Elternforum Rund ums Baby

Schreianfälle Baby 1 Jahr, Hilfe

Schreianfälle Baby 1 Jahr, Hilfe

Sabine 87

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Hallo liebe Mamis, ich schreibe mal wieder hier rein, weil ich ein wenig verzweifelt bin und gerne wissen möchte ob unser Problem noch jemand kennt. Seit ungefähr drei Wochen hat mein kleiner, er ist jetzt ein Jahr alt, mehrmals täglich heftige schreianfälle. Er streckt sich dabei durch, dass man ihn kaum mehr halten kann und brüllt und brüllt. Als es angefangen hat waren seine Ohren geschwollen laut Doktor so dass wir von einer mittelohrentzündung ausgegangen sind. eigentlich wurde es die letzten Tage schon besser aber jetzt kam es wieder heftiger zurück denn je. Gestern waren wir beim Arzt und er meinte die Ohren scheinen nicht mehr das Problem zu sein. Einerseits ja schön dass die Ohren gut sind andererseits weiß ich jetzt nicht woran es dann liegen könnte?! Wir haben bereits Urin und Blut untersucht und auch einen Ultraschall der Nieren und Blade gemacht, die Lunge wurde abgehört und der Bauch abgetastet soweit alles gut. Wir haben schon überlegt ob es ein Entwicklungsschub ist da er sich gerade auch sehr verändert und viel steht und die ersten Schritte macht. Er war auch schon immer ein sensibles Baby . aber muss er wirklich so schreien wegen einem Entwicklungsschub oder sind es Schmerzen. Wir schieben regelmäßig Schmerzzapferl (letztens hat die schreiattacken 45 Minuten gedauert bis er im Sitzen eingeschlafen ist) aber das kann es ja auch nicht sein. Hat jemand ähnliche Erfahrungen wie wir. natürlich können es auch Zähne sein, er sabbert auch sehr heftig aber das macht er ja auch schon immer und so schreien musste er noch nie. Es muss auch kein Auslöser sein, für mich jedenfalls nicht erkennbar, es fängt an aus dem Nichts oft auch nachts oder morgens beim Aufwachen. Wir sind echt verzweifelt!! ich freue mich auf eure Beiträge und eure Erfahrungen.


Sabine 87

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Antwort auf Beitrag von Sabine 87

was ich noch hinzufügen wollte, er ist zwischendrin dann wieder total gut drauf zwar immer sehr reizbar aber kann dann richtig fröhlich sein. Fieber hat er auch keins.


FräuleinMotte

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Antwort auf Beitrag von Sabine 87

Hey! Also, ich mag dir mal von uns berichten. Vielleicht gibt es parallelen? Unsere Tochter ist nun 2 Jahre alt und war seit jeher sehr sensibel - nicht im Sinne von zart besaitet, sondern im Sinne von schnell reizüberflutet. Mit ihr ging nichts, was mit all den anderen Babys und Kleinkindern so ging. Einkaufen, Besuch empfangen, laute Geräusche...wurde alles mit stundenlangen Schreien quittiert. Häufig auch spontanes losschreien, mit Überstrecken und zum Teil bis zum erbrechen. Fast panisch. Ich könnte jetzt wirklich einen Roman zu unserer schwierigen Anfangszeit schreiben - aber die Quintessenz ist, die kleine ist und war schon immer sehr reizoffen. Vieles hat sich in den ersten Monaten verwachsen, aber die Schreistunden aus dem vermeintlichen nichts wie du sie beschreibst sind geblieben. Immernoch.. Es ist anstrengend und alltagsuntauglich, aber wir müssen immer wieder überlegen was wir an Aktivitäten machen können und was nicht. Wo wir sie mit hinnehmen, und wo wir sie besser zuhause bei der Oma lassen. Unser Leben ist unspontan, sehr ruhig und reizarm geworden, am Besten geht es uns wenn wir keine großartige Action haben. Unsere Tochter braucht Routine, Natur, und geregelte Abläufe im kleinsten Kreise. Dann hat sie auch richtig Spaß! Spielgruppen, Stadtfeste, Kindergeburtstage, Familienfeiern...wird mit durchwachten Nächten "belohnt". Mitunter reicht schon ein Besuch von zu vielen Leuten (zb. 4 Erwachsene + Kinder) um sie am Abend urplötzlich "ausflippen" zu lassen. Dann lässt sie sich auch nicht mehr anfassen. Wie ist euer Tagesablauf, kannst du darin Stressfaktoren erkennen? Könnte es einen ähnlichen Zusammenhang geben? Du schreibst, dein Kleiner sei sensibel - vielleicht reichen da schon vermeintliche Kleinigkeiten. Wie geschrieben, meine Tochter ist nun 2 Jahre alt. Letzte Nacht hat sie von 1 Uhr bis 4:30 Uhr geweint. Das passiert in 4 von 7 Nächten. Wir können nicht mehr tun, als dann für sie da sein. Sie wiegen, im Arm halten und ihr Fels in der Brandung sein. Genauso am Tage: war es mal wieder zu viel, bin ich ihr Anker. Ich habe häufig, mehrfach die Woche, ein überreiztes schreiendes Mädel auf dem Arm und versuche ihr den Halt zu geben den sie braucht. Ich nenne das den "Notausgang" (dank Nora Imlau, einer Autorin). Denn mehr kann man in diesen Schreiepisoden nicht machen. Einfach da sein fürs Kind, atmen fürs Kind und irgendwann fängt es sich wieder. Es ist sehr Kräfte zehrend. Ich weiß aber mittlerweile, dass es bei uns viel mit Sensibilität, Reizoffenheit und Gefühlsstärke zu tun hat. Ich habe ein sehr intensives Kind, von dem ich mehr gelernt habe, als je zuvor in meinem Leben. Ich bin mir sicher, dass du auch ein Gefühl dafür entwickeln kannst, warum, wieso und weshalb.. Ihr habt ja alles ärztlich abklären lassen - daher vermute ich hinter dem Verhalten ein ähnliches Muster, wie bei uns. Könnte das sein? Ich reiche dir mal die Hand und schreibe: Durchhalten! Die Zeit um den 1. Geburtstag habe ich auch noch als eine der intensivsten Phasen in Erinnerung...sobald das Laufen klappt und die ersten Worte kommen, wird es nochmal einfacher. LG


Sabine 87

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Antwort auf Beitrag von FräuleinMotte

Hallo vielen lieben Dank für deinen Beitrag! Ja meiner war auch schon immer sensibel in Bezug auf Überreizung. wow, hört sich heftig an bei euch! Respekt, du schreibst so zuversichtlich und gelassen, hast du dir Hilfe geholt, das steckt man doch nicht so einfach weg!Wir sind aber gerade im Krankenhaus ich möchte auf Nummer sicher gehen dass körperlich wirklich nichts fehlt. Wie konntet ihr euch da sicher sein! Ärzte sprechen auch nie davon dass es eine überreizung sein kann ich weiß nicht ob die sich das nicht trauen?! gestern hat er sich auch eine Stunde trotz Schmerztabletten in den Schlaf geschrien inklvüberstreckung man musste nur aufpassen dass es sich da nicht selbst weh tut und weiß gar nicht ob halten oder ablegen... Heut'morgen ging's gleich um 5 weiter und die Nacht war sehr unruhig.


FräuleinMotte

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Antwort auf Beitrag von FräuleinMotte

Hallo nochmal! Also, der Unterschied zu euch ist halt auch, dass es von Anbeginn so war. Seit dem ersten Moment noch im Krankenhaus.. Daher sind wir da nach 2 Jahren nun auch irgendwie reingewachsen. Aber es war ein ganz schön heftiger Weg, ich weiß nicht, wie oft ich aus Verzweiflung dieses schreiende Kind gehalten habe und mitgeweint habe. Aber wir wurden ganz intensiv von unserer Hebamme begleitet und später auch von einer anderen Person "vom Fach". Daher hatten wir schon viel Hilfe. Trotzdem ist es auch jetzt noch sau anstrengend und ich habe häufiger auch mal ganz schlechte Phasen, in denen ich am liebsten losheulen könnte. Diese "Anfälle" gehen definitiv nicht spurlos an mir vorüber. Es ist und bleibt eine sehr Kräfte zehrende Angelegenheit. Aber es hilft mir mehr, wenn ich mich aufs positive fokussiere. Aber nun zu euch: es ist schon seltsam, dass es halt so plötzlich aufgetreten ist. Und ihr das noch gar nicht von eurem Sohn kennt. Besonders dieses Überstrecken und sich in Rage schreien kennen wir halt richtig gut, das schockt uns gar nicht mehr. Aber wenn es wirklich ganz neu ist, finde ich es schon richtig, dass ihr es abklärt. Vielleicht steckt ja doch was dahinter. Insofern weiß ich auch gar nicht, ob das wirklich alles bei euch wie bei uns ist. Frag doch mal ganz gezielt danach, falls dir das alles bekannt vorkommt? Ansonsten google mal nach "High Need Baby", wenn das alles auch zu eurem Sohn passt - könnte es schon auch in diese Richtung gehen. Und nur Mut! Um den 1. Geburtstag ist es einfach anstrengend...bald wird es mit dem Laufen ganz allein klappen, und euer Sohn fühlt sich wieder wohler.


Mareike92

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Antwort auf Beitrag von Sabine 87

Ohne Fieber oder so sonstigen körperlichen Anhalt... das Kind wird noch öfter schreien. Vielleicht ist es einfach müde? Unsere Tochter hat auch sehr viel geschrien, egal ob Zähne kamen oder nicht oder sonst etwas auszumachen war. Jetzt ist sie eine glückliche 5jährige