Wilde Hexe
Hallo, mein Vater hat am 1. März seinen Sohn verloren und ich meinen Bruder. Seit dem Tag macht mein Vater sich jeden Tag sehr große Vorwürfe, das er in seiner Vaterrolle total versagt hat, und er hätte es doch verhindern können. Ich weiss einfach nicht mehr wie ich ihm klar machen soll, das er sich keine Vorwürfe machen soll, und er ein toller Vater war und noch ist. Und er für die Vergangenheit nichts kann. Mir kommen jedesmal die Tränen, wenn ich merke das er sich total fertig macht mit der Situation. Wohne leider ca. 300 km entfernt und kann nur telefonisch im bei stehen. Es ist alles so verdammt schwer.
Du kannst ihm da leider nicht helfen... das ist SEIN Gefühlund meist ist das völlig irrational und auch falsch aber es fühlt sich echt an und das muss er leider für sich aufarbeiten. Er sollte sich psychol. Hilfe holen.
Sich Hilfe holen möchte er nicht. Er meint, er brauch sowas nicht. Kann aber kaum noch schlafen, die Gedanken schwirren Ihm nur so durch den Kopf, er kommt einfach nicht zur ruhe. Ich versuche beim telefonieren Ihn aufzubauen, aber eigentlich bin ich so schwach und bräuchte selber tröstende worte oder eine Schulter zum anlehnen.
Wenn er meint er braucht sowas nicht dann muss er das mit sich selbst abmachen... klingt hart, ist aber so. Ihr beiden könnt euch helfen in dem ihr so gut wie möglich füreinander da seid aber du kannst ihm seine Fragen und Zweifel leider nicht nehmen und er kann dir leider auch nicht die Schulter sein. Ich hoffe du hast in deiner Nähe Menschen die dir ihre anbieten.
Hallo,
das ist ja furchtbar, sei erstmal feste gedrückt!
Bedenke trotz allem, dass Du nicht für die Gefühle oder die Seelenlage Deines Vaters zuständig bist. Leider ist es ja oft so, dass sich hier nicht die Eltern für die Kinder zuständig fühlen, sondern umgekehrt. Vielleicht war es auch schon in Deiner Kindheit so, dass Du Dich immer bemüht hast, die Liebe und Anerkennung Deines Vaters zu gewinnen? Das muss nicht so sein, ist aber manchmal so. Solche Kinder machen sich oft auch als Erwachsene mehr Sorgen um die Eltern als um sich selbst.
Du hast Deinen Bruder verloren, das ist emotional eine Katastrophe. Man könnte jetzt auch sagen, dass es Aufgabe Deines Vaters wäre, sich um Dich zu kümmern, denn ER ist der Ältere, er ist der Vater, oder nicht?
Natürlich wäre es genauso gut, wenn Ihr Euch gegenseitig trösten würdet. Aber es klingt nicht so, als ob Dein Vater die Idee hätte, dass auch DU Hilfe brauchst, oder? Hat er sich auch schon früher nicht so sehr für Deine Gefühle interessiert?
Ehrlich gesagt würde ich mich besser abgrenzen innerlich. Fange an, Dich selbst an die erste Stelle zu setzen, das ist wichtig. Sage Deinem Vater, dass Du ahnst, wie es ihm geht. Dass Du ihm da aber nicht helfen kannst, weil Du eher Hilfe von IHM bräuchtest. Rate ihm, zu seinem Hausarzt zu gehen und sich ggf. ein Antidepressivum verschreiben zu lassen. Viel mehr kannst Du nicht tun, er ist ein erwachsener Mann. Gib gut auf Dich acht! Wenn Du das allein nicht schaffst, hol' Dir vorübergehende Hilfe bei einem Therapeuten, gell!
Alles Liebe für Dich!
Genau so ist es... seine eigenen Sorgen jemandem aufladen, der damit auch zu kämpfen hat ist nicht hilfreich. Ebenso umgekehrt. Für sich selbst musst du wie dein Vater Hilfe suchen.
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