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Leidet die Mutter-Kind-Bindung durch den Wiedereinstieg in den Beruf?

Leidet die Mutter-Kind-Bindung durch den Wiedereinstieg in den Beruf?

lieselotte1310

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Hallo zusammen, ich suche Erfahrungsberichte von Mamis, die wieder in den Beruf eingestiegen sind. Meine Tochter wird nächsten Monat 1 Jahr alt und ich werde 20 h wieder einsteigen. Ich werde wegen dem längeren Arbeitsweg und aus organisatorischen Gründen 2,5 Tage am Stück arbeiten, den Rest der Woche bin ich zuhause. Meine Tochter wird an diesen zweieinhalb Tagen von meiner Schwiegermutter betreut. Bisher ist sie auch öfter dort, wenn ich einmal etwas erledigen muss, und es klappt sehr gut. Ich denke, dass sie sich dort sehr wohl fühlt. Meine Kleine ist ein "Mama-Kind". Damit meine ich, dass sie zu mir möchte, wenn sie müde ist, Trost braucht, krank ist o.ä. Ich genieße das sehr, dass ich für jemanden so wichtig bin. Ich finde es total schön, dass ich einem kleinen Wesen meine ganze Liebe geben kann und dann so viel zurückbekomme. Meine Sorge ist, dass diese enge Bindung irgendwie gestört werden könnte, wenn ich nicht mehr jeden Tag so viel Zeit mit ihr verbringen kann. Dass vielleicht der Tag kommt, wo sie nach ihrer Oma verlangt, anstatt nach mir. Das würde mir arg weh tun. Was meint ihr? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


GuertlMa

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Antwort auf Beitrag von lieselotte1310

Hallo liebe lieselotte, also erst einmal kann ich Dich vielleicht beruhigen. Die 2,5 Tage, die Du zunächst arbeiten wirst, sind für Deie Tocher sicher nicht zu viel. Ich selbst bin nach einem Jahr aus verschiedensten Gründen wieder Vollzeit arbeiten gegangen und meine Tochter war ab dem Zeitpunkt in der Kita, weil der Papa selbst auch Vollzeit gearbeitet hat. Deine Kleine wird ja von der Oma betreut, was auch noch viel familiärer ist. Bei uns hatte sich mit meinem Widereinstieg "nur" verändert, dass meine Tochter einige liebevolle Beziehungen, und zwar zu den Erzieherinnen, hinzu bekommen hat und diese sie statt Mama oder Papa auch trösten, füttern und schlafenlegen konnten. Das ist ja auch gut so, denn dass Kinder diese Nähe und Fürsorge auch bei anderen Bezugspersonen bekommen und annehmen, ist wiederum ein Zeichen für eine stabile Eltern-Kind-Bindung. Für eine gute Bindung ist es auch normal, dass die Kleinen beim Abschied ggf. erst einmal Weinen, sich aber auch von anderen trösten lassen und sich beim Abholen dann über das Wiedersehen freuen. Und Du gibst Deinem Kind damit auch einiges an Selbstvertrauen mit auf den Weg, denn die Kleine lernt dabei, dass es noch andere wichtige Personen in seinem Leben gibt, die es auch gut versorgen können und Mama ist nach einem festgelegten Zeitraum zuverlässig wieder da. Also kein Grund zur Sorge, wenn Mama mal geht. Was sich nicht veränder hat ist, dass meine Tochter ein Mama-Kind war. Das hat sich in der ersten Zeit, die ich wieder arbeiten ging sogar noch verstärkt, weil wir uns ja nun tagsüber nicht mehr so viel gesehen haben wie vorher. Da durfte selbst der Papa erst einmal nichts mehr machen, sobald ich zu Hause war. Das ändert sich jetzt mit zunehmendem Alter aber sowieso und schwankt immer mal wieder. Meine Tochter und inzwischen auch mein Sohn gehen gerne in die Kita und haben eine gute Bindung zu den Erziehern dort. Diese sind für sie wichtig und dürfen auch trösten und unterstützen und kuscheln etc. Aber Mama und Papa bleiben eben Mama und Papa, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. LG


Mibu

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Das ist exakt meine Geschichte vor 10 Jahren. Ich habe wieder angefangen 2,5 Tage zu arbeiten, als meine große Tochter 6 Monate war. In der Zeit hat dann meine Schwiegermutter aufgepasst, die das großartig gemacht hat. Bei uns war es so, dass sie schon immer sehr an ihrer Oma gehangen hat. Umgekehrt war es genau so, das erste Enkelkind eben. Es gab eine Zeit, als sie knapp 2 war, da hat sie öfters geweint, als ich sie abgeholt habe und sie bei Oma bleiben wollte. Das fand ich auch nicht lustig und hatte so manche Zweifel, ob das gut ist. Allerdings hat das unsere Bindung nie beeinflusst, und ich bin auch im Nachhinhein sehr froh, dass wir es so gemacht haben. Ich konnte beruhigt arbeiten (Krippe wäre für uns nicht infrage gekommen), und unsere Tochter war gut betreut. Und ganz ehrlich: 2,5 Tage sind eine Luxusvariante, die nicht jede Mutter hat! Du hast noch 4,5 Tage, die Du komplett mit Deiner Tochter verbringen kannst. Mimi


kia-ora

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Du hast Angst davor, dass die Kleine irgendwann lieber zu Oma will als zu dir? Die Angst kann ich verstehen. Auch ich darf mir hier gerne mal anhören, dass die Oma die Beste, Klügste und Tollste ist und sobald ich mal nicht "funktionieren" (= etwas verbiete), schreien beide Kids sofort nach der Oma. ABER umgekehrt ist es genauso. Wenn Oma nicht funktioniert schreien sie nach Mama. :-)) Ich sehe die Betreuung durch eine liebe Oma als Gewinn für das Kind und nicht als Verlust der Mutter. Ein afrikanisches Sprichwort sagt, dass Kinder ein Dorf brauchen. Es sollen sich also viele Menschen mit beteiligen, nur so können die Kinder viel lernen. Und so sehe ich das auch . Oma macht Dinge, die ich nicht kann und ich mache Dinge, die Oma nicht kann. Die Kids machen alles mit und suchen sich auch gerne die Sahnestücke raus.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lieselotte1310

ein Kind "gehört" dir nicht, du wirst auch nicht die einzige geliebte/gemochte Person im leben deines kindes bleiben. wenn du den Anspruch ablegen kannst, werdet ihr Baby und Job wunderbar entspannt erleben! ich habe vor 17 jahren wieder zu arbeiten angefangen als meine tochter 1 jahr alt war. Sie war damals z.t. 6 tage am stück bei der geliebten Oma, meiner mutter. ich kann dir versichern, es hat unserer Bindung nicht geschadet. im Gegenteil.....


Nicol

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Antwort auf Beitrag von lieselotte1310

Ich habe mit beiden Kindern wieder nach einem Jahr Vollzeit plus gearbeitet und beide Kinder sind Mama-Kinder, trotzdem lassen sie sich auf von anderen trösten. wenn ich nicht da bin. Ich fände es nicht schlimm, wenn die Kinder sich mal von jemand anderes trösten lassen würden, aber sie tun es einfach nicht. Wenn ich zu Hause bin, bin ich halt fürs trösten, ins Bett bringen ect. zuständig, so ist das halt.