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Ich möchte mal eine Diskussion anfangen zum Thema

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dkteufelchen

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Mindestlohn. Und ich hoffe, es gibt deswegen keine bösen Worte, sondern mal eine gute Diskussion. Meine Frage ist dabei: Wie definiert Ihr Mindestlohn. Wer sollte ihn bekommen, für wen ist er "eigentlich festgelegt" worden. Folgender Sachverhalt: Wir haben mehrere befreundete Paare, die in ihren Firmen mit teilweise 130 Stunden Vollzeit arbeiten, das ist schön, dass das hier schon teilweise Vollzeit ist und die Familien mehr Zeit für sich haben. Das Problem ist aber, dass es teilweise gut qualifizierte Menschen sind, die in ihren Firmen trotzdem nur Mindestlohn bekommen. Somit sind sie, als Familie mit 2 Kindern, noch immer auf aufstockendes H4 angewiesen. Ich finde das ungerecht. Meine Definition für Mindestlohn ist, dass das für Leute ist, die ungelernt sind, oder Hilfsarbeiten verrichten. Aber nicht für solche, die gute Abschlüsse, gute Qualifikationen haben, oder teilweise schon viele Jahre in einer Firma arbeiten. Leider scheint es hier aber gang und gebe zu sein. Da in Meck-Pomm grundsätzlich nicht die Löhne mit anderen Bundesländern zu vergleichen sind, ist es sicherlich schwer zu sagen, der Lohn müsst so und so hoch sein. Also geht es mir mal einfach um die grundsätzliche Definition von Mindestlohn. Ich bin nämlich der Meinung, dass der Staat damit einfach nur mal die Arbeitgeber unterstütz und weiterhin qualifizierte Arbeiten mit Dumpinglöhnen bezahlt wird. Natürlich versucht sich jeder beruflich zu verbessern, aber in einigen Branchen ist es nicht einfach, da nur wenige bis gar keine Stellen vorhanden sind. Und somit gut bezahlte Job Mangelware. Ich bin immer wieder entsetzt, wie viele Menschen hier trotz einem Job auf staatliche Hilfe angewiesen sind.


Kater Keks

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Für mich heißt Mindestlohn, das man von dem Lohn leben kann. Dass das nicht so ist, weiß ich.....


rotblau

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Antwort auf Beitrag von Kater Keks

was verstehst du unter "leben können"? jeden tag drei mahlzeiten und ein dach über den kopf? oder auch einmal jährlich urlaub + 1 mal pro monat kino oder zoo oder whatever? lg


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von rotblau

zumindest, dass ich nicht die ganze woche nach sonderangeboten schauen muss und ständig in den billigdiskounern einkaufen gehen muss. sondern auch einfach mal spontan ein brot beim bäcker holen kann. also einfach nciht jeden tag mit abgezähltem geld einkaufen gehen müssen z. b.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von rotblau

ich bezweifel das man damit in Urlaub fahren meint. Aber wenn man darauf angewiesen ist das man Lebensmittel von der Tafel bekommt, oder die Wahl hat welche Qualität man sich leisten kann bei Lebensmitteln, dann läuft was falsch. Übrigens, für mich bedeutet Mindestlohn auch, das man wenigsten wo in der Lage sein sollte Rücklagen zu bilden - auch für das Alter. Oder das man einfach mal seinem Kind ein Geschenk kaufen kann ohne mit schlechtem Gewissen daran zu denken das es dann mal wieder nicht für neue Schuhe reicht. Urlaub, neuste Technik, Luxuswaren - das sind Dinge die man nicht zum Leben braucht. Solche Dinge wie Zoo, mal einmal im Monat ins Kino, sich einfach mal mit Freunden treffen können in der Kneipe - das sollte aber für jemanden der täglich arbeiten geht durchaus mal drin sein.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Ich habe neulich eine Reportage dazu verfolgt, wo davon die Rede war, dass der Mindestlohn aktuell 12 Euro betragen müsste, um eben nicht mehr auf staatliche Zuschüsse angewiesen zu sein. So lange der Staat zubuttert, wird die Privatwirtschaft einen Teufel tun, und die Löhne gerecht gestalten.


dkteufelchen

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12 Euro wäre schon gut, das Problem ist dann jedoch wieder, dass ja auch die gesetzlichen Abzüge recht hoch sind. Aber damit kann man sicherlich schon etwas anfangen. Weiterhin ist ja das Problem, dass auch das H4 eigentlich nicht lebensnah ist, somit normalerweise viel zu niedrig. Und so verstehe ich inzwischen auch einige (sehr wenige) die sagen, wenn ich so wenig Mindestlohn bekomme und dann noch aufstocken muss, kann ich auch zu Hause bleiben. Denn wenn ich arbeite, habe ich mehr Ausgaben. Und ich finde es auch grundsätzlich schlimm, dass eben der AG machen kann, was er will, und es egal ist ob die Putzfrau, der Lagerarbeiter oder der Abteilungsleiter geldmäßig über einen Kamm geschoren werden, oder es eben vernünftige Abstufungen gibt (wobei ich keinen der genannten Berufe in irgendeiner Art und Weise auf die Füsse treten möchte - wichtig sind alle)


Rapunzelchen

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Für mich bedeutet Mindestlohn ganz einfach was der AG bezahlen muss. Das es das endlich mal gibt finde ich sehr gut. Dass es natürlich von AG ausgenutzt wird, weil da nichts von Qualifikation steht ist, leider, ist klar. Ich habe hier auch viele Bsp. zwar in BW aufstockend H4 kenne ich niemanden ( zumindest nicht offiziell), aber viele die hart arbeiten und grade so über die Runden kommen. Ich kenne es aber auch andersrum. Schlechte berufliche Qualifikation und einen guten Job, da einfach Glück gehabt mit dem AG.


wesermami

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Antwort auf Beitrag von Rapunzelchen

Ich denke mal es gibt immer noch genug Leute, die nichmal den Mindestlohn bekommen...und das finde ich traurig! Und immer noch sind es die Berufe, ohne die alles zusammenbrechen würde...wie zb Arzthelfer..Altenpfleger...Verkäufer...


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von wesermami

diese Brachen sind generell unterbezahlt meiner Meinung nach. Und dann wird auch gern mal schnell mit den Stunden getrickst. Wer auf die Arbeit angwiesen ist, hält schon den Mund. Und Zollkontrollen, so wie zu Einführung des Mindestlohn angekündigt, habe ich keine erlebt. Es sei denn, jemand hat einen Arbeitgeber angezeigt.


wesermami

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Ich habe es gerade in der Arztpraxis mitbekommen, in der meine Tochter eine Ausbildung macht. Dort war es auch nicht der Mindeslohn...eine hat sich beschwert. Ende vom Lied: Es gibt kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld mehr, dafür Mindestlohn. Im Endeffekt haben jetzt alle weniger...


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von wesermami

das ist ja auch mies. Bei einer Bekannten kommt dazu, dass sie Überstunden machen muss. So wie sie anfallen, bekommt sie auch ausgezahlt, da aber H4 abhängig, freut sich dann in den Monaten das Amt, muss es weniger zahlen, sie hat unter dem Strich gar nichts davon und versucht somit die Überstunden abzubummeln.


nane973

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Das kann ich dann aber auch nicht verstehen. Warum Hartz IV Aufstockend in Anspruch nehmen und Überstunden abbummeln? Warum nicht sich freuen, das man sich den Lohn komplett erarbeitet hat?


Fru

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Antwort auf Beitrag von nane973

Weil alles andere ein riesiger Aufwand ist, wenn man immer wieder nachweisen muss, zurückzahlen, ständig neue Berechnungen...wirklich ätzend.


nane973

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Antwort auf Beitrag von Fru

Ok, das scheint wirklich unterschiedlich gehandhabt zu werden. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen mit Ämtern sprechen. Hier schicke ich als AG mtl. dem Sachbearbeiter eine Bescheinigung und im Folgemonat wird dann die überzahlte Summe abgezogen. Da habe ich den Aufwand, der AN nicht.


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von nane973

hier handhabt das jeder sachbearbeiter anders. einige rechnen erst am ende des bewilligungszeitraumes alles nach und dann gibt es entweder geld dazu oder es muss nachgezahlt werden, einige machen das monatliche, einige wie sie zeit haben. und es ist ewiges hin und her geschiebe, weil ja die nachzahlung/rückzahlung immer in einem anderen monat kommt, man schiebt also ewig geld hin und her und kommt nicht zu potte. auch muss man als AN dafür sorgen, dass regelmäßig alles eingereicht wird. und selbst, wenn in der bescheinigung steht, jeden monat gleich, fordern eine SB jeden monat den lohnnachweis. es wird also überall anders gehandhabt.


mf4

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Den monatlichen Nachweis, bei gleichbleibendem Einkommen empfinde ich als Schikane... ebenso wie Einladungen ins Jobcenter zu Zeiten in dem der Eingeladene arbeitet.


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von mf4

ja sehe ich genauso, gegen ersteres kann man aber widerspruch einlegen, soweit ich weiß. bei zweiterem kann man sich mal vom AG ein schreiben aufsetzten lassen. ich finde es ab einer gewissen stundenzahl aber generell als schikane dort noch regelmäßig aufschlagen zu müssen.


mf4

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Sehe ich auch so... wenn jemand schon viel arbeitet und H4 aufstocken muss ist das traurig genug. Verstehe den Sinn nicht... denjenigen einladen bis er mit einem 60h/Job aus dem H4 Bezug fällt?Dann braucht man aber keine Wohnkosten mehr, weil sich der Weg nach Hause nicht mehr lohnt.


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von mf4

fahrkosten entfallen dann ja auch unter umständen ironie off*


nane973

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Darum sprach ich ja auch von meinen Erfahrungen ;-) Ich ärgere mich oft über den ganzen bürokratischen Papierkram den wir in Deutschland haben. Wie man das ändern könnte weiß ich allerdings auch nicht. Nur ohne Papierkram gibt's kein Geld vom Staat. Sei es für Sozialleistungen oder Fördergelder. Grundsätzlich bin ich somit froh, dass wir in einem Sozialstaat leben. Inkl. Demokratie. Das ist allerdings ein anderes Thema...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von wesermami

An dem Tag, als wir Zeitungszusteller den Mindestlohn hätten bekommen müssen, wurde uns der Nachtzuschlag gestrichen. Und wir durften auch nur noch max. 2 Stunden für unsere Runde brauchen. Auf die Beschwerde, daßich 2 1/2 Stunden benötige, da es fast nur Einfamilienhäuser waren, hörte ich nur: Wenn du so lange brauchst, ist das dein Privatvergnügen. Grund: Brauchen Zeitungszusteller länger als 2 Stunden, müßten sie den Nachtzuschlag wieder zahlen. Am ende hatte ich 40 Euro weniger als vor dem Mindestlohn. Gott sei Dank bin ich raus :(


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mf4

Nicht nur Du.


Rapunzelchen

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Das ist einfach nur mies !


VerenaSch

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Wie hoch würdest du das denn ansetzen?


Zero

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Mindestlohn bedeutet für mich, dass ich von meinem Lohn den ganzen Monat leben kann, nicht nur Fixkosten bezahlen zu können, sondern mir nebenbei auch noch ein Auto incl. Versicherung und Benzin zahlen kann. Klamotten leisten, Nahrungsmittel und Haushaltsartikel kaufen kann, nebenbei etwas leisten und einen kleinen Beitrag zurücklegen kann. Aktuell sieht es bei vielen so aus, das am Ende des Geldes noch sehr viel Monat vorhanden ist - so sollte es nicht laufen. Wenn ich meinen Verdienst mit den in DM Zeiten zurückdenke, da bin ich mit meinem Lohn sehr gut ausgekommen... Heutzutage muss ich schauen, ob und was ich kaufe.


Irish83

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Etwas offtopic, dafür Entschuldigung. Beim Thema Mindestlohn kenne ich mich nicht aus. Dafür habe ich aktuell mitbekommen, dass ein unbefristeter Vertrag (Qualifiziert) gekündigt wurde, da die Arbeitszeiten nicht mehr angenehm schienen. Bzw letztlich das Arbeitslosengeld nur geringfügig weniger ist: dafür fallen aber auch Benzinkosten usw weg. Das finde ich fast genauso erschreckend, dass man es sich auch als qualifizierte Kraft so einfach machen kann (und will) und die staatlichen Förderungen der Arbeit vorzieht.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Irish83

So eine Nummer kann man auch nur bringen, wenn man sicher ist schnell eine neue Anstellung bekommen... der Fall von dem recht guten ALG1 auf H4 ist dann tief.


Itzy

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Antwort auf Beitrag von Irish83

Ich hab den Mindestlohn in der Gastronomie bekommen, trotz Ausbildung. Da war die Devise, nehmen oder gehen. Das ist leider gang und gäbe. Gut finde ich das nicht, aber oft geht es nicht anders. Ich hab auch bei einem Großen Unternehmen schon in der Gastronomie gearbeitet, auch da nur unter der Bedingung das ich das auf dem Gehaltsniveau einer Ungelernten machte. Und ich war jung und brauchte das Geld, man unterstützt es also...


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von Irish83

das ist ja, was ich meinte, dass ich es bei einigen wenigen inzwischen verstehen kann, wenn sie sagen, ich bleibe für das gleiche geld oder fast gleich geld zu hause und habe dann auch die nebenausgaben nicht. so sollte es nicht sein, aber so ist es leider manchmal eben. und ich denke, wenn der mindestlohn endlich gerecht ist, macht es den menschen auch wieder mehr spass sich um arbeit zu bemühen und dann auch tatsächlich arbeiten zu gehen.


Irish83

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Antwort auf Beitrag von mf4

In dem Fall ist eine Anstellung gar nicht gewünscht. Die Frau möchte nicht arbeiten gehen. Ihr Mann verdient sehr gut, so dass sie auch nicht arbeiten "muss". Das Arbeitslosengeld ist ein netter Zuverdienst.


mf4

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Hier (Sachsen) kenne ich einige, die VZ arbeiten und H4 aufstocken. Keine Familien mit 2 Vollverdienern aber unter den Alleinerziehenden müsste ich wirklich lange überlegen, dass mir eine/r einfällt, welche/r ohne H4 auskommt. Ich finds erbärmlich.


dkteufelchen

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Antwort auf Beitrag von mf4

ja stimmt, bei den AE ist es ja noch schlimmer und macht sich bemerkbar. und ich finde da eben unsere politik auf dem untersten niveau. vor allem wenn sie dann über 2 euro kindergelderhöhung diskutieren oder eben reichlich geld in länder gesteckt wird, deren probleme uns eigentlich überhaupt nichts angehen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Deinen letzten Satz mag ich so nicht stehen lassen. Wir leben nicht unter einer Glasglocke, sondern tragen mit unserem Verhalten als Staat auch dazu bei, wie es in anderen Ländern läuft, und sind meist sogar auch direkt für deren Probleme verantwortlich (Stichwort Waffenhandel oder auch nur Verfolgung von wirtschaftlichen Interessen). Und wenn Deutschland jetzt auch anfängt wie die USA zu denken (Protektionismus und Isolation), werden wir uns damit genauso ins Bein schiessen wie die...


dkteufelchen

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ja okay, da magst du recht haben, da muss ich vielleicht noch mal nachdenken. ich hatte eher an sowas gedacht, wie wenn ein statt verschuldet ist, und wir noch und noch in die ihre kredite zahlen. das jedes land jedem helfen sollte, ist nicht generell von der hand zu weisen, da hast du schon recht. vielleicht habe ich auch im moment einfach nur das gefühl, dass der staat sich generell mehr ums ausland kümmert, als um seinen eigenen probleme. dass kann aber auch eine subjektive empfindung von mir sein.


nane973

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Da wir ein Exportland sind, haben wir immer das Ausland im Blick zu haben.


lisi3

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Sehr guter Einwand Malefizz ! Und dass hier Menschen mit dem Einkommen nicht auskommen, liegt ja nicht unbedingt am Staat, sondern an den Firmen, die ihren Arbeitnehmern nur so wenig wie möglich zahlen. Vor der Einführung des Mindestlohnes wurde hier in allen Zeitungen die schlimmsten Zenarien beschrieben, die durch den Mindestlohn verursacht werden. Eingetreten ist hier davon nichts, weder größere Pleitewellen bei den Firmen, noch Massenentlassungen. Je mehr die Menschen verdienen, umso mehr können sie auch ausgeben (was den Unternehmen zu gute kommt), umso mehr fließt auch in den Steuersäckel und die Sozialkassen . Bei Entwickelungshilfe etc würde ich nicht sparen, aber die Unternehmen müssten gerechte Löhne zahlen.


Silvia3

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Jeder Mensch, der 40 Stunden in der Woche arbeitet, sollte von dem Geld, das er verdient, zumindest bescheiden leben können. Also besser als von Hartz 4, da sollte ein deutlicher Abstand sein, damit auch ein Anreiz zum Arbeiten da ist. Ich weiß nicht, was Hartz 4 Empfänger so bekommen, aber wenn man das als Grundlage nimmt, sollten nach Abzug aller Steuern und Sozialabgaben netto mindestens 200 bis 300 Euro mehr übrig bleiben. Allerdings ist das natürlich leichter gesagt als getan. Bevor wir hier fleißig Geld verteilen, sollten wir mal überlegen, wo das Geld herkommt. Nur die wenigsten Arbeitgeber zahlen aus Bösartigkeit geringe Löhne, sondern weil das Geschäft nicht mehr hergibt. Wenn man mehr Geld an die Mitarbeiter verteilen will, dann muss man u.U. die Preise erhöhen. Das wird den Kunden, die wir ja auch sind, nicht gut gefallen. Denn wir alle wollen ja so billig wie möglich einkaufen. Wo soll also das Geld für die höheren Mindestlöhne herkommen? Silvia


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Mein Friseursalon hat bereits lange VOR der Einführung des Mindestlohns die Preise angezogen, eben mit der Begründung, dass er für den Mindestlohn Vorsorge treffen muss. Zahlen MUSS ich die neuen, saftigen Preise, wenn ich seine Dienste weiter in Anspruch nehmen will - oder eben auf der Suche nach einem günstigeren Friseur unzählige Fehlschnitte riskieren...


Silvia3

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Ja, genau, das meine ich. Wie viele Preisanhebungen bist Du willens mitzumachen, damit die Friseusen von ihrem Lohn gut leben können? Silvia


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Macht das sooo viel aus beim Preis für den Friseur? Also ich zahle 130 Euro. Und beschäftige damit die Friseurin ca 2 Stunden, die macht aber noch nebenher andere Kunden. Ist es da sooo preistreibend wenn die statt 8,50 dann 11 Euro kriegen würde?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Wer A sagt, muss auch B sagen - meinst du nicht auch? Sonst ist es doch Heuchelei, und man kann sich die Diskussion schenken, wenn man nicht bereit ist, einen GERECHTEN, menschenwürdigen Lohn für geleistete Arbeit zu unterstützen. Wenn man es sich irgendwann nicht mehr leisten kann, hat man natürlich ein Problem...


Rapunzelchen

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Ein Inhaber eines Friseursalons, der gut läuft, verdient sehr gut! Ein Bekannter von uns hat einen Salon, ich weiß was er versteuert. Die Angestellten werden aber weiterhin auf Niedriglöhne gehalten. Hier habe ich immer meine Prbleme.


nane973

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich finde es etwas kurz gedacht, wenn man den Einnahmen eines Unternehmens nur die Personalkosten entgegensetzt. Was ist z.B. mit den Gemeinkosten (Miete, NK, Steuerberateretc.). Und ich spreche jetzt nicht von den Großunternehmen, sondern von Kleinunternehmer und Mittelstand.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Rapunzelchen

Da muss ich dir zustimmen. Auch ich habe das Gefühl, dass der Inhaber nur mit dem Vorwand gekommen ist, und die Angestellten eigentlich kaum von den angehobenen Preisen profitieren.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich klinke mich mal frech ein, denn zum Thema Friseur fallen mir Verkäuferinnen unserer hiesigen Großbäckerei ein... die lieber auf den Mindestlohn verzichtet hätten. Deren Friseurbesuch wurde nämlich auch teurer und da so ziemlich alle wegen dem "Mindestlohn" die Preise angezogen haben, meinen diese Frauen nun effektiv weniger in der Geldbörse zu haben. Ich glaube ihnen. Ich bin für gerechte Löhne aber gegen den flächendeckenden Mindestlohn. Was in "Dorfstadt" zum Leben in Saus und Braus reicht, ist in München zum Sterben zu wenig. Da ist die gleiche Arbeit letztlich in einer anderen Gegend doch viel weniger "wert". Meiner Meinung nach, war das nicht die Lösung und schürt zudem noch Unmut zwischen denen die gelernt und ungelernt sind und ja, auch der Normalverdiener zwischendrin hat nix gekonnt, außer effektiv weniger Geld zu haben, denn die Gehälter sind geblieben und der Friseurbesuch nun fast doppelt so teuer. Mein Fazit, so richtig was gekonnt haben die Wenigsten, wenn man mal genauer nachdenkt. Ich kenne Reinigungskräfte, die jetzt für ein Zimmer im Krankenhaus nur noch 3/4 der ursprünglichen Zeit haben und eben statt 40 Stunden nur noch "30" gehen dürfen. Die Zahl am Monatsende blieb gleich und putzen sie nicht schnell genug, ist das nätürlich deren Freizeitproblem. Alles doof aber der flächendeckende Mindestlohn stand eben im Koalitionsvertrag und wir leben von Kompromissen.


VerenaSch

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Antwort auf Beitrag von Rapunzelchen

Am Ende ist sich halt doch jeder am nächsten und zahlt nur so viel, wie er muss. Und damit meine ich nicht den Mindestlohn sondern den Preis am Markt.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Hier unterschreiben ich voll und ganz.darueber macht sich niemand einen Kopf...die grossen Firmen betrifft das nicht aber der private Mittelstand ,den trifft es hart. Viele mittelständische Betriebe hat der Mindestlohn schon den Kopf gekostet. Wenn der Staat bei kleinen Firmen nicht immer mehr aus dem finanztopf greifen und die auflagen fuer alles immer schwieriger würden , stände mehr Stundenlohn nix im wege.


Mitglied inaktiv

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Sollte unter Silvia3....


VerenaSch

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OT


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von lilly1211

Hier eine Kleinstadt in Sachsen, da zahlt keiner 130,00 beim Friseur....da wird man eher Mit Tomaten beworfen und beschimpft...der Mindestlohn gilt aber deutschlandweit...schwierig also


Mariechen2015

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Mindestlohn bedeutet für mich eigentlich nur,das mindeste was für eine Tätigkeit bezahlt werden muss. Leider sieht die Realität so aus dass für viele Arbeitgeber der Mindestlohn nicht das mindeste ist mit Tendenz nach oben,sondern genau das bezahlt wird (weil es muss) und kein Cent mehr. Ich finde es grundsätzlich gut dass es einen Mindestlohn gibt,finde es aber nicht gut dass viele gelernte Kräfte nicht mehr oder viel mehr bekommen. Ich finde dass spornt die Jugend nicht unbedingt dazu an,einen guten Schulabschluss zu absolvieren und einen Beruf zu lernen,wenn ungelernte Hilfskräfte das selbe bekommen wie Fachkräfte. Diese Aussage,na dann muss man sich eben eine Firma suchen die mehr zahlt,finde ich total dämlich. Es gibt ganze Branchen da wird überall so wenig gezahlt: eben weil es in den Tarifverträgen sogar so festgelegt ist. Ich bin Arzthelferin und verdiene nicht mal 50 Cent die Stunde mehr als Mindestlohn. Und nicht nur ich,generell Arzthelferinnen/MFA's die nach Tarif bezahlt werden. Das finde ich nicht richtig. Und ich muss sagen,grundsätzlich sollte schon jeder der Vollzeit arbeitet deutlich mehr als H4 Niveau haben.


VerenaSch

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

In vielen Branchen gab es doch vorher schon Tarifverträge. Lt taz sind nur 4,4% betroffen. http://m.taz.de/!5015976;m/ Für mich ist es viel bürokratischer Wind mit sehr geringen Effekten. Bei uns gab es beispielsweise vorher eine Vertrauensarbeitszeit. Nun muss jede Minute nachgewiesen werden. Das hat dem Unternehmen rd. 100.000 Euro gekostet. IT-Programm, Stempeluhren in allen Standorten inkl. Implementierung.


Mariechen2015

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Antwort auf Beitrag von VerenaSch

Ja klar gab es vorher schon die Tarifverträge,aber ich finde ja dass wenn man einen Mindestlohn ansetzt,hätte man die anderen Löhne von bestimmten Fachkräften die eben so gering vergütet werden,anpassen müssen. Nämlich so anheben müssen, dass ein deutlicher Unterschied zwischen Fachkraft u ungelernter Kraft vorhanden ist. Es heißt immer,dass es keine bzw zu wenig Fachkräfte gibt. Wenn diese aber das gleiche bzw lediglich minimal mehr verdienen als ungelernte Kräfte,ist die Motivation einen Beruf zu erlernen nicht wirklich groß. Das finde ich falsch


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von VerenaSch

Du redest von einer grossen Firma...wieviele Mitarbeiter? Klar da ist das nur Bürokratie...für mittelstaendler der tod


VerenaSch

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Inhabergeführter Mittelstand mit rd. 700 Mitarbeitern an 55 Standorten. Der Tod ist es nicht aber schon eine starke Belastung.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von VerenaSch

Hier Inhaber geführter unterer Mittelstand, 4 Angestelte im tiefsten Osten der Republik....schon schwieriger


VerenaSch

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Antwort auf Beitrag von Mariechen2015

Genau das kann man meiner Meinung nach aber nicht mit einem Mindestlohn per Gesetz abbilden. Das ist so komplex. Mindestlohn pro Ausbildungsberuf und Studiengang? Nach Abschlussnote? Dazu noch individuelle Weiterbildungen...


Mariechen2015

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Antwort auf Beitrag von VerenaSch

Nein natürlich nicht,aber der Anreiz fehlt doch wenn ich ungelernt teilweise mehr verdiene als in vielen Branchen als Fachkraft


VerenaSch

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Japp. Da sind die Rücklagen dahin. Kann ich gut verstehen. Und dann wird stolz berichtet, dass es zu keinen Unternehmenspleiten geführt hat.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von VerenaSch

Eben , die Relation der Gelder ist nicht gegeben....Mindestlohn ist eine Erfindung der Regierung, die nur soweit durchdacht ist, das kurzfristig der einzelne Bürger beglückt ist....nur wieterdenkend ist das eine neue Baustelle in der Wirtschaft. Ich bin eher bedrückt als beglückt bei der ganzen Mindestlohn Debatte


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Ich bin der Meinung, der Mindestlohn sollte genauso die Grundsicherung decken, wie es der HartzIV-Satz auch tut. Ich finde darüber hinaus, dabei sollten auch die kleineren Extras Berücksichtigung finden, die schnell mal wegfallen (Bildungspaket z.B.) und die recht schnell dazu führen, dass ein Mindestlohnverdiener effektiv weniger hat als ein Hartzler ;-( Auf der anderen Seite sollte man aber auch bedenken, dass die Wirtschaft sehr unter den "Ungelernten" leidet oder leiden kann. Sucht man für ungelernte Tätigkeiten, z.B. in der Produktion Leute, dann muss man mit Menschen rechnen, die wenig motiviert sind und/oder die stellenweise auch kein wirkliches Arbeitsgedächtnis haben. Das bedeutet, die Leute brauchen zum Anlernen einfacher Tätigkeiten sehr lang und, wenn man Pech hat, können sie sich schlecht konzentrieren...es hat ja schließlich Gründe, warum sie keinen Abschluss oder keine Ausbildung haben. Das ganze wird durch "bildungsfernes" Aufwachsen sehr begünstigt. Ich habe schon junge Leute gesehen, die hatten noch nicht mal einen Schimmer, wie der Müll zu sortieren ist. Arbeitsstruktur, Sauberhalten des Arbeitsplatzes, Verantwortungsgefühl können auch recht niedrig sein. Dann hast du dann so jemanden am Band stehen, die Leistung ist nicht wirklich überzeugend, wen anderes findest du aber nicht, weil der Mindestlohn nicht wirklich attraktiv ist und dann kenne ich Firmenchefs, die wirklich unzufrieden sind, weil die Arbeitskraft das Geld nicht wert ist. Ich persönlich bin daher eigentlich gegen Mindestlohn und FÜR Bildung...und zwar auch Lebensbildung. damit unsere Gesellschaft mehr Verantwortung tragen kann. DAS klingt jetzt richtig Kacke, ich hoffe, du weißt wie ich das meine: wieder hin zu den deutschen Tugenden ;-) und ich meine damit Ordnung, Ehrlichkeit, Verantwortungsgefühlt und Leistungsbereitschaft!


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

Ich habe mich gedanklich "nur" auf die ungelernten Arbeiter bezogen. Sonst ist das natürlich Quatsch. Wer einen ordentlichen Beruf ausübt, sich darin gebildet hat und sogar einen Abschluss hat, der sollte natürlich leistungsgerecht bezahlt werden. Das war gedanklich aber nicht bei meinen Mindestlohnüberlegungen vorrangig!


Mutti69

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Antwort auf Beitrag von wesermami

Umsonst arbeiten wäre unschön