Mitglied inaktiv
Seit Beginn der Corona-Zeit ist die Nachfrage nach kinderpornographischem Material erheblich gestiegen, siehe hier (Artikel aus der FAZ vor 2 Tagen mit rein informativem Charakter, was die EU konstatiert hat und im Vorgehen dagegen plant): https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/bis-zu-30-prozent-hoehere-nachfrage-von-kinderpornografie-waehrend-corona-16804419.html
Auch Pädos sitzen jetzt halt vorm PC mit zu viel Zeit. Widerlich. Allerdings.....ich habe mal vor Jahren eine sehr interessante Veranstaltung zu dem Thema gehabt. Im Rahmen der "Langen Nacht der Wissenschaften" an der FU Berlin. Da wurden solche Statistiken mal aufgedröselt. Nicht jede Gewalt gegen Kinder ist sexuell motiviert, nicht jeder, der Sexualstraftaten an Kindern verübt, ist ein echter Pädophiler. Das macht natürlich für das Opfer null und keinen Unterschied, deswegen ist es auch nicht weiter wichtig hier. Damals ging es aber noch um andere Sachen, wo das eine Rolle spielte. Könnte (ich betone: könnte) hier auch reinspielen.
"Da wurden solche Statistiken mal aufgedröselt. Nicht jede Gewalt gegen Kinder ist sexuell motiviert, nicht jeder, der Sexualstraftaten an Kindern verübt, ist ein echter Pädophiler." Ja, und nicht jeder Pädophile missbraucht Kinder. Es gibt durchaus Leute mit pädophilen Neigungen, die das wissen und gelernt haben, damit umzugehen. Der Fall Fritzl, der ja traurige Berühmtheit erlangt hat, hatte meines Wissens auch weniger mit Pädophilie zu tun als mit einem sadistischen, generell menschenverachtenden Charakter.
Ich war mal auf einer Veranstaltung von „Kein Täter werden“, die bei uns an der Uni stattfand. Da gab’s auch Statistiken. Nur ein Bruchteil der Pädophilen werden Täter und viele Täter sind nicht pädophil sondern anderweitig gestört. Dort wurde ein verfilmtes Interview gezeigt (also Schauspieler lasen ein transkribiertes Beratungsgespräch) von einem pädophilen Mann und seinem inneren Kampf, kein Täter zu werden. Pädophilie ist eine sexuelle Neigung, die man nicht ändern kann. Aber viele Betroffene sind sich darüber im Klaren, dass sie die nicht ausleben können, dürfen und wollen. Die leiden ein Leben lang darunter.
Ja, diese Neigung kann man sich nicht aussuchen und auch nicht einfach abschalten. "Kein Täter werden" soll ja genau die Menschen ansprechen, die diese Neigung haben und es nicht wollen. Problem ist: sehr viele "behelfen" sich, indem sie Fotos anschauen statt selbst zu mißbrauchen. Nur: diese Fotos haben eben Täter gemacht. Und so wird eben auch durch "nur anschauen" von Fotos dazu beigetragen.
Stimmt genau. Viele nehmen in Kind nur "bei Gelegenheit". Oder, wie Du schreibst, es stehen andere Dinge im Vordergrund.
Dann sollte man vielleicht, nicht alles kommentieren, und einfach seinen Senf abgeben. Wenn es keinen Unterschied macht, und auch nicht weiter wichtig hier.
Die Menschen sind krank! Ist im Endeffekt nichts anderes als irgendeine andere psychologische Krankheit - aber man muss Andere ( besonders eben Kinder) vor diesen Menschen schützen. Und das kommt mMn mit niedrigen Strafen eben den Tätern entgegen, Opfern wird es zum Verhängnis. Wegsperren ( könnte nach Verbüßen der Strafe ja von mir aus angenehm gestaltet werden). Opfer Schutz sollte vor Täter Schutz stehen! Der Fall des Jürgen Bartsch ist sehr interessant, um zu verstehen.
Sicher gibt es Pädophilie mit Krankheitswert. Aber das, was hier in einem Paralleluniversum in großem Stil passiert, ist ein " Industriezweig", der von Leuten am Laufen gehalten wird, die mit Sicherheit nicht alle in diesem Sinne krank sind. Ich kann deren Motive nicht erklären, aber Geld machen ist sicher eins davon. Macht ausleben, einen Kick ins eigene, beschissene Leben bringen, sich vor Leuten in der Szene profilieren, weil sie sonst nichts zum " Glänzen" haben... Selbst Erlebtes weitergeben... könnte ich mir vorstellen. Also krank muss man schon sein. Zumindest absolut empathielos, soziopathisch. Und man braucht eine ordentliche Ladung krimineller Energie, um kaltblütig Möglichkeiten abzuchecken, bei denen man nicht erwischt wird. Jürgen Bartsch ist für mich eher der Typus psychopathischer Einzeltäter. Die Sachen in Münster, Lüdge... haben da noch eine andere Qualität, finde ich.
Naja ... so wie ich gelesen hab, müssen die kranken Täter nach einer Zeit des sich Rumtreibens im Darknet ( also dem reinen Konsum) dann auch selbst liefern. Normale Menschen machen sowas doch nicht, oder?
Jürgen B find ich nur interessant, weil es ja Tonbänder gibt und er doch sehr ehrlich darüber spricht ( denke ich). Der Täter bei Mohamed und Elias ( Berlin/ Potsdam) soll (?) auch nicht unbedingt pädophil sein - aber über Kinder können Erwachsene halt auch Macht ausüben, .... . Da greift eins ins andere.
Der Fall Jürgen Bartsch ist in der Tat interessant. Ich finde fast alle diese Fälle spannend, aber das ist eine anderes Thema. Ich glaube dass J.B. auch eine Bindungsstörung hatte. Und eine missbrauchende Mutter. da kommt viel zusammen....
Das ist für mich ja grade das Verwirrende. Normale Menschen... für MICH normale Menschen machen das nicht. Aber ist es nicht erschreckend, dass es so viele psychisch Kranke gibt, die in der Lage sind, ihre Krankheit gesteuert und strukturiert auszuleben?
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