Elternforum Rund ums Baby

So viel Diagnosen

So viel Diagnosen

Busserl

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Mein Kind bekam erst ADS, dann LRS, nun noch AVWS. Was denn als nächstes? Ich glaub, die Ärzte wollen damit Geld verdienen, an den Kindern rum zu doktern. Dürfen die Kinder nicht mehr Kinder sein? Die Ärzte sollen mal das Kind sehen, so wie es ist. Nun lasse ich nichts weiteres mehr an ihm testen. Auch bei meinen anderen Kinder lasse ich nichts mehr testen. Ich möchte, dass sie normal aufwachsen und nicht denken, warum müssen sie ständig zu Ärzten.


Kater Keks

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Hmmm.....und was willst du uns damit sagen? Ich verstehe es so, dass offensichtlich DU dein Kind nicht einfach Kind sein lässt, denn DU bist doch diejenige die das Kind von einem Arzt zum anderen schleppt?!


Trini

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Erstens stimme ich Kater Keks zu. Kein Arzt diagnostiziert etwas, wenn er nicht gefragt wird. Und zweitens hängen die Diagnosen dor direkt zusammen. Wenn es an der Hörverarbeitung haptert, KANN daraus sowohl eine Legathenie folgen (Kind kann nicht gut schreiben, weil es nicht gut hört) als auch ADS (Kind kann die durch die schlechte Hörverarbeitung notwendige Größere Konzentration nicht aufbringen). Ich finde es GUT, wenn Ärzte den Ursachen von LRS oder ADS nachgehen (Augen, Ohren, KISS?). Denn nur dann kann man gezielt trainieren/behandeln. Eine LRS durch Winkelfehlsichtigkeit muss man doch ganz anders angehen als eine LRS durch ein Hörproblem. Trini


Busserl

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Wir sind alle 6 Monaten beim kinder Psychiater, wo eine Psychologin ihn dann anschaut. Wegen Winkelfehlsichtigkeit. Er hat auch eine Brille. Die Logopädin hat das schon wegen Winkelfehlsichtigkeit vorgeschlagen und haben es getestet. Der Augenarzt sagt aber, das gibt es nicht. Sonst hätte ich gerne eine Prismen Brille ausprobiert. Aber die kann ja auch schaden.


Bela66

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Huhu, lass Dich nicht so erschrecken von den doofen Diagnosen - es ist wirklich sehr häufig so, dass eine LRS mit ADS oder mit einer Auditiven Wahrnehmungsstörung verknüpft ist - das ist ein Gesamtpaket. Gar nicht ungewöhnlich, und auch nicht so schlimm. Ich kann Dich natürlich verstehen, das Ganze belastet und ist nicht schön. Aber trotzdem ist es nicht so einfach. Klar lassen die Ärzte Dein Kind sein, wie es ist - es ist ihnen persönlich ja letztlich egal. Aber DIR ist Dein Kind nicht egal, und das ist entscheidend! Und ein Kind, das ein auffälliges Verhalten zeigt oder in der Schule nicht mitkommt, wird auch nicht einfach so sein gelassen, wie es ist. Sondern es grenzt sich selbst aus, es fällt auf, es stört den Unterricht, es bekommt Ärger, schlechte Noten - es wird also ständig frustiert. Ich erlebe das im Job oft. Deshalb braucht Dein Kind Deine Hilfe! Es geht dabei nicht so sehr nur um Diagnosen. Sondern es geht um Förderung und Unterstützung, damit Dein Kind später gut klarkommt, akzeptiert wird, und nicht ständig Misserfolgserlebnisse hat, ohne überhaupt zu wissen, warum. Förderung ist zeitaufwändig und unbequem, ich weiß. Aber es lohnt sich so sehr, diese Mühe jetzt zu investieren. Man kann wahnsinnig viel erreichen, wenn man sich reinhängt. Leider holen sich gerade Eltern, deren Kind die Hilfe am meisten nötig hat, oft zu wenig davon. Und deshalb ändert sich nichts, sondern die Kinder kriegen ständig schlechtes Feedback. Kein Kind sollte das erfahren müssen, ohne dass ihm geholfen wird. Kümmere Dich um Ergotherapie, um eigene LRS-Lernmaterialien in der Schule (steht Euch zu) und um alles andere, das empfohlen wurde und jetzt nötig ist. Es geht nicht um Diagnosen - sondern um Liebe, und um Hilfe. LG


Lewanna

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So ganz verstehe ich deinen Post auch nicht. Bei meinem Sohn steht jetzt auch die ADHS Testung an. Ich habe auch lange gewartet. Natürlich sollen Kinder Kinder sein. Aber man will ihnen doch nur Helfen. Ohne Diagnose geht es leider nicht und nur so gibt es die richtigen Therapien. Natürlich kann du bei den anderen Kindern den Kopf in den Sand stecken, damit ist aber niemanden geholfen, am wenigsten den Kindern. LG


Mitglied inaktiv

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Warum bringst du sie zu Ärzten? Es zwingt dich keiner dazu. Sicherlich muss man Diagnosen kritisch sehen evtl. Such eine zweitmeinung einholen. Für viele Eltern ist es jedoch eine Erleichterung zu wissen was mit dem Kind nicht stimmt.


Äffchen2011

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Hallo Ich verstehe nicht ganz was die Diagnosen damit zu tun haben sollen, dass dein Kind nicht Kind sein dürfte? Unsere Jüngster (8) hat auch mehrere Baustellen ( ADS, Sprachentwicklungsverzögerung und Epilepsie). Wir sind auch regelmäßig im SPZ und er bekommt Therapien. Trotzdem ist da noch genug Raum zum Kind sein! Und er geht im Moment noch auf eine Srachförderschule und ist erst um 16:30 h zu Hause (bis 15:20h Unterricht!) Wie soll er denn unbeschwert Kind sein wenn seine Baustellen ihm ständig im Weg stehen und in evtll. ausgrenzen? Lg Mel P.S.: Eine unserer Großen hat auch viele Baustellen (ADS, Depressionen, Allergien, Asthma und noch ein paar mehr) also Termine ohne Ende. Und doch Zeit für sich und Freunde.


Mareike92

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Richtig, wenn man nicht zum Arzt geht, ist man auch nicht krank. Was die Gelehrten sich immer einfallen lassen.... Es sterben mehr Menschen, weil sie ihre Medikamente nicht nehmen als von den Nebenwirkungen. Dann geh doch nicht zum Arzt und steck den Kopf in den Sand Vogel Strauß.


dhana

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Hallo, ich verstehe deinen Beitrag auch nicht. Was hat eine Diagnose mit dürfen Kinder nicht mehr Kind sein zu tun? Beides liegt doch in Deiner Hand. Zum einen macht man diese Diagnostik doch nicht aus Spass an der Freude, sondern erst wenn wirklich massive Probleme beim Kind sind. Zum anderen warum sollte ein Kind das diese Diagnosen hat kein Kind mehr sein dürfen? Ich habe einen Sohn, der genau die 3 gleichen Diagnosen hat - die darfst du nicht als Einzeldiagnosen sehen sondern die bedingen sich einfach gegenseitig. Die AWVS macht einfach das man die Worte auch nicht so gut hören kann - und wenn man Beet und Bett gleich hört, wie will man das dann richtig schreiben? Und wenn man sich ständig mehr konzentrieren muss um richtig zuhören zu können - wenn wundert es da wenn die Kinder aus Überlastung anfangen zu Zappeln oder sich Wegträumen? Wichtig ist doch das man genau das versteht - wo ist das Problem beim Kind und dann Wege suchen kann dem Kind zu helfen. Das kann der richtige Sitzplatz im Klassenzimmer sein - das die Geräusche/Gespräche nicht mehr ganz so anstrengend sind. Bei meinem Sohn musste man sich das so verstellen, das er alles wie im Echo hört - die Hörnerven vom linken Ohr waren "langsamer" als die Nerven vom rechten Ohr. Wenn er jetzt vorne und ganz links sass, war es für ihn einfacher nur mit dem "stärkeren" Ohr zu hören und das linke Ohr mehr oder weniger zu ignorieren. Hat immer noch ein mehr an Konzentration gebraucht, aber besser als ein anderer Sitzplatz - das ist dann einfach etwas, das man in der Schule durchsetzen muss - kein Sitzplatztausch, kein Umsetzen, Kind braucht genau diesen einen Sitzplatz. Wenn es die Schule weiß, kann sie auch darauf Rücksicht nehmen. Genauso wie dann in der Logopädie (mein Sohn hatte viele Jahre lang durchgehend Logo) dort wurden dann z.B. Regeln für die Rechtschreibung erarbeitet, die nicht vom Hören abhängen, oder auch Hörtraining, damit er lernt sich auf die unterschiedlichen Geräusche zu konzentrieren und anders auszublenden. Nur das ganze sehr spielerisch - mein Sohn ging da immer gern hin, war für ihn eine Stunde Spass, in dem ein erwachsener Freund sich nur für ihn Zeit nahm. Wirklich schwierig war für meinen Sohn die Zeit VOR der Diagnose - er begann sich selber für Dumm zu halten, wollte nicht mehr in die Schule gehen. Hat nur noch verweigert und das Verhalten begann selbstzerstörerisch zu werden. Sprich ich hatte ein sehr intelligentes Kind, das sich selber nicht mehr mochte. Und genau deswegen hab ich die ganze Diagnostik erst angestoßen und wirklich lange um Hilfen gekämpft. Und das hat sich rentiert! - Er durfte erst wieder Kind sein, er bekam Hilfe wo er sie brauchte und empfand sich selber nicht mehr als dumm, sondern verstand, wo sein Problem war und wie er damit umgehen kann. Mein Sohn ist jetzt in der 10 Klasse und macht im Juni seine Mittlerere Reife, hat einen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker auch schon fest. Und das obwohl seine Noten immer noch naja sind und auch die Legasthenie noch ins Zeugnis eingetragen wird (er braucht den Nachteilsausgleich, vorallem die Zeitzugaben noch). Aber nach einem Praktikum wollte ihn die Firma haben, egal was im Zeugnis steht. Also warum machst du denn die ganzen Diagnosen und gehst zu Arzt? Normalerweise weil das Kind ja Probleme hat? oder? Gruß Dhana


cube

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So, wie du es formuliert hast, hört es sich an, als wenn du meinst, dass diese Diagnosen überflüssig wären, weil es doch ganz normal wäre, dass Kinder vielleicht nicht so schnell so gut Lesen/Schreiben können wie andere usw. Es mag sein, dass es Ärzte gibt, die vorschnell mit einer solchen Diagnose zur Hand sind - meist sind es aber eher die Eltern, die für jede Kleinigkeit eine Diagnose haben wollen. In deinem Fall: wenn es ordentlich diagnostiziert wurde, sind das eben keine Dinge, die sich mit etwas mehr Zeit schon von selbst geben. LRS muss entsprechend "behandelt" werden bzw. diese Kinder benötigen eine andere Art des Lernens. Ebenso ADS - ist das ordentlich getestet worden, soll es eine Hilfe sein - weil man dann eben gezielt dem KIND helfen kann. Daher verstehe ich auch deine Aussage "lasse nichts mehr testen" nicht so richtig. Willst du deinem Kind nicht die bestmögliche Unterstützung bei Dingen, die es nicht alleine bewältigen kann, zukommen lassen? Oder sind das gar keine Diagnosen von Fachärzten sondern Aussagen des KiA, das es möglicherweise xy sein könnte?


Baerchie90

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Wir sind letztes Jahr einmal durch die Diagnostik gegangen und das fand ich wirklich furchtbar Wir waren in einem SPZ und hatten dort 8 Termine bei 4 Fachleuten mit jeweils anderen Gebieten, um ein Blick aufs ganze Kind zu haben.. und JEDER hat nach JEDEM Termin etwas anderes von sich gegeben, wo das Problem liegt. Rausgegangen sind wir schließlich mit einer Hand voll "wischi-waschi-Diagnosen" ("entwicklungsverzögert im Bereich X", "entwicklungsverzögert im Bereich Y", "Verdacht auf Z", "Verdacht auf XY") Das einzige gute was dabei rauskam, war dass wir ab da kein Problem mehr hatten an Rezepte für Therapien zu kommen UND das die Rückstellung glatt durch ging.


Anniquita83

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Schön ist es natürlich nicht, wenn man ein Kind mit mehreren solcher Diagnosen hat und man denkt wahrscheinlich automatisch "Ach, was haben es die anderen Kinder und deren Familien so gut!" Sieh es aber doch mal so: deinem Kind kann JETZT geholfen werden, nicht erst in einigen Jahren, in denen wertvolle Zeit zur individuellen Förderung und Therapie verstreichen würde. Ich erlebe es im Beruf immer wieder, wie erleichternd (auch für uns Lehrer) eine bestimmte Diagnose sein kann, wenn dabei auch die angemessene medizinische Behandlung erfolgt. Die Kinder und wir Lehrkräfte können ganz anders arbeiten, wenn ein Schüler z.B. LRS hat. Die Krankheit soll keine Entschuldigung für eine falsches Lernverhalten sein, aber man kann so manche Dinge eben anders angehen und passende Hilfestellungen anbieten.