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Au Pair Anfangsschwierigkeiten

Au Pair Anfangsschwierigkeiten

kia-ora

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Hallo, wir haben seit 3 Wochen ein Au Pair - unser erstes. Und irgendwie haben wir jede Menge Anfangsschwierigkeiten. Ich bin mir aber unsicher, ob das völlig normal ist, oder ob es ein Zeichen dafür ist, dass wir nicht zusammen passen. Wie war das bei euch? Holpert es immer am Anfang? Sind das alles normale kulturelle Unterschiede und Sprachprobleme? Hier ein paar Problembespiele: Au Pair soll Kind um 14 uhr von der Schule abholen. Wegzeit max. 20 Minuten. Um 15 uhr fehlt von beiden jede Spur und ans Handy geht sie nicht ran. Den Termin um 14:30 konnte ich komplett vergessen! Alles ist teuer in Deutschland: Bücher, Kurse, Nachhilfe, Bus. Obwohl ihr Deutsch nicht sonderlich gut ist, lehnt sie alles, was kostet ab. Wofür genau sie spart, habe ich aber nicht verstanden.


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Den Sprachkurs muss doch ohnehin die Gastfamilie zahlen. Von daher würde ich auch erwarten, dass sie daran teilnimmt. Wie alt ist denn das Mädchen? Wurde sie euch über eine Agentur vermittelt? Ein bestimmtes Maß an Sprachkenntnissen wird eigentlich vorausgesetzt.


Bucik

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

1. Meistens trägt das Aupair die Kosten für Sprachkurs selbst. 2. Aupair-Alter: 18-30 Jahre alt 3. In Europa gibt es keine Agentur-Pflicht - es gilbt vor allem für die USA. Deswegen kann man auch ein Aupair bzw. eine Familie online finden. 4. Sprachkenntnisse: ausreichende Sprachkenntnisse des Gastlandes oder Englischkenntnisse -> Schulkenntnisse Voraussetzungen: https://www.aupair-village.com/aupair/aupair-werden/voraussetzungen


Astrid18

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Ich habe zwar kein AuPair, aber viel Erfahrung mit einer Kinderfrau, die eine andere Sprache spricht, die ich anfangs gar nicht konnte. Das AuPair hat Dein Kind um 14 Uhr doch abgeholt. Sie wusste wahrscheinlich nichts von dem Termin, und Dein Kind hat es genossen, nach Hause zu trödeln. Dein AuPair trifft keine Schuld, es sei denn, sie wusste vom Termin. Klare Kommunikation ist ganz wichtig, notfalls schreibe genau die Zeit und den Ort auf, wo sie wann sein soll. Sie kann Deine Gedanken nicht lesen, und versteht wahrscheinlich viel weniger. Auch wenn Du mit Deinem Kind über den Termin gesprochen hast, hat sie das nicht so mitbekommen. Diese Sprachlosigkeit anfangs ist für beide Seiten anspruchsvoll, aber sie wird bestimmt schnell ausreichend Deutsch lernen. Den Sprachkurs müsst Ihr doch zahlen, oder?


Ulli

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Hallo, ja, für mich klingt das alles normal, aber ich weiß auch, wie frustrierend das sein kann. Astrid hat recht, klare Kommunikation ist notwendig, auch wenn es einem manchmal peinlich oder unangenehm ist. Ich bin da auch nicht so konsequent, aber am besten wäre es, einmal pro Woche alle Termine durchzusprechen und ggf. auch als "Stundenplan" aufzuschreiben. Beim Sprachkurs kommt es ja drauf an, einen vier Wochen-Intensiv-Kurs à 20 Wochenstunden müsst ihr ja nicht zahlen, sowas kann aber am Anfang sinnvoll sein. Unsere Aupairs waren meist mit dem Abendkurs an der VHS zufrieden, 10 Termine für 90€ etwa. Sowas zahlen wir. Beim oben genannten Intensiv-Kurs haben wir mal die Hälfte (150€) übernommen, das hängt für mich aber stark vom Aupair und ihrem Engagement ab. Allerdings sind wir insgesamt nicht so gut organisiert, wir haben keinen Arbeitsplan, obwohl das dringend empfohlen wird. Ich biete es meist an, aber die Aupairs wollen das lieber nicht. Alles Gute - mehr gerne per PN.


speedy

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Hi, das klingt noch ziemlich normal. Woher kommt euer AuPair denn? unsere kamen aus Russland vom Land - da war selbst die S-Bahn in die City ein echter Kulturschock und ich musste die ersten Male mitfahren, weil sie schier Angst hatten - dabei war das Mädchen schon über 20... Ganz wichtig gerade am Anfang: Du musst auch das deutlich aussprechen, was du für selbstverständlich hältst, also um 14 abholen und dann schnell nach Hause, da du deine Tochter noch sehen möchtest, bevor du zum Termin fährst. oder so ähnlich. Mit dem Sparen hatten es unsere auch - die erste wollte Geld nach Hause schicken. Die zweite wollte in ihrem Urlaub durch Europa reisen und hat dafür immer Geld zurück gelegt. Die zweite meinte auch nach nur 3 Tagen, sie brauche keinen Sprachkurs, da sie ja festgestellt hätte, dass hier jeder entweder russisch oder englisch spräche... Den Zahn haben wir ihr dann ganz schnell gezogen, indem wir gemeinsam mit ihr einen passenden Sprachkurs gesucht haben und ihr erklärt haben, dass sie nunmal in D ist, um die Sprache zu lernen. Sie hat ja auch von uns den Intensivkurs und die S-Bahn-Karte bezahlt bekommen. Gleichzeitig war es aber sehr hilfreich, dass wir ihr auch zu Beginn bei der Freizeitgestaltung "geholfen" haben, da tatsächlich alles hier als sehr teuer wahrgenommen wird. Kontakt zum Sportverein, VHS-Kurs... Nach 2-3 Monaten hatte sich dann der Alltag eingependelt. Gruß, Speedy


björg

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Wir sind mit unserem ersten und bisher einzigen Au-Pair auch "gescheitert". Sie war gerade erst 18 geworden und konnte deutsch nur von Basis-Kursen Rosetta Stone (Internet). Im Land war sie schockiert und enttäuscht, dass sie nichts verstand und selbst nicht viel sprechen konnte. Wir haben ihr einen teuren Intensivkurs am Goethe-Institut finanziert, haben viel in ihrer Landessprache mit ihr gesprochen und haben sie skypen lassen, so oft sie wollte. Das hat nicht funktioniert. Nach drei Monaten stand für sie fest, dass sie nach Hause wolle. Sie hat uns noch drei Monate "geschenkt", damit wir uns darauf einstellen können, aber hatte bereits mit allem abgeschlossen. Wir hatten sie auch gefragt, ob sie lieber einen festen Arbeitsplan hätte oder flexibel mitarbeitet. Sie wollte letzteres, hat aber nicht funktioniert. Sie war auch nur im Haus (es sei denn wir haben ihr Aufgaben außerhalb gegeben), hatte keine Freunde und hat auch keine gesucht. Beim nächsten (noch nicht absehbar) wäre uns wichtig: gute Deutschkenntnisse oder der absolute Wille Deutsch zu lernen, wir würden zumindest für einen Probezeit einen ganz klaren Arbeitsplan aufsetzen und kein Wort Landessprache mit dem Au-Pair sprechen. Außerdem würden wir Skype begrenzen. Bevorzugen würden wir wohl eher Au-Pairs über 20, die seit der Schule bereits etwas anderes gemacht haben, am besten außerhalb der Familie. Wir würden bereits im Vorfeld auf den Culture-Shock hinweisen und beraten (bzw. auf entsprechende Internetseiten aufmerksam machen). Nach drei Wochen bei eurem Au-Pair würde ich sagen, die ist über den Culture-Shock noch nicht weg. Gebt ihr Zeit, seid nachsichtig und geduldig, aber haltet an den Regeln fest. Es sind eben doch noch "Kinder" oder jedenfalls mit noch nicht ganz so viel Lebenserfahrung wie man selbst und einige brauchen noch ganz viel Struktur. Die kann man ja ggf. später aufweichen. Noch nicht aufgeben. Das wird schon noch. Viele Grüße und alles Gute


Nicol

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Ja das hört sich normal an. An den Sprachkurs müßt ihr euch aber auch beteiligen. Ich würde auch darauf bestehen, dass sie eine macht. Das sieht das Aupairprogramm ja auch so vor. Wichtig ist am Anfang auch ständig zu überprüfen ob das Aupair deine Anweisungen auch verstanden hat (Ich muss um 14:30 weg. Wann sollst du zu Hause sein?) Du kannst nicht davon ausgehen, dass das Aupair alles verstanden hat, wenn es auf Deine Aussage Ja, Ja sagt. Erstens gibt es Länder, da ist das üblich, auch wenn man nur Bahnhof verstanden hat, zweitens traut es sich vielleicht nicht zuzugeben, dass sie nichts verstanden hat. Pünktlichkeit ist nicht in allen Ländern üblich. In einigen Ländern heißt 14:30 zwischen 14 und 15 Uhr. Das muss ein Aupair erst lernen. Investiere jetzt am Anfang etwas mehr Zeit, dann läuft es bei den meisten Aupairs ganz gut. Nicol


desireekk

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Hallo, NOCH würde ich die Flinte nicht ins Korn werfen. 1.) Kalneder muss her. Für jeden Tag eine Seite oder 1 Woche per Doppelseite. Dann wird sich jeden Tag hingesetzt und die nächsten Tage geplant. Und Termin mit Uhrzeit eingetragen. Dazu habe ich immer die ersten Wochen noch die tgl. Arbeitszeit eintragen lasen, damit sie das Gefühl dafür bekommt wieviel sie in der Woche schon gearbeitet hat. Und dabei lässt sich auch gern mal diskutieren was eigelich "Arbeitszeit" ist. Woher ist das Mädel? Und ja, Deutschland ist teuer, abert dafür bekommt sie asuch nicht gerade wenig Taschengeld. Ich habe immer einen Deutschkurs verlangt und habe nach regelmässiger Teilnahme immer 50% übernommen. Aber immer im Nachhinein. Frag doch mal wofür dsas geld gespart wird. Denn da loiegt die Lrux: viele Aupairs (aus dem Osten) denken weiss Gott wieviel Geld sie bekommen und das für ihr Studium sparen wollen. Den Zahn habe ich IMMER schon im Vorfeld gezogen, da ich immer selbst gesucht habe. Wenn Ihrt eine Agentur habt: Ruft dort mal an, die sollen sich mal mit der Guten auseinandersetzen und freundlich nachfragen wie es Ihr so geht. Die ersten Wochen sind immer anstrengend, wenn man alles ewig erklären muss wo man selbst doch viiieeel schneller machen könnte... Aber das ist jetzzt das Investment für die kommenden Monate! Liebe Grüße Désirée


manira

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Hi, Nach 7 Au-pair-Mädchen kann ich sagen, noch kein Grund aufzugeben - aber wie schon von vielen geschrieben einiges im Umgang zu optimieren: - Klare Absprachen, Wochenplan mit Uhrzeiten wenn wichtige Termine anstehen - Bestehen auf ein Deutschkurs. Ihr müsst euch, nach neuer Regelung, mit 50€ pro Monat beteiligen. Bei uns reicht das locker für den VHS Kurs mit 4 Wochenstunden. Der Zuschuss macht der Kurs fürs Au-pair-Mädchen erschwinglich. - Toleranz und Verständnis dass es für die Mädchen echt auch nicht einfach ist, vor allem wenn sie das nächste Mal weg von der Familie ist. - je nach euren finanziellen Möglichkeiten: bezahl oder beteiligt euch an der Monatsfahrkarte. Haben wir bei allen Au-pairs bezahlt, kostete bei uns ca 50€ im Monat zur Nutzung ab 9 Uhr. Das eröffnet den Mädels auch neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, man hockt nicht immer aufeinander, jeder hat was davon. Die gemeinsame Zeit kann man dann doch eher genießen. - je nach Au-pair-Mädchen hatten wir nur einen Zettel mit wichtigen Terminen (Au-pair verstand recht schnell das ganze Drum herum) bis zur Variante ausführlichen Wochenplan (bei den letzten 2 absolut notwendig), bzw eine Mischung aus beiden. In der ersten Woche habe ich meistens alles erklärt und viel Zeit zu Hause verbracht, während der Woche entschieden welche Variante Wochenplan (light oder full Version) notwendig war. Bis auf 2 Mädchen, die frühzeitig gehen mussten weil sie überhaupt keinen Bock weder auf Kinder noch Haushalt hatten, hat es von gut bis prima geklappt. - wenn Sprachschwierigkeiten bestehen, lieber wichtiges schriftlich festhalten. Alles gute für euch