WorkingMum88
Vor der Geburt unseres Sohnes stand für mich felsenfest klar, dass ich 8 Wo. nach der Geburt wieder Vollzeit arbeiten gehe. Mein Mann hat sich ein Jahr Elternzeit genommen. Die Entscheidung bereue ich und leider ist sie nicht mehr rückgängig zu machen. Außerdem können wir uns dieses Leben andersherum nicht leisten. Wir müssten in eine andere Wohnung ziehen,mein Auto verkaufen und und und. Meine größte Angst ist, dass mein Sohn keinen Bezug zu mir findet und mich abweisen könnte. Ihn nicht trösten zu dürfen oder ins Bett zu bringen, würde mich zerreissen. Wie sind eie Erfahrungen von anderen VZ arbeitenden Müttern? LG
Ich selbst hatte eine Kollegin, die nach 6 Monaten wieder Vollzeit gearbeitet hat, davor Teilzeit, also auch direkt nach dem Mutterschutz eingestiegen ist. Ich kenne die Situation selbst anders herum, mit immer arbeitendem Ehemann, und ich kann Dir versichern, dass zwar die Kinder mehr Mama-fixiert sind, aber sie haben alle einen Bezug zum Vater, obwohl der oft erst spät nach Hause kommt und die Kleine oft nur morgens für eine halbe Stunde sieht. Als unsere erste geboren war und ich noch zuhause war (habe "erst" nach 6 Monaten angefangen und dann "nur" 30 Stunden), hat sie sich abends immer wahnsinnig gefreut, wenn der Papa nach Hause kam. Mein Mann hat sie dann oft schlechter ins Bett bringen können, was aber nicht an der mangelden Bindung lag, sondern vielleicht mehr am Ausprobieren und um den Finger wickeln.... Wahrscheinlich wird sich Dein Kind teilweise eher vom Vater trösten lassen, aber es gibt auch Phasen, in denen der andere Elternteil plötzlich alles machen muss und der andere gar nichts darf. Ich weiß ja nicht, was Vollzeit bei Dir bedeutet. Wenn Du Dein Kind jeden Abend siehst, dann kannst Du es ja auch jeden Abend ins Bett bringen. Wenn das Routine ist, sehe ich da gar kein Problem. Und Dein Mann ist auch mal froh, wenn er mal eine Pause hat. Wenn Du öfter länger arbeiten musst, dann versuche halt die andere Zeit intensiv mit Deinem Sohn zu verbringen, mit viel Kuscheln und Körperkontakt. Falls Du stillst, kannst Du das morgens und abends ja auch weitermachen.
Ich würde auch sagen, die Regelmäßigkeit macht viel aus. Versuche, Rituale einzuführen - wie etwa das abendliche Zubettbringen.
Hallo, mein Mann ist seit 9 Jahren zuhause mit dem Kind. Ich arbeite VZ inkl, regelmäßiger mehrtägiger Dienstreisen. Meine Beziehung zu unserem Kind ist sehr innig. Mein Kind hat mich nie abgelehnt und auch nie gefremdelt. Ich habe auch direkt nach dem Mutterschutz wieder angefangen. Am Anfang habe ich mein Baby sehr vermisst. Je älter er geworden ist, desto leichter ist es geworden. Ich habe mir meine Zeiten für das Kind geschaffen - Zeiten für mich alleine mit dem Kind. Z.B. bin ich Samstags mit dem Kind immer zusammen zur Babymassage und später zum Babyschwimmen gegangen. Wir sind oft alleine in den Zoo gefahren. Natürlich haben wir auch Unternehmungen als ganze Familie gemacht, aber mein Mann war auch froh über "freie Zeiten". Die Qualität ist für die Beziehung wichtiger als die Quantität. Übrigens: Im Umkehrschluss würde es ja bedeuten, daß Kinder zu den "arbeitenden Vätern" eine schlechtere Beziehung habe .... Stimmt ja auch nicht. Arbeitende Väter, die sich mit Ihren Kinder beschäftigen haben auch einen guten Draht zu den Kids. Unserem Sohn hat es in seiner Entwicklung viele Vorteile gebracht mit Papa-zuhause aufzuwachsen. Bei uns war die Entscheidung für die Kinderbetreuung auch von den Einkommensverhältnissen getrieben und kein "Wunschkonzert". Alles Gute!
Hallo! ich bin bei allen unseren 3 Kindern nach 4-5 Monaten wieder vollzeit arbeiten gegangen, bei unserem ältesten hatte mein Mann gar keine Elternzeit, bei unserem mittleren hatten wir 3 Monate zusammen und beim jüngsten hatte mein Mann 2 Monate länger Elternzeit als ich. Im Alltag in der Woche ist er derjenige, der die Kinder Stundenmäßig mehr betreut (ich bin morgends bis zur Schule/Krippe hauptverantwortlich, er nachmittags bis ich gegen 18:30 Uhr nach Hause komme und dann wieder ich) und ich hatte nie das Gefühl, dass meine Kinder keinen oder einen schlechten oder geminderten Bezug zu mir hätten. Ich glaube sogar, Mütter haben es da leichter als Väter, denn sie haben das Kind 9 Monate in ihrem Bauch gehabt und ev. danach noch gestillt (auch wenn ein Teil über Flasche gelaufen ist) und oft macht Frau ja auch den "Nachtdienst" (vor allem wenn sie so viel wie möglich stillen will) und dann sind da ja auch noch die Wochenenden, an denen die Mutter versucht so viel wie möglich die Kinder zu genießen. Bei unseren beiden älteren habe ich fast nie erlebt, dass sie nach Papa gejammert hätten (aber umgekeht hat mein Mann oft gelitten, wenn sie nach mir jammerten) unser jüngster macht das schon öfter mal und ganz erhlich, es freut mich, weil ich mich so über für die beiden freue, dass sie sich so wichtig sind. Und ich glaube, wenn man der festen Überzeugung ist, dass man sein Kind liebt, dass es einen liebt, dass man das beste will und meistens das richtige tut, dann hält man auch aus, wenn es sich mal schwerer trösten läßt und nicht so will wie man selbst. Dass kann dann für die 2. Bezugsperson schwieriger sein als für die 1. (und die Reihenfolge sucht sich das Kind aus und sie kann auch wechseln im Laufe des Lebens), aber auch für die 1. ist es ja nicht immer leicht. Ich wünsche Dir, dass Du ganz bald Deinen Frieden mit Eurer Situation schließen kannst, denn wahrscheinlich sind Deine eigenen Gefühle dazu das entscheidenste in der ganzen Situation. Ganz viel Freude mit Deinem Kind! Sabine
Hallo, ich bin jeweils nach 8 Wochen wieder VZ eingestiegen, 100 km einfacher Weg, Dienstreisen, etc. Jedes der Kinder wurde über ein Jahr gestillt, 6 bzw. 8 Monate voll. Der pap war erst Zuhause, dann 4 Jahre TZ. .. und ich war irgendwann alleinerziehend... :-) Nu frag mal, wo hier die Bindung der Kinder war. "Quality time" ist hier das Stichwort Désirée das klappt schon!
Vielen Dank für eure Antworten. Wie ihr schon schreibt, ist es eher mein Problem damit klar zu kommen. Unser Kind wird es ja nicht anders kennen. Ich werde bis auf die Dienstreisen Abends pünktlich zu Hause sein können und mein Mann kann Mittags mit Baby zu mir ins Büro. Werde versuchen jede gemeinsame Minute intensiv zu erleben und hoffe sehr, dass diese Traurigkeit bald aufhört...
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