Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Assistenzzeit als Zahnärztin ist nun bald zu Ende und im März werde ich in meiner "alten" Praxis als angestellte Ärztin arbeiten. Ob ich nun ein Festgehalt bekomme, oder am Umsatz beteiligt werde ist noch offen - was hat welche Vor-/Nachteile ? Klar: Viel Arbeit, viel Lohn - bei Umsatzbeteiligung. Aber was ist im Krankheitsfall? Im Urlaub? da gibts dann wohl nix....! Festgehalt: Weihnachtsgeld (je nach Vertrag), Urlaub wird gezahlt....... Könnt ihr mir Tips geben? Danke und LG Lora
Hallo, ich würde dir eine Mischung aus beidem empfehlen. Rechne dir aus, was du mind. zum Leben brauchst und versuche das als Festgehalt durchzubekommen und dann noch zusätzlich einen Umsatzbonus. Also mind. deine Fixkosten (Miete, Versicherungen, Telefon usw.) und deine Lebenshaltungskosten (Alleinstehende 600 Euro, Verheiratete 850 Euro im Monat, pro Kind kämen hier noch 200 Euro drauf) In der freien Wirtschaft variert das meist mit einer Relation von 60 / 40 oder 70 / 30 (also 60% Festgehalt / 40% Umsatzbonus). Das besonders typisch für Berufe im Vetriebsbereich. Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Krankheitsfall wird immer vom Festgehalt kalkuliert. Nach Umsatz ist immer das Zuckerle für gutes verkäuferisches Geschick bzw. bei dir zufriedene Patienten. Du musst immer schauen, dass du genug zum Leben hast, wenn du dann zusaätzlich noch am Umsatz beteiligt wirst ist das gut für deine Finanzen. Hotsprings
Danke für Deine Antwort! Wie setzt sich denn der Bonus zusammen? In der zahnärztlichen Praxis kann ein angestellter Zahnarzt mit 30 - 33 % seines Umsatzes rechnen (sofern er nur Umsatzbeteiligung bekommt). Sollte ich Festgehalt plus Umsatzbeteiligung bekommen, so reduziert sich das natürlich. Wie ist das bei Berufen im Vertriebsbereich?
Vertriebsmitarbeiter bei uns bekommen auf Ihren Umsatz den sie reinholen einen gewissen prozentualen Anteil als Provision. Holt als z.B. einen Mitarbeiter einen Auftrag ein, der 100.000 Euro Umsatz bringt, erhält er dafür z.B. 1% als Bonus (brutto), hier als 1000 Euro. Das sind zwar andere Relationen. Aus meinen früheren Tätigkeiten wurde das an Umsatzsummen festgelegt, z.B. 10.000 Euro Umsatz im Monat/Quartal = Bonuszahlung von 500 Euro brutto 25.000 Euro Umsatz im Monat/Quartal = 2000 Euro Bonus. Das würde dann auch mit Betrag im Vertrag drinstehen. Mein Gehalt z.B. setzt sich wie folgt zusammen: - Festgehalt, z.B. 2500 Euro - Festlegung des Bonus, bei mir 1000 Euro im Quartal Dieser Bonus ist bei mir zweigeteilt in eine Leistungskomponente gemäß Zielvereinbarung und eine Umsatzkomponente, d.h. je 500 Euro auf beides. Mein Chef steckt mit mir am Quartalsanfang ein Ziel ab (z.B. Einführung einer neuen Software, Organisation einer Schulung für die Mitarbeiter), wenn ich dies zu 100% erfolgreich abschließe bekomme ich dafür den ersten Teil meines Bonus, also 500 Euro. Die Umsatzkomponente wird bei uns berechnet, indem eine Umsatzschätzung für ein Quartal erfolgt, wird dieser Umsatz erreicht, gibt es dafür Bonus, bei mir dann 500 Euro, wird der vorher gesteckte Umsatz überschritten, erhöht sich der Bonus entsprechend. Also dein Chef steckt dir als Umsatzziel z.B. 10.000 Euro und gewährt dir, wenn du diesen erreichst z.B. 1000 Euro Bonus, überschreitest du diesen um 1000 Euro, als 10%, erhöht sich der Bonus auch um 10% auf in diesem Fall 1100 Euro. Ich hoffe dass ich das einigermaßen verständlich erklärt habe. Am besten ist es feste Summen in den Vertrag zu schreiben, also Festgehalt z.B. 2500 Euro brutto (weiß nicht was Zahnärzte verdienen), dann am besten den Umsatzbonus mit Betrag festlegen, das geht am einfachsten wenn du ca. weißt, was die Praxis an Umsatz macht. Also reinschreiben lassen, wenn du 5.000 Euro Umsatz machst im Monat bekommst du mit einem Monat Verzögerung z.B. entweder eine bestimmte Summe als Bonus davon oder diesen prozentualen Anteil davon, den du geschrieben hast. Dein Grund-/Festgehalt sollte sich dadurch aber nicht reduzieren, denn das ist dein Lebensunterhalt. Der Umsatzbonus dein Zuckerle, das dich dazu animiert, mächtig Umsatz zu scheffeln. Hotsprings
Ja, dein ausführlicher Bericht hat mir sehr geholfen, da ich mit Betriebswirtschaft so gar nix am Hut habe und auch nicht weiß, was in anderen Branchen so gezahlt wird. Aber ich habe es soweit kapiert und könnte mir auch vorstellen, daß mein Chef da nicht ganz abgeneigt ist. Nochmal vielen herzlichen Dank! LG Lora
o.W.
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