Mitglied inaktiv
Hallo, habe hier noch nie gepostet, aber jetzt muss mal was raus. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen?? Ich bin 24 Jahre und verheiratet. Mein Sohn ist 9 Mo. alt und wir haben einen Bauernhof mit Direktvermarktung ( Hofladen) Ich kümmere mich den ganzen Tag um meinen Sohn, den Haushalt und sofern mein Kleiner schläft, oder gerade zufrieden ist auch noch um den Bauernhof, wo eben gerade Arbeit anfällt. Ich koche jeden Tag und Max ist manchmal sogar im "Laufstall" in der Fleischverarbeitung ( hört sich schlimmer an als es ist) damit ich ihn nie alleine lassen muss. Jetzt bekomme ich von meiner Mutter vorgehalten das ich zuwenig arbeite, denn früher haben sie auch alles gemacht und das Kind war eben überall dabei oder auch mal alleine drinnen. Mein Mann und auch meine Schwiegermutter sind meiner Meinung das dies alles mit Kind nicht geht und unterstützen mich, da aber meine Mutter des öffteren sehr traurig bzw. entäuscht ist bin ich in einer Zwickmühle. Ich wollte eigentlich immer jeden alles recht machen, aber irgend wie funktioniert das nicht, habt ihr einen Rat für mich?? Vielen Dank im Vorraus Maria
Tja, das Problem ist glaub ich nicht, dass du zuwenig, zuviel oder sonstwas arbeitest, sondern dass man es NIE ALLEN recht machen kann. Meine Eltern haben z.B. mit 3 Kindern studiert und danach das Unternehmen von meinen Großeltern übernommen. meine Schwiegermutter hingegen hat, als die Kinder kamen (mit 30) alles hingeschmissen und ist seitdem Hausfrau (nach ihrer Meinung schädige ich mit meiner Ausbildung ja auch die Psyche meines Kindes). Überleg dir, was du selber willst. Bei mir ist das z.B. eher die Lebensführung von meinen Eltern (ich will nicht 2/3 meines Lebens komplett mit Klobürste in der einen und Breigläschen in der anderen Hand verbringen). Klar möchte man Anerkennung von den Eltern und dass sie stolz sind, aber man ist eben kein Klon von ihnen und muss nicht alles so machen, wie sie es gern hätten. Dein Sohn ist ja auch erst 9 Monate - in einem halben Jahr kann er in eine Krippe gehen und du kannst dich wieder mehr für euren Hof einsetzen... Liebe Grüße, Bloomy
Hallo Maria, ich sehe es ähnlich wie Bloomy, DU must Dich und dein Leben OK finden. Du musst STOLZ auf Dich sein! Weißt Du, egal was ich mache, es wirdf meiner Mutter nie gut genuig sein. Aber inzwischen (nach vielen schweren Jahren und vielen Tränen!) ist mir das wurscht :-) Was bruingt mir ihre Anerkennung? Was breingt DIR die Anerkennung Deiner Mutter? Wäre sie die seligmachende? Natürlich, man gibt sich Mühe, geht an sein Limit und der eigenen ist es nicht "genug"... das tut weh! Aber WARUM tut es weh? Frage DICH das mal :-) Du bist vermuitlicvh immer noch zu sehr in der Kindrolle, weder Du noch sie haben schon begriffen, daß Du nun auch MUTTER bist und aus der Kindrolle weitestgehend raus bist :-) Was ich nur raten kann: schneide das letzte Stückchen Nabelschnur ab, lebe autark und lobe Dich SELBST! Deine Mutter kann DEIN Leben nicht leben, das mußt Du selbst tun. Und DU SELBST siolltest es so frühren, daß DU Dich gut fühlst, nicht deine Mutter. Und schau: Wenn dein Mann und Du im reinen seid, dann ist das doch prima. Denn Deine Familie ist ja nun primär ER, nicht mehr Deine Mutter. Ich weiß, man hätte es gerne anders, aber mit manchen Menschen geht das einfach nicht! Erinnere Dich später an dieses Gefühl und erspare DEINEN Kindern diesen Druck :-) So versuche zumindest ICH es zu machen! Liebe Grüße Désirée
Danke für eure Meinungen, die haben mir wirklich zum Nachdenken verholfen, Ihr habt auch recht, aber da es meine Mutter ist ist sie mir doch auch sehr wichtig. trotzdem sollte ich mich wohl wirklich etwas " abnabeln" LG Maria
Hallo Maria! Ich bin selbst in einer Landwirtschaft aufgewachsen und sehe es heute "live" bei meinem Bruder, der den Hof übernommen hat. Ich finde es super, daß du die ganze Arbeit schaffst obwohl du deinen Sohn betreust. Klar ist es so, daß es früher ganz normal war, daß die Frau voll auf dem Hof mitgearbeitet hat und die Kinder irgendwie so mitgelaufen sind. Aber die Zeiten ändern sich. Frau stellt heute höhere Ansprüche an sich bezüglich der Kinderbetreuung, und möchte auch etwas von ihrem Kind haben. Und dann kommt ein für mich persönlich noch ganz entscheidender Faktor: die Sicherheit. Als Eltern auf einer Landwirtschaft muß man oft die Kinder mitnehmen an Orte, wo es gefährlich ist. Hier hat man die Wahl entweder zu arbeiten oder das Kind zu beaufsichtigen oder beides so halb. Letzteres finde ich persönlich brandgefährlich, und ich glaube meine 3 Geschwister und ich hatten einfach nur Glück, das nie einem was passiert ist. Leider gibt es auch andere Fälle. In meiner Verwandschaft haben 2 Kinder die gefährliche Umgebung des Bauernhofes nicht überlebt, das ist alles lange her, aber eben genau in dieser Zeit, also "früher", als eben die Kinder so mitliefen, wie hätte Frau das damals auch anders machen sollen. Von einem anderen Bekannten weiß ich, daß er früher als kleines Kind oft ganze Tage allein zu Hause war, weil die Mutter alleinerziehend den Hof bewirtschaften mußte. Frag doch deine Mutter mal, ob sie nicht gern manchmal Zeit gehabt hätte für ihre Kinder, nicht gern mal weniger Arbeit gehabt hätte, oder immer genau gewußt hat, wo ihre Kinder gerade sind. In einer Landwirstchaft zählt oft nur die Arbeit, ich kenne das gut aus meiner eigenen Familie. Freizeit ist ein Fremdwort. Deine Mutter hat vermutlich dieses Wertesystem und wendet es auch auf dich an. Aber das mußt du ja nicht übernehmen. Alles Gute! Claudia
naja, dass sie auf dem Hof mithilft heißt ja nicht zwangsläufig, dass sie ihr Kind in Gefahr bringen muss. Es kann ja später z. B. in eine Krippe o.ä. gehen... sie muss sich also nicht zwangsläufig entscheiden ob arbeiten ODER Kind... oder hab ich das nur falsch verstanden? LG!
Die traditionell eingestellte Landwirtschaft möchte ich mal sehen, in der ein Kind in eine Krippe gegeben wird! In der Regel ist die Einstellung in einer Landwirtschaft so, daß man niemals ein Kind in eine Krippe geben würde, weil man ja "sowieso" daheim ist und das Kind theoretisch ebensogut mitlaufen kann. Meist wäre es außerdem finanziell überhaupt nicht drin, daß man sich eine Krippe leistet. Ich glaube nicht, daß Maria da eine große Wahl hat, vor allem, wenn sie sich jetzt schon unter Druck gesetzt fühlt, weil sie "nur" so wenig arbeitet nach Meinung ihrer Mutter. Abgesehen davon findet die Arbeit in einer Landwirtschaft 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr statt, oft frühmorgens und abends. Da hilft einem die Krippe dann auch nichts. Natürlich kann sie sich auch dafür entscheiden, "nur" ihr Kind zu betreuen, sofern man auf ihre Arbeitskraft verzichten kann, aber das ist ja gerade ihr Problem, daß sie sich dann minderwertig fühlt, weil ihre Mutter sie dann nicht genug wertschätzt. Und in einer Landwirtschaft ist es einfach so, daß traditionell oft höhere Erwartungen an Frauen gestellt werden, gegen diese Druck muß man sich erstmal behaupten.
hallo, ich schließe mich den folgenden punkten an: DU musst am ende mit DIR klarkommen. in der ldw. ist es sicher ganz anders, als in nicht-ldw. haushalten, auch wenn sich heute vieles geändert haben mag. (ich habe auch in einem ldw. haushalt immer perfekt vier stunden geschlafen, dann getrunken, gepupt, bäuerchen gemacht um dann wieder vier stunden zu schlafen.... HAH, ein gerücht!!!! ich habe heute drei kinder, und nach meiner erfahrung ist bspw. dieser vier-stunden-rhythmus ausgestorben! die KINDER kennen den nicht mehr...!) nimm dein kind mit, wo es passt, richte dir deinen tagesablauf ein, und versuche es nicht, allen recht zu machen. und du wirst wohl ganz sicher einen starken willen brauchen. ich bin sehr froh, nicht mehr in der ldw. zu sein. shortie
Habt mir sehr geholfen, musste mal andere Meinungen hören (lesen) vor allem sind da oft Dinge die man selber nur bedingt sieht und andere einen darauf aufmeerksam machen können. Danke LG Maria
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