Elternforum Rund ums Baby

„Trotzphase“?

„Trotzphase“?

Blue_denim89

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Hallo zusammen, eine Frage die wahrscheinlich fast jeden mal beschäftigt. Ich würde nur gerne wissen ob es normal (klar, was ist schon normal) ist und wie man damit richtig umgeht, denn ich bin langsam am Ende mit meinem Latein. Also mein Sohn, Ende des Monats wird er 1,5 Jahre sein, fängt an wegen allem aber wirklich absolut allem was ihn nicht im Kram passt hysterisch zu schreien. Egal ob im Auto, beim einkaufen oder auch draußen. Grad eben die Situation gehabt, dass wir draußen waren und nach Hause gegangen sind da fängt er an ausm nichts zu schreien und will ausm Kinderwagen raus. Er verbiegt sich wie sonst was brüllt als hätte man ihn grad 3x aufgespiest und lässt sich nicht beruhigen. Er wollte die gabze Zeit getragen werden und als ich ihn wieder in KW setzen wollte, gings wieder los. Laufen auch Fehlanzeige. Hab versucht ihm zu erklären das ich ihn so lange nicht tragen kann da er zu achwer ist, hab ihn umarmt, aufn Arm genommen, gekuschelt aber sobald er ruhig war und es wieder in Kinderwagen sollte, wieder hysterisches Geschrei. Was ist da richtig? Ich kann tatsächlich nicht die ganze Strecke tragen dafür ist er schon zu schwer, erklären bringt nichts und obwohl er sich zwischendurch beruhigt gehts immer von vorn los wenn ihm was gegen Strich geht. Ich will ihm natürlich in seiner Verzweiflung nicht allein lassen andererseits hab ich Angst das er in Zukunft lernt alles auf diese Art zu bekommen. Und ist es überhaupt in dem Alter normal das sie schon so bocken? Letztens im Auto musste ich auch anhalten weil er so geschrien hat und er hat sich nicht beruhigt iwann musste ich ihm im Sitz packen umd die 5 Minuten einfach schreien lassen sonst wren wir nie weiter gekommen. Habt ihr Tipps wie man bei sowas nicht irre wird, ruhig bleibt, kind anständig begleitet in seinem Emotionen ohne in einem Jahr in der Gummizelle zu sitzen? Danke


Cafe2go

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Antwort auf Beitrag von Blue_denim89

Hallo, Unsere Tochter (14M) kann das auch. Mit 9M hatte sie die ersten Affektkrämpfe, weil es nicht nach ihrem Kopf ging. Ich darf die Kinder aktuell nicht tragen, wenn wir vom Spielplatz heimkommen gibt es schonmal 3-4x brüllend am Boden werfen (tlw mit Affektkrampf und kurzer Ohnmacht) bevor sie bereit ist die 2 Stockwerke raufzugehen. Bei uns hilft es meistens, wenn ich mich neben ihr auf den Boden setze und sie auf den Schoß nehme. Ihr Schmusetuch hilft dabei auch. Manchmal will sie auch gar nicht berührt werden, dann warte ich kurz und versuche es dann nochmal. Ist scheinbar Typsache. Mein Sohn (fast 3J) zeigt so ein Verhalten bisher noch nicht.


Anke768

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Meiner ist im gleichen Alter und macht das auch schon mal, wenn auch nicht so extrem. Meistens hilft es aus der Situation zu kommen und dann einfach zu umarmen bis dass es gut ist. Ist natürlich schwer umsetzbar wenn man gerade mit dem kiwa unterwegs ist. Da hat aber eh niemand ein Patentrezept, da wirst du deinen eigenen Weg finden müssen. Vllt drückt es deinen Sohn momentan noch woanders (Zähne?) und er reagiert deswegen nochmal heftiger?


Felicis

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Das ist völlig normal und du reagierst richtig. Er kann seine Gefühle noch lange nicht kontrollieren und braucht deine Hilfe. Was mir enorm geholfen hat mein Kind und mich zu verstehen: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/?m=1


Soltom

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Ich les grad „das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ Finde dass da ganz gute Tipps stehen. Und das Getragen werden wollen obwohl Kind schon so schwer habe ich mit so einer Trageschlaufe gelöst. Da kann ich sie dann zumindest den Weg nach Hause tragen ohne dass mir der Arm abfällt. Bei uns ist es meist dann der Fall wenn sie müde und ausgelaugt is nach einem Kitatag, dann will sie manchmal auf Biegen und Brechen nicht in den Kinderwagen. Das kommt allerdings nur dann vor wenn sie in der Kita mal nicht geschlafen hat.


auf der Reise

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Ein Gedanke, zusätzlich zu dem von Dir und anderen schon Geschriebenen: "Hab versucht ihm zu erklären..." Erklärungen kommen aus Deiner Sicht - Du erklärst Deine Gründe. Aber Deine Kind will ja etwas anderes, also ist die Erklärung vermutlich nicht gerade wohltuend oder eine "Beruhigung". Mein Kind gehört zu denen, die eher ruhiger werden, wenn sie verstanden werden - also wenn ich in Worte fasse, was *es* denkt oder will. Außerdem hilft ihm das, seine eigenen Emotionen besser zu verstehen. Also immer wieder: "Du bist jetzt gerade wütend / traurig / ..., weil ..." Dann nur kurz: "Das geht aber zZt nicht, weil" (o.ä.) ... und dann wieder: "aber das macht Dich jetzt wütend / traurig / ..." ... oft gefolgt von: "weil Du eigentlich gern... möchtest / erwartet hast / ..." [natürlich immer darauf achten, ob mein Kind zustimmt, sonst entsprechend herumtasten, was es wirklich will, denkt, fühlt, ...] Und natürlich möglichst Verhaltensalternativen ("aber du kannst stattdessen...") oder eine Zukunftsperspektive ("aber morgen kannst du wieder mit dem Auto spielen") anbieten. Der Zukunftsperspektive muß ich oft 2-3x gegenüberstellen "aber jetzt geht das nicht (und ggf.: und das macht dich ärgerlich / traurig / ...)". Ich glaube, mein Kind kann noch sehr schwer verstehen, daß ich von der Zukunft spreche. Und Dein Kind ist ja noch jünger, also vielleicht auch sprachlich / von der Entwicklung noch nicht so weit? Da könnte es erst recht notwendig sein, immer wieder den zeitlichen Unterschied zu wiederholen. (Ob die Kleinen es dann wirklich schon verstehen, weiß ich nicht. Oder ob sie einfach nach und nach merken, daß beides nebeneinander stehen darf und sie das ausreichend zur Ruhe bringt?...) Und natürlich schaffe ich das nicht immer. Gerade wenn ich müde oder gereizt bin, drifte ich schneller in meine Welt und versuche zu erklären, zu überzeugen o.ä. Oder "vergesse" die Verhaltensalternativen. Und "wundere" mich dann, warum mein Kind heftiger oder länger reagiert, wenn ich müde bin... ;-/ Und ja, Kinder sind unterschiedlich darin, wieviel Nähe sie in solchen Momenten wollen. Mein Kind will dann sehr oft Abstand von mir, wohl weil *ich* ja gerade frustriere, verärgere o.ä. Erst nach einer Weile darf ich dann in den Arm nehmen o.ä. Wenn Stein des Anstoßes "nur" etwas anderes ist (zB es bekommt etwas nicht hin und ist frustriert), ist der Frust sehr viel geringer, und ich "darf" idR gern sofort trösten. Achja, bei uns löst sich zZt manches letztlich auf, wenn ich anbiete, ob mein Kind in meinen Arm möchte. Also auch Frust und Ärger. Was aber halt oft erst nach einer ganzen Weile geht.


MamaTeaRex

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Antwort auf Beitrag von Blue_denim89

Hi, Hatte deinen Beitrag gestern schon gelesen und leider keine Zeit gehabt zu antworten... Wir hatten auch sehr starke Phasen 2 oder 3 mal bis jetzt. Einmal hatte ich dann auch hier ein Posting gemacht, weil ich nicht mehr weiter wusste. Auf der Reise hat es echt super gut geschrieben. Das kostet sehr viel Energie. I Know.. Und immer schaff ich es einfach nicht. Aber mich trösten die Worte von Jasper Juul "perfekt sind 70%" und die bekomm ich hin! :) Und ich möchte noch sagen Es lohnt sich! Die Woche musste meine kleine auch schon frustsituationen hinnehmen weil z.b. der Jogurt erst für den Nachtisch gedacht war. Und sie hat ganz cool gesagt, dass ich aufpassen soll, dass kein anderer ihn isst u sie isst ihn dann später. Ich war super stolz! Sie ist jetzt bald 2,5 Jahre. Du schaffst das und manchmal winke ich wahrscheinlich schon aus der Gummizelle deswegen selbst mal durchdrehen ist glaub ich normal ^^. Liebe Grüße