Savanna2
Hallo, kann das wirklich stimmen dass eine Familie (4 Köpfig alle H4 Bezieher) sich während dem Bezugszeitraum ein Haus kaufen kann? Ich konnte das kaum glauben und würde mich schon interessieren wie das möglich ist?! LG Savanna
Da kein Startkapital vorhanden ist (muss im Großteil vor dem tatsächlichen Bezug aufgebraucht werden), müsste man einen dummen finden, der den Kredit gewährt. Unter den aktuellen Umständen halte ich das für eine solche Familie für ausgeschlossen. Die Arge übernimmt ja die Zinsen bei einem Immokredit, wenn die monatlich günstiger sind als eine Wohnung. Den Abtrag muss der Emfpänger ja selbst aufbringen. Wie soll das gehen? Ich gehe auch ehrlich gesagt davon aus, dass diese Zins-zahl-Regelung nur bei Immokrediten gilt, die bereits vor dem Antrag bestanden. (Bitte Ralph, sag das es so ist! *fleh*) Also, insgesamt halte ich das für Humbug!
das dachte ich auch...bis eben zu diesem zeitpunkt. Oder die Familie erzählt "schmarrn" und wohnt doch zu Miete. Aber warum sollten sie das tun!?
Wir haben vor einem halben Jahr ein Haus gekauft und ich halte es für ausgeschlossen, dass jemand, der Hartz 4 bekommt auch nur die Nebenkosten des Hauskaufs aufbringen kann (und dafür gibt keine Bank einen Kredit). Das waren in unserem Falle etwa 25.000 Euro (Grunderwerbssteuer und Notar sind schon ca. 6% , dazu oft noch Maklerkosten). Selbst wenn man ein Haus geschenkt bekäme, hätte man diese Kosten.
Keine Ahnung warum man so einen Blödsinn erzählt... Fakt ist aber - wie auch Nurit geschrieben hat - das man bei einem Hauskauf Nebenkosten von 10-20% einkalkulieren muss. Das sind dann Summen, die ein Hartz IV Empfänger nicht auf dem Konto haben darf. Selbst Schenkungen in dieser Höhe würden ja zumindest zum Teil auf Hartz IV angerechnet. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Staat einfach so die Zinsen für einen Kredit übernehmen würde. Und wie sollte ein Hartz IV Empfänger den Abtrag bezahlen? Das sind so um die 0,5-1% der Kreditsumme pro Monat. Da sind dann mal schnell 1000 Euro beisammen. Wenn man davon ausgeht, dass in der finanziellen Situation auch 100 Euro schon wehtun... Keine Bank der Welt gibt einem Hartz IV Empfänger auch nur einen Dispo. Das ist einfach die Realität. Selbst wenn sie das Haus geschenkt bekamen, gehe ich erst einmal davon aus, dass das Amt noch nicht einmal die Nebenkosten der Schenkung (Schenkungssteuer, Notar, Gebühren) bezahlen würde. Geschweige denn die laufenden Kosten für das Haus... Gerade gegoogelt: Urteil aus 2009 in Niedersachsen: (L 6 AS 374/06) Wenn ein Haus über einen zinsfreien Kredit gekauft wird (z.B. über Oma), dann ist es tatsächlich drin als Hartz IV Empfänger ein Haus zu kaufen. Allerdings müssen die Raten komplett selbst aufgebracht werden und die Nebenkosten werden nur in Höhe einer adäquaten Wohnung übernommen. Für mich bleibt da aber ein schaler Beigeschmack. Ein Haus kostet einfach mehr als eine Mietwohnung, wo soll denn das Geld herkommen?
Ich bin mir sicher, daß man bei entsprechender Suche eine Bank findet, die einem auch ohne Startkapital ein Haus finanziert. Seriös ist das natürlich nicht - aber seit wann gibt es nur seriöse Banken? Am Anfang mag das auch noch zu stemmen sein, wenn das, was man an die Bank zahlt, zu 90% Zinsen sind. Insofern: Daß es das gibt, glaube ich sofort. Aber daß das erstrebenswert ist und daß das auf Dauer gut geht - das halte ich für komplett unmöglich. Insofern: Kein Neid, lohnt nicht.
und wenn der hauskauf ein mietkauf ist? das wäre doch durchaus nicht von der hand zu weisen. vielleicht nicht die gängige praxis, aber doch immer mal wieder praktiziert, meist privat geregelt und ohne jede bank... liebe grüße, martina
... und dann die Zinsbelastung auf die Allgemeinheit abwälzen... das geht natürlich nicht. Das wäre ein Vertrag zuungunsten Dritter und wäre angreifbar. Das dürfte keine Arge akzeptieren.
Ein Haus kaufen und erst dann in den Leistungsbezug kommen... dann sieht es anders aus. Grade am Anfang der Finanzierung liegt die Tilgung doch am niedrigsten. Das Haus müßte natürlich angemessen sein und kein Palast (Einzelheiten gebe ich nicht preis!). So, und jetzt mal durchrechnen: Ein Haus, das natürlich in der Größe angemessen sein muß, hat 350.000,- € gekostet. Papa geht arbeiten, verdient 1150,- € netto und hat 300,- € Freibetrag, Muddi putzt für 400,- € und hat ihrerseits 160,- € Freibetrag, das sind im Monat 460,- € im Monat, die nicht auf H4 angerechnet werden, jährlich stehen somit über 5.500,- € zur Verfügung. Bei einer Tilgung von 1% würde diese Familie also im ersten Jahr 3.500,- € tilgen, bleiben immer noch 2.000,- € Reserve für andere (schöne) Dinge. Im Laufe der Jahre schmilzt diese Reserve natürlich zusammen. Aber sagen wir mal, nach 12 Jahren ist dieser Punkt erreicht, wo die Freibeträge nicht mehr ausreichen, dann hat die Familie aber trotzdem schon mal 12 Jahre in einem schicken Haus gelebt und der Steuerzahler hat die Kosten der am Anfang eben sehr hohen Zinsbelastung getragen.
Wenn Muddi dann halbzeit arbeiten geht, können sie wieder mehr tilgen.
Genau diese Situation habe ich mal mit meinem Kollegen durchgespielt. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, daß da eine Gesetzeslücke vorhanden ist. Allerdings, behalten können diese Leute die Immobilie nur, wenn sie irgendwann sich mal von der Hilfe lösen, aber mein Gott, dann wird die Bude eben nach 15 oder 20 Jahren vertickt. Macht btrotzdem entspannte 20 Jahre, denn für Nachzahlungen wie Gas und Wasser kommt ja wie bei Mietwohnungen die Arge auf - zumindest bei uns.
Doch, da kommt man schon ins Grübeln. Und bitte keine Nachfragen zu diesem Thema ála "Wie mache ich das am besten!", diese PN werden kommentarlos gelöscht.
Viele Grüße
Snoopy
HAllo, neidisch bin ich nicht darüber wir wohnen hier -mal von dem leidigen Heizthema abgesehen- sehr schön. Die Frau ist seit ca. 5 J getrennt und mit einem neuen Mann zusammen. Beide beziehen H4 und haben in einer Wohnung gewohnt und sich nun während der Bezugszeit (sie hat 1 E Job) ein Haus gekauft.
... wie bescheuert ist diese Dienststelle? No comment!
Weiß ich nicht. So gut kenne ich die auch nicht dass ich da nachfrage. Apropo Dienststelle das gestern im TV sagt ja schon alles. Arbeitslose die Muscheln suchen , spazieren ud im Chor singen müssen weil sie sonst das Geld gestrichen bekommen und somit aus der AL Statistik rausfallen...
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