RebeccaArizi
Hallo, Ich bin vor 4 Wochen zum zweiten Mal Mama geworden. Mein älterer Sohn ist nun 2,5. Meine 2. Schwangerschaft war etwas kompliziert. Da ich sehr niedrigen Blutdruck hatte und oft ohnmächtig wurde hat sich mein Mann viel um den älteren gekümmert in der Zeit. Da ich unter Depressionen und starken Verlustängsten leide habe ich bereits da das Gefühl gehabt mein Sohn distanziert sich von mir was die Depressionen verschlimmert hat. In der Schwangerschaft als auch jetzt wo mein zweiter Sohn auf der Welt ist hat mein großer vermehrt starke Wutanfälle. Er schlägt, tritt und beißt uns (aber vermehrt mich) und zwar so, dass man sogar teilweise blutet. Er tritt mir ins Gesicht. Watsch mich. Wir bekommen es nicht kontrolliert und haben gefühlt alles probiert. Je lauter wir werden desto wütender wird er. Reden ignoriert er komplett. Nun fängt er seit ein paar Wochen auch an mich andauernd wegzuschicken. Er wacht teilweise sogar nachts auf (wir schlafen alle in einem Bett da unsere Wohnsituation es nicht anders zulässt) und schreit "Mama gehen" und tritt und beist nach mir bis ich gehe und will nur den Papa haben. Vorher beruhigt er sich nicht. Aber ich habe das Gefühl wenn ich tatsächlich gehe denkt er mit treten und beißen erreicht er was er will und wird es dann immer wieder so tun. Situationen im Alltag die ihn triggern sind hauptsächlich Windel wechseln & anziehen. Manchmal auch „nein“ sagen aber vermehrt die anderen beiden Dinge. Er verletzt sich dann auch irgendwann selbst. Er schlägt seinen Kopf dann gegen alles bis er blutet/ teilweise sogar Platzwunden hat. Durch meine Depressionen kann ich außerdem mit dem abstoßenden und aggressiven Verhalten mir gegenüber schwer umgehen. Ich weine dadurch oft und wenn es sehr schlimm wird ziehe ich mich total zurück und verschließe mich weil ich das "Gefühl" habe ihn verloren zu haben/ nicht mehr geliebt zu werden. Ich bin absolut verzweifelt und verletzt. Ich weis nicht mehr weiter. Hat jemand einen Rat? Wie kann ich mit der Wut und dem treten/ schlagen/ beißen umgehen? Wie reagiert man da? Und soll ich tatsächlich gehen (auch mitten in der Nacht) wenn er mich wegschickt oder wie gehe ich damit am besten um?
Am besten stellst du diese Frage nochmal bei den Experten im Erziehungsforum. Und sonst gibt es verschiedene Hilfen, die du beim Kinderarzt erfragen kannst. Du musst dir da auch keine Sorgen machen, dass das Jugendamt auf dich aufmerksam wird oder jemand dich für eine schlechte Mutter hält- ganz im Gegenteil! Das wäre zB triple P. Wirst du behandelt? Nimmst du Medikamente?
Hi, je mehr das Kind seine Mama, Papa wegstösst, desto mehr braucht er sie. Versuche einfach mehr Zuneigung und Liebe ihm gegenüber zu zeigen, umarmen, wenn nicht geht, einfach nur zulächen, winken. Wichtig ist, dass die Initiative zum Kontakt von Dir ausgeht, gib nicht auf, warte nicht auf ihn,zeige aktiv, dass Du ihn auch brauchst. Er braucht Dich ganz bestimmt, ist nur verärgert, fühlt sich allein gelassen, weil Du ja weniger Zeit für ihn hast und weiss icht, wie er es besser als mit Ab eigung zeigen kann. Alles Gute.
1. Du musst zuerst deine Depression in Griff kriegen. Andernfalls wirsr du deinen Sohn nicht so begleiten können, wie er es braucht. 2. Dein erster Sohn ist in einer schweren Krise - da ist plötzlich ein zweites Kind. Um diese zu verstehen, empfehle ich dir das (Hör-)Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mivh in den Wahnsinn - Geschwisterbuch". Die ersten Wochen, mindestens 3 Monate, sind so hart mit zwei Kindern. Es ist so, aks hätte dein Mann plötzlich eine andere Frau mit nachhause gebracht. Euer Sohn IST verzweifelt und zutiefst verletzt. Was er braucht: GANZ viel exklusive Aufmerksamkeit, möglichst von Mama, wenn du bisher erste Bezugsperson warst. Das bedeutet: Baby zum Papa, möglichst dauerhaft - dem ist es völlig egal bei welchem Elternteil es ist - und DU kümmerst dich um euren Sohn. Das hat bei uns bewirkt, dass diese extreme Phase nach gut 9 Wochen vorbei war. 3. Wedet nicht laut, schimpft nicht, bestraft nicht! Auch keine logischen Konsequenzen! Das alles macht es nur schlimmer. Beim Reden gilt: weniger ist mehr. Setzt euch auf Augenhöhe zu eurem Sohn und signalisiert ihm "ich bin da!" Aber drängt ihn nicht. Vor verletzenden Verhalten müsst ihr ihn schützen. Aber bei einer akuten Depression wäre es hilfreich, wenn ihr euch Unterstützung vor Ort holt, zB frühe Hilfen.
Ich denke du wirst für dich selbst professionelle Hilfe brauchen, wie willst du sonst deinen Kindern helfen? Was deinen Sohn angeht, er ist verletzt, eifersüchtig, versteht die Welt nicht mehr. Er will wissen ob du ihn noch lieb hast. Ich würde ihn so oft wie möglich kuscheln, abknutschen, was auch immer. Und wenn er aggressiv wird in den Arm nehmen sobald die Situation es zulässt.
Vielen Dank für die Antwort. Ich bin schon lange in Behandlung und komme soweit gut zurecht. Das mache ich alles schon. Verbringe sehr viel Zeit mit ihm alleine. Kuschel und Bussi ihn viel. Es geht wirklich darum was ich mit dem extrem aggressive Vershalten machen kann. Denn je mehr ich auf ihn zugehe wenn er mich wegschickt desto aggressiver wird er.
Du kannst im Moment das Verhalten nur aushalten und ihm weiter zeigen das du ihn liebst
Mein Sohn hatte auch die ersten 2,5 Monate heftige Probleme mit seinem kleinen Bruder, auch jetzt nach 5 Monaten ist noch immer nicht alles "normal" Das braucht einfach Zeit Wutanfälle sitzt man bestenfalls einfach aus und kuschelt danach Dass das nicht immer gelingt ist klar
Zwei Aspekte: a) Dein Sohn spiegelt dein Verhalten. Du ziehst dich zurück, weil du dich abgelehnt fühlst. Er zeigt dir durch sein Verhalten, wie scheiße sich das anfühlt. Willst du, dass dein Sohn sich abgelehnt fühlt? Depression hin oder her: Arsch hoch und fürs Kind da sein!!! In irgendeiner Serie kam mal dieser Spruch: Weißt du, was meine Mama gemacht hat, wenn ich so richtig auf Krawall gebürstet war? Sie hat mich in den Arm genommen und mir gesagt, wie sehr sie mich liebt. Und wenn du es nicht schaffst, dich anzuziehen, zu duschen, den Haushalt zu machen oder das Haus zu verlassen. Ihn deiner Liebe zu vergewissern, das ist deine verdammte Pflicht als Mutter!!! Und wen es ein „Schatz, ich bin gerade eine reine Katastrophe, aber ich liebe dich über alles und werde es bald wieder besser zeigen können“ ist. Aber da muss was von dir kommen! b) Das genannte Beispiel, in dem der Ehemann plötzlich eine andere Frau mit nach Hause bringt, finde ich sehr treffend. Die ehemals sichere Welt eures Sohnes ist ins Wanken geraten. Natürlich kann er damit nicht umgehen. Er kann weder seine Gefühle deuten noch verbalisieren. Irgendein Ventil braucht er also. Und um so mehr emotionale Begleitung braucht er gerade. Ich kenne ähnliches (aber kein autoaggressives) Verhalten von unserem Großen, der mit drei Jahren ein Brüderchen bekam. Wenn er mich anbrüllte, dass ich gehen solle, habe ich ruhig nachgefragt: Willst du wirklich, dass ich gehe? Meist folge ein Weinkrampf und ein schrilles „NEEEEIIINN!!! Mamaaaaaa!“ Umarmung, Liebesbezeugung, kuscheln, abknutschen, streicheln. Du musst das nicht fühlen, aber du musst es MACHEN! Warum ich das so vehement ausdrücke? Ich habe in der Familie an zwei Beispielen erlebt, was es mit Kindern macht, wenn Eltern depressiv sind. Eine Mutter hat sich gequält, sich zusammengerissen, hatte es schwer, war aber immer für ihre Kinder da. Die Kinder sind stabile und psychisch gesunde Erwachsene geworden. Die andere Mutter (nicht schlimmer erkrankt, aber immer mit dem Fokus auf dem sekundären Krankheitsgewinn - „Seht MICH“, „Nehmt Rücksicht auf MICH“, „Habt MICH lieb“) gab sich ihrer Depression hin und vernachlässigte das emotionale Wohl der Kinder. Sie nahm, nahm, nahm, gab jedoch nichts zurück. Die Kinder sind fürs Leben versaut. Wie soll es deinen Kindern ergehen? DU hast es in der Hand. Es ist DEINE Verantwortung! Das Krankheitsmanagement sowie auch die Versorgung deiner Kinder. Du wusstest schließlich um deine Krankheit. Du hast Kinder bekommen. Die Krankheit ist keine Entschuldigung dafür, die Verantwortung für die Fürsorge deiner Kinder abzugeben.
Finde, den Text zu aggressiv und unnötig. Der Autor versucht ja die Situation zu ändern, deswegen sucht auchHilfe im Forum.
Finde es schon heftig wie hier einfach Annahmen gemacht werden. Ich verbringe jeden Tag Zeit mit meinem Sohn alleine (ohne kleinen) und vernachlässige ihn sicher nicht. Ich bringe ihn jeden Tag kuschelnd ins Bett, lese ihm vor und singe mit ihm. Nur weil ich Depressionen habe heißt das nicht das er vernachlässigt wird, sondern dass durch meine bereits bestehenden verlustängste/ Depression mir dieses abstoßen einfach noch viel tiefer weh tut. Das ist mich zurück ziehe heißt nicht dass ich mich ihm gegenüber zurück ziehe sondern dass ich mich in mich zurück ziehe und Trauer. Ich weine oft nachts oder wenn ich alleine bin und suche die ganze Schuld bei mir obwohl ich mein bestes versuche. Nicht vor ihm und nicht so dass er davon beeinflusst wird. Ich bin seit 5 Jahren in Behandlung und habe die frühe Hilfe ist seit 3 Jahren an meiner Seite. Also wenn man nicht weis was genau los ist würde ich einen Menschen nicht so angreifen. Selbst wenn er mich tritt, schlägt und beist bin ich da und versuche ihn immer wieder in den Arm zu nehmen und ihm zu zu reden. Bloß flippte er aus je näher man kommt und je mehr man versucht ihm zu helfen. Wenn er einen wegschickt und man eben nicht geht so wie er es will flippt er noch mehr und mehr aus. Ich habe einfach Hilfe gesucht wie man mit solch aggressiven Verhalten umgeht da meine Versuche bisher nie etwas gebracht haben auch nicht die Vorschläge der uns beiseitestehenden Familienhebamme und Psychologin. Ich dachte vielleicht hat jemanden in der Masse so etwas ähnlich schon mal gehabt und hat Tipps. Ich brauch keine sinnlosen Anschuldigungen meiner Person gegenüber über Dinge die nie so waren wie sich hier Menschen anscheinend einbilden.
Es kann tatsächlich sein, dass euer Sohn diesen Abstand dann auch braucht. Unsere Tochter hat mit diesem Wegschicken auch mit 2,5 Jahren begonnen. Vorher klappte spiegeln gut, dann nicht mehr. Wir haben einiges ausprobiert, aber seit wir einfach weggehen,kann sie sich viel schneller beruhigen. Wir sagen ihr: ok, ich gehe dann in Flur. Ich bin jederzeit für dich da. Und wenn sie dann getobt hat, kommt sie wieder, mit den Worten: Mama, habe mich beruhigt. Jetzt nimm mich in Arm. Letztlich kann es aber dennoch sein, dass du doch noch ZU wenig Zeit mit eurem Sohn verbringst oder deine Aufmerksamkeit ist nicht voll bei ihm (Kinder spüren auch unterbewusstes!). Glaube mir, das muss enorm viel Zeit sein - zumindest die ersten Monate (mehrere StundEN am Tag), um eine deutliche Verbesserung zu merken. Dein Verletzt-sein deutet für mich allerdings daraufhin, dass dein Fokus noch zu sehr auf dir selbst liegt und du die Krise deines Sohnes nicht vollumfänglich verinnerlicht hast. Da es mir sehr ähnlich ging, kann ich das gut nachvollziehen. Aber du bist sehr stark im Verteidigungsmodus, was für mich meist darauf hin deutet, dass die Bereitschaft auch kritische Äußerungen zur Selbstreflexion zu nutzen noch nicht so ausgeprägt ist. Neben einer Familienhebamme wäre ggf auch eine Erziehungsberatung sinnvoll.
So sinnlos sind die sogenannten Anschuldigungen nicht gewesen: Fünf deiner Absätze fangen mit „Ich“ an, ein Zwischenabsatz ebenfalls. Mein Tipp: Fokus verändern. Weg von dir („ich“), hin zum Kind („er“). Darauf brauchst du auch gar nicht zu antworten, aber frage dich mal: Wenn dein Sohn steil geht, fragst du dich, was ER gerade braucht? Oder denkst du dir etwas à la „Oh, ich muss ihn trösten“, „Was kann ich jetzt tun?“ Frage ihn, was er gerade braucht/möchte. Um Gottes Willen nicht, warum er tut, was er tut. Und dann gib ihm, was er gerade braucht. Sprache ist vielsagend. Das meinte ich mit der Ichbezogenheit bei psychisch Kranken. Vieles bessert sich allein dadurch, dass man gedanklich weniger um sich selbst kreist. Meines Erachtens ist das Gefangensein in seiner eigenen Existenz Ursache vieler psychischer Erkrankungen. Mir geht es besser, seit ich angefangen habe, meine Mitmenschen mindestens ebenso wichtig zu nehmen wie mich selbst. Du hast ein tolles Kind, das offenbar ein Ausbund an Temperament ist, ausdrucksstark und voller Emotionen. Nun muss es nur noch lernen, dass es zu wertvoll ist, um sich selbst zu verletzen. Und dass auch du ihm zu wertvoll bist, um dich zu verletzen.
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