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Jeder Tod ist ein Schock und jeder Mensch empfindet anders ! Streitet Euch nicht

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Jeder Tod ist ein Schock und jeder Mensch empfindet anders ! Streitet Euch nicht

Mitglied inaktiv

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über solche traurigen Sachen ! ich bin gerade ein bißchen entsetzt darüber, wie man sich über so etwas streiten kann :o( Erstens mal empfindet JEDER Mensch das anders und zweitens ist dies nun wirklich kein Thema worum man sich streiten muss, welcher Tod hier nun schlimmer ist ????? Ich habe beides schon erlebt und MEINE persönliche Empfindung war, es war schlimmer einen Menschen nach langer schwerer Krankheit zu verlieren. Mein geliebter Papa ist 2004 an Lungenkrebs erkrankt. Ein Mann, der sein ganzes Leben nicht geraucht hat, viel Sport getrieben hat, sich also ganz allgemein Gesund ernährt hat. Er war immer sooo stark und dann sowas. Es war die Hölle für uns alle. Jemanden leiden zu sehen, den man über alles liebt.....er war sooo tapfer und trotz der großen Schmerzen durch Chemo und Strahlung immer Lebensfroh und lustig. Er hat so gekämpft...5 Jahre und ich bin mir sicher, er hätte auch noch 10 Jahre so Leben können. Leider kam dann der erste Schlaganfall, dann der zweite, der dritte und so weiter. Die Ärzte waren fassungslos, das jemand unter diesen Umständen überhaupt so viele Schlaganfälle überleben kann. Es waren 8 schwere und weit über 10 leichtere Schlaganfälle. Der Krebs war mittlerweise völlig nebensächlich und "pillepalle" geworden im Vergleich zu den Schlaganfällen. Mein Papa wollte so gerne Leben und seine geliebten Enkel aufwachsen sehen, also hat er sich immer wieder aufgerappelt und gekämpft.... 5 lange Jahre, wo man hin und wieder darüber nachdenkt, was ist wen ?? Für mich war diese Vorstellung schlicht unmöglich ! Ohne meinen Pa wollte ich nicht leben und ich habe mich strikt dagegen gewehrt. Aber er hat ja 5 Jahre schon durchgehalten, warum nicht nochmal 5 ?? Weil er nicht mehr wollte, glaube ich. Es ist schlimm, mit Klaren Verstand seine Würde verlieren zu müssen. Er konnte zum Schluß weder reden, noch essen oder auf die Toilette, er lag nur noch im Bett und das mit gerade mal 60 Jahren. 1 Jahr vorher hat er trotz Krebs für Luca noch eine große Ritterburg für den Garten gebaut.....sein letztes Projekt.... Und genau das ist es ! Man rechnet nicht wirklich damit, weil man auf das Wunder hofft, dass er es auch weitere 5 Jahre schaffen wird. Und deshalb kann man sich auch nicht verabschieden !! Warum sollte man auch, Glauben kann doch Berge versetzen..... Der Schock sitzt soooo tief, für mich so viel tiefer, als der Verkehrsunfall eines Freundes. Vielleicht weil es mein Papa ist, kann sein. Aber auch im Nachhinein empfinde ich dieses lange Sterben viel schlimmer. Er ist letztes Jahr am 23. Mai verstorben und für mich ist das ein nicht endender Albtraum, weil ich ihn so sehr vermisse..... :o( Es gibt nichts schlimmeres als einen geliebten Menschen zu verlieren, egal auf welche Art und Weise, deshalb möchte ich Euch bitten, Euch nicht zu streiten. Nicht wegen soetwas Furchtbares. Traurige Grüße Bella


Jennybalou

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Du hast sowas von Recht!!! Dein Daddy war ein starker Mensch und die Liebe zu Euch hat ihm diese Kraft wahrscheinlich erst gegeben . . . leider ist die Krankheit oft noch viel stärker als der unendliche Wille zu leben! Es ist sooo traurig, so schlimm, so brutal das man oft keine tröstenden Worte findet. Und über dieses Thema zu streiten ist wirklich grausam. Der eine trauert so der andere eben anders. Alles ist okay! Ich habe ein Seminar zur Sterbe- und Trauerbegleiterin im Hospiz gemacht . . . da lernt man sooo viel und denkt über vieles ganz anders. Ich wünsche Dir alles Gute! "Es gibt eine Brücke zwischen den Lebenden und den Verstorbenen - Es ist die Liebe und die stete Erinnerung"


Mitglied inaktiv

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Er ist im letzten Jahr gestorben, nachdem er mehrere Schlaganfälle hatte. 4 davon waren sehr schwer (er konnte nicht laufen, kaum sprechen, nur Püriertes essen usw.) und er hat sich irgendwie trotzdem immer aufgerappelt. Es ging über 15 Jahre lang und es war eine schlimme Zeit. Mein Papa hat auch immer Sport gemacht, war normalgewichtig, ist viel spazieren gegangen und hatte eigentlich keinerlei Risikofaktoren. Aber seine Arterien sahen mit 49 Jahrenschon aus wie bei einem 70-Jährigen. Er starb im letzten Jahr, nachdem er eine Gehirnblutung bekommen hat. Wir mußten uns entscheiden, ob er am Leben erhalten werden soll. Das war die schlimmst Zeit überhaupt. LG Birga