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Habt ihr schon von dem Drachenlord gehört? Wie findet ihr die Verurteilung?

Habt ihr schon von dem Drachenlord gehört? Wie findet ihr die Verurteilung?

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Ich habe gar kein Wissen, ich meide die sozialen Medien, ich habe von dem Fall auch nichts in den Nachrichten gelesen, aber ich lese fast alles, was Sascha Lobo schreibt. Und gerade diesen Artikel: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/der-fall-drachenlord-ein-jahrelanges-martyrium-in-deutschland-und-niemand-haelt-es-auf-kolumne-a-91b94ce3-ab01-4ac1-9286-d85bea144928 Das ist doch alles einfach nur entsetzlich, wie bösartig. Vor einem Jahr noch habe ich mir Gedanken gemacht, wer Feuerwehr, Krankenwagen und so weiter bei Rettungseinsätzen behindert, seitdem denke ich, wir haben viel zu viele Ratten unter uns(hiermit entschuldige ich mich bei der Tierart, mir fiel nur nichts besseres ein). Diese wahre Geschichte ist für mich momentan die Krönung der Unmenschlichkeit, wahrscheinlich ist es aber schon nächstes Jahr die neue Normalität. Wollen wir wirklich so leben? Mit und neben so ekelhaften Menschen? Wahrscheinlich hätte man sofort jeden, der sich vor dem Haus des Drachenlords platziert und terrorisiert, auch verbal, in eine Erziehungsmaßnahme stecken müssen, egal wie alt und wo dieser Mensch dann gerade fehlt (Job, Elternteil etc). Ist Empathielosigkeit das Alzheimer der jüngeren Generation? Ich habe mir jetzt gerade meine Wut runtergeschrieben (bzw auf das Handy gesprochen), meine Gedanken am Sonntag.


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Sascha Lobo hat zu dem Thema eine sehr schöne Kolumne geschrieben, die - einmal mehr - ausdrückt, was ich auch zu dem Thema denke: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/der-fall-drachenlord-ein-jahrelanges-martyrium-in-deutschland-und-niemand-haelt-es-auf-kolumne-a-91b94ce3-ab01-4ac1-9286-d85bea144928


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Auf diesen Artikel beziehe ich mich ja;-)


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Ach so, entschuldige ;-)


DecafLofat

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Ist empathielosigkeit das Alzheimer der jüngeren Generation? Nein, da widerspreche ich vehement. Für Alzheimer kann man zumindest nichts. Ansonsten, er war bereits auf Bewährung und wusste, worauf er sich einlässt wenn er weiterhin Leute dazu auffordert bei ihm vorbei zu schauen... Und das hat er ja getan komm doch her wenn ihr euch traut und solche Sprüche. Er hat also schlichtweg gegen seine bewährungsauflagen verstoßen, vielleicht ist dieser cut in seinem Leben jetzt der turning point den es braucht, dass er sich ein ruhigeres Leben aufbaut danach. Manchen Leuten sollte man einfach kein WLAN verkaufen...


Ellert

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

auch wenn eriner provoziert, die sich drauf einlassen sind die Schuldigen... in meinen Augen


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich glaube schon, dass sich sowas hoch schaukelt. Die Einwohner des dörfchens sind auf jeden Fall massiv genervt und froh, dass er den Ort jetzt verlässt. Und auch schon angekündigt hat, das Grundstück zu verkaufen und danach irgendwo anonym unterzukommen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Er ist aber ein sehr einfacher Mensch, der sich nicht wehren kann, ganz bestimmt kein einfacher Charakter, aber die, die es auf ihn abgesehen hatten, waren unter anderem Medizinstudenten, ihm geistig absolut überlegen, die haben dafür gesorgt, dass es immer und immer wieder eskaliert und er deshalb gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hat. Lies doch zur genaueren Erklärung mal den Artikel, den Sascha Lobo weiter unten verlinkt hat(u.a. Gedächtnisprotokoll aus dem Gerichtssaal).


DecafLofat

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Aber wenn das Gericht schon beim ersten Termin erkannt hätte, was für ein einfacher Mensch er ist, hätten sie ihm doch eine Betreuung zur Seite stellen können. Er blieb aber selbst Herr seiner Entscheidungen, ich verstehe schon was du sagen willst. Natürlich ist er ein bisschen einfach gestrickt. Aber er war auf Bewährung und war in der Lage zu verstehen, was in seinem bewährungs Urteil steht. Dagegen hat er verstoßen - daher Verurteilung. Die Anwohner haben sich ja auch ständig bei der Polizei beschwert, er selbst hätte sich ja auch mal dort melden können, aber nein was macht der: das nächste Video drehen und die Leute provozieren.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Nein - Es gibt keine Entschuldigung für die mobbenden Assis - absolut widerlich…


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Wer entschuldigt denn? Ich lese Erklärungen. Das ist ein Unterschied.


Zwergenalarm

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Für mich das wichtigste Zitat aus dem verlinkten Artikel => „die schulhofisierte Gesellschaft“ Egal für wie erwachsen wir uns halten, irgendwie verhalten wir uns immer noch, wie am Schulhof. Der hässlichste, dickste, dümmste muß heulend gehen…..vorher gibt man keine Ruhe. In der aktuellen Debatte um Geimpft oder nicht wieder wunderbar zu beobachten.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Das kann man hier im Forum auch beobachten. Wo sind vallie und pauline eigentlich?


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich würde sagen…..beide hatten die Nase (aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar) die Nase voll und sind weg. Mir fehlen sie beide, denn das Spektrum hat sich jetzt deutlich verschoben.


Berlin!

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Er war zur Zeit der Tat noch auf Bewährung. Er ist voll geständig und hat nicht nur eine gefährliche Körperverletzung begangen, sprich: ist mit einer Waffe auf jemanden losgegangen. er hat auch Polizist:innen beleidigt. Das ist einfach kacke und spätestens nach der ersten Verurteilung hätte er lernen können. Ja, er wurde übel verfolgt und fertig gemacht. Allerdings hat er sich dem auch immer wieder ausgesetzt und Öl ins Feuer gegossen, sogar selbst seine Adresse preis gegeben. er hat über Jahre hinweg die wirklich schrägsten und absurdesten Dinge verbreitet. Ja, er wollte sich vermutlich nur wehren. Aber Selbstjustiz ist nunmal eine richtig blöde Idee. Immer. Und ja, er ist ein sehr einfach gestrickter Mensch. Das alles ist doch aber wohl keine Entschuldigung für sein eigenes Fehlverhalten. Er hat sich nunmal strafbar gemacht, fertig. Wer da noch strafbare Taten begangen hast und wer nicht, ist nicht geklärt. Ob es da ein Ermittlungsverfahren gibt....keine Ahnung. Hier ist niemand nur Opfer und niemand nur Täter:in.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Aber muss es immer auf die Spitze getrieben werden? Nur damit man sein eigenes Selbst vor sich im Spiegel rechtfertigen kann? Und mit einem geistig nicht ebenbürtigen Partner hat man es doch doppelt leicht, ihn etwas gesetzwidriges tun zu lassen…..vor allem, wenn man sich die Unterstützung der Gesellschaft sichert?


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Ich bin froh, dass ich nicht ganz alleine mit meiner Meinung stehe... Danke Berlin.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Mal ganz klar: Hier haben sich beide Seiten ziemlich daneben verhalten. Und wenn ein Gruppe sich gegen einen Einzelnen zusammenrottet, ist das immer kacke. Drachenlord ist sicher auch Opfer. Aber eben auch Täter. Deswegen finde ich, um auch die Ausgangsfrage zurückzukommen, das Urteil grundsätzlich in Ordnung. Natürlich wirft das andere Fragen auf, die aber gar nicht Gegenstand eines strafrechtlichen Verfahrens sind, Aber durchaus einen Dialog anstossen sollten und auf einen unhaltbaren Zustand hinweisen sollten.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Dito. Wir sind uns ja sicher auch einig, dass es natürlich nicht in Ordnung ist, wielche gesellschaftlichen Tendenzen sich hier zeigen. Der Vergleich mit dem Schulhof passt gut. Aber das ist nunmal eher Gegenstand für ein Kolloquium. Und nicht für ein Strafverfahren.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Dann sind wir einer Meinung, denke ich. Wobei ich grundsätzlich eher (je nach Chronologie der Ereignisse) auf der Seite des Einzelnen stehe. Denn die Seite der „Vielen“ hat ja eh genügend Befürworter, da geht dann die Gegenseite gerne unter.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Mark Twain hat einmal gesagt: Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen. sehe ich auch so.


Mehtab

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Ich finde es schlimm, dass die Polizei ihn nicht schützen konnte, und nicht vorher Maßnahmen ergriffen wurden, um diesen Spuk zu beenden. Das schwächste Glied ist der Drachenlord, und der wird jetzt eingesperrt, nachdem er vorher gezielt provoziert wurde. Ein ganz falscher Schritt. Er hätte längst vorher Hilfe gebraucht, und gegen den Mob hätte man vorgehen sollen. Wenn ich mir vorstelle, dass diese Typen später einmal als Arzt vor mir stehen, dann graust es mir. Brauchen wir wirklich solche Ärzte?


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Wirst du je einen Arzt nach seiner jugendlichen Vergangenheit befragen?


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Welcher Film läuft denn bei Dir?


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Natürlich nicht, aber ich erwarte von einem Medizinstudenten anderes! Wenn ich es wüsste, dann käme so jemand für mich als Arzt nicht in Frage.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Also ist eine Verfehlung als Jungendliche lebenslang unentschuldbar? Man hat keinerlei Chance, sich zu rehabilitieren es besser zu machen und, um bei Deinem absonderlichen Beispiel zu bleiben, einmal Menschen zu helfen? Man darf also nicht mehr Ärztin werden, wenn man irgendwann mal eine moralische Verfehlung begangen hat? Was darf man denn dann noch werden? Metzgerin? Busfahrerin? Oder geht Krankenschwester? Oder auch nicht?


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Oh, du ordnest den Arzt VOR die Krankenschwester... Weiß doch jeder, dass die Krankenschwestern alles und noch viel mehr wuppen, quasi den Heiligenschein nie ablegen... Ärzte machen das doch nur fürs Geld... *Ironie Off* (Ich habe drei Krankenschwestern im näheren bekanntenkreis, wenn man die reden hört, könnte man das echt manchmal denken.... An die Krankenschwester, die mir im Klinikum Fürth viel zu früh nach der Krampfadern OP die stützstrümpfe ausgezogen hat - ich war zu dem Zeitpunkt sogar noch etwas Restschläfrig von der Narkose - will ich dabei noch gar nicht denken... Meiner Meinung nach war das viel zu früh, und der Arzt, als er mich drei oder vier Stunden später dann in meinem Zimmer besucht hat, hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Lustigerweise sehe ich die dumme Kuh häufiger bei mir in der Nachbarschaft und denke mir jedesmal, irgendwann sage ich ihr mal meine Meinung zu ihrem Pfusch. Dank dieser Aktion hatte ich nämlich sehr viel länger mit der Schwellung und den Schmerzen zu tun, als es hätte sein müssen. Insgesamt vier Wochen musste ich die Strümpfe nach der OP tragen, nicht vier Stunden...)


Maca

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

“Also ist eine Verfehlung als Jungendliche lebenslang unentschuldbar?“ Nö, EINE Verfehlung ( oder auch mehr) ist ok, ein mieser Charakter nicht. Jedenfalls darf man ihn ruhig meiden. Die beiden Herren, die du da verteidigst, werden ihr ekelhaftes Wesen vermutlich nicht einfach so abstreifen. Mich gruselt es ebenfalls, wenn ich mir vorstelle, das sowas irgendwann mal auf Patienten losgelassen wird.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Ist das ein Befehl? Eine Aufforderung? Oder was soll das sein?


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

....sry, bin nicht gleich drauf gekommen. Du versuchst, witzig zu sein, oder? Ich lache dann später. Vielleicht. Eher nicht.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Maca

Welche beiden Herren? Und wieso sind das auf einmal angehende Mediziner?


Leena

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

...wurden wohl bereits ihrerseits zu Geldstrafen verurteilt. Ansonsten sehe ich, glaube ich, tatsächlich das Grundproblem darin - wann kann man wie eingreifen, wie kann man im Grunde jemanden vor sich selbst schützen? Der Youtuber ist offenbar geistig etwas langsam, um es mal so zu sagen, und hat seinerseits offenbar Angriffsfläche genug geboten. Da sind dann die Grenzen verdammt schwierig... So ähnlich wie bei: Natürlich darf keine Frau vergewaltigt werden, nur weil sie einen Minirock trägt. Aber wenn sie sich in einem extrem auffälligen / aufreizenden Minirock lautstark an den Straßenstrich stellt, kann es sicherlich zu Missverständnissen kommen. Es ist mehr als dumm, wenn offenbar eine ganze Horde vermeintlich intelligenter Menschen sich aus Spaß an der Freude einen "Spaß" daraus machen, jemanden gezielt massiv zu provozieren, bis der die Fassung verliert - was dann alle anderen total lustig finden. Nein, natürlich ist das widerlich! Andererseits war der "Drachenlord" bereits mehrfach vorbestraft, stand bereits unter Bewährung, Und trotzdem war er offenbar nicht lernfähig und hat es nicht geschafft, sich an seine Bewährungsauflagen zu halten und vor allem, sich nicht provozieren zu lassen. Wenn man einen Menschen nur genug quält, macht man aus einem Opfer oft genug letztlich einen Täter - das ist eine Binsenweisheit, aber ich fürchte, in diesem Fall hat sie sich wieder mal bestätigt. Der "Drachenlord" war eben Opfer, aber eben nicht nur Opfer. Da kann einen eigentlich nicht verwundern, wenn es eine Verurteilung auch für ihn gibt...


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Da könnte ich Dir auch Gesichten erzählen..... Als ich mit den Kleinsten schwanger im KH lag, lag neben wir eine Frau, die schwanger mit Zwillingen war. Sie war aufgenommen wegen vorzeitiger Wehen. Sie hatte dann am Abend tatsächlich Kontraktionen. die war sehr schlank und man konnte sehen, wie der Bauch hart wurde. Sie hatte auch Schmerzen, Druck.....und rief über die Klingel nach der Schwester. Die hatte iwie keine Lust, CTG Stunden zuvor war ja ok, ach nein, sie will den Arzt jetzt nicht holen, da ist nichts, alles Einbildung. Wir haben noch mit ihr diskutiert und erklärt. Sie blieb dabei. Wir hätten keine Ahnung und sollen ihr ihren Job nicht erklären. O-Ton. Bettnachbarin ist Ann selber rüber in den Kreissaal. Untersuchung ergab: Muttermund geöffnet, eindeutig Wehen. Die nette Schwester hat einen ordentlichen Rüffel bekommen und war sauer auf uns.


Maca

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Na um diese beiden Schnuckelchen ging es doch: https://www.zeit.de/digital/internet/2021-10/drachenlord-drachengame-rainer-winkler-altschauerberg-cybermobbing


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Leena

Danke. Mal wieder volle Zustimmung. Ich habe die causa Drachenlord nicht verfolgt. Ich habe tatsächlich das erste Mal von ihm gehört als über die Verurteilung berichtet wurde. Wer wen mit was provoziert hat, was die Personen beruflich machen oder machen wollen spielt eigentlich keine Rolle.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Maca

Nein, nicht bei mir. Ich kenne diese Personen nicht und "Drachenlord" war mir kein begriff, bis ich in der Tagesschau (? jedenfalls eine Nachrichtensendung) von dessen Verurteilung gehört habe. Im AP ging es um die Frage: Wie findet ihr die Verurteilung. Und dazu habe ich alles gesagt: Ich finde das Urteil angemessen und hinsichtlich der Strafzumessung nicht offensichtlich fehlerhaft.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Leena

Im Prinzip einig, nur das Minirockbeispiel ist völlig unangebracht und daneben.. Denn das "Mißverständnis" hört spätestens genau dann auf, wenn die Frau NEIN sagt. Egal, wo sie steht,sitzt oder liegt - und egal was sie anhat, wie nüchtern oder betrunken, wie "käuflich" oder eben nicht sie ist. Solche Beispiele gehen gar nicht. (den benutze ich selten, daher hier mal aus vollem Herzen!) Gruß Ursel, DK


Schneewittchen123

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Antwort auf Beitrag von Leena

> So ähnlich wie bei: Natürlich darf keine Frau vergewaltigt werden, nur weil sie einen Minirock trägt. Aber wenn sie sich in einem extrem auffälligen / aufreizenden Minirock lautstark an den Straßenstrich stellt, kann es sicherlich zu Missverständnissen kommen. Also zu einer Vergewaltigung kommt es sicherlich nicht durch "Missverständnisse". Völlig unangebrachtes Beispiel. Zum Rest: Ich weiß schlicht und ergreifend zu wenig über den Fall Drachenlord um mir da eine fundierte Meinung bilden zu können und kann deshalb auch die Kolumne von Sascha Lobo nicht wirklich bewerten, aber den Satz "Und trotzdem war er offenbar nicht lernfähig und hat es nicht geschafft, sich an seine Bewährungsauflagen zu halten und vor allem, sich nicht provozieren zu lassen." finde ich sehr schwierig in dem Zusammenhang. Nach dem was ich weiß, hat er Morddrohungen bekommen, musste oft unter Todesangst in seinem Haus verharren, weil draußen irgendein Mob sein Haus belagerte und sogar für seine Nachbarschaft war die Situation wohl unerträglich. "sich nicht provozieren lassen" finde ich da keine angemessene Beschreibung. "Sich nicht provozieren lassen", ist vielleicht eine Formulierung, die man sich sich zu Herzen nehmen sollte, wenn man dumme Witzen oder meinetwegen auch manche Beleidigungen bekommt, aber nicht bei Morddrohungen und den restlichen wirklich sehr schrecklichen Dingen, die der Mann erfahren hat. Ansonsten ist es natürlich einleuchtend, dass der Mann rechtlich verurteilt werden muss. "Wenn man einen Menschen nur genug quält, macht man aus einem Opfer oft genug letztlich einen Täter - das ist eine Binsenweisheit, aber ich fürchte, in diesem Fall hat sie sich wieder mal bestätigt." ist wohl ein trauriger und leider wohl wahrer Satz.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mehtab

Eine Mitschülerin in der GS hat mich viele Monate bösartig gemobbt, das ging so weit, dass sie mir beim Schulsport mit ihrer Freundin aufs Klo gefolgt ist und mich vor der Tür auf unflätigste Weise beleidigt hat. Sie ist heute eine sehr bekannte und gefragte Architektin. Aber von ihr würde ich mir nicht mal das Plumpsklo designen lassen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Schneewittchen123

Ich hatte vom "Drachenlord" auch nur einmal durch ein Magazin (war es Monitor? Panorama?) erfahren, da ich die Altersgrenze für YouTube-Channels und Influencer doch deutlich überschritten habe, das ist einfach nicht meine Welt. Ich finde es auch absolut bemerkenswert, wie viel Zeit Leute zu haben scheinen, die sie in so etwas investieren. Was mir an dem Lobo-Text aber auch gefiel, war genau die Tatsache, dass er von der rein rechtlichen Betrachtung weggeht. Natürlich muss jemand, der auf Bewährung ist und gegen Bewährungsauflagen verstößt, auch rechtlich belangt werden, man kann auch Körperverletzung nicht einfach mit einer psychologischen Notwehrsituation wegdiskutieren. Aber dass sich so eine Geschichte so derartig hochschaukeln kann, dass alle Beteiligten (Dorfbewohner, Polizeibeamte, die Familie des Drachenlords) quasi nur tatenlos zuschauen können, dass sich so eine Eskalation nicht vorher abstellen lässt, es da einfach keine anderen Mittel gibt, als immer nur punktuell einzugreifen und sich parallel dazu virtuell ein immer größerer, aber nicht greifbarer Mistgabel-Mob aufbaut - das finde ich absolut erschütternd und beängstigend.


Sille74

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Aber Lobo geht ja nicht von der rechtlichen Betrachtung weg, sondern zumindest zwischen den Zeilen tut er ja so, als ob das Urteil ein Ding der Unmöglichkeit wäre und stellt noch Richterin und Staatsanwältin als empathielose, fast schon nach Verurteilung lechzende Weiber dar (fehlt nur noch die Freisler-Keule), was man bei DEM Strafmaß unter den gegebenen Voraussetzung wirklich nicht sagen kann trotz der Weigerung, auf weitere Youtube-Aktivitäten zu verzichten (diesen Vorschlag finde ich im Übrigen sehr pragmatisch, und die Sache mit der "Berufstätigkeit"... ICH persönlich halte es eh für zweifelhaft und problematisch, sein Geld mit zumindest unflätigen, sexistischen und antisemitischen Youtube-Filmchen zu verdienen... und war Youtube nicht sogar gerade zuletzt in der Kritik, weil dort so etwas nicht nur verbreitet, sondern sogar Geld damit verdient wird?)


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Antwort auf Beitrag von Sille74

Die ganze YouTube-Kultur ist sowieso ein besch***enes Modell. Natürlich verdient YouTube einen Haufen Geld damit (genau wie Facebook), macht sich aber andererseits einen schlanken Fuß, wenn es um die Kontrolle geht, also dass strafrechtlich problematische Inhalte so lange stehen bleiben können. Es ist genau wie bei Facebook auch so, dass die technischen Filterfunktionen, die man da einsetzt, schlampig und viel zu grob arbeiten, dass da scheinbar auch nicht groß in Weiterentwicklungen investiert wird, obwohl es technisch mittlerweile problemlos drin sein müsste, alles Sexistische, Rassistische, Antisemitische und sonstwie Problematische zu identifizieren. Und wo das technisch nicht möglich ist, muss man eben Mitarbeiter einstellen und finanzieren, die das manuell bearbeiten. Daran haben weder YouTube oder Facebook aber natürlich kein Interesse, weil das Maschinen zum Gelddrucken sind. Lobo ist mit Sicherheit polemisch, aber andererseits greift der formaljuristische Verteidigungsreflex in diesem Extremfall auch einfach zu kurz, weil der Fall auf mehreren Ebenen problematisch ist. Und man sich eingestehen muss, dass die Mittel des Rechtsstaats nicht ausgereicht haben, diese Eskalation zu vermeiden. Man kann diese Erkenntnis ja auch konstruktiv nutzen.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Ich finde aber eigentlich, dass die Idee, die rechtliche Situation zu beleuchten, nicht schlecht und interessant ist. Da kann man durchaus spannende Fragen stellen. Nur setzt Lobo m.E. an der falschen Stelle an mit seinem "Angriff" auf das konkrete Urteil und dann auch noch auf die beteiligten Akteure. Das spiegelt ja nur die derzeitige Rechtslage wider. Auf Leute mit Backsteinen und Taschenlampen loszugehen, erfüllt halt den Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung. Natürlich muss man (strafrechtlich relevante) Rechtfertigungsgründe prüfen, wenn welche in Frage kommen, und ich ich gehe mal davon aus, dass das getan wurde (falls nicht, ist es die Aufgabe des Anwalts vom Drachenlord, sich um Klärung zu kümmern) oder kann über das Strafmaß streiten, aber trotzdem ... Es ist doch nicht so ungewöhnlich und nichts Neues, dass aus einem Geschehen heraus jemand Täter oder zumindest "Tatgestandserfüller" und Opfer gleichzeitig sein kann. "Täter-Opfer-Umkehr" in dem Sinn liegt meiner Ansicht nach in dem Fall auch nicht vor. Für mich ist es das dann, wenn bei derselben Tat plötzlich der eigentliche Täter als Opfer dargestellt wird.


Schneewittchen123

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...warum das Thema Cyber-Mobbing und die Verletzung von Persönlichkeitsrechten im Internet nicht mal stärker in den Fokus der Politik rückt. Wie man rechtlich besser dagegen vorgehen könnte wäre so wichtig stärker zu thematisieren.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Schneewittchen123

Da ist aber einiges in Bewegung. Renate Künast zB hat, als eine von vielen, Beleidigungen im Netz nicht einfach hingenommen und ist durch die Instanzen gegangen. Mit Erfolg, nicht in allen Punkten, aber immerhin. Und sie hat gesagt, dass sie bis vors BVerfG geht. Das schlägt relativ hohe Wellen, zumindest in der einschlägigen Literatur. Und es wird diskutiert, was man jetzt schon tun kann und wo eine rechtliche Grundlage geschaffen werden muss. Oder was und wie angepasst werden müsste. Auch die Causa Facebook (die Sache mit der Whistleblowerin....) hat zu Diskussionen geführt. Und die sind auch noch nicht zu Ende. Viel scheitert an der Datenfreigabe durch die sozialen Medien.


Schneewittchen123

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Vieles ist bei Cybermobbing ja leider auch schwer zurückzuverfolgen, um da rechtlich gegen vorgehen zu können.... aber ich hoffe auch sehr, dass sich in Bezug auf die Fälle, bei denen man etwas zurückverfolgen kann, einiges ändern wird. Was mich vor allem schockiert sind die Gesetze wenn es um die Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen geht. Die derzeit bestehenden Gesetze reichen nämlich manchmal gar nicht dazu aus, Spanner, die Bilder oder Videos von anderen Menschen ins Internet stellen, überhaupt belangen zu können. Da gibt es mir wirklich einfach nur unbegreifliche Gesetzeslücken, aufgrund derer die Opfer manchmal gar nicht strafrechtlich gegen die Täter vorgehen können. Furchtbar.


Sille74

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Vom Grundsatz her konnte dieser "Drachenlord" wahrscheinlich um eine Verurteilung gar nicht rumkommen, wenn er nunmal Backsteine (gezielt) auf Leute geschleudert, mit einer schweren Taschenlampe auf sie eingeschlagen und Polizisten beleidigt hat. Einen Rechtfertigungsgrund im Sinne des Strafgesetzbuch gibt es dafür halt nicht und m.E. ist es auch absolut richtig so, dass "provoziert werden" keinen Rechtfertigungsgrund darstellt. Ich boffe, das bleibt so! Nichtsdestotrotz ist natürlich das, was sich da abgespielt hat, unglaublich. Dass etwas so eskalieren kann und ALLE (NATÜRLICH aber auch der Drachenlord selbst) dazu beigetragen haben, dass vermeintlich intelligente Menschen dabei mitmachen ... Das ändert aber erst mal nichts an der Strafbarkeit des Handelns vom Drachenlord. Das ist etwas, was beim Strafmaß Berücksichtigung finden kann/muss. Und ich denke, das ist auch geschehen. Für gefährliche Körperverletzung ist das Strafmaß 6 Monate bis 10 Jahre, in minder schweren Fällen 3 Monate bis 5 Jahre (glaub' ich). Ich weiß nicht genau, wie die Rechtsprechung so ist, aber wenn man dazu rechnet, dass Drachenlord schon vorbestraft und auf Bewährung war, kommt mir das Strafmaß jetzt nicht sooooo furchtbar hoch vor ... Dass es auf (Cyber)Mobbing leider bisher keine befriedigende Antwort des Staates gibt und auch die Polizei recht hilflos da steht, ist ja leider kein neues Problem. Aber die an der Stelle vielleicht fehlenden Strafnormen heben ja nicht die Tatsache auf, dass sich auch der Drachenlord strafbar gemacht hat. Wenn, dann muss man eben die Strafbarkeit der "Täter", die ihn beleidigt bespuckt, Sachbeschädigung an seinem Haus begangen haben, auch prüfen. Den Lobo-Artikel finde ich - wie im übrigen die meisten von ihm - ziemlich scnlecht, da er einfach die Sache in keiner Weise umfassend beleuchtet. Da ist ja dieser web.de-Artikel deutlich besser: https://web.de/magazine/panorama/drachenlord-taeter-opfer-cybermobbing-strafbar-36316302


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Unabhängig von dieser Bewertung finde ich rein gefühlsmäßig die Vorstellung, dass wohl manche dieser Typen, die sich da so lustvoll am Erniedrigen und Mobben beteiligt haben, Medizinstudenten sind und auf Patienten losgelassen werden, auch gruselig ...


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Genau, das finde ich auch so gruselig. Von solchen Menschen möchte ich nicht behandelt werden...


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Das war ein Fall von "Die Geister, die ich rief". Er hat keine geringe Mitschuld, dass das eskaliert ist, er goß selber fleißig Öl ins Feuer. Dabei sollte man trotz allem bedenken, dass er nicht sonderlich intelligent ist, und aus der "Nummer" vielleicht nicht mehr herausgefunden hat. Die Menschen, die dort aufschlagen, durch die Gärten der Nachbarn trampeln, randalieren und bei wildfremden Menschen in dem Ort anrufen, die haben definitiv nicht alle Tassen im Schrank. Meiner Meinung nach sind diese Personen noch gestörter als der Mann, für den das Internet mit seinen Möglichkeiten zum Fluch geworden ist. Über den emotionalen Quotienten der Menschen, die ihn im Internet beleidigen, und zwar auf schockierendem Niveau, muss man nicht diskutieren. Das ist so erschreckend, da fehlen mir die Worte. Bei "Hubert und Staller" gibt es eine unterhaltsame Folge, die den "Drachenlord" thematisiert. Hier ein Artikel über seinen "Werdegang". https://www.nordbayern.de/von-rainer-winkler-zum-drachenlord-wenn-virtueller-hass-real-wird-1.11469870


cube

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zu können. So, wie Lobo es schreibt, ist die Sache relativ klar: eine Richterin, die an Empathielosigkeit nicht zu überbieten ist gibt im Grunde einer mobbenden Horde einen Persilschein für ihre widerlichen, absolut geplanten Aktionen, um einen einfach gestrickten Menschen so lange zu trietzen, bis er sich zu strafbaren Handlungen genötigt sieht. Bei Lobo bin ich aber immer etwas zwiegespalten - meiner Meinung tendiert er nämlich sehr dazu, seine Meinung zu etwas als Fakt darzustellen. Und da er argumentativ gut ist, schafft er es auch, das Ganze als absolut logisch darzulegen und jeden, der das nicht so sieht, als nicht intelligent genug oder nicht kompetent genug abzutun. Wenn Lobo eine Meinung hat, gibt es keine Grauzonen. Am Ende des Tages bleibt aber für mich zumindest eins sicher: das Internet/SocialMedia in seiner Unkontrolliertheit ist immer mehr zu einer Spielweise für die geworden, die Freude daran haben, andere zu tyrannisieren, um sich dabei auch noch so richtig gut zu fühlen. Ist ja alles Meinungsfreiheit. Liest man doch auch hier oft genug - hier hat man doch auch kein problemmehr damit, andere teilweise auf´s übelste zu beleidigen (siehe "Dorfmatratze" als Bezeichnung für eine Foristin).


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von cube

Es wiederholen macht's nicht besser...