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Karriereschritt machen ja/nein?

Karriereschritt machen ja/nein?

JoMa

Ihr Lieben, vielleicht könnt Ihr mir helfen meine Gedanken zu ordnen und mir neue Sichtweisen auf das ganze geben: Ich hätte gerade aktuell die Möglichkeit, einen Karriereschritt in meiner Firma zu machen. Zur Zeit bin ich stellvertretende Abteilungsleiterin bei einem Abteilungsleiter den ich sehr schätze, mit dem ich seit Jahren erfolgreich zusammenarbeite, der mir freie Hand läßt, meine Meinung schätzt, mich fördert und Abteilungsintern weiterentwickelt hat, ich habe nach dieser Weiterentwicklung gerade mein Team wieder ganz gut aufgestellt, ich habe einige tolle und nette Mitarbeiter und bin sehr zufrieden. Jetzt ist eine andere Abteilungsleiterin intern "andersentwickelt" worden, weil sie ihre Abteilung nicht zur Zufriedenheit aller geleitet hat, sie macht jetzt einen anderen Job mit weniger Abteilungsverantwortung sondern wieder mehr inhaltlicher Verantwortung. Den Schritt kann ich nachvollziehen und war auf der anderen Seite fair ihr gegenüber. Wenn ich jetzt wollte, würde mich mein Abteilungsleiter für den Job vorschlagen und die Chancen wären gut, dass ich es auch werde, aber ich weiß nicht ob ich will! Die vorherige Abteilungsleiterin hat meiner Meinung nach die Abteilung vom Personal her falsch aufgestellt, alle erfahrenen Mitarbeiter sind damals gegangen, als sie den Bereich übernommen hat und sie hat sehr viele "Junior" Mitarbeiter auf Führungspositionen gesetzt, bei denen es mehr auf Loyalität denn auf fachliche Eignung ankam. Wenn ich also diese Position übernehmen würde, müsste ich hier ganz massiv umstrukturieren einige unangenehme Entscheidungen treffen und gleichzeitig mind. 4 sehr gute Mitarbeiter finden, die die neue Führungsriege der Abteilung bilden. Wo ich die hernehmen sollte, weiß ich nicht so wirklich, wir haben gerade recht wenig Talente, die man dahin entwicklen könnte. Dazu kommt, dass man auf Abteilungsleiterebene sehr viel politischer Arbeiten muss, als ich das im Moment muss und obwohl ich das schon kann, mache ich das nicht gerne. Andererseits ärgere ich mich schon latent, dass andere Kollegen, die ich persönlich als weniger geeignet erachte, "an mir vorbei ziehen", auf Abteilungsleiterpositionen kommen. Aber wenn ich eigentlich nie will, wenn sich die Gelegenheit bietet, bin ich schon selbst Schuld... Was würdet Ihr machen? Danke und liebe Grüße, Sabine


nemesis73

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Hallo Sabine, für mich hast du schon eine gewisse Tendenz gezeigt ... mach es ! Solche Gelegenheiten sind nicht sehr dicht gesät, und für Frauen mit Kindern ist es (leider) immer noch nicht selbstverständlich, daß sie so gefördert werden ! Wenn du unsicher bist, dann sprich mit den Verantwortlichen, daß du dir z.B. eine Rückkehroption offen hältst, wenn es nach einer gewissen Zeit nicht klappen sollte. Die Aufgabe ist anspruchsvoll, aber es ist für "Neulinge" legitim, auch um gewisse Unterstützung zu bitten. Wenn es in deinem Unternehmen eine solche Förderungskultur gibt, könnte es doch auch sein, daß man den ein oder anderen "Stupser" zu geben bereit ist, oder ? Also: ran an den Job !!! LG, Sabine


sojamama

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Guten Morgen, Du hörst Dich gerade an wie mein Mann vor gut 2 Jahren... genau die gleichen Überlegungen, genau die gleichen Zweifel, soll ich, soll ich nicht? Schaffe ich es? Wie wird es werden? Aber Chancen muss man nutzen. Es wird sie nicht immer mal wieder geben... es ist JETZT der Zeitpunkt, etwas zu ändern, voranzukommen, dann nutze ihn. Hol Dir ggf. Hilfe der Betriebspsychologin, die kann gezielt vorbereiten auf Mitarbeitergespräche, Einstellungsgespräche oder gar Kündigungsgespräche. Auch das "politische Arbeiten" wie Du es nennst, eine Person im Rücken kann Dich dahingehend stärken, dass das gut klappt alles. Meinem Mann hat das sehr viel gebracht. Er hat allerdings noch härter darauf hingearbeitet. Doch, mach es. Du wirst es nicht bereuen... im Gegenteil denke ich. melli


carla72

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Mach`s! Alles passt eh nie und - auch ideale - Situationen verändern sich. LG, carla


Holzkohle

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ich würde beim ersten Job bleiben, ich habe ehrlich gesagt aufgehört zu lesen bei "ich müsste unangenehme Entscheidungen treffen und gleichzeitig 4 sehr gute Mitarbeiter finden" - das ist utopisch und kein guter Einstand, und das wird nicht Deine einzige Aufgabe sein. Ich habe mehrfach den Job gewechselt und arbeite lieber in "niederer" Stellung mit guten Leuten in einem tollen Team zusammen als mich auf blinde Sachen einzulassen, aber dafür "wer" zu sein (Hilfe, nicht falsch verstehen!) und vorher schon zu wissen, dass ich mit meiner Einstellung erstmal für einige Leute sehr spektakuläre Entscheidungen treffen müsste, die mir das Leben sicherlich nicht einfacher machen.


Benedikte

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also, Du bist keine beamtin, weil Du ja einen Aufsteig selber auswaehlen kannst. Bei beamtens ist das ja wesentlich komplizierter ( meine bereitschaft, mehr verantwortung aber weit unterhalb des AL anzunhemen wurde ja schnode zurueckgewiesen) aber was fuer eine Ebene ist bei Euch abteilunsgleiter? bei uns eine B9 , MinDir, direkt unterm StS, ein Wahnsinnsposten, unerreichbar und eben mit viel verantwortung verbunden, und vor allem zeitlich aufwanednigen Reparesentationsaufgaben. Wuered ich, wenn ich Familienverantwortung haette, ungerne uebernehmen. Zweimal die Woche abends dienstlich weg ist ok, aber mehr nicht. Was bedeutet denn also AL bei Euch? Personalverantwortung ueber 150 Leute, sechstelliges Einkommen? Was bedeutet politisches arbeiten? Wie bei unsm unsere Als kann man innerhalb einer Stunde in den Wind schiessen, ohne angabe von Gruenden. verlierst Du Kuendfigungsschutz? Kannst Du die vier neuen Mitarbeiter auf dem freien Markt anheuern, als Dein Team mit entsprechenden Loyalitaetten? oder musst Du vorhandene nehmen und damit andere vorhandenen vor den Kopf stossen? Bei uns koennen AL nur aus dem Personalbestand waehlen, von aussen nur Zeitkraefte, gibt meist aerger. Wie veile Abetilungsleiter gibt es denn? von daher, das wuerde ich wissen wollen bevor ich rate vor allem, wieviel Familie hast Du und bei Kindern, was traegt Dein Mann? Fragen ueber Fragen, Gruss Benedikte