Elternforum Rund ums Baby

Euere Definition von Schreien lassen

Euere Definition von Schreien lassen

Schlafwandlerin

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Hallo, mich beschäftigt seit der Geburt von Kind zwei immer wieder die Definition von Schreien lassen. Also wann genau beginnt es, das ich mein Kind schreien lasse und ihm damit schade. Es gibt halt immer wieder Situationen wo Kind 2 schreit und ich nicht sofort oder nichts machen kann. Z.b. Kind 2 ist unruhig und möchte nicht abgelegt werden. Kind 1 benötigt aber Hilfe beim Popo abputzen. Entsprechend muss ich Kind 2 ablegen was dann natürlich schreit aber für die nächsten 30-60 Sekunden kann ich halt auch nichts ändern. Oder Situation gestern. Bei Kind 1 war Besuch da. Wir haben Nudeln gemacht was super funktioniert hat und jeder hatte mega Spaß. Dann war Kind 2 müde. Also ab ins Tragetuch ( Kind schläft tagsüber nicht wo anders). Jetzt war es Kind 2 nicht leise genug und nicht genug Bewegung aber ich konnte jetzt natürlich nicht die ganze Zeit wippend durch die Wohnung tanzen. Entsprechend wurde auch gemeckert und auch geschrien bis dann nach einiger Zeit die Müdigkeit überwogen hat. Windel war frisch und satt war Kind 2 auch Ich fühle mich dann immer super schlecht. Versuche natürlich so gut es geht immer alle Bedürfnisse sofort zu erfüllen aber wenn beide gleichzeitig mich benötigen muss halt einer zurückstecken und es kann nicht immer Kind 1 sein. Ich hoffe das war verständlich. Mich würde eure Definition interessieren und auch wie ihr sowas handhabt.


Btby

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Schreien lassen in Form einer „Erziehungsmaßnahme“ und wenn es unbegleitet ist. Das was du aufzählst fällt für mich nicht darunter und du brauchst dich meiner Meinung nach nicht schlecht fühlen. Ab zwei Kindern geht es halt nicht anders auch wenn man versucht jedem Bedürfnis so schnell wie möglich nachzugehen


M und Ms

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Hallo, schreien lassen wäre für mich auch erst, wenn ich mich bewusst der Situation entziehe, also bsp bewusst den Raum verlasse oder das Kind ignoriere. Das was du beschreibst ist Alltag - aus meiner Sicht. Bei uns schreit ständig einer, wir haben eine 6 Jährige, die zwar weniger Hilfe benötigt, aber alles geht eben nicht alleine, zb bei Hunger, irgendwas von einem Schrank holen etc. Und dann sind da unsere Zwillinge (6 Monate). Ich kann ja nur ein Kind wickeln, trösten, wenn was ist …


mamileinchen85

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Hallo! Das ist für mich nicht schreien lassen. Es gibt halt so Situationen, wo man nicht sofort alles liegen und stehen lassen kann. Eben zB wenn das größere Kind mal dringend was braucht, oder man selbst mal aufs WC muss (man kanns ja nicht ewig verkneifen ) oder ich musste heute das Essen in den Ofen bekommen, aber das Baby wollte partout nicht ins Tragetuch, dann musste sie halt mal kurz im Laufgitter ein paar Minuten weinen, aber sonst hätte es nix zu Mittag gegeben. Und das ist auch ok so und das dauert ja auch nicht lange, aber unter schreien lassen verstehe ich was anderes und das würde ich auch nicht machen. Aber mal eben kurz was erledigen, obwohl das Baby weint, muss manchmal eben sein, es ist ja bestimmt nicht so, dass du dein Baby ne halbe Stunde lang weinen lässt, von daher ist das schon in Ordnung. Du kannst dich ja nicht zerreißen und das größere Kind braucht die Mama halt auch noch.


netteKlarinette

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Ich unterschreibe bei den anderen.


Cpt_Elli

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Ich schließe mich an. Deine Beispiele haben nichts mit Schreienlassen zu tun. Spätestens mit 2 Kindern kann man nicht jedes Bedürfnis jederzeit voll erfüllen. Aber schon mit einem Kind fand ich das manchmal schwer. Bei K1 war der Papa ab der dritten Lebenswoche immer nur am Wochenende daheim, keine Oma und Opa vor Ort. Trotzdem muss man selbst zwischendurch was essen und duschen. Da wurde sie auch mal abgelegt, wenn sie das gerade nicht wollte. Ich habe immer mit ihr geredet, unter der Dusche gesungen, zwischendurch rausgeschaut usw. usf., aber Baby hätte sich das sicher anders gewünscht. Bei K2 konnte der Papa mehr unterstützen, aber wenn ich mit beiden allein war, habe ich ähnliche Situationen wie du erlebt. Es geht halt nicht anders.


zwergchen1984

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Meine Definition vom "schreien lassen" ist genau das Gegenteil von dem, was du machst/machen musst. Du bist gezwungen durch die Umstände, dein Kind kurz schreien zu lassen. Du lässt es nicht stundenlang schreien und lässt es allein. Ich hab, wenn es ging, mit meinen Kindern gesprochen, also das sie mich zumindest hören konnten, wenn ich in einem anderen Raum war. Oder unter der Dusche, das Baby war dann bei mir. Aber aus der Dusche springen und das Kind hoch nehmen ging halt auch nicht. Also gesprochen/gesungen/gesummt, aus der Dusche raus, Handtuch oder Bademantel benutzt/angezogen und dann das Baby beruhigt. War ich wegen einem der großen Kinder woanders, das gleiche Spiel. Meistens haben die Großen auch gesungen oder gesummt Ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben.


Anke768

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Ich habe seit einer Woche auch ein kind 2 und mich heute morgen auch mit dem thema beschäftigt. Ich musste duschen, hatte das Baby über eine Stunde an der Brust zuvor und er war immer noch nicht zufrieden. Ich hab ihn dann im Bad abgelegt und gut zugeredet während ich 5min turbo geduscht hab, aber natürlich hat er die zeit über geschrien. Mir tat das sehr leid, zumal ich bei kind 1 lieber erst nachmittags duschen gegangen wäre als ihn 5 minuten weinen zu lassen. Aber das ist einfach nicht realistisch mit 2 Kindern und auch ungesund für die Mutter, auch wenn einem das Herz blutet. Schreien lassen ist für mich, das Kind alleine weinen zu lassen obwohl man nicht "müsste".


Germanhijabi

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Ist für mich auch kein schreien lassen. Meine Kinder haben immer 4 oder 5 Jahre Abstand. Das wollte ich so, damit weder Eifersucht,noch das Gefühl des Teilen-müssens aufkommt. Zusammen gespielt haben alle immer trotzdem miteinander.


Mannislinchen

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Das Baby schreien lassen bedeutet für mich, das Baby schreit, ich leg es weg, kümmere mich nicht obwohl ich könnte oder mach vllt noch die Tür zu und geh woanders hin. Aber das was du beschreibst sind doch ganz normale Alltagssituationen. Dein Baby hat nun mal große Geschwister um die sich auch gekümmert werden muss. Und du bist doch da. Also ist doch alles gut so wie du es machst.


Rachelffm

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das ist für mich nicht schreien lassen, sondern alltag. gerade mit 2 kindern geht es doch nicht anders und du selbst hast doch auch bedürfnisse. schreien lassen ist für mich, das bedürfniss des kindes bewusst zu ignorieren und nichts zu machen, obwohl man es könnte und ihm mit dem "nachgeben" nicht schadet. der klassiker ist ja das färbern, also kind im schlafzimmer brüllen lassen, damit es "lernt" alleine einzuschlafen. ich lasse mein kind auch mal 2 minuten meckern, wenn es grad nicht anders geht. sag aber trotzdem, ich kann grad nicht, aber gleich kümmere ich mich um dich. und natürlich lass ich ihn auch brüllen,wenn er das große, scharfe küchenmesser haben möchte und deswegen dann sauer ist. da versuch ich ihn aber auch abzulenken oder eben durch die wutphase zu begleiten.


Schlafwandlerin

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Danke für eure Antworten. Ist jetzt erst 7 Wochen her seit der Geburt. Wir sind also noch in der Findungsphase bezüglich neuer Familienordnung. Dazu kommen noch die Hormone. Irgendwie habe ich immer das Gefühl einem Kind (meistens dem Großen) nicht gerecht zu werden. Mein großer war schon immer ein sehr sensible Kind und ist so liebevoll zu seiner Schwester da fällt es mir schwer wenn er so "zurückstecken" muss aber genauso zerreißt es mich wenn die Kleine dann mal weint Dank eueren Antworten sehe ich das aber jetzt etwas entspannter


sunnydani

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Schreien lassen ist, wenn du z.B. dein Kind allein in sein Bett legst und weggehst und es dann schreit, weil es nicht allein einschlafen kann, du aber nicht da bist und nicht wieder kommst. Wenn das Kind schreit, obwohl du da bist, es auch merkt, dass du da bist, es aber dennoch schreit, weil es etwas nicht möchte oder etwas eben gerade nicht geht, wie es will, ist das kein Schreien lassen und trägt es auch keinen Schaden davon, weil es ja nicht allein gelassen wird. Meine Kinder haben öfter geschrien, wenn sie z.B. trotz Müdigkeit nicht schlafen wollten. Ich war da, hab sie gehalten, ruhig mit ihnen gesprochen, aber bin deshalb auch nicht die ganze Nacht umher gelaufen. Wir haben es zusammen ausgehalten und so haben sie irgendwann gelernt, dass im Bett auch geschlafen werden kann, ohne volles Programm. Hat ihnen nicht geschadet. Genauso schadet es ihnen nicht, wenn sie eben mal kurz warten müssen und deshalb schreien. Man kann nicht immer sofort springen und alles liegen und stehen lassen und Kinder dürfen auch negative Gefühle haben und diese zeigen. Solange man sie nicht allein mit ihren Gefühlen lässt und für sie da ist, sie durchbegleitet und ihnen einen guten Umgang damit vorlebt und lernt, erleiden sie keinen Schaden. Alles Liebe!


kia-ora

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Wenn das Baby schreit und ich eigentlich Zeit hätte es zu beruhigen, das nenne ich schreien lassen. Muss ich kurz etwas anderes erledigen und kümmere mich so schnell es geht, nenne ich das Alltag.


Gesichtsnase

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Ich mach mich mal unbeliebt Naja, wenn man ganz ehrlich ist, ist der Fall eins schon schreien lassen. Dem Baby ist es nämlich extrem egal, ob es schreien gelassen wird, weil die Eltern kein Bock haben oder weil tatsächlich was erledigt werden muss. Aber da das ja nur kurz ist, denke ich nicht, dass da ein Schaden entsteht. Anders wäre natürlich besser, es zeigt, dass zwei Kinder für einen Erwachsenen zu viel sind. Wäre ein andrer da, müsste das Baby nicht alleine abgelegt werden. Situation zwei: ich finde schon, dass du die ganze Zeit wippend durch die Wohnung tanzen kannst, das mach ich auch bei Besuch. Dennoch ist das für mich nicht schreien lassen. Das kind war an deinem Körper, du hat ja wahrscheinlich mit ihm geredet und somit das Schreien begleitet und dem Baby Nähe und damit Trost gespendet. Ein schlechtes Gewissen musst du aber wegen beiden nicht haben, es hat halt einfach so mit zwei oder mehreren Kindern…


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Gesichtsnase

In Punkt eins stimme ich zu, bei Punkt zwei nicht: das Schreien des Babys muss nicht um jeden Preis sofort unterbunden werden. Es ist ja im Tuch - es hat volle Nähe, volle Coregulation. Die Dauer des Schreiens überschätzt man zudem. Ich bin schon nach 3 Minuten am Ende und denke: warum weinst du schon so lange? Und dabei waren es nur 3 Minuten, es kommt mir aber locker 10x so lang vor. Das Schlimmste, was das Baby davon trägt ist maximal zu wenig Schlaf an diesem Tag. Davon trägt es aber keinen Schaden davon (sonst wäre unsere erste Tochter Psychopath ;)).


Schlafwandlerin

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Antwort auf Beitrag von Gesichtsnase

Hallo Gesichtsnase, jeder darf doch seine Meinung äußern deshalb Frage ich ja. Wenn du aber findest, dass beide Situationen schlecht sind würde mich interessieren wie du es "richtiger" machen würdest. Insb. Bei Situation 2. Bei Kind 1 bin ich jeden Tag Stunden lange draußen spazieren gegangen damit das Kind zufrieden ist. Jetzt schreibst du ich soll wippend durch die Wohnung tanzen. Wenn ich deinen Rat folge müsste ich Kind 1 dann (welches noch nicht ganz 3 ist) komplett vernachlässigen und somit alleine lassen damit die Bedürfnisse von Kind 2 komplett erfüllt werden. Es ist ja nicht irgendein Besuch sondern mein anderes Kind von dem ich hier spreche. Besser hört sich das für mich nicht an Ja man könnte jetzt die Grundsatzdiskussion anfangen wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt werden können dann hätte man keine 2 Kinder haben sollen aber das steht hier ja nicht zur Diskussion. Fakt ist beide Kinder sind da und ich muss versuchen beiden so gut es geht gerecht zu werden. Über hilfreiche Tipps von deiner Seite freue ich mich. Ach ja und ich bin 2-3 mal für einige Minuten in ein anderes Zimmer damit Kind 2 schläft aber es ist halt immer wieder aufgewacht obwohl die 2 anderen normal laut waren und keinen mega Lärm gemacht haben.


auf der Reise

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Antwort auf Beitrag von Schlafwandlerin

Ich stimme den letzten Antworten zu. - "schreien lassen" hat ganz viel mit "allein lassen mit seinen Bedürfnissen" zu tun. Ein Kind in der Trage an Deinem Körper, möglichst noch mit hin und wieder Deiner Stimme, etwas Schuckeln oder auch mal einem Streicheln - das Kind ist nicht allein, das wird begleitet, wenn auch vermutlich nicht mit voller Aufmerksamkeit. - einem Säugling ist es egal, warum er allein gelassen wird. Wenn Erwachsene etwas "zu tun haben", weiß er das nicht. Abgesehen davon finde ich zB tägliches Duschen idR nicht notwendig, und auch das Kümmern um ein Geschwisterkind ist ein Problem des Erwachsenen - für den Säugling ist es bedeutungslos, der merkt ggf. nur, daß er nicht umsorgt wird. - Ich würde mal unterscheiden zwischen: 1) zeitnaher Bedürfnisbefriedigung mit möglichst voller Aufmerksamkeit - ist mit Sicherheit in dem Alter ideal. 2) Bedürfnisaufschub, mit möglichst guter Begleitung (zB Trage) ist zwar in dem Alter nicht ideal, das sollte nicht der Normalfall sein... aber in (täglich auftretenden) Einzelfällen dürfte es dem Kind nicht schaden, solange es zu anderen Zeiten sein "Konto" der zeitnahen Bedürfnisbefriedigung und der Aufmerksamkeit durch Dich wieder auffüllen kann. 3) längerer Bedürfnisaufschub bzw. -nichtbefriedigung ohne Begleitung = schreien lassen = nicht gut. (zB aus dem Zimmer gehen, weil das Kind so sehr schreit - ja, manche Eltern machen besser das mal kurz, als ihr Kind zu schütteln. Aber das ist dann nur das kleinere Übel, es braucht dann bitte-bitte auf Dauer eine andere Lösung.) Also ja, die von Dir geschilderten Situationen sind nicht toll für Deinen Säugling. Er hat sich ja nicht ausgesucht, ein älteres Geschwisterkind bei einer offenbar allein sich kümmernden Mutter zu haben und kann auch nicht verstehen, warum es passiert. (Stichwort: Genetisch sind wir noch für andere Lebensstile gebaut.) Andererseits ist es halt Lebensrealität der meisten jüngeren Geschwisterkinder in Deutschland und etwas, das Du auffangen kannst durch andere Situationen, in denen Du da bist. Fazit: Versuch, solche Situationen gering zu halten, aber zermartere Dich nicht, wenn sie eben doch immer mal auftreten. PS: Manche Mütter hier im Forum schreiben rückblickend, daß sie in der ersten Zeit eigentlich zu wenig Zeit für beide Kinder gehabt hätten und deswegen - rückblickend - lieber einen größeren Altersabstand gehabt hätten. Ist nicht die Mehrheit, aber es wird hin und wieder geschrieben. Also ganz so abwegig ist es nicht zu hinterfragen, ob der Altersabstand ein Problem ist. Deine Kinder haben sich das ja nicht ausgesucht. Man kann auch eingestehen, daß etwas rückblickend nicht optimal war und trotzdem nach vorne gucken und verantwortungsbewußt das Beste draus machen. :-)