Trini
Weil es im Wahl-Faden ohne Baumstruktur gnadenlos untergehen würde - hier ein neues Thema. DK-Ursel schrieb: "Was mich neben der Putinaffinität im Osten wundert, ist auch, wie die ostdeutschen Frauen, die doch in gerade in beruflicher Hinsicht deutlich früher emanzipiert waren als wir im Westen, eine Partei wählen können,die ein Frauenbild aus den 30ern/40ern hat." Dieser Satz treibt mich um. Ich bin nun nicht wirklich Frau in der DDR sondern Kind in der DDR gewesen. Zur Wende war ich 24 und Doktorandin. Die "Frauen in der DDR" sind also (alle) schon (fast) in Rente. Damals durfte man nicht arbeiten wegen der Gleichberechtigung, sondern man musste arbeiten 1. weil es sich so gehörte und 2. weil sonst das Geld nicht reichte. Zudem war nicht zu arbeiten eine Straftat: https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/asozialenparagraph-arbeitslos-opposition-arbeitslager-zwangsadoption-100.html Meine Mutter hat es tatsächlich gewagt, drei Jahre zu Hause zu bleiben und dann halbtags zu arbeiten, so dass ich die Krippe nicht kennengelernt habe und auch in der Schule Mittagskind war. Verheitatet mit arbeitendem Mann ging das wohl. Für meine (wenig älteren) Freundinnen und Kolleginnen stellte sich diese Frage dann gar nicht mehr. Nach dem bezahlten Babyjahr gab es den Krippenplatz und man hatte Vollzeit am Arbeitsplatz zu erscheinen. Vielleicht hätten diese Frauen gern die Wahl gehabt? Ja, es studierten viele Frauen (selbst in den Ingenierustudiengängen), aber in Führungspositionen, auf Lehrstühlen dominierten auch die Männer. Eine alleinerziehende Krankenschwester musste ihr Kind in die Wochenkrippe geben, weil sie Schichten arbeiten MUSSTE - keinerlei Entgegenkommen möglich. -------- Vielleicht hätte sich so manche Frau gewünscht, nicht emanzipiert sein zu müssen? Trini
*Vielleicht hätte sich so manche Frau gewünscht, nicht emanzipiert sein zu müssen?* da bin ich mir sehr sicher. aber sag mir, trini, welche partei ist das mit dem ollen frauenbild?
Da Du ja diesen Thread aufmachst, indem Du Dich auf mich berufst: Es mag durchaus sein, daß viele Frauen in der DDR ebenso gern die Wahl gehabt hätten wie die Westfrauen, die sie ja eben auch nicht hatten, nur andersrum. Denn ine Mutter, die arbeiten ging, war im Westen auch Druck ausgesetzt - zumindest handelte sie sich den Ruf ein, eine schlechte Mutter zu sein. Letztendlich soltlendiese gezwungenen Mütter dannaber auch mal ehrlichvortreten und sagen,wie es war. Ich kenne nur die Aussagen, aus denen ich u.a. meinen Rückschluß beziehe: WIR gingen ja schon arbeiten, da waren die Westfrauen noch zuhause, DIE DURFTEN ja nicht mal arbeiten, wenn der Ehemann es nicht erlaubte... (Was stimmt und unerhört ist, aber das gehört nun nicht dazu.) Bestenfalls hört man von der Doppelbelastung, der Frauen in der DDR natürlich auch noch ausgesetzt waren, weil die Männer auch dort eben noch nicht so emanzipiert oder gleichberechtigt waren wie frau sich das wünschen könnte. Übrigens gilt die Annahme, daß Frauen im Westen nicht arbeiteten, natürlich auch nur für die Verheirateten, denn wer alleinerziehend war (was übrigens viele Kriegerwitwen waren) hatte da auch keine Wahl. ich weiß aus eigener Erfahrung, wie klein eine Witwen- und Waisenrente waren, wenn der Vater jung starb. Bei uns zumindest war gegen Monatsende nicht nur einmal der Kühlschank leer, und wäre noch deutlich eher öfter leer gewesen, wenn meine Mutter nicht gearbeitet hätte - da hätte wohl schon das Dach überm Kopf gefehlt. Was die Wahl angeht, die Du beschreibst: Ich kenne die Gefühle Deiner Mutter sehr gut, nämlich hier aus DK. Als ich hier mit meiner Erstgeborenen zuhause blieb und sie erst in den KIGA schickte (also keine Tagesmutter, keine Krippe), da war ich auch gesellschaftlichem Druck ausgesetzt. Das schade dem Kind, so werde es nie sozial, hinge nur Muttern am Rockzipfel, würde nie selbständig, das schade auchder Gemeinschaft, (Individualismus war ja eh nicht gern gesehen), - und das und mehr wurde mir manchmal unverhohlen und manchmal sehr subtil vermitelt. Ich schwamm gegen den Strom und war dann ziemlich erleichtert, ineiner dt. Freundin,aus Kopenhagen hergezogen, über ähnliche Erfahrungen berichtete, weil auch sie erstmal zuhause blieb.. Hierzulande wußten viele,daß die Deutschen, die in den 90er Jahren zuhauf nach DK kamen, deutlich weniger Anpassungsprobleme hatten, wenn sie aus der ehem. DDR kamen. Heute ist dasanders, ich glaube nicht, daß man da noch Unterschiede merkt. Zumal hierzulande der Trend auch etwas zurück auf eigene Kinderbetreuung in den ersten Jahren geht. Gesellschaften verändern sich. Aber weder ehemals west- noch ostdeutsche Frauen können doch auch nur annähernd übereinstimmen mit dem Frauenbild, wie es z.B. ein Herr Krah in seinem Buch ausmalt, ansonsten muß man natürlich auch nur das Programm der Afd lesen,was vermutlich die meisten Protestwähler gar nicht gemaht haben.
Jetzt habe ich das Wahlprogramm der AFD gelesen, und finde einfach nicht die Stelle, wo Frauen zurück an den Herd sollen. Kannst Du konkreter werden? Wo steht das denn?
Gib mal bei Google "Frauenbild AfD" ein. Da findest du genug Aussagen, die deutlich machen, was die AfD will: Eine patriacharliche Gesellschaft, in der der Mann der Herr im Haus ist, die Frau die Familie versorgt und die Karriere des Mannes unterstützt. Dabei hat sie hübsch und adrett auszusehen - wie in den Werbefilmchen der 60er Jahre. Das Abtreibungsrecht soll eingeschränkt werden, Frauen haben sich züchtig zu kleiden, gleichgeschlechtliche Ehen werden verboten, Gender-Pay-Gap existiert nicht usw. Wollen wir wirklich zurück zu Kindern, Küche, Kirche?
Google ist Google und nicht das Wahlprogramm. Bei Google enden auch Krankheiten meist tödlich. Befrage es also nicht. Wo wird im AfD-Wahlprogramm die Frau degradiert?
Es erstaunt mich wirklich, dass Du glaubst im Wahlprogram der AfD würde stehen, dass sich die Frauen züchtig kleiden sollten. Wer bitte hat Dir das erzählt, wo liest Du so etwas, weshalb liest Du nicht das Wahlprogram um diesem Irrsinn nicht aufzusitzen? Du verkörperst wirklich die Ahnungslose, die alles glaubt was im Netz steht oder was ARD und ZDF senden.
Man muss schon ein bisschen zwischen den Zeilen lesen. Man will eine Vollzeitmutter nicht mehr diskriminieren und die individuelle Betreuung unter 3 fördern. Ich wüsste nicht, dass eine Vollzeitmutter diskriminiert würde. Der zweite Teil bedeutet, dass Betreuungsangebote U 3 reduziert werden. Das trifft vor allem Frauen. Das Abtreibungsrecht würde eher verschärft werden. Eine Streichung aus dem Strafgesetzbuch wäre nahezu ausgeschlossen. Das ist frauenfeindlich. Auch bin ich kein Freund des grundsätzlichen Wechselmodells bei Scheidungen (das hat aber auch die FDP im Programm). Das traditionelle Familienmodell wird bevorzugt. Was wohl Frau Weidel dann macht? Das Wahlprogramm in diesen Punkten könnte auch von der CDU stammen. Aber die sind ja auch nicht gerade frauenfreundlich.
Die freundinnen meiner tochter heiraten nun und gründen familie. Nicht eine plant, nach einem jahr wieder arbeiten zu gehen. Im gegenteil. Für mich sichtbar geht der trend zurück.
Diese Frauen hätten sicherlich auch gerne die Wahl gehabt. Also... nochmals, ich komme aus einer Generation, wo die meisten Mütter zu Hause waren. Jedensfalls, die , aus meinen Bekannten und Freundeskreis. Und die meisten hatten mindestens 3 Kinder, oder 4. Ich habe es genossen, nach Hause zu kommen, OHNE einen Schlüssel um den Hals bekommen zu haben. Wenn ich traurig oder glücklich war... es war einfach jemand da, dem ich es erzählen konnte. Heutzutage müssen die Würmchen ja schon mit 1 Jahr in die Kita... manche aus Selbstverwirklichung, manche müssen auch Geld verdienen, um über die Runden zu kommen. Und manche möchten einfach nur arbeiten, damit sie sich irgendetwas erlauben können . Auch war ich mal zu einer Mu-Ki-Kur in Kühlungsborn. Die dortigen Mütter hatten alle schon mit 18-23 Kinder. Als ich ihnen erzählte, dass man im Westen schief angesehen wurde, so früh Kinder zu bekommen, waren sie sehr erstaunt. Das hatten sie noch nicht gewusst... einfach weil es normal für sie war, so jung Mutter zu werden. Wir hatten schon gewaltige Unterschiede zwischen Ost und West... und mit Sicherheit wären einige Mütter gerne zu Hause geblieben... und heutzutage auch im Westen. Ich kann mich noch an ein Post erinnern, da sprachen sich etliche dafür aus, gerne zu Hause bleiben zu wollen- oder zumindest nur halbe Tage zu gehen.
Aber das ist doch toll, dass die Frauen die Wahl haben. Das ist echte Emanzipation, wenn eine Frau wählen kann, ob sie zu Hause bleiben oder arbeiten gehen will. Im Unterschied zur DDR, wo die Frauen quasi verpflichtet waren, arbeiten zu gehen und ihre Kinder in die Krippe abzugeben, wenn sie keine gesellschaftlichen und/oder beruflichen Nachteile haben wollten. Jede Frau sollte (im Rahmen der familiären und finanziellen Möglichkeiten) selbst entscheiden können, ob sie mehrere Jahre zu Hause bleiben oder nach dem Mutterschutz wieder arbeiten möchte. Es sollte weder Gesetze noch gesellschaftlichen Druck geben, die es einer Frau vorschreiben, zu Hause zu bleiben oder arbeiten zu gehen. Und zumindest in der Theorie ist das in Deutschland ja hervorragend geregelt, indem der Arbeitgeber den Arbeitsplatz 3 Jahre frei halten muss. Mit dem Elterngeld und Kindergeld ist Deutschland im internationalen Vergleich auch recht gut aufgestellt.
Ich habe zahlreiche Verwandte in den neuen Bundesländern. Deshalb darf ich zu den sehr richtigen Anmerkungen von Trini noch ergänzen: Mit Emanzipation oder Gleichberechtigung war da nicht wirklich viel, denn Frauen verdienten z.B. ein Drittel weniger als Männer. Emanzipation heißt ja überdies auch: die Möglichkeit, seine Träume als Frau entsprechend seiner Begabungen zu verwirklichen, seinen Wunschberuf anstreben zu können. Aber in einer Diktatur gibt es das nicht. Viele begabte Frauen durften z.B. nicht studieren, weil sie unliebsame Verwandte oder West-Verwandtschaft hatten oder weil sie ihre Kollegen nicht bespitzeln wollten oder weil sie nicht in die Partei wollten. Es gab also nicht nur keine Gleichberechtigung für die Frau, sondern beide Geschlechter waren stark eingeschränkt in ihren Wahlmöglichkeiten, Ausdrucksmöglichkeiten, der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Es ist leider ein weitverbreitetes Missverständnis, die Unfreiheit der Frau in der DDR, die schnell nach Geburt des Babys arbeiten MUSSTE und die keine große Auswahl an Berufen hatte, als "Gleichberechtigung" zu deuten. Das war SED-Sprech, den man nicht übernehmen sollte. LG
Ich glaube Dir jedes Wort, wirklich. Und wie gesagt, zuhause blieben im Westen ja auch nur die mit Mann oder weil es sonst wirklich nicht reichte. Ich hatte eine gute Kindheit, aber ich erinnere mich durchaus daran, daß ich in der Grundschule Schulfreundinnen fast beneidete, weil die Mütter zuhause hatten, die auch uns alle mal einluden und/oder alle Lehrernamen kannten, wußten, was am Schultag so vor sich ging, welches Fach wir morgen hätten, was ausfiel und wann die nächste Klassenarbeit dran war. Für sowas hatte meine Mutter weder Kraft noch Zeit. Aber ich möchte das dann auch mal von den Ostfrauen in Diskussionen, TV, Zeitungen etc. hören/lesen - wenn ich Ostfrauen höre, kommt bei mir anderes an: da fühle ich mich als Westfrau eher herabgesetzt, weil "bei uns im Westen" ja alle zuhause bleiben mußten, weil Papi es eh nicht erlaubte... Von daher danke, daß Ihr das mal so offen kommuniziert. Ich male mir ja gar nicht aus, daß alles rosig im Osten war, aber oft klingt das eben so... Im übrigen würde ich meinen Töchtern nicht raten, es so zu machen wie ich und (länger) zuhause zu bleiben, schon gar nicht bei Berufen, die sie gerne ausüben. Von der Benachteiliung in der Altersrente rede ich hier erst gar nicht mehr...
Da kann ich der DK-Ursel nur erwider: es ist eben nicht das Lebensziel jeder Frau, voll zu arbeiten und nebenbei 3 Kinder, Garten und Haushalt zu schmeißen. Und das ist auch legitim. Wenn der Partner gut verdient, oder sie hat geerbt, oder was auch immer - warum soll sie nicht Vollzeit Mutter sein? Gerade im Osten haben viele Frauen erlebt, wie sich die Mütter aufgerieben haben, ich habe das auch so erlebt. Keiner da, wenn man von der Schule kommt, morgens in den Frühhort... Familienleben geht anders.
Hab ich behauptet, es sei "das Lebensziel jeder Frau, voll zu arbeiten und nebenbei 3 Kinder, Garten und Haushalt zu schmeißen"??? Wo????
In der Theorie können Familien entscheiden, wer wie lange in Elternzeit geht. In der Praxis wird diese vollmundige Freiheit immer bedeutungsloser, da immer weniger Eltern finanziell in der Lage sind, eine zu Hause Betreuung länger als ein Jahr zu stemmen.
Das waren sie auch früher nicht! Das ist auch so ein westdeutsches Märchen. Selbst meine Oma hat immer wieder gearbeitet, mit 6 Kindern und einem Ehemann. Meine Mutter und auch viele Frauen aus dieser Generation haben stundenweise gearbeitet, weil sonst vieles nicht gegangen wäre. Und mehr als stundenweise war gar nicht möglich, wegen der fehlenden Kinderbetreuung. Kindergeld gab es gar nicht, von Elterngeld hat man nicht mal geträumt. Es wurde sich aber auch deutlich mehr eingeschränkt als heute. Finanziell in der Lage länger zu Hause zu bleiben, wären deutlich mehr, wenn die Ansprüche nicht so hoch wären.
*Finanziell in der Lage länger zu Hause zu bleiben, wären deutlich mehr, wenn die Ansprüche nicht so hoch wären* halte ich für ein märchen, um sich über andere zu erheben, WIR waren sparsam, die youngster sind maßlos- macht die ursel auch gerne. wenn du heute knapp 2k für wohnen hinlegen musst, wie willst du das als alleinverdiener ohne erbe schaffen? mit ende 20? hatten das thema erst mit jungen leuten in dem alter, gut, münchen, allerdings ziehen doch doch alle großen städte nach. meine mutter war übrigens ein einzelfall, sie hat gearbeitet, weil sie niemanden fragen wollte, wenn sie sich das fünfte paar schuh gekauft hat. ich war trotzdem nicht im hort, kindergarten nachmittags, ganztags gab es gar nicht. nur die mütter von gastarbeiterkindern haben gearbeitet (so hieß das halt damals!)
Ja, die Mieten hauen richtig rein. Wer kann sich das als Neufamilie denn noch leisten. Die Mieten als Alleinverdiener, sind doch kaum noch zu bewälltigen. Und da werden halt sehr viele erst um die 35/40 das erste mal Mutter/Vater. Ich komme auch noch aus einer Zeit, wo viele Mütter zu hause waren, aber eben auch nicht alle. Gerade viele hatten Betriebe, wo alle am Mitarbeiten waren. So in meinem Umfeld. Was viele aber auch erzählen, in meinem Alter, Muttern war zwar zu hause, kümmerte sich aber nicht groß um die Kinder. Kinder liefen so nebenher. Ich war 2 x in der Woche im Kindergarten. Schule ging immer bis 13 Uhr. Aber, es gab schon einige Kinder, die im Hort etc. waren. Bei mir im Umfeld gehen immer beide Arbeiten, aber auch weil die Frau das so möchte oder sie halt auch selbständig ist. In meinem Umfeld kenne ich pers. nur 2 Mütter, die länger als 3 Jahre zu hause geblieben sind. Waren/sind beides Lehrerinnen. LG maxikid
Ich erhebe mich nicht und finde die Mieten auch deutlich zu hoch. Tatsache ist aber, laut einer Studie, dass der Erwerb oder Bau eines Hauses heutzutage in Relation zu den Einkommen, Zinsen, etc. günstiger ist, als in der Boomer Generation. Meine Eltern haben z.B. für ihren Kredit 14% Zinsen bezahlt. Die Arbeitszeit ist auch weniger geworden. Aber ich gebe dir schon recht, früher blieb man eben dann in Miete und es hat gereicht. Das ist sicher heute schwieriger.
wir haben das spaßeshalber mal durchgerechnet, wie der eigentumserwerb vonstatten gehen müsste. unter 100000€ ek geht eigentlich gar nichts, d.h. du müsstest mit 30 etwa soviel angespart haben. wie soll das gehen, wenn man erst mit ca. 28 zu arbeiten anfängt und bis dahin auch schon eine horrende miete zahlt? nach einem studium natürlich, denn nach einer gemeinen ausbildung hast du als chemikant ca. 45000€ einstiegsgehalt (quelle: stepstone), schnöde bürokaufleute dümpeln bei 30000€ rum. meine bemannte schwester hat 1981 ein reihenmittelhaus gekauft, das hat damals 330.000 dm gekostet, heute kostet das über 1 mio €. ich weiß nicht, ob man heute in der relation soviel mehr verdient, um das als alleinverdiener zu stemmen (meine schwester war auch 10 jahre zuhause), auch wenn die zinsen unten waren. ich kann mich noch erinnern, wir haben mal 400dm miete für 3 zimmer in muc bezahlt, das war ende der 70er. meine eltern haben sich damals selbsständig gemacht und dauerdiskutiert.
Es kam gestern eine Sendung im ZDF, die das genau ausgerechnet hat. Dabei ging es natürlich um Durchschnittswerte. Es wohnen ja auch nicht alle Leute in München. Man muss halt auch da flexibel sein. Wenn man ein Haus möchte, dann geht das eben nur dort, wo man es sich leisten kann. War aber wahrscheinlich schon immer so.
und die sendung im zdf hat natürlich recht. leider wollen aber alle/zuviele nach münchen, das macht es ja so teuer. wegen mir sollen alle zuagroasten wieder dahin, wo sie herkommen. wie ich schon erwähnte, ziehen die großstädte nach mit den preisen, sogar berlin. es geht auch nicht zwingend um häuser, es geht um wohnraum, es darf auch eine wohnung sein. mein töchterle hatte die irre idee, ein appartement zu kaufen. kann sie vergessen (und das nicht mal in muc, sogar ländlich!)
Meine Eltern behaupten das schon immer und hier stimmt das auch. Es ging ja auch um den Durchschnitt. Aber München und das Umland war schon immer teuer. Ich finde ja auch, dass das Wohnungsproblem, ganz besonders bei den bezahlbaren Mietobjekten, das vorrangige Problem in Deutschland ist.
Genau- damals 330.000 DM, also 165.000 Euro, heute über eine Mio. Deswegen ist höchste Vorsicht geboten, wenn manche Parteien an "hohe Erbschaften" wollen, also hoch besteuern. Das erwischt in den Ballungsgebieten inzwischen jedes kleine Reihenhaus- wenns einen Erben, ein Kind gibt. Und schon heute ist es bei zwei Erben schwer, ein Haus zu halten, ohne Steuern, wenn einer den anderen auszahlen muss. Und ob es heute oder früher leichter war zu finanzieren- früher war das EFH fast die Regel. Erforderte eiserne Disziplin und Sparen- aber ging. Kleiner und schlichter als heute. Heute soll es oft nicht zum Verzicht werden- zwei Autos und Urlaube neben dem Mio Haus ist halt schwer. Weites Thema.
EFH´s sind auch nicht mehr erwünscht, denke ich.
was ist denn jetzt wieder, jetzt kann ich nur in einem kleinen feld schreiben und sehe nur den letzten satzteil???
na gut, also dann im kleinen fenster und ohne korrektur. benedikte, auch früher hat man urlaub gemacht und war motorisiert, aber die kosten dafür sind halt mitgestiegen und auch urlaub in d ist teuer, auch campingurlaub....und wenn man sich halt nur ein haus in der wallachei leisten kann, dann braucht man mindestens ein auto. so beisst sich die katz in den schwanz. kein wohnraum-keine familie. nur fürs haus arbeiten will doch niemand (mehr). und mit der erberei, das muss langfristig geplant werden, ich erlebe aber im umfeld, dass ältere herrschaften nicht überschreiben, weil sie angst haben, dass sie das pflegeheim nicht bezahlen können.
In den 70er/80ern war Arbeiten gehen im Westen für Frauen mit Kindern bis ca. Grundschulalter nicht üblich. Die Mütter, die das gemacht haben, waren Ausnahmen. Die meisten hätten auch keine Betreuungsmöglichkeit für die Kinder gehabt. Die Grundschule war nicht verlässlich bis 12 oder 13 Uhr, sondern an manchen Tagen nur bis 11.20 Uhr. Die meisten Mütter gingen erst wieder stundenweise arbeiten, wenn die Kinder auf der weiterführenden Schule waren. Ich bin nicht in einer reichen Gegend aufgewachsen, sondern die meisten dort waren Angestellte ohne Führungsverantwortung, jedenfalls, als ihre Kinder klein waren. Trotzdem konnten sie sich 120 qm Reihenhäuser am Rand einer Großstadt leisten. Viele fuhren einmal im Jahr 2 Wochen in den Urlaub in Deutschland und hatten die Technik im Haus, die bei Otto Normalverbraucher damals so üblich war. Es fing langsam an, dass 2 Autos angeschafft wurden. Das ist heute nicht mehr möglich, wenn nur ein Elternteil als einfacher Angestellte(r) arbeiten, egal, wo man sonst spart. Die Generationen davor waren ärmer, das stimmt. Da mussten die Frauen oft mit ran und das ohne Kinderbetreuung. (Die hätten heute alle das Jugendamt vor der Tür stehen.) Aber das heißt nicht, dass wir freuen müssen, dass wir langsam wieder in den Zustand von vor dem 2. Weltkrieg zurück fallen. Die Leute, die ich kenne, die auf`s Geld schauen müssen, haben nicht das neueste IPhone oder jetten jedes Jahr nach Jamaika oder mehrmals im Jahr ein Wochenende nach Barcelona oder so. Die schränken sich schon ein, und können sich trotzdem nicht das leisten, was sie sich in den 70er/80er Jahren hätten leisten können.
seh ich ganz genau so. deswegen reagiere ich etwas gereizt, wenn man der "jugend von heute" nachsagt, dass sie maßlos ist, nur weil work-life-balance in aller munde ist. ich denke, man verzichtet dann halt lieber auf kinder, wenn man sich nicht mehr als ein appartement zur miete leisten kann.
Ja, sage ich doch. Das EFH ist erwünscht, aber die Abstriche wie früher sind für viele nicht akzeptabel. Zu den älteren, die nicht überschreiben wollen: das finde ich fast honorig, selber zahlen zu wollen. Gute Freundin von mir versucht derzeit alles quittzukriegen um nur ja nicht das im Leben Erhaschte und Erraffte für die eigene Pflege aufzuwenden. Nun denn....
Trini, Du bist lange genug im Forum um DK Ursel zu kennen. Da darfst Du nicht zu viel ernst nehmen pder auf die Goldwaage legen. Ihre Beiträge lese ich nur sehr selten- hier in diesem thread habe ich und weiß nichtmal, ob sie jemamd antwortet oder nur allgemeine Gedanken niederlegt. Vielleicht sollte man mal über Zeichenbegrenzungen nachdenken. Ursel ist seit Jahrzehnten weg aus Deutschland, ich weiß nichtmal, ob sie zur Wende noch in DEU war. Sie besucht DEU als Touristin. Sie hat keine eigenen Eindrücke- zuviel TV vielleicht. Und wie man auf die Idee kommen kann, dass ostdeutsche Frauen freiwillig zu den Erfinderinnen der Dreifachbelastung wurden, mir unvorstellbar. Außer, man hat sich mit nichts auseinandergesetzt. Dass es kein Bürgergeld gab in der DDR und kein Recht auf Nichterwerbstätigkeit- das war bekannt. Dass Frauen als Arbeitskräfte gebraucht wurden, auch. Und dass die Zahl gescheiterter Ehen riesig war, eben weil an Frauen neben Erwerbstätigkeit auch komplett Haushalt und Kinder hängen blieben, die sich dann den früh geheirateten Stressfaktor Mann vom Hals schafften, auch. Von daher- nimms ihr nicht übel und nimms nicht zu ernst. I
Lustig, Benedikte. Für jemanden, der meine Beiträge nicht liest, weißt Du aber "gut" Bescheid über mich. woher haben denn die Wessis ansonsten ihr "Wissen" über die ehem. DDR? und wieso glaubst Du, mein Wissen habe ich nur als Touristin erworben? Wenn ich mir das wissen über Dk anschaue, das Touristen haben, unterscheidet sich das aber doch sehe von dem, was ich von dtld. weiß. genauso untescheidet sich da das wissen mein Wissen über Dtld. von dem der Dänen. Touristenwissen ist da doch ganz anders. Vielleicht solltest Du darüber mal nachdenken. klar lebe ich nicht mehr durch, kenne aber doch genügend Menschen und ihre Lebenssituationen, ja, sehe dt. Tv und lese dt. Zeitungen, Bücher . das ist schon anders als ein Tourist, der primär die Sehenswürdigkeiten anstrebt und allein sprachlich schon deutlich weniger Zugang zu Informationen hat.Als Tourist war und bin ich sehr selten in dtld. unterwegs, das sind immer Freundes- und Familientreffen mit regem Austausch . Ganz abgesehen davon, daß ich Verwandte in der ehem. DDR, nicht erst seit Mauerfall habe, ich habe seit 1974 eine (Brieffreundin) dort und wir haben gleich beim Mauerfall noch eine Familie von "drüben" näher kennengelernt. Hinzu kommen andere , in den Westen gezogene Menschen im Bekanntenkreis . wir hatten gerade in der Wendezeit viele Gespräche, über die Arbeit hat da niemand geklagt. Natürlich ist mir klar, daß nicht jede Frau freudestrahlend losgezogen ist, ich teile allerdings auch eher meine Beobachtungen mit: öffentlich höre ich zumindest nicht, daß die berufstätigen Frauen lieber zuhause geblieben wären. Wie gesagt, daß es dabei sicher welche gab, ist doch ebenso wie heute. Und von der doppelbelastung ist immer die rede, allerdings kann ich mir die auch lebhaft vorstellen. Selbst heute mit durchaus jüngeren Männern ist das doch so, daß die (nicht nur ,aber eben auch ) mentale Verantwortung für die Familiendinge bei der Frau liegt - das wird auch gerade hier in DK wieder diskutiert - diese sehr belastet. Wenn es aber derart verhaßt war, wie es jetzt scheint, ist mir deutlich klarer, wieso auch Frauen im Osten sich in der Afd wiederfinden . Jedenfalls, Deinen Beitrag finde ich wirklich komisch... da ist Dir bei Deiner Beurteilung oder Verurteilung doch so einiges durcheinandergekommen. wohl meistens
Ich erkenne nicht, wo die AfD ein Frauenbild der 30-er/40-er Jahre hat.
Mein Mann ist Jahrgang 1972, die Geschwister sind 1970 und 1968 geboren. In der DDR. Die Mutter blieb zuhause bis das jüngste Kind 6 war und in der Schule war, also 10 Jahre lang und arbeitete dann halbtags. Es gab also sehrwohl die Möglichkeit. Sie wollte ihre Kinder selbst betreuen und die Familie war insgesamt nicht sehr systemtreu.
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