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Darf ich mich ausk....?

Darf ich mich ausk....?

Kristina77

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Hi! Ist eh nichts los hier, also darf ich mich ein bischen ausk.... Ich bin gerade supernachdenklich und frage mich, wie das weitergehen soll. Der Impuls von "Aus - Cut!" haemmert in meinem Kopf. Es geht darum, dass der KV meines Kindes so dermaßen neben der Spur ist. Er besäuft sich aufs Schlimmste und nimmt zudem noch fleißig Tranquilizer. Er kommt bald ins KH zwecks Entzug und dann Langzeittherapie. Wahrscheinlich wohnt er dann in einer betreuten WG, weil er auch seinen Wohnplatz verloren hat. Er sieht schrecklich aus und geistig ist er ebenfalls mehr als bedient. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er unbeschadet davon kommt. Charakterlich ist er undefinierbar, ich weiß nicht ob er wirklich so ist, oder durch die Substanzen so geworden ist. Ich bin nur froh, wenn er im KH ist und weg von meinem Sichtfeld. Ich habe ihn lange nicht im Stich gelassen, aber ich kann einfach nicht mehr. Er zieht mich runter, laugt mich aus, aber ich weiß nicht wofuer. Wenn ich wenigstens die Aussicht hätte, dass er unserem Kind ein Vater sein wird. Aber sein Zustand ist unserem Kind nicht zumutbar und ich glaube, das wird er auch nicht mehr werden. Er ist ein psychisches Wrack, 5,5 Jahre beobachte ich den stetigen und rasanten Abfall. Es ist furchtbar anzuschauen. Ich habe auch Vieles hinter mir, aber ich war immer therapiewillig. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und darauf bin ich stolz. Ich kenne mehrere Leute, die durch Alkohol u Co einen Totalabsturz erlitten, darunter auch enge Familienmitglieder. Furchtbar anzuschauen und einfach nur zum "davonrennen". Es tut irgendwie richtig weh, aber ich spüre auch, dass ich nicht helfen kann. Es zieht mich richtig runter und ich kann es mir nicht leisten auch vor die Hunde zu gehen - wegen meinem Kind. Danke für's ausk....! Lg, kristina


Terkey235

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Antwort auf Beitrag von Kristina77

Hallo Kristina, das klingt ziemlich schlimm. Du zieht die richtigen Konsequenzen, in dem du ihn seinen persönlichen Weg gehen bzw. Absturz durchleben lässt und dich distanzierst. Wie könntest du ihm auch helfen? Was nützt ihm momentan der Kontakt zum Kind? Er würde ohnehin nur noch mehr dadurch belastet werden, dass er selbst spürt, wie wenig er dem Kind ein Vater sein kann. Wie die Langzeitkonsequenzen aussehen, kann niemand sagen. Ich wünsche dir und eurem Kind, dass es für alle Beteiligten langfristig einen vernünftigen Weg geben wird - wie auch immer der jeweils aussieht. Interessant finde ich, dass enge Familienmitglieder von dir ebenfalls von Sucht betroffen sind/waren, und du dir selbst jemanden mit diesem Problem gesucht hast. Das scheint mir doch ein sehr typisches Verhalten zu sein, oder? Ich kenne (erwachsene) Kinder alkoholabhängiger Eltern, die die Co-Abhängigkeit gegenüber ihren Angehörigen auch in ihren Partnerschaften fortgesetzt haben. hast du dich schon mal einer Selbsthilfegruppe angeschlossen? Ich wünsche dir, dass sich deine persönliche Situation entspannt, dass du die Kraft findest, diesen Menschen loszulassen, und dass eurer Kind keinen Schaden nehmen wird. Alles Gute, terkey


Kristina77

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Antwort auf Beitrag von Terkey235

Danke Terkey, ja, es ist schlimm und - wie du schon geschrieben hast: Es ist kein Zufall, dass ich mir so einen Partner ausgesucht habe, auch wenn ich das nicht bewusst getan habe. Das Muster hab ich auch schon lange erkannt. Ich habe mich immer unter `Suchtpersönlichkeiten` am wohlsten gefühlt, irgendwie "vertraut". Aber jetzt, wo es um mein Kind geht - da muss ich die Notbremse ziehen. Ausserdem habe ich mich auch so weit verändert, dass ich das für mich auch nicht mehr möchte. Danke für deine Worte! lg, kristina


yola

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Antwort auf Beitrag von Kristina77

Hi Kristina, ich sehe es so wie Terkey. Du tust das Richtige - es bringt weder eurem Kind noch seinem Vater etwas, wenn sie sich sehen im Moment. Und sich selbst von so einer "familiären Prägung" freizuschaufeln ist auch ein hartes Stück Arbeit auf die Du stolz sein darfst. Die Liebe zu Deinem Kind gibt Dir Kraft! Und kotz Dich ruhig hier aus! Ich glaube ja fest an die heilsame Wirkung von gelegentlichem Auskotzen und Jammern :-)). Alles Gute Yola


Kristina77

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Antwort auf Beitrag von yola

Danke Yola! Wie recht du hast - es tut echt gut, sich ab und zu seelischen Müll von der Seele schreiben zu können. Mir geht's dann wieder besser und ich bin wieder "geordneter" und ausgemistet :-) Lg, Kristina