Mitglied inaktiv
hallo fille, unten hab ich deine antwort an yola gelesen und weiss nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. ich bin mir auch nicht sicher, ob du mein posting zum thema "ADS oder nicht?" vor ein paar tagen gelesen hast. weisst du, auch ich habe bisher immer auf dem standpunkt gestanden, dass kinder doch individuell zu sehen sind - und dieses AD(H)S hört sich doch mittlerweile an wie eine kollektiv-diagnose. alles, was nicht passt, wird passend gemacht... meine tochter war bis zum schuleintritt ein völlig normal entwickeltes mädchen. dann ging sie zur schule und plötzlich entsprach sie nicht mehr der "norm". sie hatte aufmerksamkeitsdefizite, konzentrationsstörungen, grob- und feinmotorische defizite, die vorher nie jemandem aufgefallen wären, oder zumindest in einem maße, das behandlungsbedürftig erschien. dazu kam, dass sie wohl an der schule unglücklich war. sie hat sich nie integriert, freundschaften geschlossen. sie hat sich oft in eine verweigerungshaltung begeben. weder die lehrerin als ausgebildete pädagogin, noch ich als mutter haben anna irgendwie "packen" können. vom kinderarzt wurden wir mal hierhin, mal dahin geschickt... jedesmal irgendwelche einrichtungen, die dann monatelange wartezeiten hatten... um eine untersuchung durchführen zu lassen, die mir mein kind doch nicht erklären konnten, weil sie eben keine auffällige diagnose brachten. in der zwischenzeit dümpelt meine tochter als mittelmäßige schülerin durch die schuljahre, ohne aussicht auf bessere zensuren (die sie sicherliche bringen könnte). diese situation belastet unser familienleben, diese situation belastet mich. jetzt bin ich in die nähe meiner eltern gezogen, damit die betreuung der kinder gewährleistet ist, aber durch meine tochter und ihr verhalten stoßen sie auch an ihre grenzen. und natürlich geben sie ungefragt und kostenlos ihren senf dazu - daran, wie meine tochter jetzt ist, bin ja nur ich alleine schuld mit meiner unfähigkeit. und ich sehe, wie die zeit davonrast - innerhalb von 3 schuljahren (inzwischen dem 4.) ist meine tochter nicht gereift, und es war nicht die zeit, die sie "vielleicht benötigt", wie du so schön schreibst. am ende dieses schuljahres steht die entscheidung, welche weiterführende schule sie besucht. mit der derzeitigen leistung schafft sie noch nicht mal die hauptschule. behält sie das derzeitige verhalten bei, wird sie auf dem arbeitsmarkt überhaupt keine chance haben. es tut mir leid, das über mein kind sagen zu müssen, dass weder meschugge ist, noch irgendwie geistig zurückgeblieben oder "verhaltensauffällig". sie ist ein liebes, unauffälliges mädchen - und wenn sie bockt oder trotzt, dann zuhause. den täglichen kampf habe ICH mit ihr und z.t. noch meine eltern. der lehrer merkt nur in erster linie, dass sie ständig abwesend ist und muss sie immer wieder von ihrer traumwolke herunterholen... ja, ich hätte auch gesagt, kinder brauchen ihre ganz individuelle zeit, um sich zu entwickeln. aber das, was momentan bei uns abgeht, macht mich hilflos, belastet mich, und ist weit weg von allem, was ich als "normal" empfinden würde. und ich habe 3 jüngere brüder erleben dürfen, alles kleine individualisten... aber es war mit keinem so, wie ich es mit meiner anna erlebe... liebe grüsse, martina.
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