Hallo Elisabeth! Danke auch für deinen Beitrag bzgl meiner Frage ob mein Kind AD(H)S haben könnte. Du hast das sehr treffend formuliert, dass das, was inbesondere "solche" Kinder am dringendsten brauchen von den Eltern dann nicht erbracht werden kann sofern sie selbst Defizite dieser Art haben. Genau über das habe ich auch nachgedacht. Ich weiss, dass ich Defizite habe, bin mir vollstens bewusst darüber, aber trotzdem bzw. gerade deshalb ist mein Handlungsspielraum sehr gegrenzt. Allerdings weiss ich nicht ob bei mir wirklich eine AD(H)S Diagnose denkbar ist. Ich habe eine Reihe von psychischen Beeinträchtigungen die mir die erforderliche Schaffung von Strukturen sehr schwer machen. Das Widersprüchliche an der ganzen Sache ist ja: Du hast in einem Satz in etwa geschrieben: Wenn du selbst unorganisiert, ablenkbar und ? bist, dann....sollte ich über eine solche Diagnose bzgl meiner Person nachdenken. In der Praxis ist es so, dass ich lt. meinem Therapeuten und Arzt ZU streng organisiert bin - vor allem nicht abweichen kann, das betrifft aber ausschliesslich meine Person. Ich brauche für mich - um mich "sicher" zu fühlen ganz klare und wiederkehrende Regeln, die beim essen anfangen und beim putzen enden. Ausserdem bin ich leider des öferen von Zwangsgedanken geplagt, die mich nicht auf das "Jetzt" konzentrieren lassen und mich einfach im Alltag behindern. Ich glaube ich bin oft derart beschäftigt mit meiner eigenen Struktur, dass es mir schwer fällt auch noch für meinen Sohn eine Struktur zu schaffen, weil mich "meine" Regeln und Gedanken sehr vereinnahmen. Genauer kann ich das nicht ausführen, das würde den Rahmen sprengen. Du siehst - ich hab noch viel Arbeit vor mir, ich bin auch in Behandlung, aber trotzallem bin ich sehr zuversichtlich, denn im Vergleich zu vor ein paar Jahren habe ich mich um ca. 120 Grad gedreht und ich wachse in meiner Aufgabe. Mein Sohn ist mir alles wert, ich möchte ihm die Mutter sein die er verdient hat. Übrigens: Der Aspekt, dass mein Kind schliesslich 2,5 Jahre ist und somit in einem entsetzlichem Trotzalter ist, ist sehr schwerwiegend. Ich denke auch, dass möglicherweise nur sein Alter "schuld" ist. Denn eines muss ich auch noch erwähnen: Wenn er in Fremdbetreuung ist und mich nicht um sich hat, ist er anscheinend der goldigste und liebenswürdigste Junge der sich zudem immer supersozial benimmt. Das soll nicht heissen dass er in meiner Anwesenheit das Gegenteil ist. Auch ich keine sein absoluten Zuckerseiten! Liebe Grüsse kristina