Brave
Hallo Leute! So einen ähnlichen Beitrag habe ich schon vor Wochen geschrieben.. also nicht wundern. Ich musste meinen nicht Mal eine Woche alten Sohn zufüttern, was mich sehr belastete. Leider bekam er eine starke Saugverwirrung und auch das Einfach-So-Ein-Bisschen-An-Der-Brust-Nuckeln für den Bindungsaufbau und Nähegefühl etc funktionierte schnell nicht mehr. Nun ist mein Sohn ca 8 Wochen alt und muss voll die Flasche bekommen. Für sein Saugbedürfnis musste ich ihm auch den Schnuller angewöhnen. Was ein Kampf war. Denn er wollte steht's an die Brust. Aber das durfte er nicht mehr. (Saugte wegen der Saugverwirrung fast nur Luft und bekam starke Koliken davon). Nun sitze ich hier jeden Abend heulend. Weil ich das Gefühl habe, ihm nicht die gleiche Liebe geben zu können wie meine Tochter, die ich 1.5 Jahre Teilzeit-Stillen konnte. Jede Flasche fühlt sich falsch an, jede Schnullergabe wie ein Stich ins Herz. Ich weiss natürlich irgendwie ganz tief in mir drin, dass auch Flaschen- und Schnullerkinder eine Bindung zu Mama haben, die stark ist. Aber ein großer Teil von mir flüstert mir immer häufiger zu, dass es nicht so ist. Das ich "verkackt" habe und mein Sohn mich nun weniger lieben wird, etc. Und das er irgendwie ein Trauma hat von dem schnellen Abstillen.. Geht/Ging es jemanden genauso oder so ähnlich? Ich rede öfter mit meinem Mann über diese Gefühle aber er kann sie nicht verstehen. Er sieht alles rosarot und freut sich einfach nur über unseren Jungen, der durch die Pre endlich Propper wird und fast kaum mehr Koliken hat. Ich wünschte, ich könnte mich darüber auch so freuen. LG Brave
Ohje, ich denke da gehen einfach die Gefühle mit dir durch
Dein Sohn wird dich nicht weniger lieben
Ich halte mir selbst immer gerne meine Tante vor Augen, die hat alles "falsch gemacht" bzgl Bindung, in den 90ern gab es halt kein Google oder Insta
Hat beiden Kindern ab Tag 1 Flasche gegeben, beide haben mit 6 Wochen das erste mal auswärts geschlafen, beide haben zu Hause von Tag 1 im eigenen Zimmer geschlafen.
Schreien lassen hat sie sie nie und war und ist bis heute eine liebevolle Mutter die alles für ihre (mittlerweile Erwachsenen Kinder) tut und beide Kinder sind bis heute sehr eng mit Mama, trotz aller echten- und vermeintlichen Fehler.
Du tust das was für dein Baby gut ist, er ist satt und wird liebevoll umsorgt, das ist für ihn das wichtigste.
Alles wird gut, ich musste beide Kinder unfreiwillig abstillen, den ersten nach 5 Monaten, den zweiten für meinen Geschmack auch sehr früh nach 10 Tagen.
Beim ersten Kind hatte ich wie du echt dran zu knabbern, aber ganz ehrlich, Hauptsache satt und kuscheln kann man auch mit Schnuller im Mund. Alles wird gut, lass das ganze sacken, irgendwann bist du drüber weg, das wird schon
So ein Blödsinn. Dann müsste ja jedes Flaschenkind keine Bindung haben.
Du hast dir da ein künstliches Konstrukt aus Schuldgefühlen gebaut, welches wirklich nicht gesund klingt. Wäre es so wie du denkst, hätte kein Kind der 80er je eine gute Bindung zu seiner Mutter, da war Stillen nämlich verpönt. Nur weil wir nun in einer Epoche leben, wo Stillen als absolut heilige Kuh angebetet wird und so ein riesiger Druck aufgebaut wird, heißt das noch lange nicht, dass es für jede Mutter der richtige Weg ist. Weißt du gefühlt stillt ja jede Mutter hier und trotzdem sind die Regale mit Pre in den Supermärkten meterlang und ebenso hoch. Na was meinst du wer das kauft, denk mal ein bisschen drüber nach.
Ich weiß genau wie du dich fühlen musst. Ich konnte beide Kinder (heute 9 und 5) nicht stillen und habe mir insbesondere beim ersten Kind auch von diesen selbsternannten Supermüttern blöde Kommentare und Fragen anhören müssen. Rückblickend war das Schlimmste am Nicht-Stillen tatsächlich, dass ich zugelassen habe dass diese Frauen mich so getroffen haben in dieser sensiblen Phase. Weder dem Kind noch der Bindung schadet die Flasche in irgendeiner Weise. Meine Kinder waren und sind es immer noch die gesündesten im ganzen Umfeld, nie wirklich krank. In der gesamten Kiga-Zeit (vom 1. bis 6. Geburtstag ca.) hatte meine Große gerade mal 3 (!) Kindkranktage. Bei Erkältungen haben sie nur ganz leichte Symptome (Nase läuft etwas), jedenfalls kein Fieber oder Mattigkeit). Und sie haben eine super Bindung zu meinem Mann und mir. Fühl dich gedrückt und lass dich nicht verunsichern!
Ich kann dich und deine Trauer voll und ganz verstehen. K1 hat laaange gestillt. Und bei K2 hab ich mich unwahrscheinlich aufs Stillen gefreut! Beide sind 20 Monate auseinander. Ich hab die Schwangerschaft über weiter gestillt. Einschlafen und nachts. Dann kam K2 und sie ging überhaupt nicht an die Brust. Alles probiert. Mit 2,5J kam der medizinische Grund dafür raus. Ich hatte K1 extra abgestillt, in der Hoffnung, dass es mit K2 besser wird. Nichts. Ich habe 8 Wochen abgepumpt. Horror! Dann bin ich auf PRE umgestiegen. Das alles hat mich echt in der Seele zerrissen. Ich hätte auch fast jedes Mal heulen können, wenn ich das Scheißpulver in die Kackflasche getan habe. Ja, die Bindung zu K2 hat anfangs sehr gelitten. Sie ist jetzt 3J. Es ist immernoch anders als zu ihrem Bruder. Aber ich liebe sie abgöttisch. Sie ist wundervoll. Es ist vollkommen ok, dass du gerade verbittert bist. Traurig bist. Und noch viele weitere Emotionen. Gib denen Raum. Du musst diese Emotionen verarbeiten um frei zu sein für das Andere. Alles Gute!
Jemand erwähnte die Bindung zum Papa - auch das ist oft eine ganz enge Bindung, ohne je die Möglichkeit, zu stillen. Bindung ist so viel mehr. Nutze einfach die stillen Momente, sei da, wenn dein Kind dich braucht. Schaffe intensiven Körperkontakt beim Flasche geben, richte dich ein, wie beim stillen. Und versuche, dich von deinem schlechten Gewissen zu lösen.
Hast du eine Hebamme, mit der du darüber sprechen kannst? Wenn du nämlich deshalb jeden Abend weinst, klingt das eher nach einer Depression.
Ansonsten: eine Frau ist mehr als ein Busen auf zwei Beinen ;-)
Väter können schließlich auch keine Brustwarze zum Nuckeln geben (also, ginge schon, aber AUA !)
Und zum Schluss eine Anekdote: K1 habe ich gestillt, K2 bekam ziemlich schnell zu 100% die Flasche. Beides sind ziemliche Mama-Kinder. Das Stillkind ist beim Abholen im Kindergarten immer weg gelaufen, während das Flaschenkind mir fröhlich entgegen läuft
Ich bin auch Flaschenkind und hatte immer schon eine gute Bindung zu meiner Mutter.
Mein Baby ist ebenfalls 8 Wochen alt. Seit einer Woche füttere ich mit Pre zu, da sie zu schlecht zunimmt. Ich füttere größtenteils mit der Sonde zu, verzichte auf den Schnuller und lege bei jedem Pups an in der Hoffnung die Milch aus der Brust reicht ihr bald wieder. Gleichzeitig habe ich immer wieder das Gefühl, dass sie nicht genug trinken, weil ich oft kein schlucken höre. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst und die große mit 3,5 Jahren ist auch sehr fordernd und erziehungsresistent. Meine Gedanken kreisen immer öfter ums abstillen. Aufgeben möchte ich aber irgendwie auch noch nicht. Ungeachtet dessen entsteht Bindung durch das zeitnahe erfüllen von Bedürfnissen. Das kannst du auch super mit der Flasche machen. Das euren (oder auch unserem) Fall sogar besser,vda kein Frust über zu wenig Milch an der Brust entsteht. Für Nähe und Trost braucht es auch keine Brust.
Hallo! Ich kann verstehen, dass es dich sehr mitnimmt, dass du nicht stillen kannst, obwohl du es so sehr wolltest. Aber, dass deine Bindung zu deinem Kind deshalb schlechter sein sollte, stimmt definitiv nicht. Ich musste beide Kinder nach nur 2 Tagen abstillen und mein Sohn ist 12 und noch immer ein totales Mamakind. Wenn ich meiner Tochter die Flasche gebe, sieht sie mir dabei immer direkt in die Augen, was Schöneres gibt es nicht, gekuschelt wird sowieso. Also vergiss den Gedanken, dass du keine gute Bindung zu deinem Baby haben kannst. Es gibt viele Flaschenbabys, wäre ja schade, wenn alle keine gute Bindung zu Mama hätten. Sie die positiven Dinge, du musst nicht stillen, also kann jeder deinem Kind das Fläschchen geben, somit kann auch der Papa eine Nachtschicht übernehmen, oder du kannst auch Mal ein paar Stunden für dich haben oder einkaufen gehen während jemand anderes sich um dein Baby kümmert. Es hat nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile. Und das Wichtigste ist, dein Sohn ist zufrieden und satt und nimmt gut zu und ist gesund. Da ist es doch egal ob Flasche oder Brust, Hauptsache dem Baby geht's gut.
Ganz ehrlich? Das ist BS… Eine Bindung zum Kind entsteht nicht innerhalb von ein paar Wochen sondern innerhalb der ersten Jahre und passiert auch unabhängig von Stillen oder nicht stillen. Sonst gäbe es ja Millionen von Kindern die keine Bindung zu ihren Müttern hätten und kein einziges Kind hätte eine tiefe Bindung zum Vater… Mach die also keine so negativen Gedanken! In meinem Umfeld fallen mir drei Mütter ein die nur kurz oder gar nicht stillen konnten. Und lass die gesagt sein, die Kinder lieben ihre Mamas ganz extrem dolle…! Und ist doch wirklich schön wenn jetzt die Koliken weg sind! Wenn das jetzt mit Flasche gut klappt und das Kind sogar weniger Schmerzen hat, ist das doch gut!
Wow danke für die unzähligen schnellen Antworten. Ich bin echt berührt von euren lieben Worten, die ich gerade wie ein Schwamm aufgesaugt habe.
Ich vermute, meine Gefühle, die Traurigkeit, muss ich momentan einfach zulassen..aber darf nicht vergessen, dass ich mir mit dem Bindungsding höchstwahrscheinlich zu viele Gedanken mache..tut mir auf jeden Fall leid, sollte ich Flaschenmamas damit vor den Kopf gestoßen haben.
Innerlich weiss ich ja, dass das Bullshit ist, und ihr eine genauso tolle und innige Bindung haben könnt. Ich bin einfach nur Gefühlsverdudelt.
Danke auch für die ganzen Beispiele, die taten so gut
LG
Brave
Die Bindung zum Kind hat überhaupt nichts damit zu tun, ob Flasche oder Stillen. Mein Kleiner war ein Extremfrühchen, das 16 Wochen auf der Intensivstation lag. Danach wurde er mit Magensonde entlassen und ich hatte durch den ganzen Stress überhaupt keine Milch mehr. Er musste unbedingt zunehmen, war zu schwach zum Trinken und bekam also nur die Flasche. Trotz unserem Start war unsere Bindung immer toll. Er war ein totales Mama-Kind, ist es immer noch. Jetzt ist er 5 Jahre alt. Es liegt ganz daran, wie man zum Kind ist und nicht, ob man stillt oder Flasche gibt. Man kann auch beim Flasche geben kuscheln, man kann das Kind viel halten, tragen, ihm viel Geborgenheit geben. Wichtiger ist, dass du diese Gedanken und Schuldgefühle ablegst, denn das spürt dein Kind. Es gibt so viele Flaschenkinder auf der Welt, die genauso Bindung zu ihrer Mutter haben. Und auch ein Schnuller ist nicht schlimm, damit wird einfach das Saugbedürfnis gestillt. Alles Gute!
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