Saskia w.
Irgendwie ist mir kein guter Titel eingefallen. Unser Kind ist knapp 14 monate und wird Bedürfnis orientiert "erzogen" (ich lehne das Wort Erziehung ab) - wir richten uns nach seinen Bedürfnissen. Wor kümmern uns sofort wenn er weint , Hunger hat , oder Nähe braucht etc. Ab und zu gibt's natürlich Situationen , in denen er nicht zufrieden ist , und wir es nicht ändern können - Bsp Blut Abnahme beim Arzt. Wir sind dann natürlich für ihn da. Jetzt geht es mir um folgende Frage. Was glaubt ihr wieviel Einfluss hätte es , wenn Großeltern regelmäßig auf das Kind aufpassen würden und absichtlich nicht auf die Bedürfnisse eingeben würden? Wenn sie nicht trösten , sondern sagen "jedes Kind weint halt" und dementsprechend nicht darauf reagieren. Wenn sie ein schreiendes Kind nicht aus dem kiwa nehmen weil sie glauben dass er allein einschlafen kann wenn man ihn nur lange genug ignoriert. Mir geht's nicht um die Frage ob ich unser Kind von Großeltern beaufsichtigen lasse sondern um die Frage , ob ihr glaubt dass diese Einflüsse folgen haben auf das Kind. Vom Handy getippt - verzeiht Rechtschreibung Bitte.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Kernfamilie zählt. Dort wird Urvertrauen aufgebaut. Ob es viel ausmacht, hat wahrscheinlich mit der Häufigkeit zu tun. Wobei ich ein so kleines Kind, welches im Kinderwagenalter ist, auch nicht bei Großeltern lassen würde, wenn sie eher nicht vertraut miteinander sind.
Hallo, ich denke, dass jedesHandeln eine Folge hat. Wenn du nicht erziehst, wenn Oma nicht sofort reagiert, alles hat Folgen. Ob sich das negativ auswirkt, kann dir, glaube ich niemand im Vorfeld genau sagen.Leider schreibst du nicht, über welchen Zeitraum wir sprechen.Stundenlang, die ganze Nacht, 5 Minuten? Ich denke, dass fehlende Erziehung nicht minder schlimm ist, als nicht sofort zu reagieren.
Hast mich missverstanden. Ich lehne nicht Erziehung ab sondern die Bezeichnung. ;) ich halte nix von laissez faire.
"Ich lehne nicht Erziehung ab sondern die Bezeichnung. ;)" Sprachlich interessiert wie ich bin, kann ich das Abneigungen gegen bestimmte Wendungen oft nachvollziehen, aber eben nicht immer. Und es erleichtert eben die Kommunikation ungemein,wenn man sich auf gemeinsame Begriffe einigt und diese nicht jedesmal bei jedem neuen Gegenüber neu erfinden und erklären muß. Er-ziehen hat eben auch viel mit "ziehen" zu tun, für mich als eher positiv, daß ich aus dem Kind das herausziehe, was es mitbringt, und nichts in das kind hineinpresse, was ich richtig finde. welches Wort bevorzugst Du denn stattdessen? Gruß Ursel, DK
Leider gibt es für mich kein Nomen das meine Auffassung perfekt beschreiben würde. 'Begleiten' oder 'beim Groß werden unterstützen' würde es am ehesten treffen.
Es ist schon erstaunlich, wie man in Wörter Negatives hineininterpretieren kann und deshalb meidet, obwohl sie eben der Kommunikation dienen, wie Ursel auch sagt. Noch alberner in dem Zusammenhang ist, dass du dich durchaus Pädagogin nennst, also die Wissenschaftlerin von ERZIEHUNG und Bildung. Erziehungswissenschaft und Pädagogik sind für mich Synonyme. Warum soll das negativ belegt sein. Und wie nennst du die Erzieher? Die Zeiten der Kindergartentante sind ja gottseidank vorbei. Fast alle Eltern wollen doch durch ihr/e Erziehung/Begleitung/Machenlassen/Lenken/Steuern/Ignorieren und und und.das Beste für ihr Kind. Ob das dann gelingt, hängt von unendlich vielen Faktoren ab. Der Charakter eines Kindes ist hier entscheidend, was das eine unbeschadet übersteht, ist für das andere schlecht. Noch zum Ausgangsthema: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der jetzigen Großelterngeneration noch das Modell "Kinder nicht beachten und stundenlang schreien lassen" gibt. Sicher werden die Großeltern das Kind trösten, wenn es sich weh getan hat, und beruhigen, wenn es außer sich gerät. Dass sie nicht auf jeden Pups sofort eingehen, wird dem Kleinkind wohl kaum bleibenden Schaden zufügen. Es wird halt eher nicht mehr hingehen wollen, wenn sich nicht wie gewohnt alles nur um seine Bedürfnisse dreht.
Es ist schon erstaunlich, wie man in Wörter Negatives hineininterpretieren kann und deshalb meidet, obwohl sie eben der Kommunikation dienen, wie Ursel auch sagt. Noch alberner in dem Zusammenhang ist, dass du dich durchaus Pädagogin nennst, also die Wissenschaftlerin von ERZIEHUNG und Bildung. Erziehungswissenschaft und Pädagogik sind für mich Synonyme. Warum soll das negativ belegt sein. Und wie nennst du die Erzieher? Die Zeiten der Kindergartentante sind ja gottseidank vorbei. Fast alle Eltern wollen doch durch ihr/e Erziehung/Begleitung/Machenlassen/Lenken/Steuern/Ignorieren und und und.das Beste für ihr Kind. Ob das dann gelingt, hängt von unendlich vielen Faktoren ab. Der Charakter eines Kindes ist hier entscheidend, was das eine unbeschadet übersteht, ist für das andere schlecht. Noch zum Ausgangsthema: Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der jetzigen Großelterngeneration noch das Modell "Kinder nicht beachten und stundenlang schreien lassen" gibt. Sicher werden die Großeltern das Kind trösten, wenn es sich weh getan hat, und beruhigen, wenn es außer sich gerät. Dass sie nicht auf jeden Pups sofort eingehen, wird dem Kleinkind wohl kaum bleibenden Schaden zufügen. Es wird halt eher nicht mehr hingehen wollen, wenn sich nicht wie gewohnt alles nur um seine Bedürfnisse dreht.
ziehen, wo es nicht hin will, es in etwas hineinpressen, wo es nicht reinpasst. Ihm etwas aufdiktieren, weil „man“ es halt so macht, weil die Gesellschaft es erwartet. Ich finde kaum etwas schlimmer, als die Bedürfnisse eines Kindes zu ignorieren und es von oben herab zu behandeln einfach, weil man ein Erwachsener ist und es eben kann. Das fängt für mich bei „Wie heißt das Zauberwort?“ oder „sag Bitte, sag Danke, sag der Frau guten Tag...“an. Und hört vielleicht bei „Wenn du nicht...,dann...“ auf. Ich versuche ganz bewusst auf so was zu verzichten und möglichst wenige Normen vorzugeben. Bei uns gibt es eigentlich keine festen Regeln zu Hause. Solange niemandem geschadet wird, soll gerne jeder alles so machen, wie er möchte. Ob das nun unter antiautoriär verbucht werden kann, oder unter unerzogen oder Laisser-faire- keine Ahnung. Vielleicht hatten wir mit der Großen bei dieser Methode Glück- sie sagt, oh Wunder, ganz von selbst Bitte und Danke, ohne dass ich das wir das anerziehen mussten, vielleicht belehrt uns Mini eines Besseren. Aber erstmal werden wir es wieder so halten.
Ich denke, es kommt darauf an....wie oft und wie lange kommt das vor? Auch ich bin zu Hause nicht immer gesprungen, wenn das Kind geschrien oder geweint hat, einfach weil es manchmal auch nicht sofort möglich war. Oder sofort das Kind aus dem Kinderwagen nehmen, wenn es weint.....dann wäre ich nie vorwärts gekommen..... Wenn ein Kind merkt, das es ignoriert wird und seine Bedürfnisse nicht erfüllt werden, wirst du es an dem Kind merken....denn dann wird es nicht mehr zu den Großeltern wollen, weil es sich nicht gut aufgehoben fühlt. Ich denke nicht, das es negative Auswirkungen hat.....aber ich glaube, euer Kind wird es euch zeigen.
Hej! Solch ein Ansatz wie Du ihn hast - und auch DER ist ja Erziehung (und wenn er meint, daß das Kind Euch erzieht) geht wohl auch nur bei Einzelkindern. Spätestens mit geschwistern setzen mehrere Prioritäten und nicht allen kann immer gerecht gefolgt werden - das aber erzieht auch, f+ürs Leben, wo es nicht immern ur nach der Nase des einzelnen geht, sondern das Wohl aller - auch wenn der einzelne dabei mal zu kurz kommt, letztendlich wieder auchdem einzelnen zugute kommt. und wenn ein Kind merkt, daß es nicht vernachlässigt, sondern nur nich hofioert wird, nimmt es m.E. keinen Schaden - i mgegenteil. es lernt, daß auch andere Menschen /(übrigens sogar Eltern) Bedürfnisse und Erwartungen haben und daß man auch vordenen Respekt haben muß und kann, ohne daß einem dabei was fehlt. So konkret versteht ein kleines Kind das natürlich nocht nicht. ich kann mir allerdings kaum vorstellen, daß eine liebevolle Großmutter ein Kind "absichtich" ewig brüllen läßt oder nicht tröstet, wo das nötig ist. Insofern: Jeder neue Horizont erweitert den eigenen, das täte vielen gut, also auch Kindern - und andere Bedingungen, Lebensverhältnisse, etc. sind immer ein neuer Horizont. was sich wann wie bei einem Kind auswirkt, ist doch nie beweisbar. Warum werden aus Kinder derselben Familie Terroristen und aus den Geschwistern achtbare Bürger ? Gruß Ursel, DK
Mit 14 Monaten merken Kinder so etwas ja schon und wenden sich dann solchen Menschen nicht so zu. Bzw würden sich nach solchen Situationen mehr an die Bezugspersonen, die sie ständig um sich haben, zuwenden, bzw klammern. Je nach Charakter des Kindes. Ob das Auswirkungen hat? Ja auf die Beziehung dieser zwei, aufs Leben? Möglich, aber der Grundstock ist ja ein anderer. Ich gehe auch in eure Richtung, unser Sohn wendet sich mittlerweile von anderen ab, deren Erziehung wir, nun ja kritisch, sehen. Natürlich merkt er auch unsere Meinung, klar, und doch denke ich, beginnt er Unterschiede selbst zu erspüren. Schaden tut es meiner Meinung nach, wenn man es mit Absicht macht. Denkt ein Schreienlasser, es wäre das Beste, schadet es zwar auch, aber auf anderen Ebenen je älter das Kind wird. Je mehr es selbst reflektieren kann, umso mehr distanziert es sich vielleicht oder geht selbst zu ähnlichen Denkmustern über. Die Bindung würde eine andere sein, sofern eine entstehen könnte, da sind ja immer zwei, die sich binden müssen. Hm ja da könnte man viel philosophieren, aber ob man im Endeffekt wirklich in allen Lebensbereichen herausklamüsern könnte, da war das schreienlassen der Oma Schuld? Und ob man das will? Und ob nicht auch die eigene Abneigung dabei eine Rolle spielen würde?
Danke für deine Antwort. Spiegelt ziemlich wider was ich denke.
Das kommt denke ich immer auf das Ausmaß der Erziehungsrichtung an. Eine extrem auf den Prinzen fokussierte “bedürfnisorientierte“ Erziehung vermittelt dem Kind, es sei der Nabel der Welt und jeder muss seine Wünsche erfüllen. Das mag für ein Baby noch angehen, irgendwann sollte das Kind aber lernen, dass andere auch Bedürfnisse haben. Die Eltern, die Geschwister, die Großeltern... später dann auch die anderen Kinder der Kita-Einrichtung usw. Diese Erkenntnis fehlt heute vielen Kindern, die Grundschullehrer können ein Lied davon singen. So gesehen profitiert ein Kind m.E. sehr von einer etwas anderen Einstellung der Großeltern. Das muss ja nicht heißen, dass sie stundenlang im Kinderwagen brüllen. Das wäre dann das andere Extrem, was einem Kind sicher auch schadet. Wenn dagegen eine “zweiseitige-Bedürfnisorientierung“ gelebt wird und das Kind mit dem Lappen den Boden “wischt“ solange die Oma die Schränke abstaubt anstatt Bauklötze zu stapeln und nicht jeder Mucks und jedes Quengeln gleich zum Anlass genommen wird, das Programm zu ändern und jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, dann wirkt sich das ganz sicher auf das Kind aus - allerdings sehr zum Positiven, denn es wird in der Welt jenseits von Mamas Schoß besser zurechtkommen.
Das was du unter "zweiseitig" verstehst, ist für mich völlig teil der Bedürfnis Befriedigung. Allerdings eben immer erst dann sobald die Gehirn Entwicklung des Kindes das Verständnis dessen zulässt. Also ein 2 wochen altes Baby muss nicht warten bei Hunger. Ein 14 monate altes Kind darf warten, wenn man gerade zb noch einkaufen ist oder auf dem Klo, aber ich reagiere auf das Bedürfnis und ich erkläre dass es in Kürze befriedigt wird. So verstehe ich Bedürfnis Orientierung ;)
Oh, da zieht man sich einen richtigen richtigen Tyrannen heran. Kinder, die ihre Bedürfnisse IMMER SOFORT befriedigt bekommen, die nie zurückstecken müssen, die nicht gelernt haben, mal abzuwarten, die in ihrer Trotzphase keine Grenzen und somit den Rahmen ihres sozialen Handelns nicht austesten können, die wissen, was sie tun müssen, damit alle immer und sofort springen und die sich ihre Mama zur Marionette machen. Das sind genau die Fähigkeiten, die zu einem sozial kompetenten Menschen führen... sag ich mal so als Pädagogin mit 20 Jahren Erfahrung mit verhaltensauffälligen Kindern (und Eltern).
Das Kind wird bestimmt einen Schaden bekommen.
Schade dass du mich nicht erst nach einer konkreteren Ausführung fragst bevor du Urteilst. Ich befriedige das Bedürfnis des Säuglings immer sofort. Beim kleinkind wird das anders gehandhabt. Aber ich reagiere (verbal) auf mein Kind und ignoriere es nicht auch wenn ich ihm nicht alle wünsche erfülle. Bin selbst Pädagogin und ziehe mir sicher keinen Tyrannen heran :)
@bea und Michelle Sollte dein Beitrag keine Ironie sein ist er relativ Sinn befreit.
Dass Du einfach mal irgendwas behauptest, und gleichzeitig auf Deinen Beruf verweist, war ein Fehler und macht Dich etwas unglaubwürdig. Sie schreibt schließlich nur von Jetztzustand. An die AP: In dem Alter können die Kleinen noch nicht differenzieren, dass es unterschiedliche Erziehungsstile gibt. Gerase wenn der Zwerg gewöhnt ust, dass seine Bedürfnisse ernst genommen werden, und plötzlich nicht mehr, bzw. ignoriert wird, kann sich das negativ auswirken. Er wird dann nicht mehr alleine dort bleiben wollen. Oder daheim extrem wesensverändert ist (negativ)...
Eine solche Frage von einer Pädagogin??
@philo Kann leider nicht direkt unter deine Antwort Posten. Ja, diese Frage darf auch von einer Pädagogin gestellt werden. Wäre ja schlimm , wenn man glaubte , man wüsste alles im pädagogischen Bereich nur da man studiert hat. Man lernt nie aus und das sollte man sich insbesondere als Pädagogin immer bewusst machen. Schade dass du wohl immer das vor 20 Jahren gelernte wissen unreflektiert anwendest und dich über andere erhebst nur weil sie eine frage stellen :/
Natürlich war das Ironie
oh, da liest du mehr als ich geschrieben habe! Ich bin nämlich - scheinbar im Gegensatz zu Dir - in der Lage, mein erworbenes Wissen selbständig und reflektiert in die Praxis umzusetzen, ohne bei Laien in einem Forum solche Fragen stellen zu müssen. Aber nix für ungut. Erzieh mal weiter! Ach so, Du erziehst ja nicht.
Jedes Bedürfnis wahr und erst zu nehmen, heißt ja nicht, dass die Eltern immer sofort springen und es befriedigen. Es sagt aber dem Kind, dass es gesehen und gehört wird, dass es Gefühle äußern darf und soll, dass die Eltern immer für es da sind und es eben nicht weinend, frustriert oder geängstigt allein lassen.
Ps: Es gibt keine Trotzphase
So zieht man kleine und später große Tyrannen groß.
Bei deinem Eintrag fehlt leider bei dem Wort 'so' die Referenz sodass es nicht möglich ist ihm einen Sinn zu geben. Ich gehe davon aus dass du auf meinen erziehungs Stil Bezug nimmst , aber das War auch hier nicht die Frage.
Das dumme Geschreibe von Kinderland musst du nicht ernst nehmen. Sie schreibt nur Müll und hat NULL Ahnung. Ständig neue Namen und Geschichten.
Doch, das war die Frage. Du ziehst einen Tyrannen groß. R er nnst du echt nach jedem pups? Was machst du wenn er das Bedürfnis nach Cola, Zigaretten oder so hat? Bekommt er das dann auch? Es ist ja sein Bedürfnis u d du erzieht ihn ja danach.
Du bist so hohl.
Gott bist du einfältig und nicht in der Lage Bedürfnis von Verlangen zu unterscheiden! Ja, ICH bin bei jedem "Pups" zu meinen Kindern gegangen. Ja, ich habe sie getröstet, ja, ich höre mir ihre Sorgen und Probleme an(auch wenn es für mich nicht wirklich welche sind. Für die Kinder jedoch, die meine Lebenserfahrung schlichtweg nicht haben, SIND es Probleme umd Sorgen), ja sie schliefen viel und häufig bei uns, ja, ich habe viel und häufig mit ihnen gekuschelt und tue das noch, wenn sie das BEDÜRFNIS danach haben. Wenn sie nach deinen seltsamen Beispielen verlangen, gibt es das nicht. Bzw. erst dann, wenn es ihrem Alter entspricht. Das, was du als "Bedürfnis" ansiehst, ist schlicht und ergreifend Verlangen. Nichts anderes. Im übrigen sind meine drei realen Kinder knapp 15, 14 und 13. Sie verlangen weder Cola, noch Zigaretten o.ä. noch habe ich sie zu Tyrannen herangezogen. Ja, sie sind Teenies und auch die haben, stell dir vor, BEDÜRFNISSE. Nämlich nach Liebe, Zuneigung, Zeit, Verständnis u.ä. DAS nennt man BEDÜRFNISSE. Kann man nicht kaufen...
Sind deine Eltern immer gleich gesprungen, wenn du mal gemeckert hast? Haben sie bedürfnisorientiert erzogen? Wahrscheinlich nicht. Bist du deswegen ein komplett gestörter Mensch? Wahrscheinlich nicht. Also wird es deinem Kind sicher nichts schaden, wenn Oma und Opa nicht sofort springen, wenn er "möp" macht. Silvia
Ich finde die Frage zu theoretisch, um eine sinnvolle Antwort darauf zu finden. Jedes Kind, jede Eltern, jede Großeltern sind anders. Eher macht es wohl Sinn, die Beziehung zwischen Großeltern und Enkelkindern anzusehen. Die Großeltern kennen wir Eltern in der Regel gut. Wir können also schon einschätzen, ob sie regelrecht vernachlässigend wären. Ein schreiendes Baby ohne Rückversicherung, meinetwegen auch nur verbal, im Wagen stehen zu lassen, ist nach heutiger Sicht vernachlässigend und kann Schäden anrichten, weil es hier um Urvertrauen und sichere Bindung geht. Sollte das zu befürchten sein, würden die Eltern vermutlich Besuche der Großeltern zu Zeiten ermöglichen, in denen das Baby ausgeruht genug ist, um zu interagieren und den Besuch beenden bzw. das Baby aus dem Verkehr ziehen, wenn es müde wird. Wenn es nur darum geht, dass der Winzling Wünsche hat, die sofort erfüllt werden sollen (ich würde da zwischen Wünschen und Bedürfnissen unterscheiden), dann wäre das vollkommen adequat. Das können die Eltern zu Hause ja auch nicht immer schaffen und müssen es auch nicht. Je älter das Kind wird, desto mehr temporären Frust kann es auch mal aushalten. Also es wird beim Kochen erst auf den Arm genommen, wenn die Kartoffeln im Topf sind, und das kann man dem Kleinkind zeigen/erklären. Dann nöckelt es vielleicht, weint auch mal, aber davon geht die Welt nicht unter. Es will die Welt erkunden, das geht aber nur mit Mamas oder Papas Hilfe. Beide sind gerade mit der Vorbereitung des Ausflugs beschäftigt (ziehen sich an, sammeln Taschen zusammen etc.). Folglich geht es noch nicht. Erst, wenn sie fertig sind. Es ist unzufrieden am Boden, weil schon kaputt, will aber auch nicht ins Tuch. Ich muss aber das große Kind für die Schule fertig machen und brauche die Hände. Kind kommt ins Tuch und meckert dort eine Weile herum. Entscheidend ist bei dieser Frage wohl wirklich auch das Alter. Je jünger, desto prompter sollen die Bedürfnisse erfüllt werden, die Antwort der Bezugsperson kommen. Je älter, desto mehr Vertrauen ist da, dass Befriedigung passieren wird und desto mehr Vorstellung ist da, dass das Problem bald behoben wird, desto größer kann der zeitliche Abstand der Bedürfnisbefriedigung sein. Das Bild vom "Tyrannen" stammt ja wohl aus dem bekannten Buch von Winterhoff. Diese Vorstellung finde ich sehr einseitig. Sie bedeutet ja auch: "Wenn ich nicht freundlich, entgegenkommend und rücksichtsvoll mit dem Kind bin, dann wird das Kind genau dieses Verhalten besser lernen." Das ist meiner Meinung nach eine unzulässig vereinfachende Fehleinschätzung. Menschen sind soziale Wesen und WOLLEN sozial handeln. Dass sie es nicht immer tun, als Kinder, ist eben der Weg zum Ziel. Ich finde viele Aspekte, die Winterhoff nennt, hilfreich, z.B. die Frage danach, ob Kinder heute zu oft Freunde der nicht gereiften Eltern sein müssen und darum überfordert werden, aber längst nicht alle. Entscheidend finde ich, dass Grenzen gesetzt werden, weil sie natürlich kommen. Die Straße muss bedeuten, dass ich dem Kind seinen Willen nicht lassen kann, hinzulaufen, wo es will. Wenn ich gerade auf dem Klo sitze, kann und will ich dem Kind nicht helfen, einen Turm zu bauen. Wenn ich wirklich, wirklich, wirklich gerade keine Lust mehr habe, zum 29. Mal dasselbe Rollenspiel zu spielen, dann sage ich das auch. Nur um mal mögliche Beispiele für das zu nennen, was ich mit "natürlich kommen von Grenzen" meine. Dem Kind nicht gleich zu helfen, weil es lernen soll zu warten, das ist für mich eine künstliche Grenze, und die wertet ab und beschämt. Das Kind zu zwingen, etwas aufzuheben, was aus Versehen heruntergefallen ist, z.B. am Tisch, obwohl man selbst einfach mit der Hand nach unten greifen und helfen könnte, finde ich wenig hilfsbereit und erzieht zu eben dieser Haltung. Anders sieht es aus, wenn man findet, dass das Kind etwas absichtlich Runtergeworfenes wieder aufheben möge. Aber auch hier finde ich manche Dramen, die sich dann abspielen, von Seiten der Erwachsenen, nutzlos bzw. kontraproduktiv. Auch großzügig zu sein mit der Art und den Charakterzügen des Gegenübers ist nicht immer unsere Stärke (zumindest in D). Geht das Temperament mal durch, kann man dem dadurch eh schon geschüttelten Kind hinterher helfen, alles wieder in Ordnung zu bringen, ohne dass es lernt, ein Tyrann zu werden. Wenn nun die Großeltern meinen, sie müssen dem Kind etwas verwehren, weil sie es erziehen wollen, wäre meine intuitive Reaktion darauf, ihnen zu verstehen zu geben, dass sie mein Kind nicht erziehen müssen, das tue ich selbst (ja, und diese Sprache verstehen sie, also sage ich "erziehen"). Sie dürfen sich voll zurücklehnen, mit ihm lauter schöne Sachen machen, und ich wäre dankbar dafür, denn sie bieten eine weitere Beziehung anderer Art, die ich meinem Kind nicht bieten könnte. Beantwortet das irgendwie Deine Frage?
s.o.
Schaue Dir die groß gewordenen Kinder der von Dir beschriebenen Großeltern an. Vielleicht bist Du mit einem solchen Kind verheiratet, welches früher von seinen Eltern ignoriert wurde und nicht die Aufmerksamkeit bekam die Deines Erachtens wichtig ist ? Vielleicht zeigt Dir eine Freundin ein Foto von sich, auf dem sie mit hochrotem Kopf weinend im Laufstall sitzt, und ihre Eltern das so lustig fanden das sie es fotografiert haben statt dem Kind Aufmerksamkeit zu schenken ?! Früher wurde dem Kinder groß ziehen nicht so viel Bedeutung geschenkt, Dinge wurden wesentlich anders gemacht, oder unter Umständen auch gar nicht. Sind diese Menschen deswegen alle emotional vernachlässigt und lassen ihre eigenen Kinder deswegen auch alleine mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen? Niemand kann für sich selbst urteilen und sagen das er sich für "normal" hält, denn es ist maßgebend wie das andere Menschen sehen. Von daher kannst Du das auch eventuell beurteilen, inwiefern das für andere zutrifft.
Interessanter Ansatz. Wie viel Erwachsene die du da beschreibst müssen jetzt zum Psychologen rennen, haben Probleme im sozialen Leben, haben Depressionen... Das kann man endlos weiterführen. Ist es also so einfach? Ich denke NEIN.
Ich finde weder das eine, noch das andere optimal. Beides bringt aus meiner Sicht langfristig keinen psychisch gesunden Menschen hervor, denn der Mensch muss von Anfang an auch lernen, dass sich nicht immer alle Bedürfnisse SOFORT und VOLLSTÄNDIG erfüllen lassen. Das gehört auch zur Erziehung. Und ja, in meinen Augen ist ERZIEHUNG wichtig. Wohin wir uns bewegen, wenn nicht mehr erzogen wird, sieht man täglich. Das kann man natürlich mit Worten wie "bedürfnisorientiert" schönreden, aber mach Dir mal Gedanken darüber, von wem Dein Kind lernt, dass auch Du Bedürfnisse hast, wenn sich alles immer nur um die seinen dreht. Selbstverständlich ist auch die Ignoranz, die die Großeltern praktizieren, nicht das Gelbe vom Ei und nicht tolerierbar. Ab einem gewissen Alter aber sicher auch nicht mehr so schädlich, dass man Langzeitfolgen befürchten müsste. Einen Säugling würde ich solchen Großeltern nicht anvertrauen, ein Kleinkind, welches sich bereits mit Worten artikulieren kann, schon. Ich meine, eine gesunde Mischung aus beidem wäre angebracht. Aber das bekommt heutzutage kaum noch jemand hin, da die Kinder ja nicht mehr von ihren Eltern lernen und sich gesundes Sozialverhalten und Rücksichtnahme im Alltag "abschauen", weil der Kinderalltag sich heute ja die meiste Zeit des Tages in einer Kita abspielt und die Eltern es sich dann Wochenende mit der bedürfnisorientieren Nicht-Erziehung einfach machen. Wie gesagt, erlebt man täglich draußen. Einfach mal Augen auf beim Einkauf, beim Arzt, Spielplatz, Freizeitparks, Urlaubshotels..überall wo man Eltern mit Kindern trifft und die Kinder sich aufführen, wie eine Horde wildgewordener Egomanen, während die Eltern völlig sinnfrei und ungehört pädagogisch wertvoll auf sie einreden und gar nicht merken, dass DIESER Zug längst abgefahren ist! Überlege Dir, ob Du sowas willst. Kinder brauchen GRENZEN von ihren VERTRAUTEN BEZUGSPERSONEN. Das ist essentiell. Auch wenn sie noch klein sind. Nicht, was Du hören wollstest vermutlich, aber die Wahrheit. Kinder zieht man nicht mit einem "Konzept" groß. Am besten funktioniert das, wenn man über den Tellerrand schaut, Weitblick besitzt und seinen gesunden Menschenverstand einschaltet. Egal, wie jung das Kind ist.
Kommt wahrscheinlich darauf an, wie drastisch das Verhalten wirklich ist (z.B. grundsätzlich das Kind ignorieren oder eben nicht IMMER SOFORT reagieren). Zudem haben Kinder auch genetisch bedingt unterschiedliche Resilienz, d.h. manche Seelen sind verletzlicher als andere. Ich würde von Großeltern erwarten, dass sie tendenziell so mit dem Kind umgehen, wie die Eltern das wünschen - ich weiß, dass das nicht immer leicht vermittelbar ist. Also Unterschiede sind bereichernd, aber wenn ich bei bestimmten Verhaltensweisen denke, dass mein Kind ggf. Schaden nimmt, würde ich meinen Standpunkt höflich klar machen.
Meine Tochter ist jetzt 16Monate und Montags und Freitags in der Betreuung. Ich habe darauf geachtet, dass ein liebevoller Umgang herrscht. Ich habe keinen erziehungsstil-Fragenkatalog, den ich durchgegangen bin und habe einfach auf mein Gefühl gehört. Ich glaube Kinder können sehr gut unterscheiden, dass zu Hause und dort nicht alles gleich ist. Also dort sind mehrere Kinder und dadurch besteht ja schon ein Unterschied. Ich denke, wenn der grundsätzliche Umgang liebevoll ist, macht es nicht soviel Unterschied wie verschiedene Erziehungsfragen geregelt werden. Und wenn dein Kind zu Hause eine gute Bindung zu euch hat, wird ihr das auch nicht schaden, wenn Oma sie vielleicht nicht ewig in den Schlaf wiegt oder ähnliches. Ich bin auch etwas erschrocken, wie negativ hier der Begriff bedürfnisorientiert gewertet wird. Das heißt doch nicht, dass die kleinen zu Tyrannen erzogen werden! Ich finde, dass sich vieles auch ganz natürlich entwickelt und man sich nicht nach alten Konventionen richten muss, nur weil das früher immer so gemacht wurde. Wir haben super den Zeitpunkt zum abstillen, zur Beikost, zum alleine schlafen gefunden ohne uns stressen zu lassen von dem ständigen "du musst doch aber"... Und die kleine ist ganz unproblematisch in der Kita und wirkt glücklich, wenn wir sie abholen. Ich wäre super froh, wenn wir regelmäßige Betreuung auch innerhalb der Familie hinbekommen würden, das geht bei uns aber leider nicht. Ich bin zwar mit verschiedenem Verhalten von Verwandten auch nicht zu 100%einverstanden, aber manchmal kann man sich auch mal zurücklehnen und das einfach mal so laufen lassen, wenn es keine existentielle Sache ist. Also z. B. wenn die Großeltern probieren ihn hinzulegen und nicht in den Schlaf begleiten fände ich ok, aber wenn das Kind dann sich ewig total in Rage brüllen gelassen wird, ohne nach ihm zu schauen, nicht. Z. B. 10Minuten Gemecker (kein verzweifelte weinen!) und dann einschlafen, wäre für mich auch ok. Es muss nicht alles so gemacht werden wie ich das mache, aber wenn man merkt, daß klappt nicht, sollte man flexibel sein. Ohne Rücksicht auf Verluste stur etwas beibehalten ohne Empathie lehne ich ab. Das meine ich auch mit liebevollem Umgang.
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