Mucksilia
Es gibt ja die Diskussion, ob man auch Gott gendern muss. Spontan fiel mir da ein Spruch ein, der damals auf diese Buttons, die man an der Jeansjacke trug, stand "Als Gott den Mann schuf, übte sie nur". Heute waren bei uns in der Zeitung sehr ergötzende Leserbriefe zu dem Thema. Besonders gefiel mir "Elternteilunser" und "Ave Joseph". Wahrscheinlich ist Humor die einzige Möglichkeit, sich mit so einem Blödsinn zu beschäftigen. Dabei geht es wohlgemerkt nicht um die theologische Frage, welches Geschlecht Gott hat, sondern um die Frage, ob man bei der Bezeichnung gendern muss. Schlimmer gibt nimmer. Mucksilia*
Manche Leute haben entweder keine Probleme oder ihnen hat der die das Gott einfach ins Gehirn geschissen.
Wirklich eine sehr, seeehr niveauvolle und super freundliche Antwort - WOOOW!
Genau richtig für diese „Problemstellung“
Im übrigen meinte ich die Leute, die Gott gendern wollen…also nicht die AP
Das Wort/der Name "Gott" war für mich ehrlich gesagt nie an ein Geschlecht gebunden. Gott ist für mich ein Geschlechtsloses Wesen. Daher müsste da für mich persönlich nicht gegendert werden. Aber das kann ja gerne jeder so handhaben wie er das möchte. Mich stört das nicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen ist das nichts worüber ich mich aufregen würde.
Bin falsch gelandet. Sollte natürlich unten hin und nicht hier hin.
Man muss sich auch nicht über das Gendern aufregen, dazu ist ja niemand verpflichtet. Aber es macht scheinbar vielen Spaß.
WER ist Maren? *Total auf dem Schlauch steh'*
Maren Kroymann (der FB-Link unten)
Genau, das ist die Kabarettistin, die in dem von Mausebär verlinkten Video die "Göttin" spielt.
Sehe das wie Tonic
Danke für die Info :-)!
Ich hab kein Video verlinkt
Sorry, ich habe das auf dem Smartphone durcheinandergeworfen ;-)
Ja, es gab ja auch die Variante, dass jemand "vor Gott" angeblich vor Gott gestanden hatte und gefragt wurde, wie er denn ausgesehen hätte und die Antwort gab "She was black". "Ave Joseph" ist natürlich besonders böse, weil Joseph ja nun wirklich gar keine Rolle spielte, abgesehen davon, dass er eine minderjährige unehelich Schwangere zur ehrbaren Frau gemacht hat, indem er sie geheiratet hat. Da Gott keine Person ist, sondern eine rein religiöse Vorstellung (warum er dann allerdings ein "Vater" sein soll, ist genauso blödsinnig), halte ich die Genderfrage auch für Kappes.
https://www.facebook.com/watch/?v=1609111165855854
Dann aber bitte auch Engel* und Teufel* gendern.
Ich bin grundsätzlich für das Gendern, aber diese Gott-Diskussion geht völlig an mir vorbei, da ich als Atheist davon überzeugt bin, dass es so etwas wie eine/n Gott nicht gibt. Etwas, dass es nicht gibt, kann man auch nicht gendern.
Also....das gendern ist m.E. schon total über... aber das mit Gott, das erreicht jetzt wirklich die Spitze des Eisberges.
Korrekter erschiene mir: Vater:inunser oder Allah:in 'akbar Sehr hübsch!
Ich glaube im Islam steht das nicht zur Debatte. Vielleicht in 1000 Jahren.
Die weibliche Form gibt es doch schon: Göttin Für Diverse usw.: Gött:in Silvia
so lange wir hier gerade vom Gott der Bibel sprechen: der hat in der Tat Aspekte von Mann und Frau, mindestens. Ob man dazu jetzt extra das Wort Gott ändern muss.... Ich weiss es nicht. Was spricht elementar dagegen?
Aber manche Leute mögen es einfach sehr, sich über so etwas aufzuregen
Soll doch jeder machen wie er will. Gott ist halt für jeden individuell. Definitiv keinen Aufreger wert.
Der persönliche Glaube ist halt nun mal persönlich. Meinetwegen kann man sich einen persönlichen Gott oder eine persönliche Göttin vorstellen (auch als Vater oder Mutter), genauso wie eine:n unpersönliche:n. Ich selber stelle mir nichts von all dem vor, empfinde diese persönlichen Vorstellungen anderer Menschen aber auch nicht als blödsinnig.
A(wo)men!
Von welchem Gott soll denn hier die Rede sein? Im Christentum, Judentum und Islam wird Gott klar als Mann (Herr) definiert.
"Dabei geht es wohlgemerkt nicht um die theologische Frage, welches Geschlecht Gott hat"
Warum sollte es darum nicht gehen?
Hm, mal überlegen: Weil es beim Gendern um eine sprachliche Anpassung für gesellschaftliche Zwecke geht?
Das ist aber in diesem Fall doch tatsächlich Quatsch. Man glaubt ja genau an diese Konstellation. Also Jesus war auf Erden, hat sich als Sohn Gottes geoutet und von seinem Vater im Himmel gepredigt. Es käme ja auch keiner auf die Idee, z. B. den eigenen Vater oder die Mutter im Gespräch zu gendern.
Schau mal den Film, den Fünf-kleine-Hüpfer verlinkt hat, ich finde die Göttin mit ihren männlichen Helfershelfern, die nicht zu viel zu gebrauchen sind, sehr lustig...
Inge und Renate sind Gott: https://youtu.be/kenkjoe5fc4
(Leider sind die Folgen gekürzt, die ganzen Folgen gibt es nur auf DVD)
Ja, hatte ich mir bereits angesehen und fand ich köstlich. Ich mag die trockene Art von Maren Kroyman auch sehr. Nichtsdestotrotz, für diejenigen die den Glauben verkünden, also nehmen wir mal die christliche Kirche, und diejenigen, die fest daran glauben, gibt's ja wenig zu rütteln, an Gott dem Vater, Jesus dem Sohn und dem Heiligen Geist, der per se nun mal DER Geist ist. Da gibt's halt nichts zu Gendern. Mein Vater ist auch ein Mann und meine Mutter eine Frau, da brauch ich nicht Elternteil sagen.
Jesus wird dann sicher auch bald gegendert
Dass Gott als "Vater" wahrgenommen wird, kann man aber schon hinterfragen. Denn er ist ja keine Person. Bei Jesus ist das anders, der war ja natürlich ein Mensch. Und beim heiligen Geist ist das Geschlecht grammatisch festgelegt, weil es eben "der Geist" und nicht "das oder die Geist" heißt. Letztendlich kann es also nur um Gott gehen, wobei man da eben auch in Konflikt mit dem grammatischen Geschlecht kommt. Aber Gott:x klingt irgendwie spacig, gefällt mir und passt ja auch zur Übernatürlichkeit.
Als Agnostiker kann man das Geschlecht hinterfragen. Als gläubiger Christ genau so wenig wie das von Jesus. Denn da gibt die Bibel ja vor. Jesus sprach ja nicht von einem undefinierten Wesen sondern von seinem Vater. Also m. E. tut man keinem einen Gefallen, Gott zu gendern, denn die hier so gängigen Religionen gehen von einem männlichen Wesen aus. Dabei soll das Gendern doch aus Toleranz- und Antidiskriminierungsgründen erfolgen. Wem tut man dann bitte einen Gefallen? Den Gläubigen, denen man mit Zweifel am Geschlecht ihres Gottes kommt? Oder den Atheisten, die sowieso nicht weiter über einen Gott nachdenken? Wenn man Religionensfreiheit toleriert sollte man auch nicht in deren Auslegung rumpfuschen.
Mir ist schon klar, dass das alles hier mit einem Augenzwinkern zu sehen ist. Nur Gläubigen kann man damit ordentlich auf die Füße treten (nicht mir).
Hier schreiben doch ein paar Leute, die gläubig sind, u. a. Berlin. Ich halte sie nicht für so empfindlich, bei den anderen weiß ich es natürlich nicht.
"Ich bin der Herr, dein Gott..." dürfte doch ziemlich klar sein welches Geschlecht Gott zuzuordnen ist, zumindest wenn man gläubiger Christ ist. Oder aus dem Tanach: „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.“
Ich habe ja keine Ahnung, womit du mich belehren willst, ich bin nicht gläubig, aber durchaus imstande, die Bibel zu lesen. Ich tue das sogar öfter, weil ich beruflich damit konfrontiert werde, ich übersetze ja für einen Bildungssender.
Trotzdem gibt es Leute, die diese Texte hinterfragen, weil sie historisch aus einer Zeit stammen, in der das Patriarchat einen noch größeren gesellschaftlichen Stellenwert hatte als heutzutage. Und daher kommen dann auch die Genderdebatten.
Aber wozu schreibe ich das eigentlich, es liegt doch auf der Hand, und eigentlich hat es Schneewittchen auch schon geschrieben. Glaube ist etwas Persönliches, und da es nun mal auch christliche (genauso wie muslimische, jüdische...) Menschen im Feminismus und in der LGBTQ+-Bewegung gibt, gibt es eben auch Leute, die sich mit dem Gendern von Gott befassen.
Wenn einen dieses Thema persönlich gar nicht betrifft oder man so daran glauben will, wie es in den Schriften steht, darf man das ja tun und die anderen gendern lassen, so lange sie lustig sind. Eine gendersensibel geschriebene Bibel stelle ich mir lustig vor. Und so ein gendersensibel geschriebener Text tut ja niemandem weh, es sei denn, man ist ein Fanatiker, der Andersdenkenden am liebsten den Kopf abschlagen würde, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Von denen haben wir in unseren Reihen ja hoffentlich niemanden.
Wenn man daran glaubt dass Gott dem Menschen die 10 Gebote auferlegt hat dann ist auch dass Geschlecht Gottes geklärt. Glaubt man nicht daran, sondern baut sich eine auf Ideologie basierte eigene Religion auf, dann kann man Gott natürlich auch gendern.
Na ja, im griechischen Text ist "der Geist" aber "das Geist" und im Hebräischen ist es "die Geist". Und bei den frühen Kirchenvätern war es wohl ein heftig diskutiertes Thema, ob der heilige Geist jetzt eher ein "er" sei (wie "logos", also das Wort Gottes) oder eher ein "sie" (wie in "die Weisheit Gottes). Gott:x würde mir persönlich übrigens sehr gut gefallen, glaube ich. :)
das mag ich an dir. du antwortest auf den größten nonsense fundiert mit hand und fuß.
Danke Leena! Hier der Link zum Wikipedia-Artikel: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Geist Also ich muss schon sagen, die Begründung, es heiße ja schließlich DER Geist, ist schon selten dämlich. Ist die Bibel im Original etwa auf deutsch geschrieben???
Danke für diesen Kommentar mit der Dämlichkeit. Ich bin ja selbst Übersetzerin und weiß schon, dass die Bibel übersetzt ist, der Hl. Hieronymus, der die Bibel ins Lateinische übersetzt hat, ist unser Schutzpatron, mein Verband feiert den immer am 30. September. Und schon Hieronymus muss sich entschieden haben, dass der Heilige Geist ein Männchen ist (zumindest grammatisch), denn "spiritus" ist im Lateinischen auch männlich. Griechisch und Hebräisch kann ich leider nicht.
Ich habe an sich gar keine Meinung zu dem Thema, bin auch nicht übermäßig gläubig, allerdings bin ich mit einem Pfarrer und einer Religionslehrerin und entsprechenden Gesprächen, auch mit Besuchern, besonders sonntags beim Kaffeestündchen aufgewachsen - beide allerdings doch eher "konservativ" und von "Gott als weiblich" zutiefst entsetzt. (Hebräischer kann ich auch nicht, und sowohl mein Latein als auch mein Altgriechisch sind schon seit über 25 Jahren verschüttet und nur noch eine etwas vage Erinnerung, auch wenn die grammatische Struktur, die ich da damals gelernt habe, irgendwie immer noch mal wieder hoch kommt.) Ich bin einfach mal auf die Suche gegangen und habe spontan etwas von Theophilus von Antiochia gefunden, der als erster von der "Dreiheit" bzw. "Dreiheiligkeit" gesprochen haben soll - damals noch Gott - Logos - Weisheit. Gott blieb Gott, aus dem Wort Gottes wurde letztlich wohl Jesus als Lehrer des Wortes Gottes und aus der Weisheit wurde der Geist / Heilige Geist. Ich habe auch was von Irenäus von Lyon gefunden, ebenfalls einem der frühen Kirchenväter aus dem 2. Jahrhundert, der wohl auch den Heiligen Geist (= die Weisheit) als weiblich sah. Die Mehrheit der Kirchenväter (sic!) sah das allerdings auch anders als Theophilus und Irenäus.
Ich glaube, ich sollte mal was von Theophilus lesen - das mit Logos und Weisheit gefällt mir ;-) Mein Latein (großes Latinum, harhar) ist übrigens auch eine Brachlandschaft, obwohl es mir bei den medizinischen Sachen immer sehr nützlich war. Lateinische Texte lesen könnte ich heute nicht mehr, Inschriften in Kirchen oder auf Denkmälern oder antiken Bauten gehen gerade noch so, alles andere wird haarig.
Kann man dämlich finden, aber wir sprechen doch hier vom Gendern in der deutschen Sprache und ich denke, den heiligen Geist wollte tatsächlich niemand gendern.
... dass in der Bibel Gott als Mann/Herr/Vater dargestellt wurde. Damals ist man in diesem Kulturkreis eben einfach gar nicht auf die Idee gekommen, dass eine starke, kraftvolle, mächtige, alles in der Hand habende, Erlösung versprechende etc. "Person" auch eine Frau sein könnte ...
Muss man aber nicht und ist inzwischen auch unter Christen eher selten geworden ...
Man muss aich bei den 10 Gebpten nicht glauben, dass sie Moses laut vernehmbar und wörtlich von Gott in den Meißel diktiert wurden ...
Aber man muss "ihn" sich halt trotzdem nicht zwingend als Mann vorstellen, "nur" weil das Wort bei uns grammatikalisch männlich ist.
Doch, das denke ich. Nur ich glaube nicht, dass irgendeine Religion (also unsere hier gängigen) schon so weiter sind, dass alles etwas in Frage zu stellen.
Die Katholiken schaffen es ja noch nur mal, Frauen als Pfarrerin zuzulassen (trotz Nachwuchsprobleme). Da werden sie sicherlich nicht "nachgeben" und einräumen, dass Gott vielleicht auch weiblich sein könnte. Wie sollte das auch zusammenpassen, Maria, die Mutter Jesu auf Erden und eine Mutter im Himmel. Oh je, da müsste aber einiges neu (er)klärt werden.
Man muss natürlich gar nichts. Aber die Religionen erzählen dir nun mal was anderes und wollen, dass daran geglaubt wird. Viele Babtistengemeinden (ich bin da nicht tiefer drin, vielleicht sind es auch alle) glauben fest daran, dass die Erde nur ein paar tausend Jahre alt ist und nehmen das in der Bibel geschriebene weitestgehend für bare Münze. Sowas wie Dinosaurierfunde überzeugt da auch nicht. Erzähl denen doch mal, dass Gott ja auch weiblich sein könnte und man deswegen auch mal hier mit dem Gendern anfangen könnte.
Es geht ja (siehe unten das Projekt "gerechte Bibel") auch nicht darum, alle umzustimmen. Und schon gar nicht Leute, die einen "kindlichen Glauben" an "das Wort Gottes, wie es geschrieben steht" pflegen, wie in manchen evangelikalten oder sonstigen Christengemeinden. Andererseits gibt es, auch wenn man davon nur wenig mitbekommt und die Kirchenoberen, gerade in der katholischen Kirche, da auch massiven Gegendruck ausüben, durchaus viele Reformbewegungen in Gemeinden, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Teilen der Welt. Und die gibt es nicht nur im Christentum oder Judentum, sondern, man höre und staune, auch im Islam. Denn es gibt auch queere Muslime, die ihren Glauben leben wollen. Auch wenn das natürlich Minderheiten sind. Die Frage, die sich immer stellt, ist ob die Mehrheit sich bedroht fühlen muss, wenn Minderheiten auch eine gerechte Behandlung fordern. Und nicht ausgeschlossen werden wollen. Und sich dafür ihren Glauben so zurechtlegen wollen, wie er zu ihren Werten und ihrem Leben passt. Das sollte man eigentlich bejahen können und nicht bekämpfen. Weil es ja niemandem etwas wegnimmt.
Es geht doch gar nicht darum, für mehr Toleranz zu kämpfen. Wenn ich persönlich mir Gott weiblich vorstelle, kann ich auch Göttin sagen. Es hat aber nichts mit der hier gängigen Lehre der Kirche zu tun. Und ich glaube die meisten Religionsoberhäupter, möchten nicht, dass man sich irgendetwas zurecht legt, denn sie gehen ja davon aus, dass es so ist, wie sie es glauben und lehren . Vielleicht sollte man das auch einfach respektieren und nicht an deren Geschichte rumdoktoren. Was hat denn gerechte Behandlung von Minderheiten mit der Glaubenslehre zu tun? Man kann Gott doch für männlich halten und trotzdem Männer, Frauen, Lesben, Schwule und Queere respektieren und gleichberechtigt behandeln. Dass es in vielen Religionen nicht passiert, ist schade. Ich sehe das so: Da hat einer ein Buch geschrieben, in dem der Protagonist männlich ist. Nun kommen einige daher und sagen: "Also mir gefiele es besser, es sei eine Protagonistin. Ich schreibe das mal um." Wäre das okay, wenn es nicht im Sinne des Urhebers ist?
Aber wieso sollte ich denen das erzählen? Natürlich nehmen gerade solche Gruppierungen die Bibel wörtlich und natürlich kann dann Gott für diese nur männlich sein, weil es halt in der Bibel so dargestellt ist. Das kann und v.a. will ich ja gar nicht ändern. Jeder soll ein Gottesbild haben dürfen, wie er will. Aber das "Argument": in der Bibel ist Gott ein Mann, also muss es so sein! ist für mich kein stichhaltiges. Für mich ist die Bibel ein Text, der im historischen Kontext gesehen werden muss. P.S.: ich bin sehr skeptisch, ob es (einen) Gott gibt. Ich bin wahrscheinlich klassischer Agnostiker ... Wenn, dann gefällt mir aber tatsächlich das Bild eines gütigen Vaters ...
Ach, ich weiß nicht ... Bist Du katholisch? Ich bin evangelisch und bin mit vielem, was da aus offiziellen Kreisen verlautbart wird, nicht einverstanden, zumal m.E. zumindest meine Landeskirche von 2 einflussreichen Gruppierungen dominiert wird, die gegensätzlicher kaum sein könnten und mit denen ich persönlich nichts anfangen kann - mit beiden nicht. ABER: in den persönlichen Glauben wird sich eigentlich wenig eingemischt. Da hier NIEMAND unfehlbar ist, auch nicht die Kirchenoberen, hat da die Landeskirche tatsächlich einen großen Garten ...
"Aber das \\"Argument\\": in der Bibel ist Gott ein Mann, also muss es so sein! ist für mich kein stichhaltiges." Ich habe nicht sagen wollen, dass man das persönlich, für sich, nicht anzweifeln darf. Aus meiner Sicht macht aber die jeweilige Religion die Regeln. Da wird im Christentum von Gottes Sohn gepredigt. Das kann man dann so glauben oder lassen. Die Kirche ist ja nicht gerade für bekannt, zu sagen "oh tschuldigung, da haben wir uns geirrt, es könnte auch alles etwas anders gewesen sein. " Wie ich schon oben schrieb: Wenn Gott plötzlich auch weiblich sein könnte, wie wollen die Christen denn den ganzen Rest mit Maria als Mutter etc. erklären, dass es noch annähernd logisch ist?
Dass Gott (und auch der Heilige Geist) nicht im wortwörtlichen Sinn "Vater" von Jesus ist, davon geht doch sogar die Bibel aus, sonst wäre es ja keine Jungfrauengeburt gewesen ... und eine jungfräuliche Geburt könnte ja auch von einem weiblichen oder geschlechtslosen oder diversen Gott "veranlasst" werden. Jesus - als männliche Person - kann dann doch trotzdem gut als Sohn bezeichnet werden und Maria ist die Mutter. Ich würde aber eben den Ausdruck "Gottes Sohn" auch wieder nicht wörtlich nehmen, sondern als Bild. Wie gesagt, ich weiß nicht, welcher Kirche Du angehörst, aber in der evangelischen Kirche empfinde ich es nicht so und wüsste auch nicht, dass eine zwingende "Regel" ist, dass Gott über das Grammatikalische hinaus im tatsächlichen Sinne als männlich betrachtet werden muss. Wie gesagt: die evangelische Kirche überlässt - das ist eine ihrer positiven Aspekte - vieles ihren Gläubigen selbst. Dazu passt auch, dass die wortwörtliche Auslegung der Bibel eigentlich nicht mehr Standard ist in der evangelischen Kirche. Da ist es eigentlich schon längst so, dass die historisch-kritische Auslegung das Normale ist. Das haben wir sogar schon so vor 30 Jahren im Religionsunterricht gelernt. Natürlich gibt es noch Gruppierungen, auch Theologen, die ein wortwörtliches Bibelverständnis haben, aber die Regel ist das nicht. Klar wird im normalen (Dorf)Gottesdienst noch in den bekannten Bildern gesprochen, selbstverständlich das "Vater unser" gebetet, von "Herr" gesprochen etc.,wobei aber z.B. auch immer öfter gesagt wird: "Gott, der wie ein Vater und eine Mutter für uns sorgt, ...". Ich könnte jedenfalls wetten, wenn Du (evangelische) Pfarrer*innen oder auch die (evangelische) Kirchenführung fragst, ob Gott ein Mann oder eine Frau ist, wirst Du selten die glasklare Antwort "ein Mann" bekommen.
Luther spricht/schreibt ja vom "Priestertum aller Getauften". Ich weiß nicht, ob Luther selbst so weit gehen wollte, aber die evangelische Kirche legt das so aus, dass JEDER die Bibel selbst lesen und verstehen soll und KANN und nur Gott gegenüber verpflichtet ist. "Priester"/Pfarrer braucht es theoretisch nicht, rein praktisch aber natürlich schon in einer Gemeinde. Und klar übernehmen die auch die Verkündigung maßgeblich. Aber dennoch zählen die nicht mehr als jeder andere, als evangelischer Christ bin ich frei, mir mein eigenes Urteil zu bilden.Daher gibt es ja unter dem Dach der evangelischen Kirche auch so unterschiedliche Gruppierungen.
"Dass Gott (und auch der Heilige Geist) nicht im wortwörtlichen Sinn \\"Vater\\" von Jesus ist, davon geht doch sogar die Bibel aus, sonst wäre es ja keine Jungfrauengeburt gewesen" Da hast du natürlich recht. Ich bin katholisch aufgewachsen, mit dem Bild des Vaters im Himmel und der Jungfrau Maria und eben dem Sohn Jesus. Ich stelle mir bei der Diskussion immer die mir bekannten konservativen Gläubigen vor, die plötzlich von diesem Bild abweichen sollten. Wie es in der evangelischen Kirche ist, ist mir tatsächlich nicht bekannt. Wobei mir eigentlich schon bekannt war, dass gerade die wörtliche Auslegung der Bibel hier nicht Bestandteil ist. Aber eben Dinge wie das "Vater unser" ja auch das männlich Bild prägen. Wenn dann richtig, dann sollte man das Vaterbild auch konsequent ersetzen z. B. im Vater unser. Ansonsten ergibt es für mich keinen Sinn.
Wir haben eine Pandemie, die gerade wieder Fahrt aufgenommen hat, an der polnischen Grenze eskaliert die Lage, Belarus droht schon mal mit der Atommacht Russland. Und dann diskutiert man ob man Gott gendern soll.
Ja.... die Welt spielt verrückt
Wann ist denn für Dich ein passender Zeitpunkt, um diese Debatte fortzusetzen? Was genau verändert sich an den von Dir geschilderten Situationen und Geschehnissen, wenn diese Debatte jetzt nicht geführt wird?
Es gibt ja tatsächlich die "Bibel in gerechter Sprache", die genau das tut.
https://www.bibel-in-gerechter-sprache.de/die-bibel/fragen-und-antworten/
Ich lobe mir die alten Griechen. Die hatten Götter und Göttinnen mit klat umrissenen Aufgaben.
Trini
Danke, da zitiere ich doch gleich mal, das beantwortet vielleicht ein paar der hier aufgeworfenen Fragen: "1. Werden und Wachsen Wie ist die Idee entstanden? In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Ruf nach einer Neuübersetzung der Bibel immer lauter. Er kam aus drei Richtungen: von der Befreiungstheologie, der Bewegung für die Gleichberechtigung von Frauen und dem christlich-jüdischen Dialog. Die Theologie der Befreiung ist in den 60er und 70er Jahren in Lateinamerika entstanden. Die Armen wurden in den Militärdiktaturen immer stärker unterdrückt. Sie begannen, biblische Texte auf ihre reale Situation zu beziehen und entdeckten Gerechtigkeit als ein zentrales Thema in der Bibel. Daraus schöpften sie die Kraft, sich der Unterdrückung zu widersetzen. Etwa zur gleichen Zeit begannen auch Frauen in Europa und in den USA, die Bibel verstärkt aus ihrer Sicht zu lesen. Sie beschäftigten sich mit biblischen Frauengestalten und ärgerten sich, dass in den meisten Texten eine einseitig männliche Perspektive vorherrschte bzw. dass Übersetzungen diese Sicht suggerierten. Der christlich-jüdische Dia log wurde aufgenommen, nachdem die Kirchen in Deutschland ihre Mitverantwortung für die Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden eingeräumt haben. Doch erst ab Mitte der 70er Jahre setzten sich vermehrt Christinnen und Christen mit der Bedeutung des Holocausts für die christliche Theologie auseinander. Auf dieser Grundlage wurde es möglich, das Verhältnis zwischen Christentum und Judentum theologisch zu überdenken. In den USA veröffentlichte der Nationale Rat der Kirchen Anfang der 80er Jahre erstmals die dort im Gottesdienst verwendeten Texte in so genannter inklusiver Sprache. Die ersten Schritte zu einer deutschen Bibelübersetzung in gerechter Sprache wurden im Umfeld der Deutschen Evangelischen Kirchentage gemacht. Ab 1987 befassten sich Frauen aus der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland mit der Frage: Wie muss eine gottesdienstliche Sprache aussehen, die Frauen nicht diskriminiert? Sie überarbeiteten die Lutherübersetzung und die Texte der Guten Nachricht, indem sie z. B. die weit verbreitete Umschreibung des Gottesnamens mit »HERR« durch »GOTT« ersetzten. Einige ihrer Erfahrungen mit einer frauengerechten Sprache wurden ab 1991 von der Gruppe aufgenommen, die die biblischen Texte für den Kirchentag neu übersetzte. Dieser Arbeitsgruppe gehörten kontinuierlich Frank Crüsemann und Jürgen Ebach an. Viele weitere Übersetzer und Übersetzerinnen der Bibel in gerechter Sprache arbeiteten zeitweise mit, z. B. Luise Schottroff, Claudia Janssen, Renate Jost, Klaus Wengst, Brigitte Kahl. Ab diesem Zeitpunkt wurden diese Übersetzungen in die Programmhefte der Kirchentage aufgenommen. Sie standen neben Übersetzungen der revidierten Lutherbibel 1984. Zeitweise wurden auch Texte der Einheitsübersetzung abgedruckt. Auch die Reihe »der gottesdienst. Liturgische Texte in gerechter Sprache«, die von Erhard Domay und Hanne Köhler zwischen 1997 und 2001 herausgegeben worden ist, war ein weiterer Schritt hin zu einer vollständigen Neuübersetzung. Der 4. Band dieser Reihe: »Die Lesungen« enthält alle biblischen Texte für evangelische Gottesdienste in neuer Übersetzung. Diese Texte sowie die Kirchentagsübersetzungen sind Vorläufer der Bibel in gerechter Sprache. Viele Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinden lasen die neuen Übersetzungen und arbeiteten mit ihnen. Schon bald reichten ihnen diese Teilstücke der Bibel nicht mehr. Sie drängten auf eine neue Übersetzung der gesamten Bibel in gerechte Sprache. Katrin Keita und Luise Metzler Will die Bibel in gerechter Sprache die Lutherbibel ersetzen? Der Herausgabekreis hat von Anfang an empfohlen, die Bibel in gerechter Sprache neben anderen Bibelübersetzungen zu lesen. Auf diese Weise können sich die verschiedenen Übersetzungen bereichern, und die Vielfalt und die Mehrdeutigkeit der Ausgangstexte werden transparent. Es war niemals Ziel der Bibel in gerechter Sprache, die Lutherbibel abzulösen. Die Mitwirkenden des Projekts haben großen Respekt vor der Übersetzungsleistung Martin Luthers wie auch vor den Leistungen anderer Bibelübersetzerinnen und Bibelübersetzer. Die eigentliche Übersetzungsarbeit der Bibel in gerechter Sprache geschah weder in Anlehnung noch in Abgrenzung vom Luther-Text. Wie für die Luther-Übersetzung gilt auch für die Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache Luthers Forderung sola scriptura uneingeschränkt. Sola scriptura ist lateinisch und bedeutet »allein die Schrift«. Was verbirgt sich hinter diesem Schlagwort? Es geht um den immer wieder aufgetretenen Konflikt, dass die Kirche in wichtigen Fragen anderes lehrt, als es vom biblischen Text her einsichtig ist. In diesem Fall gilt aus protestantischer Sicht das Prinzip sola scriptura. Es bedeutet: Das aus dem biblischen Text Erkannte hat Vorrang vor dem aus der Lehre Erkannten. Dieses Prinzip sollte auch für Übersetzungen gelten. Grundlage hat allein (sola) die Schrift (scriptura) zu sein, nämlich die althebräischen, aramäischen oder altgriechischen Texte ( 8). Damit sie auch von Menschen verstanden werden, die diese Sprachen nicht verstehen, ist es nötig, sie in unsere Zeit und in unsere Sprache zu übersetzen ( 12). Dennoch wird die Bibel in gerechter Sprache oft mit Blick auf die Luther-Revision von 1984 kritisiert. Manche Kritik liest sich so, als habe Paulus deutsch gesprochen, als sei die deutsche Übersetzung der ursprüngliche Text. Eine solche Herangehensweise greift zu kurz. Sowohl die Lutherübersetzung als auch die Bibel in gerechter Sprache gehen aus von den hebräischen und griechischen Ausgangstexten. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass die aktuelle Revision der Lutherbibel von 1984 keinesfalls mit der ursprünglichen Luther-Übersetzung identisch ist. Sie ist das Ergebnis eines langen Überarbeitungs- und Anpassungsprozesses. Bezüglich einiger Texte ist die Bibel in gerechter Sprache näher an der ursprünglichen Luther-Übersetzung von 1545 als die revidierte Luther-Bibel von 1984 (74). Dazu als Beispiel Gen 30,8: Luther 1545 Da sprach Rahel: Gott hat es gewand mit mir vnd meiner Schwester. Luther 1984 Da sprach Rahel: Über alle Maßen habe ich gekämpft mit meiner Schwester. Bibel in gerechter Sprache Und Rahel sprach: Kämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester. Das hebräische Wort elohim, das Luther 1545 zutreffend mit »Gott« übersetzt hatte, wird in der Revision von 1984 nicht mit »Gott« wiedergegeben. Die Bibel in gerechter Sprache nimmt den Gottesbezug des hebräischen Textes hier wieder auf. Ein weiteres Beispiel ist Ps 16,9: Luther 1545 Darumb frewet sich mein Hertz vnd meine Ehre ist frölich. Luther 1984 Darum freut sich mein Herz und meine Seele ist fröhlich. Bibel in gerechter Sprache Darum freut sich mein Herz. Meine Würde tanzt! Das hebräische kavod kann mit »Ehre«, »Würde«, »Gewicht« etc. übersetzt werden, nicht aber mit »Seele«. Denn »Seele« entspräche das hebräische nefesch. (Anmerkung zur Übersetzung »frö(h)lich«/»tanzt«: Während Luther mit »frö(h)lich« die Emotion, die im hebräischen Wort steckt, zum Ausdruck bringt, betont die Bibel in gerechter Sprache mit »tanzt« die körperliche Dimension. Im Hebräischen steht ein Verb mit der Grundbedeutung »sich kreisförmig bewegen«.) "