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Baby mit 6 Monaten 11 Tage mit Papa und Oma lassen

Baby mit 6 Monaten 11 Tage mit Papa und Oma lassen

Ovejita negra

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Hallo, ich bin neu hier und steh im Moment vor einer sehr schwierigen Entscheidung, es wird ein wenig langwierig, das zu erklären: ich bin Reiseleiterin, das bedeutet dass ich meinen Lebensunterhalt als Selbständige verdiene, im Wesentlichen für eine Agentur immer wieder 8-16 Tage unterwegs bin, v.a. in Spanien und Kuba. Im Sommer kann ich außerdem auch hier als Stadtführerin arbeiten. Mein Mann ist Kubaner und seit wenigen Monaten in Deutschland, bisher verdient er kaum etwas, d.h. wir sind v.a. von mir abhängig (denn ihm steht auch kein Elterngeld zu o.ä. und meines reicht nicht) Seit Mai ist unsere Tochter auf der Welt, 4 Wochen später habe ich meine ersten Stadtführungen gemacht und jetzt im Sommer gibt es zum Glück einige Aufträge. ich stille voll, das klappt auch alles gut, da ich in der Regel nicht mehr als 3Std weg bin, und auf meinen Mann ist Verlass, er kümmert sich in der Zeit. spätestens ab Mitte September lässt der Tourismus hier in der Region aber nach. Jetzt habe ich eine konkrete Anfrage meiner Agentur für eine 11tägige Kuba-Reise. Es gibt für mich 3 Optionen und ich weiß nicht recht, was ich machen soll. Unsere Kleine wird dann ziemlich genau 6 Monate alt sein. d.h. sie wird sicher zumindest teilweise noch gestillt... 1. ich sage ab (riskiere aber, dass ich in Zukunft vielleicht für die Agentur nicht mehr vorne auf der Prioritäten-Liste stehe. Wir sind mehrere Kuba-Kollegen und der Tourismus nach Kuba lässt nach). Finanziell spricht alles gegen die Absage. 2. ich mache die Reise. Mein Mann und meine Mutter kümmern sich um die Kleine. 11 Tage ohne sie? sie ohne mich??? aber sie hat noch ihre wichtigste Bezugsperson, meinen Mann, der sich liebevoll um sie kümmert. Langfristig wird sich das sowieso so einpendeln. (und ich bin deshalb keine Rabenmutter, denn 8-16 Tage bin ich weg, dafür danach wieder umso intensiver bei meiner Tochter. Also Kommentare diesbezüglich will ich keine hören) organisatorisch bedeutet es auch: ich muss vorher immer wieder abpumpen und einfrieren, während der Reise auch abpumpen, damit die Milch nicht komplett weg ist, wenn ich wieder komm. 3. ich mache die Reise, mein Mann und die Kleine kommen mit nach Kuba, dann kann die kubanische Oma ihre einzige Enkelin (und ihren einzigen Sohn) endlich in die Arme schließen. Während der Rundreise wären mein Mann und die Kleine aber mindestens 7 Tage von mir getrennt (aber nicht ganz so weit weg ;) ). Sie hätte nach wie vor die wichtigste Bezugsperson, den Papa. Würde allerdings bedeuten: wie steckt die Kleine den Klimastress weg? die ungewohnte Umgebung? die Zeitumstellung? den langen Flug? die Impfungen, die wir dann vorher vornehmen müssen? (bisher ist sie noch gar nicht geimpft), die überschwänglichen Kubaner, die sie alle knuddeln und küssen wollen? und es würde auch bedeuten, dass ich praktisch nur die Hälfte verdiene, da wir den Flug meines Mannes u.a. zahlen müssen. Aber besser als nix... Bitte keine Kommentare von wegen "wie kannst Du Deinem Kind das antun, so lange weg zu sein" Bei uns Reiseleitern ist der Rhythmus einfach ein anderer! ist halt kein 8Std-Job. wenn ich die Reise jetzt im November nicht mache, werd ich im Dezember eine 5tägige Reise ins benachbarte Elsass machen und dann wird sich im Februar oder März also mit 9 oder 10 Monaten die selbe Frage wieder stellen (nur dass sie dann ein paar Monate älter ist, vielleicht mehr isst, weniger gestillt wird) früher oder später müssen wir uns dann nun mal dran gewöhnen, dass ich öfter weg bin, dafür zwischendurch aber viel intensiver Zeit hab. (und früher oder später wird sie auch mit nach Kuba kommen um ihre Verwandtschaft dort kennen zu lernen) ich habe auch mit meiner Hebamme gesprochen, sie schließt die 11 tägige Reise grundsätzlich nicht aus, aber genau wie meine Mutter sagt sie, die Kleine sollte lieber in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Ovejita negra

Also meine Hebamme ist mit ihren beide. Kindern als diese jeweils 6-8 Monate alt war in die USA für 4 Wochen gereist, eine bekannte ist mit ihren Kindern als die jüngere 8 Monate alt war für 6 Wochen nach Neuseeland. Also beide Familien hatten weite Flugreisen und Klima Wechsel. Alle Babys haben das gut weggesteckt, waren viel im Tragetuch und meine Hebamme sagt sogar das waenr ihre entspanntesten Urlaube. Ich würde Modell 3 wählen.


Mitglied inaktiv

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Ich würde klar Option 3 in Erwägung ziehen wenn das Kind prinzipiell gesund ist und vorher aber unbedingt mit dem KiA evtl. Impfungen klären. LG Lilly


memory

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Was will denn dein Mann? Ich finde Option 2 am stressfreisten und ohne vorher noch für alle packen und impfen und Reisepass? besorgen / dran denken/ erledigen zu müssen etc.pp. Außerdem bist du bei Option 3 ja dann trotzdem "weg" und kannst nicht mal so schnell hinkommen. Des weiteren finde ich , dass es nun mal deine Arbeit ist , mit allen Vor und Nachteilen und das kann man nicht früh genug in den Familien Alltag integrieren , wenn soviel daran hängt . So lernen alle Beteiligte damit klar zukommen und und "zu oprimieren ;)" irgendwann ist es ganz normal " Mama arbeitet....Papa sorgt für mich" auch für die Kleinsten. Mein Mann war die Jahre wo die Kinder klein waren , auch immer wochenweise weg. Nicht nur, dass bei Männern da auch kein Hahn danach kräht , auch haben unsere Jungs das als völlig normal empfunden .


sarahT

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Tja, wie du über die Sache schreibst hört sich für mich so an, als stände deine Entscheidung für die Reise schon fest. Und das ist doch auch in Ordnung. Und zwar völlig. Mach das. Sorge für deine Famillie. Dein Mann ist da und kümmert sich. Die beiden werden zusammen wachsen und das hin kriegen. Einzig mit Stillen könnte problematisch werden (muss es aber natürlich nicht). Wenn dein Mann der Kleinen die Flasche geben soll, wäre es gut, wenn ihr das vorher "übt", damit sie nicht irritiert ist, wenn es soweit ist (also Mama und die Brust weg). Wenn sie dann zwei Wochen lang die Brust nicht hatte könnte es sein, dass sie die auch nicht wieder nimmt. Sollte das so sein, versuch nicht zu enttäuscht zu sein. Auch das macht dich nicht zu einer schlechten Mutter. Sei auch nicht enttäuscht, wenn dein Mann und dein Kind nach deiner Rückkehr eine Einheit geworden sind und du erst mal nicht mehr die wichtigste Bezugsperson bist und die Kleine eher zu Papa will. Das ist ein gutes Zeichen, heißt es doch, sie verlässt sich auf Papa und er hat ihr gegeben was sie brauchte. Ihr kriegt das hin. auch wenn die erste Trennung für so lange schwer wird, aber ihr werdet das toll machen.


tonib

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Ich kann dich gut verstehen. Ich fände Variante zwei oder drei beide gangbar. Für beides gibt es gute Argumente (gewohnte Umgebung und insgesamt weniger Stress für Dich vs. weniger Tage Trennung und Vater dabei). Variante eins hätte ich persönlich nicht gewählt. Ich habe bei Auslandsreisen damals mein Baby und meine Mutter mitgenommen, es war nicht so sehr ein finanzielles Thema.


Mitglied inaktiv

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Mit einem Baby würde ich nicht nach Kuba reisen. Es fehlt bereits an dem vollständigen Impfstatus. Dazu kommt die teilweise sehr unzureichende medizinische Ausstattung der Kliniken. Die Ärzte sind zwar meist gut geschult, aber sehr oft fehlen notwendige Materialen und Medikamente. Die Nahrungsmittel sind ungewohnt und mit 6 Monaten gibt es ja schon Brei dazu.Die Strahlung auf Kuba ist ziemlich extrem und nichts für Babyhaut. Kuba ist auch Zika - Gebiet. Bislang ist noch nicht abschließend erforscht, wie sich eine Zika - Infektion auf Babys und Kleinkinder auswirkt. Die bisherigen Ergebnisse begründet jedoch den starken Verdacht, dass ein Infektion in frühen Jahren zu einer verminderten Intelligenz aufgrund von neuroligischen Schäden führen kann. Das Problem bestünde übrigend auch, wenn Du Dich auf der Reise mit Zika infizieren würdest und Dein Kind sich über Dich an ansteckt... Am ehsten würde ich die Variante 2 machen. Aber halt mit dem Restrisiko "Zika". Oder mit der Argentur sprechen, dass Du derzeit noch in "Elternzeit" bis und ab dem Datum "XY" wieder zur Verfügung stehst.


85kathali

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Ich denke schon, dass es einen Unterschied machst, ob du mit 6 oder 10 Monaten für eine Weile weg gehst, alleine, was das stillen angeht. Aber ich finde auch, dass es für eich einfach passen muss. Du scheint deine Arbeit gerne zu machen, ihr könntet das Geld gebrauchen und dein Kind ist ja bei ihrem Papa - wenn der Vater eine Geschäftsreise von der Länge machen würde und das Kind bei der Mutter wäre, würde doch auch keiner viel sagen. Ich finde, um zwischen Option zwei und drei zu wählen, gäbe es noch eine Frage: habt ihr euch schon einmal Gedanken drüber gemacht, wann ihr mit eurem Kind (jetzt mal von deinem Job abgesehen) sonst das erste Mal nach Kuba reisen wollen würdet, um die Familie zu treffen? Und wie gerne würde dein Mann gerne mal wieder nach Hause, Familie und Freunde sehen? Denn wenn ihr sonst eh bald danach fliegen würdet, dann könnt ihr es doch auch mit dem Job verbinden, spart Geld :-)


Ovejita negra

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Antwort auf Beitrag von Ovejita negra

Hallo Ihr Lieben! ich bin überrascht über so viel Rückmeldung und Zuspruch und freue mich vor allem über reflektierte, durchdachte Antworten und keine pauschale Verurteilungen! Danke erstmal an alle! also generell würde ich es nicht ausschlagen mit Kind zu reisen, auch mit 6 Monaten, aber in meinem Fall ist es ja Arbeit und ich hätte praktisch keine Zeit für die Kleine. ich glaube mittlerweile, für das erste Mal ist es vielleicht wirklich ganz gut, wie meine Hebamme sagte, wenn sie mit dem Papa zu Hause bleibt in der gewohnten Umgebung und nicht zu viel Veränderung auf einmal mitmachen muss, auch wenn ich sie sicher arg vermissen werd. Und organisatorisch muss es gut geplant sein, mit Abpumpen etc. und evt werden wir im nächsten Jahr, bei einer nächsten Reise dann zusammen nach Kuba fliegen, am besten einige Tage bevor ich anfange zu arbeiten, damit wir uns zusammen daran gewöhnen können. Generell hat es mein Mann nicht so eilig nach Kuba zu reisen, er ist eher dafür, dass seine Mutter für 3 Monate nach Deutschland kommt. Er vermisst nichts außer seine Mutter und ein paar Freunde. und ja, die medizinische Situation in Kuba kennen wir sehr gut, die leeren Apotheken (und Supermärkte etc.) auch ;) Nicht umsonst haben wir entschieden in Deutschland zu leben und nicht stundenlang nach Milch, Nudeln, Toilettenpapier oder sonst irgendwas zu suchen (an Windeln o.ä. mag ich gar nicht erst denken) und in jedem Laden gesagt zu bekommen "no hay"- "gibts nicht, nächste Woche vielleicht". und wenn man es dann doch findet, das 3fache bezahlen zu müssen... ich dachte Zika sei nur eine Gefahr in der Schwangerschaft? ich war bis zum 7. Monat immer wieder in Kuba, hatte mich mit Toxoplasmose angesteckt (die Kleine zum Glück nicht), das reicht ;) Danke nochmal an alle!


Jomol

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Fahren solltest Du auf alle Fälle. Ich denke, daß man bedenken muß, daß Papa sein Kind mal seiner Mama vorstellen dürfen muß. Zum Impfen ist ja noch etwas Zeit, das könnt Ihr ja in Angriff nehmen. Ich glaube sicher, daß eine Reise mit so langem Flug und jetlag etc. mit einem 6monatigen Kind wesentlich unkomplizierter ist, als mit einem Einjährigen, das rumlaufen will und schon einen viel ausgeprägteren Tag-Nacht-Rhythmus hat. Schwieriger ist die Muttermilchversorgung in Kuba. Wenn es eine Gefriertruhe gibt, die auch nicht mangels Strom dauernd auftaut, sollte es kein Problem sein. Als unsere Große 9 Monate war, waren wir 3 Wochen in Südafrika und es war kein Problem. Gläschen und Windeln und sogar eine Notapotheke kann man für 10 Tage auch problemlos mitnehmen. Möhren kochen und zermanschen kann man auch in Kuba. Viel Spaß, Jomol


Korya

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Ich würde ebenfalls nur auf Option 2 und 3 herum denken. Tut zwar weh, die Milch abzupumpen und weg zu gießen, aber deine Lütte wird's problemlos überstehen. Und sie wird dich sofort wieder als festen Bestandteil ihres Leben sehen, sobald du durchs Gate kommst. Wichtige Personen graben sich selbst bei so Kleinen tief in die Neuronen. Option 3 ist natürlich insofern attraktiv, als dass ihr alle glücklich werdet - du selbst, deine kleine Familie und noch die Schwiegermutter obendrein. Wenn ihr es finanziell packt, kurzfristig mit nur der Hälfte deines möglichen Verdienstes auszukommen, würde ich vermutlich dazu plädieren. Die Reise selbst ist bei so einer Kleinen, insbesondere wenn du noch stillst (immer meine Rettung auf Flügen mit Babies), ist in der Regel viel viel entspannter als später mit Kleinkindern. Und meinen war die Umgebung immer zweitrangig, solange die bekannten Gesichter dabei waren. Die kubanische Familie wird sie zudem so umtüddeln, dass sie erstmal gar nichts missen wird. Und nach der Rückkehr freut sie sich dann, die alte Wohnung wieder zu erkennen :-) LG


kirshinka

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Version 3 ist doch phantastisch! Das Kind ist bei euch - robust da Stress? Und das mit den Impfungen solltest du sowieso schleunigst nachholen - nicht impfen ist auch in Deutschland verantwortungslos.