Mitglied inaktiv
Hallo, ich war vor meinem Mutterschutz Projektleiterin in einer mittleren halbstaatlichen Organisation mit Verantwortung für 6 MitarbeiterInnen. Meine direkte Chefin wurde vom obersten Boss gemobbt, kurz bevor ich in Mutterschutz ging. Ich habe in 2008 geschuftet wie eine Blöde, weil die Neueinstellung von zwei Mitarbeitern verzögert wurde (von wem weiss ich nicht), und ich auf Geheiss meiner direkten Chefin zuviele Projekte aquiriert hatte und nicht die Personalresourcen bekam, die mir von ihr zugesagt worden waren. Ende 2008 hatte ich 150 Überstunden verfallen lassen müssen und 15 Tage Urlaub übrig. In 2009 ging der Stress weiter und ich habe z.T. in meiner Spätschwangerschaft 13 bis 14 Stunden am Tag gearbeitet. Auch diese Überstunden wurden mir nie vergolten. Der Start in den Mutterschutz war seitens meines Arbeitgebers eher wie ein Rausschmiss, da mir nicht erlaubt worden war, bestimmte Projekte zu Ende zu führen - es handelte sich um zwei Wochen! Diese Projekte sahen dann gegenüber der Interimchefin und der Geschäftsleitung aus, als hätte ich versagt! Für mich wurde auch nie eine Elternzeitvertretung eingestellt. Jetzt wollte ich eine Verlängerung der Elternzeit um drei Monate weil mein Mann nicht wie geplant die Betreuung übernehmen kann, da er selbstständig ist und im januar februar märz zuviele Aufträge haben wird. Jetzt hatte ich letzte Woche einen Termin mit der Personalabteilung, mit meiner jetzt 7 Monate alten Tochter, in dem mir gesagt wurde, dass mich nach der Elternzeit eine betriebsbedingte Kündigung wg. Umstrukturierung der Abteilung erwartet. Ich war total geschockt, weil ich mit der Elternzeitverlängerung und auch noch mit dem Arbeitszeugnis erpresst wurde, einen Aufhebungsvertrag für meinen unbefristeten Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Gestern war ich beim Anwalt und er meinte, die hätten ganz schlechte Karten und ich würde einen Prozess gewinnen. Das Unternehmen expandiert und in einer anderen Abteilung wurde eine Stelle mit meiner Position und Tätigkeitsprofil ausgeschrieben!!!! Plus noch einige andere Sachen. Meine Frage: Wer hat Erfahrung mit einer Klage oder einer ähnlichen Situation (Kündigung), kriegt man danach wieder einen Job (dort arbeiten will ich ja nach dieser Behandlung nicht mehr). Vielen Dank!!!!!! Liebe Grüße
Hi, das gleiche hatte ich bei meinem alten AG auch. Außer das wir das mit der Verlängerung der Elternzeit nicht hatten. Bestimmte Dinge müssen vorhanden sein, zum Beispiel eine Mindestanzahl an Mitarbeitern, Betriebszugehörigkeit und so weiter (im Forum von Frau Bader kann man das nachlesen). Bei mir war es so, das der Betrieb wärend meiner Elternzeit auch neu strukturiert wurde und die nach meiner Elternzeit keinen Job mehr für mich hatten...blablabla... Mein Anwalt hat das komplett für mich geregelt und am Ende habe ich eine Abfindung bekommen... LG fru Warum solltest Du danach keinen Job bekommen, vielleicht nicht gerade in dem Unternehmen, aber das wird ja sicher auch nicht unbedingt Dein Wille sein.
Hallo, da ich heute so schreibfreudig bin, antworte ich Dir gleich. Im Grunde möchte ich Dir einfach Mut zusprechen. Die Personalmoral eines solchen Arbeitgebers schreit ja förmlich danach sich ihr entgegenzustellen. Allerdings habe keine Erfahrung mit der Klage wegen Kündigung. (dafür aber wegen Kindergeldbezug -und das wird uns nach 4 Jahren bald sehr wahrscheinlich gezahlt.) Wenn Dein Anwalt Dir gute Chancen zuspricht und Du noch dazu eine Rechtsschutzversicherung hast würde ich den Weg einer Klage sehr wahrscheinlich gehen. Du wirst auf jeden Fall etwas Zeit investieren müssen, v.a. in Absprachen mit Deinem Anwalt, und Energie. Zu bedenken ist: Gibt es andere Arbeitsmöglichkeiten in Deiner Gegend? In Deinem Beruf? Oder könntest Du Dir vorstellen auch etwas anderes zu machen? Wie lange wird sich eine Klage hinziehen? Und wenn es dazu kommt, läßt ein Ergebnis nach Deinem Wunsch vielleicht doch den Wiedereinstieg in dieses Unternehmen zu? Alles Gute Sally
meine Vorrednerin schrieb gerade von Zeit und Nerven, die man investieren muß... Bei mir war es so, das ich vielleicht 2-3 Mal mit meinem Anwalt telefoniert habe und das wars...selbst beim Termin vor Gericht mußte ich nicht anwesend sein...ist also kein Grund es nicht zu versuchen... LG
Ich war schon beim Anwalt und werde im nächsten Termin mit meinem Noch Arbeitgeber eine Abfindung und eine Entschädigung für die Sperrfrist beim Arbeitsamt fordern, wenn ich das nicht bekomme, lasse ich mich auch auf den Aufhebungsvertrag nicht ein. Aber arbeiten will ich sowo nicht weiter - es ist nur dumm, dass ich die Hauptverdienerin in unserer kleinen Familie bin. Es scheint auch so, dass die Wirtschaftskrise die Unternehmen wieder frech macht. Aber mein Arbeitgeber wird zu über 50% aus staatlichen Geldern finanziert - und da ist so eine Missachtung von Elternrechten doch eine Sauerei! Und das würde ich gerne ans Licht bringen. Vielen Dank fürs Mut machen!!!
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