cat-sue
Hallo an alle. Ich habe dieses Jahr die Weiterbildung zur Palliativ care Pflegefachkraft abgeschlossen. Nun teilte mir meine Heimleitung mit, dass ich mir mal Gedamken machen darf, wie ich mir eine Palliativstation vorstellen, auch vom Aussehen her. Also Dienstzimmet, Aufenthaltsraum, Wohnräume. Darf also auch ausgefallen sein, nicht an Geld denken. Eventuell könnte so etwas dann bei uns entstehen. Ich habe schon viele Ideen gesammelt, wollte aber Euch gerne noch fragen Wenn Ihr Ideen habt, würde ich mich freuen wenn ihr sie mir mitteilen würdet. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend noch und eine gute Nacht. Liebe Grüße Susann
Ich würde in den Zimmern der Patienten auch Plätze für Bilder oder andere Kleinigkeiten der Patienten freihalten, damit sie es heimelig haben und eigene Dinge mitbringen können. Gibt es medizinische Betten, die nicht so nach Krankenhaus aussehen? Gibt es die Möglichkeit , die Tiere der Patienten mitzunehmen, bzw das diese mit zu Besuch kommen können? Das fehlte meiner Schwiegermutter ... bei ihr ging es ganz schnell und so kam sie gar nicht mehr aus dem Krankenhaus raus. ( 7 Tage) obwohl sie noch fit und für eine Op eingewiesen wurde ... innerhalb von 3 Tagen konnte sie nicht mehr verlegt werden - sie hätte sich gerne noch von unserem Hund verabschiedet- aber der durfte nicht mit ins Krankenhaus. Und sie konnte nicht in einen Rollstuhl gesetzt werden ( zu dick und zu viele Schmerzen) , so dass wir sie hätten für einen Moment rausfahen hätten können -> Zimmer Erdgeschoss /direkter Zugang zum Garten , wo sonst zumindest eine kurze Begegnung zwischen Patient und Tier möglich wäre. Beistellbett , für Angehörige , wenn diese längere Stunden dableiben möchten .
Für Erwachsene, Jugendliche, Kinder? Vermutung liegt bei Erwachsenen. Wichtiger Gedanke dafür, was wünscht sich ein Mensch, der bald sterben wird, aber nicht daheim sein kann? Viele wünschen sich Ruhe und Dinge von daheim. Andere wollen gerne nochmal ihre Lieblingsmusik hören, ohne Kopfhörer in einer Lautstärke ihrer Wahl. Das darf keinen anderen stören. Essen gar nicht oder nach Bedarf, zu keiner festen Uhrzeit. Blick nach draußen ist sehr vielen wichtig. Für die, die noch Schritte gehen können auch die Möglichkeit dazu, auch draußen. Viele mögen Wasser möglichst plätschernd und sich bewegend. Mitarbeiter mit Zeit, ganz viel Zeit, manche sind ungern allein. Einige wollen noch aus ihrem Leben erzählen. Manche wollen noch mal kreativ sein und malen, großflächig und mit vielen Farben. Eine Möglichkeit zum Snoezelen. Möglichst ein extra Raum. Elemente daraus auch transportierbar fürs Zimmer. Gemütliche Rückzugsorte mit Möbeln, die nicht zu tief sind, damit sich der ein oder andere noch allein hinsetzen und aufstehen kann. Die Möglichkeit Kontakt zu Tieren zu haben. ...
Eine Palliativstation ist ja nicht nur für Menschen, die präfinal sind sondern auch für solche, die keine Reha mehr wollen, obschon sie nicht ganz so bald sterben. Mein Vater war im Januar zwei Wochen auf der Palliativstation. Uns allen hat es...na ja, nicht direkt gut getan. Aber es war gut und wichtig, weil viel angesprochen wurde. Dort war es einfach eine Krankenstation, die ein wenig "aufgehübscht" wurde. Herausragend war das Personal, die mit viel Empathie und Freundlichkeit gearbeitet haben, Was würde ich mir wünschen? Farben. Keine weissen Wände sondern warme, schöne Farben. Ein schöner Garten mit blühenden Pflanzen, eben eine Möglichkeit, rauszukommen. Alternativ Balkone mit schönem Blick. Und auch wieder Blumen/Pflanzen Auch gut ist die Möglichkeit eigene Musik zu hören. Also dafür ein gerät: Anlage oder Bluetooth, was auch immer. Fernseher natürlich auch. WLAN/Internet, eine Möglichkeit, Filme zu schauen. Große Fenster, die man aber auch gut abdunkeln kann. Eine kleine Sitzecke für die, die noch mobil sind. Sicher gibt es noch mehr, mir fällt gerade nicht mehr ein. Danke, dass Du diese Arbeit machst!
Ich w mir Farbe wünschen, an den Wänden, Bettwäsche,... Zimmer, die nicht aussehen, wie Krankenzimmer. Eine gemütliche Couch, Platz für persönliches, Möglichkeit, Haustiere mitzunehmen. LG luvi
Neben allem anderen wäre ich auch für eine liebevollere Optik mit Farben und etwas anderen Möbeln - nur weiss ich nicht ob es be den Möbeln dann an der Hygiene scheitert? Reinkommen sollte nicht sofort an Klinik erinnern, moderner sein, evtl auch ne Art gemütliches Sofa oder Sessel. Schönere Lampen, ich finde einfach auch der Eindruck der Optik macht ganz viel aus. Evtl kannst Du mal ein Hospiz in der Nähe besuchen, wie die das gestaltet haben ? dagmar
Gemütliche Sessel wo man auch mal ein paar Minuten die Augen schliessen kann. Es können lange letzte Stunden werden. Sanfte Farben an Wänden, Decke, Boden und Möbel. Pflanzen, indirekte Beleuchtung. Das Bett so gestellt das man auch rausschauen kann. Keine klinikatmosphäre. Dinge wie Duftlampen, Radio ohne Kopfhörer, zusätzlich ablagemöglichkeiten für Bücher zum vorlesen, Bilder der Liebsten.
Gemütliche einladende Gemeinschaftsplätze. Das hat mir in der Klinik meiner Mutter leider gefehlt. Dort gab es nur 1 kleinen, komplett mit Glasfronten, so dass man vom Gang aus reinschauen konnte. Das fand ich sehr "ungemütlich" u. irgendwie auch befremdlich. Wir wsren halt 2x mit den Kindern dort. Da wollten wir nicht nur im Patienten-Zi. sein.
Oh da fällt mir gerade novh was ein
Wie wäre esmit einem Fotoautomaten, dann kann man mit seinem Besuch wenn man möchte Fotos machen u. hat diese direkt zum mitnehmen u. dekorieren.
Die Idee mit den individuell belegbaren Bilderrahmen o.ä. fände ich auch toll. Bunte / abgewandelte Infusionsständer und evtl. kleine Trennwände, hinter denen man Perfusoren verschwinden lassen könnte. Alles, was die Pflege so wenig "Geräte-medizinisch" aussehen ließe, wie möglich. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, ein Aufnahmegerät zu beschaffen, falls jemand noch seine Gedanken für die Familie festhalten möchte. Oft lässt ja die Kraft sehr nach, so dass kurze Aufnahmen der letzte Weg sind.
... in „unserem“ gibt es all das (bis auf den Fotoautomaten) und ich fand die Atmosphäre einfach sehr schön. Hat auch nicht direkt was mit dem Zimmer zu tun, aber es wäre Wünschenswert, dass Ehrenamtliche für ihre Ausbildung nicht selber zahlen müssten und steuerliche Vergünstigungen bekommen. LG und viel Kraft für Deinen weiteren Weg
Farben-austauschbar für Bezüge usw nach Wunsch des Patienten, Technik bzw. medizinisches Gerät versteckt, Einsatz von Tieren z. B ein Aquarium, die Deckengestaltung nicht vergessen!!!, draußen einen schönen Ausblick mit Rollbeeten, Volieren, so etwas. Bodenmaterial was nicht quietscht...
Ich war einmal zu Besuch auf einer Intensivstation. Sie war an einem KH angegliedert. Insofern war das Stationszimmer nicht recht anders als auf anderen Stationen, ebenso die Zimmer. Halt alles Einzelzimmer und den Patienten wurde jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Die Station war aber noch im Aufbau, vielleicht sieht sie heute ganz anders aus. Vor x Jahren war ich auch einmal ganz,gnaz kurz auf einer und da waren die Wände in warmen Tönen gestrichen und überall standen bequeme Sessel. Zumindest habe ich den Gang so in Erinnerung.
Ich finde Berlin hat es schon sehr schön geschrieben/beschrieben ! Ich hoffe das ist umsetzbar
Auf jeden Fall Bilder an den Wänden wie z:b. Strand,Wald,Felder und ähnliches.Dann hübsche Farben.Große geräumige Zimmer .Auf dem Stationsflur künstliche Pflanzen,ein Aquarium,ein Klavier für Hausmusik ( viele Paliativpatienten mögen das). Aufenhaltsraum mit gemütlichen Möbeln und Leseecke und Gesellschaftsspielen ( Spiele die nicht zu lange dauern und nicht zu schwer sind).
Meine Mutter kam kurz vor Weihnachten 2018 auf die Palliativstation und ist dort Anfang Januar auch gestorben. Rein optisch war die Station nicht so sehr anders als andere Stationen dort im Krankenhaus. Okay, es waren alles Einzelzimmer, es gab einen Tisch und ein Brett an der Wand, wo wir ihr dann private Sache, vor allem Fotos, aufgebaut hatten... Farben weiß ich gar nicht mal mehr. Ich würde sagen - Gesamteindruck freundlich, aber neutral. Was mich aber absolut nachhaltig beeindruckt hat, war der Umgang dort mit den Patienten und den Angehörigen. Die Mitarbeiter hatten die Zeit, auch mal am Bett sitzen zu bleiben und einfach die Hand zu halten und miteinander zu schweigen, man hatte nie das Gefühl von "Abfertigung", sondern wirklich jeder Handgriff war hingewandt und respektvoll, das war einfach nur toll. Und sie haben sich auch für uns als Angehörige Zeit genommen, haben immer mit uns geredet, wenn wir meine Mutter besucht haben, oft über gemeinsame Erlebnisse mit meiner Mutter, über ihre Vorlieben, Eigenheiten, ... es ging wirklich um den Menschen, nicht um Patient XY. Ich fand es auch toll, wie die Mitarbeiter sich um uns gekümmert haben, auch mit Anregungen kamen, auf die wir in dem Moment einfach nicht von alleine gekommen wären. Sie haben uns ausdrücklich auch noch mal gefragt, ob wir mit den Kindern noch einmal zum Abschiednehmen kommen wollen, Vor- und Nachteile und alles völlig unaufgeregt. Und auch, als meine Mutter gestorben war, haben sie noch mal gefragt, ob wir noch jemandem Bescheid sagen wollen, damit er sich am Sterbebett verabschieden kann... ich war in dem Moment nur auf "Sachen packen, Abtransport, Bestatter kontaktieren" programmiert, so weit hätte ich da von alleine nicht gedacht. Aber so konnte noch die beste Freundin meiner Mutter sich verabschieden und die Pfarrerin kam auch noch mal für ein letztes Gebet, was meiner Mutter wichtig gewesen wäre... Wir hatten ihr extra ihr Gesangbuch mitgebracht und ihre ausgewählten Texte in den letzten Tagen immer wieder vorgelesen, ob sie es noch gehört hat, keine Ahnung. Irgendwie wäre ich mit dem Thema durch gewesen, aber meiner Mutter wäre das bestimmt wichtig gewesen. Und was ich ganz großartig fand, war auch die ärztliche Begleitung. Als meine Mutter eingeliefert wurde, war sie noch bei "ich will spätestens morgen wieder hier raus und nach Hause, ich will wieder gesund werden!", und in ein paar Tagen war irgendwie dieser Druck weg und sie konnte realisieren, dass es "wieder gesund" nicht geben wird. Sie konnte sich dann entscheiden, keine weitere Behandlung mehr zu wollen, so dass es dann letztlich schnell ging. Ich bin allen Beschäftigen dieser Station auf jeden Fall unglaublich dankbar. Die optische Gestaltung der Station (in einem typischen 80er Jahren Krankenhaus) fand ich dabei absolut nebensächlich (es war halt zweckmäßig, praktisch und nicht irgendwie "schäbig"), toll war aber wirklich diese Ruhe und das respektvolle Miteinander dort.