Line2706
Erstmal hoffe ich das mein Beitrag so auch erlaubt ist… Am 05.06.23 kam mein zweites Kind zur Welt. Im laufe der Schwangerschaft stellte sich raus das mein Kind Spina Bifida hat, nach ein paar Tagen erfolgte auch der Verschluss durch meinen Bauch… diese Entscheidung zu treffen war für mich persönlich schon sehr schwer, ich hab oft gezweifelt ob es das richtige ist andernseits war ich bereits in der 30ten Woche und die Liebe zum Baby schon unfassbar groß, aber trotzdem stellt man sich die Frage „Ist es die richtige Entscheidung fürs Kind?“. Immer öfter kämpfe ich seitdem mit Schuldgefühlen nicht nur meinem Kind gegenüber sondern auch meinem Partner gegenüber. Ich bin nach wie vor der Meinung das es meine Schuld ist, das mein Kind an Spina Bifida leidet obwohl mir schon x mal gesagt wurde das ich nichts dafür kann, auch schaue ich meinen Partner an und bekomme direkt das Gefühl versagt zu haben weil ich ihm kein gesundes Kind schenken konnte. Am 05.06 kam die kleine Maus dann, es sieht alles sehr gut aus und sie ist an sich (soweit wie man das jetzt natürlich bereits beurteilen kann) perfekt entwickelt. Und trotzdem überkommen mich so starke Schuldgefühle, nicht nur wegen der Behinderung sondern auch weil sie alleine auf der Kinderintensiv liegen muss. Bis zum 08.06 war ich mit im Krankenhaus, jedoch auf einer anderen Station. So oft es mir gut ging bin ich zu ihr, in manchen Momenten sogar obwohl mich die Schmerzen zerrissen haben (hatte einen KS), stundenlang war ich bei ihr und trotzdem hab ich das Gefühl komplett versagt zu haben, nicht oft genug und nicht lang genug bei ihr gewesen zu sein. Das Krankenhaus indem sie liegt ist zudem noch ne Stunde von uns entfernt, aktuell ist mir seitdem ich zuhause bin nicht mehr möglich zu ihr zu gehen (mein Partner ist aber regelmäßig dort) was natürlich für noch mehr Schuldgefühle sorgt. Alleine als ich gestern Abend nachhause gekommen bin, musste ich so stark weinen weil ich nicht mehr bei ihr sein kann für die nächsten Tage (aufgrund meiner starken Schmerzen). Ich versuche mir oft einzureden das es nur 4 Wochen sind und dann ist sie zuhause für immer, aber es tut so weh, sie ist so winzig und auf mich angewiesen und ich kann nicht bei ihr sein… Dazu kommt noch das ich bereits ein Kind habe, was mich genauso benötigt und statt mich zu freuen für ein Kind da sein zu können fühl ich mich noch schlechter weil ich ständig anfangen muss zu weinen. Habt ihr Tipps wie ich mit diesen Schuldgefühlen umgehen kann? Was ich machen kann damit ich mich nicht mehr so fühle? Möchte kurz anmerken, ich liebe beide meiner Kinder und bin unfassbar glücklich wenn ich bei ihnen bin aber aktuell hab ich das Gefühl weder Kind 1 noch Kind 2 gerecht werden zu können aufgrund meiner starken Schuldgefühlen.
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter! Du bist mitten im Wochenbett und ohne aus der Ferne eine Diagnose stellen zu wollen, würde ich dich dringend bitten, dich im Krankenhaus an jemanden zu wenden und das Thema postpartale Depression anzusprechen. Du musst da nicht alleine durch und in einigen Monaten und mit entsprechende Hilfe kann die Welt schon wieder ganz anders aussehen. Alles Liebe für dich und deine Familie.
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer kleinen Tochter. Hast du Hilfe? Eine Hebamme, Krankenhausseelsorge, Selbsthilfegruppe für Spina Bifida ... Ich kenne diese Schuldgefühle, es ist schlimm. Rational weiß man, dass es Schicksal ist und niemand Schuld hat. ... aber dann sind da die Hormone. Du hast alles getan was möglich ist. Deinem Baby wurde schon geholfen und es wird ihm jetzt auch geholfen und die Zeit im Krankenhaus ist offentlich endlich. Falls du nicht selbst bei deinem Kind bleiben kannst, dann gib etwas von dir mit ... vielleicht klappt es mit Muttermilch, ein Kuscheltier/Tuch das nach dir riecht, ... Vielleicht kann dein Partner Fotos machen, wenn er mit dem Baby kuschelt oder sie versorgt. Vielleicht geht auch Video-Telefonie (in der Kinderintensiv sind sie da schon recht großzügig) ... so kannst du ein wenig dabei sein. Warum kannst du nicht selbst auf die Station? Musst du das andere Kind versorgen? Es gibt hier z.B. das Ronald McDonald Haus, wo Eltern wohnen können, um bei ihren Kindern zu bleiben. Ich wünsche euch alles Gute.
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter! Nach der Geburt haben viele junge Mütter die ganz normalen „Heultage“. Bei dir kommen mehrere belastende Dinge auf einmal zu der Hormonumstellung. Da ist es absolut verständlich, dass es dir psychisch so schlecht geht. Besprich das mit deiner Hebamme oder mit dem Klinikpersonal. Zudem bist du ja erst seit gestern Zuhause. Du hast scheinbar noch starke Schmerzen - wurde das medizinisch abgeklärt? Hast du gut wirksame Schmerzmittel? Du solltest genau auf dich achten. Nicht, dass du dich tatsächlich übernommen hast! Ihr wohnt sehr weit von der Klinik weg - besteht die Möglichkeit, dass ihr euch dort vor Ort ein Pensionszimmer oder eine Ferienwohnung nehmt? Dann könntest du zumindest kurze Besuche machen. Alles Gute!
Du hast viel mitgemacht, bist im Wochenbett.
Du brauchst dringend eine helfende Hand die dich unterstützt um durch diese Phase zu kommen. Bitte sprich mit deiner Hebamme, Gyn, Hausarzt/Ärztin oder wende dich direkt an eine/n Therapeut/in in deiner Nähe.
Ich wünsche dir alles Gute, du schaffst das
Und nein, nichts davon ist deine Schuld!
Hallo, Herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Kümmere dich bitte erstmal um dich selbst. Deine Situation ist ansich schon belastend und dazu die große Bauch-OP und das übliche Hormonchaos im Wochenbett. Du musst auf dich achten, du hast zwei Kinder, die dich langfristig leistungsfähig brauchen. Lieber jetzt 2 Gänge zurückschalten und nächste Woche wieder voll da sein, als jetzt durchbeißen und dann lange komplett auszufallen. Bzgl Schmerzen: schau dass du gute Schmerzmittel bekommst (falls du abpumst, kannst du die Milch ggf für einige Tage verwerfen). Bzgl Zeit auf Neo: ich habe damals auch das Gefühl gehabt, viel zu kurze Zeiten zu "schaffen". Trotz spontaner Geburt ohne Verletzungen war ich einfach ko. Dazu die psychische Belastung. Meine Hebamme beruhigte mich und sagte, dass das bald besser wird und sich auf der Intensivstation gut um meinen Sohn gekümmert wird. Sie hatte recht! Du wirst sehen, die Situation wird mit jeder Woche leichter, deine Hormone beruhigen sich, die Schmerzen lassen nach und du kennst die Abläufe auf der Intensivstation. Bzgl Schuldgefühle: Dich trifft keine Schuld! Du hast ganz sicher nicht absichtlich Handlung X gesetzt mit dem Ziel, dass deine Kleine eine Fehlbildung erleidet! Gibt es bei euch auf der Neo eine Psychologin? Oder in deinem Umfeld? Irgendwem mit dem du reden kannst? Mir hat die ersten Tage auch meine Hebamme sehr geholfen. Viel Kraft und alles Gute!
Wenn du Folsäure eingenommen hast, gibt es keinen Grund dir Vorwürfe zu machen. So oder so, kannst du es nicht mehr ändern und ihr müsst jetzt als Familie zusammen halten und das Beste draus machen, heißt: für eure Kinder da sein und sie annehmen wie sie sind. Schau nach vorn, alles Andere ergibt keinen Sinn! Alles Gute!
@ bellis123 Was du geschrieben hast, kann ein gewisses Auge quasi als Schuldbezeichnung verstehen. Ich habe bei meiner 2. Schwangerschaft zB erst gg 8/9 SSW gemerkt, dass ich schwanger sein könnte. Periode war noch nicht wirklich da, war noch am Vollzeit von K1. Verhütet hatten wir. Essence: ich habe weder im Vorfeld, noch die ersten 8/9 Wochen Folsäure genommen. Weil ich es ja weder geahnt, noch erwartet habe. Deswegen ist Frau nicht schuld!
Bin ganz deiner Meinung @Phila!
Ich verstehe nicht wieso du nicht als Begleitperson im Krankenhaus geblieben bist,sodass du jederzeit bei deiner kleinen sein kannst?! Dann bist du auf einer anderen Station aber hast die Fahrerei nicht. Ich habe vor 2 Monaten entbunden und mein Baby war 1 Monat auf der Intensivstation und ich war kein einziges Mal zuhause. Hatte meinen vierten Kaiserschnitt, habe 1,2L Blut verloren und habe noch 3 weitere Kinder zuhause gehabt, das Krankenhaus ist 40min entfernt. Du hast offensichtlich keine weiteren Kinder,oder? Dann bleib doch im Krankenhaus! Wegen deinen Schmerzen? Da wärst du doch perfekt aufgehoben, könntest dich in der Gyn vorstellen (Ambulanz),falls was wäre. Hab ich auch einmal gemacht. Also ich habs selber durch und ICH könnte NIEMALS das Krankenhaus verlassen,während mein Baby da liegt.
Nachtrag: Offensichtlich hast du noch ein Kind, auf das dein Partner dann sicher aufpassen könnte oder ansonsten Oma/Opa etc. Meine Tochter wurde mit der stärksten Hochfrequenzatmung beatmet, Schüttelbeatmung und wäre 2 mal fast gestorben, lag im Koma. Ich konnte nur ihren Kopf streicheln, sie nicht mal auf den Arm nehmen etc. Deshalb kann ich es leider GAR NICHT verstehen.
Wow! So viele Vorwürfe, ich bin mir sicher, dass ist genau das was die AP in ihrer Sitaution braucht! Bei uns zB hätte es diese Option nicht gegeben. Und selbst wenn es die gibt, dein Weg muss nicht für alle der richtige sein.
Wow! So viele Vorwürfe, ich bin mir sicher, dass ist genau das was die AP in ihrer Sitaution braucht! Bei uns zB hätte es diese Option nicht gegeben. Und selbst wenn es die gibt, dein Weg muss nicht für alle der richtige sein.
Ich bin auch selber vor fast 3 Wochen erst entlassen worden und weiss mit 4 Kids, wie anstrengend die Situation ist. Deshalb ist meine Antwort vielleicht auch sehr emotional. Ich kanns aber wirklich GAR NICHT verstehen,sorry. Mein Baby hat mir schon leid getan wenn ich morgens mal ne Std später hoch konnte zu ihr weil ich duschen wollte oder so. War auch nachts immer dort zwischendurch.
Gratulation. Bei vier Kaiserschnitten hast du das Gesundheitssystem ja ordentlich genutzt. Und dann noch die Krankenhaustage hintendran. Hat mit der hier geschilderten Begebenheit aber nichts zu tun.
Du bist emotional, das was du durchgemacht hast war sicher nicht leicht. Stell dir vor, dir hätte jemand in der Situation erzählt, dass du es falsch machst, weil ... (Deine Worte triggern mich sicher auch, weil ich auch nicht im KH geblieben wäre, wenn es möglich gewesen wäre. Und weil ich nach wie vor der Meinung bin, dass das die einzig richtige Entscheidung war. Aber ich sehe jetzt keine Sinnhafitgkeit darin, dir meine Beweggründe zu erläutern.) Einer Mama in der Situation Vorwürfe zu machen ist einfach ein NoGo.
Ich hab zwei Kinder, natürlich kann das erste Kind auch von Papa/Oma/Opa etc betreut werden, haben wir auch schließlich gemacht als ich im Krankenhaus zur Entbindung lag. Leider besteht weder die Möglichkeit noch länger selbst als Patientin im Krankenhaus zu bleiben, geschweige denn als Begleitperson für mein zweites Kind. Das Krankenhaus ist voll, auch das Haus wo man als Begleitperson bleiben könnte ist so voll das dort keine Möglichkeit herrscht zu bleiben. Wäre eine der beiden Sachen möglich wäre ich natürlich dort geblieben. Manchmal ist es einfacher gesagt als getan, ich wäre auch lieber dort als zuhause, leider geht es aber eben nicht anders und genau deshalb geht es mir noch schlechter als vorher.
Herzlichen Glüvkwunsch und fühl dich fest gedrückt!! Eine ganz schwierige Situation, die schwierig zu meistern ist, vor allem auch noch durch die Hormone. Du gibst das was dir möglich ist und das ist super!! Ausserdem muss man auch auf sich selber gut schauen!! Ich kann sehr gut nachvollziehen wie zerrissen man ist und das Gefühl zu haben keinem der beiden Kindern gerecht zu werden. Ich hatte ein 2 jähriges Kind zu Hause und ein Frühchen (31+6) auf der Neo. Körperlich ging es mir gut, emotional schwierig und alles zu organisieren noch schwieriger. War ich zu Hause hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil das Würmchen alleine auf der Neo war. War ich im KH hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil der Grosse „abgegeben“ wurde… aber man kann sich nicht halbieren und macht das Beste was geht. Deine Kleine ist gut umsorgt im KH und dein Partner besucht sich,… wichtig ist auch dass du fit bist, wenn sie nach Hause kann! Ich habe mir damals psychologische Hilfe geholt, weil ich es alleine nicht geschafft hätte. Wenn das was für dich ist, dann schau dass du Unterstützung erhalten kannst. Frag mal im KH/auf Neo, die haben auch meistens Angebote. Ich wünsche euch alles erdenklich gute! Du machst es super und trägst keine Schuld an der Laune der Natur!!
Hallo
und herzlichen Glückwunsch:)
Ich kann mich fast allen Beiträgen anschließen.
Die Hormone lassen einen alles deutlich schlimmer wahrnehmen, als es ist.
Unsere Zwillinge waren 12 Tage im KH und die Große (6) war mit Papa zu Hause. Und obwohl die Neo Klasse war und mein Mann das super gemacht hat, habe ich täglich geweint, weil ich das Gefühl hatte, dass ich für keinen wirklich da bin, sondern nur so halb.
Auch wenn es super schwer ist, das weiß ich, versuche vielleicht dich so gut es geht auf dein Kind zu Hause zu konzentrieren, für das kannst du im Moment da sein. Und vor dem Kind Gefühle zuzulassen und zu erklären ist doch auch völlig ok.
Und deine Kleine im KH wird auch trotz der Trennung eine tolle Beziehung zu dir entwickeln :)
Ich wünsche euch alles gute
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