Elternforum Rund ums Baby

LRS - Was habt ihr gemacht?

LRS - Was habt ihr gemacht?

Drachennest

Beitrag melden

Hallo. Bei meinem Kind wurde vor einem Jahr LRS diagnostiziert. Diagnose erfolgte (kostenpflichtig) durch einen Psychologen, da die Schule sich nicht darum kümmern wollte. Seit der Diagnose geht sie auch einmal pro Woche zum LRS Training. Die neue Schule hat die LRS aufgrund der Diagnose anerkannt und gewährt dementsprechend den Nachteilausgleich. Was habt ihr gemacht? Wie lange habt ihr private (kostenpflichtige) Unterstützung genutzt? Oder war bei euch die Schule aktiv? Oder habt ihr selbst mit dem Kind geübt? Oder....?


zwergchen1984

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Viel gelesen, vorlesen lassen. Aber nicht berichtigt bei einem falschen Wort, sondern nach dem das Kind den Satz beendet hat, einmal geklopft. So hat es selbst den Fehler suchen müssen und zu 90% auch gefunden. Schreibübungen hab ich keine gemacht. Durch das Lesen haben sie ziemlich schnell verstanden, wie was geschrieben wird. Weitere Unterstützung haben wir nicht in Anspruch genommen, zuviel ist nicht notwendig und setzt die Kinder häufig unter Druck.


Btby

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Eine Lerntherapie, finanziert vom Jugendamt beim Dudeninstitut Wir sind sehr zufrieden und machen große Fortschritte


zita

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Hallo, unser Sohn hatte über drei Jahre LRS Training, bei einem Institut und wir mussten es nicht bezahlen, es wurde über das Jugendamt gefördert. Wir haben damals einen Antrag gestellt und dann fand mit Jugendamt, Schule und Institut ein Hilfeplangespräch statt. Dann wurden die Kosten übernommen. Das ist auch unabhängig vom Elterneinkommen, es geht hier ums Kind. Dieses Training hat bei uns wirklich viel gebracht und hat auch Spaß gemacht. Daneben hat er einen Nachteilsausgleich und einen Notenschutz. Bislang ging es so ganz gut, bin gespannt wie es in der Oberstufe wird. Da lasse ich mich aber auch nochmal hier bei einem LRS Verein beraten. LG Zita


kattta

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Bei unserer Tochter wurde LRS esrt in der 6. Kalsse auf dem Gymnasium festgestellt. Wir haben dann jahrelang mit LRS Training einmal pro Woche unterstützt. Leider auf unsere Kosten und das war echt teuer. Letztes Jahr ( 11.Klasse) war sie nochmal zum Auffrischen des Gelernten dort. Inzwischen wird ihre LRS natürlich auch in Klausuren nicht mehr anerkannt. Wenn sie Zeit hat, schreibt sie gut, unter Zeitdruck wirds immer noch wild. Manche Notenziele kann sie nicht erreichen, z.B. hatte sie neulich in der Pädagogikklausur eigentlich 15 Punkte ( Bestnote) auf Grund des Punkteabzugs durch das Schriftbild, dann nur 13. Aber das ist für eine Legathenikerin echt so eine tolle Leistung, wir sind mega froh und stolz auf sie, wie sie sich da durch gerappelt hat. Selbst den Deutsch Leistungskurs schafft sie prima, inzwischen spielt also LRS eine untergeordnete Rolle. Sie mußte das aber alles hart lernen. Schreiben nach Gehör ( Grundschule) war für sie genau das Falsche. Schreiben nach Lernen der Regeln kriegt sie hin, auch wenn es echt eine Lernherausforderung war. Wir haben halt viel mit ihr geübt, sie motiviert und gelobt. Gelesen wurde hier von Kleinstkindalter viel, vorgelesen ewig. Damit hat das nichts zu tun, aber war sicher gut. Wir haben ewig Silben geklatscht ( damit die Trennung klar wird), Groß/kleinschreibung geübt und all das. Ist alles nicht schlimm.


Barbaray

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Die Schule wollte sich nicht kümmern. Aha. Böse Schule! Wie du schon sagst: LRS wird DIAGNOSTIZIERT. Da DARF eine Schule gar nicht mehr machen als weiterleiten. Lehrer sind keine Ärzte. ADHS können sie schließlich auch nicht diagnostizieren, sondern bei auf Erfahrung basierenden Vermutungen an entsprechende Stellen verweisen. Der Rest (weil es eben eine DIAGNOSE ist) obliegt in dem Bereich ausgebildeten Fachleuten. Demnächst richten Schulen aber sicher auch noch gesonderte Abteilungen zur Behandlung von Psychosen, Beinbrüchen und Suchterkrankungen ein. Bei unverschämter Überbezahlung der nichtsnutzigen Lehrerschaft und unter sinnloser Verschwendung unser aller Steuergelder! Jawohl! Sorry, der musste sein


Drachennest

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbaray

Schulen sind vom Gesetz her verpflichtet sich bei LRS um Diagnose und Förderung zu kümmern.


Barbaray

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Die unterrichtende Schule? Wo steht das?


Drachennest

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbaray

Ja. Jede Schule muss das für die eigenen Schüler tun. Das haben mir mehrere Stellen unabhängig von einander bestätigt. Frag mal bei der Schulberatung. Die kennen bestimmt die Nummer des Paragraphen wo das exakt steht.


Barbaray

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

https://bass.schul-welt.de/280.htm Ich zitiere mal die BASS (siehe Link): „ Um besondere Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben zu vermeiden oder zu überwin-den, sind allgemeine Fördermaßnahmen, gegebenenfalls zusätzliche Fördermaßnahmen, unter Umständen aber auch außerschulische Maßnahmen erforderlich.“ „ In Einzelfällen wird sich die Notwendigkeit erge-ben, zusätzlich den Rat einer Schulpsychologin oder eines Schulpsychologen oder anderer in der LRS-Diagnose erfahrener Fachleute einzu-holen.“ Das ist in NRW die Gesetzeslage. Natürlich fördern wir. Aber es gibt einfach Fälle, bei denen alle schulische Förderung nicht ausreicht. Und da sind dann weitere Anlaufstellen gesetzlich (!) festgelegt. Die Schule wollte also gar nichts. Die Schule hatte alle Maßnahmen ausgeschöpft und den Verdacht, dass mehr dahinter steckt, das untersucht bzw. diagnostiziert werden sollte. Und leitet ggf. an die genannten Stellen weiter. Da hilft jetzt nur selbst aktiv zu werden. Das Jugendamt wurde ja schon genannt. Und Beratungsstellen gibt es auch, Selbsthilfegruppen. Ich finde es wunderbar zu lesen, wie engagierte Eltern und Schüler in ihren Anstrengungen belohnt werden! Einen Umweg zum Erfolg gibt es allerdings nicht, der führt über… Arbeit.


Barbaray

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbaray

Ich ergänze: über höchst eigene Arbeit. Nicht die der Anderen.


Drachennest

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbaray

Verstehe ich das richtig? Du behauptest die Schule meines Kindes hätte alles getan und ich wäre zu faul??? Ja. Ich war zu faul die besagte Schule beim Schulamt anzuschwärzen, obwohl es genug belastendes Material (auch in Form von Protokollen) gab. Diese Aktion hätte meinem Kind nichts gebracht. Ich war lieber bei 2 verschiedenen Schulberatungsstellen und beim Psychologen. Das war etwas direkt für mein Kind. Auch habe ich einen Schulwechsel angestrebt, der sich als absolute Rettung erwiesen hat. Zusätzlich zu der wöchentlichen Förderung beim Profi erledigen wir daheim auch Übungen. Das Jugendamt soll man - laut Schulberatung - nur einschalten, wenn man bedürftig ist oder das Kind durch die LRS psychisch komplett am Ende ist.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Nur insofern, dass sie die Eltern über ihren Verdacht informieren muss. Für die Diagnosestellung ist sie nicht zuständig. Wohl aber für die Förderung bei entsprechender Diagnose.


Barbaray

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Ich hinterfrage - auf zugegebenermaßen provokante Weise - deine Aussagen. Was du zum Thema „gesetzliche Verpflichtung“ von Schulen gesagt hast, ist ja schonmal Blödsinn. Das ist hoffentlich klar geworden, zumindest für NRW. Die Rede ist dort von „allgemeinen Fördermaßnahmen“ (also kein 1:1 Unterricht drei Mal wöchentlich oder was manchen sonst vorschwebt). Umgesetzt sind diese Maßnahmen meist in Form von wöchentlichen Förderstunden in der Gruppe. Wenn das nicht reicht, handelt es sich zumeist um Fälle, bei denen eine größere bzw. umfassendere Problematik vorliegt, so dass Ergo-, Logo- oder gar Physio- oder sonstige Therapien notwendig sind. Und da ist die Schule dann eben raus, weil Lehrer eben Lehrer und keine Ergo- oder Logopäden oder Therapeuten oder Psychologen sind. Diese haben in ihrem Spezialgebiet eine jahrelange Ausbildung erhalten. Lehrer in ihrem Spezialgebiet. Was wäre denn deine konkrete Vorstellung gewesen bzgl. Förderung an der konkreten Schule? Um was für eine Schule handelt es sich überhaupt? Für eine Grundschule sehe ich da natürlich mehr Notwendigkeit als für ein Gymnasium oder ein Berufskolleg. Dieser Nachteilsausgleich ist natürlich eine begehrte Vergünstigung und somit auch gern, schnell und häufig von Eltern für ihr Kind gefordert. Damit kein Schindluder mit diesem getrieben wird, macht es durchaus Sinn, die Diagnosestellung personell von der bewertenden Person abzukoppeln, da natürlich auch ein Interessenkonflikt entstehen könnte. Sieh‘s mal so: Durch gezielte Fördermaßnahmen besteht die Möglichkeit, die Auswirkungen der vorhandenen Problematik zu minimieren und deinem Kind die bestmöglichen Bildungschancen zu eröffnen. Ein Freund von mir ist undiagnostizierter LRSler, von der Hauptschule aufs Gymnasium gewechselt, hat ohne Extrarunde sein Abi gemacht, Mathematik studiert und ist jetzt sehr erfolgreicher Informatiker. Den hat niemand gefördert, weder zu Hause noch im Schulsystem. Er hat sein Leben gerockt. Und genau das würde ich an deiner Stelle deinem Kind vorleben: Dass man bei Problemen selbst tätig wird, das Beste aus sich herausholt und sich nicht in der Erwartungshaltung ergeht, dass irgend jemand anders jetzt gefälligst kommen und sich des Problems annehmen möge. Das hat mit Faulheit nichts zu tun, eher mit einer für mich fehlgeleiteten Problemlösestrategie, die sich natürlich aufs Kind überträgt, weil man es ihm so vorlebt. „Tablet weg“ bzw. flächendeckende (nicht totale) Smartphoneabstinenz wären für mich beispielsweise die ersten Maßnahmen. Dann käme Motorikförderung, denn kognitive und körperliche Entwicklung sind eng miteinander verknüpft. Und als dritte Komponente käme die konkrete LRS Förderung hinzu. Insbesondere im Elternhaus. Vorlesen - von Eltern für Kinder, von Kindern für Eltern, dem Haustier, dem Vogel im Garten etc. Singen, manuelles Schreiben (familieninterne Zettelchen, Erinnerungen am Kühlschrank, Einkaufszettel und viel mehr). Und miteinander sprechen. Viel. Gegenseitig. Sich vom Tag erzählen, beim Lego (Technik) Bauen wie beim Haare- oder Nägelmachen. Diese Maßnahmen sind einfach viel nachhaltiger als alles, was Schule bieten kann - und muss -, denn sie sind emotional verknüpft, wenn sie mit einer engen Bezugsperson erlebt werden. Das ist anstrengender als das Outsourcen von Fördermaßnahmen, aber auch viel erfolgreicher. Nicht, weil Lehrer faul oder inkompetent wären, sondern weil sie (Gott sei Dank, das darf ja gar nicht sein) eben nicht den unschätzbaren Vorteil der Liebe und des Vertrauens zwischen sich und den Schülern haben. Meine Theorie ist sowieso, dass die 1:1 Fördermaßnahmen maßgeblich dadurch erfolgreich sind, weil sie Face to Face sind stattfinden, in einem sehr persönlichen und nahezu intimen Rahmen, der der häuslichen Situation näher kommt als der schulischen und von viel Nähe sowie Aufmerksamkeit geprägt ist. Vielleicht waren ja ein paar für dich verwertbare Aspekte dabei. Vielleicht sogar ein Impuls zum Umdenken, was Schule bzw. deren durch o. g. Besonderheiten eingeschränkte Möglichkeiten angeht.


aeonflux

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Hallo, die Realschule hat in Klasse 5 alle Kinder mit auffälliger Rechtschreibung getestet und bei Bedarf direkt den Nachteilsausgleich installiert. Die entsprechenden Kinder bekommen 1 mal wöchentlich LRS Förderung. Wir haben 6 Monate Nachhilfe ausprobiert, war aber wenig hilfreich. Texte abschreiben lassen kann ich zu Hause und ist dann günstiger… Da eine AWVS vorliegt, hat sie einmal wöchentlich Logo zur Verbesserung der phonetischen Bewusstheit. „Die Lösung „ habe ich allerdings bisher nicht… Erfordert alles viel Zeit und Geduld… Gruß Aeonflux


StiflersMom

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Mein großes Kind ist jetzt in der 4.Klasse. In der 1.Klasse war Corona und die Lehrerin schwanger. Ich hab 10mal gesagt, dass das Kind gar nicht lesen kann und es alles nicht klappt. LRS wurde in der 3.Klasse festgestellt, ein Nachteilsausgleich wurde nicht gewehrt. Ja, unglaublich unfähige Schule mit bequemen Beamten.


Maca

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Mein Kind hatte insgesamt 5 Jahre professionelle Lerntherapie ( von der 2. bis zur 7. Klasse, einmal wöchentlich). Es hatte eine sehr, sehr, sehr ( laut Testung) ausgeprägte Lese-Rechtschreib-Störung. In dem Institut haben ausschließlich Pädagogen und Psychotherapeuten gearbeitet, die über eine hohe Expertise für das Störungsbild verfügten. Da gab es einen sehr fundierten Therapieplan. Das war für uns das am besten investierte Geld unseres Lebens. Eine (Mit)Finanzierung durch das Jugendamt, hätte es frühestens ab Klasse 3 gegeben, so lange wollten wir damals nicht warten. Die Fördermöglichkeiten durch die Schulen sind begrenzt. Bei einer ausgeprägter Legasthenie muss das durch außerschulische Maßnahmen und elterliche Begleitung ausgeglichen werden. Durch die Lerntherapie wurden wir sehr gut angeleitet, wie wir unsere Tochter optimal unterstützen können. Dieses Kind studiert heute erfolgreich ein Fach, wo es sehr stark auf ein gut ausgeprägtes Leseverständnis ankommt.


Germanhijabi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Drachennest

Was ist denn mit einem SPZ? Kenne mich da nicht aus, habe aber einen getestet hochbegabten Sohn, den ich zum SPZ schicken wollte. Da zählten die mir alles auf, wofür sie so zuständig wären und LRS war auch dabei. Hochbegabung leider nicht, obwohl ich das ehrlich gesagt ziemlich diskriminierend finde,schließlich ist das nicht weniger anstrengend und herausfordernd als zB eine lernbehinderung! Naja..


Maca

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Germanhijabi

Das SPZ ist defizitär auf Störungen in der Entwicklung ausgerichtet. Hochbegabung gehört nicht dazu. Das hat überhaupt nichts mit Diskriminierung zu tun.