiert, daß ich "Kind UND Karriere" haben kann (wenn man diesen plakativen Ausruck mal verwnden möchte. Aber auch ich habe ständig erlebt, daß ich wg. meines Geschlehcts und wg. meines Kinderwunsches nicht die Anerkennung fand, die meiner Leistung im Job gerecht wurde. .... ich war eben eine Frau... Ich wollte es lange nicht whrnehmen, aber es wurde mir von Freunden dann doch immer wieder klargemacht. Weißt Du, wenn ich ab und zu mal ein bewerbungsgespröch führe, dann sind das mmeist Job, bei denen ich mit Männern "konkurriere". Und regelmäßig werde ich gefragt, wie meine Kinderbetreuung geregelt ist (obwohl aus meinem Lebenslauf und allen leistunmgsnachweisen ganz kler hervorgeht, daß ich NIE Elternzeit hatte). Meine regelmäßige Gegenfrage ist, ob sie diese Frage auch den männlichen Mitbewerbern stellen und ob sie meinen, daß ich meine sehr guten Leistungen mit dauerndem Ausfall wg. der Kinder geschafft hätte... Fakt ist: Wenn ich arbeiten WILL, zu Workshops/ Geschäftsreisen mit WILL, dann krieg ich das auch hin, Kinder hin oder her. Aber die Kinder sollten tatsächlich nicht als Vowand benutzt werden, wenn man sich beruflich nicht mit vollem Interesse engagieren will. Und würde das mehr Selbstbewußtsein verlangen, als das Verstecken hinter den Kindern... Viele Grüße Désirée


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich finde es witzig zu lesen, wie du auf die typischen Fragen beim Einstellungsgespräch reagierst. Mich interessiert, was du darauf für eine Reaktion bekommst. Ich arbeite erst wieder seit kurzem, aber bisher war es immer so, daß mein Mann reagiert hat, wenn die Kinder krank waren, also da dann kurzfristig frei genommen hat, weil er im Team arbeitet und leichter ersetzt werden kann, während ich meine Aufgaben allein abarbeite und deshalb auf jeden Fall in die Arbeit kommen will, dafür aber die Zeit frei wählen kann.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

... warem meisten die, daß ich den Job NICHT bekam :-) Im Gespräch kam eine kurze Denkpause, ein unklarer Blick zu mir, der mich meiste zum "helfen" in der Situation veranlasste und ich nochmal nachfragte, wie sie selbst denn die Betreuung der Kinder organisiert hätten. .... klar, daß ich da nicht "100 Punkte" bekomme :-) neulich hatte ich ein Gespräöch über 2 Stuinden, da wurde ich DAS ERSTE MAL nicht gefragt! Und nochmal: meine Jobgespräche sind Führungskraft-Gespräche in einem fast reinen Männerjob mit gaaanz wenig Frauen. Viele Grüße Désirée


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Danke für die Antwort. Auch trotz negativem Ergebnis finde ich es gut, daß du diese Frage stellst! Ich hoffe daß sich da bald in der Gesellschaft etwas ändert. Viele Grüße Claudia