Brauche Eure Hilfe - "ungewöhnliche" Geburtstagskarte

Ich bin echt ratlos und hoffe, dass Ihr mir einen Input geben könnt. Es geht um die Geburtstagskarte für meine Stiefmutter, die mit meinem leiblichen Vater in unserer alten Heimat lebt, also ein paar Kilometer entfernt. Die Situation ist insofern ungewöhnlich, da sie seit einer Woche im Hospiz oder ggf. noch auf der Palliativstation liegt und es anlässlich ihres Darmkrebsstadiums keinerlei Hoffnung mehr gibt; es war ein sehr schneller Krankheitsverlauf. Sie kann es leider nicht mehr schaffen, was mir für meinen Vater sehr leid tut, vor allem auch, weil sie 14 Jahre jünger ist als er. Wie lange es noch gehen wird, weiß niemand genau. Sie hat oder hätte am Donnerstag Geburtstag; ich weiß nicht, ob sie noch so lange durchhält. Mein Verhältnis zu ihr, obwohl sie mich quasi 35 Jahre lang in irgendeiner Form begleitet hat, ist nicht sehr innig gewesen. Dies liegt aber hauptsächlich in meinem Verhältnis zu meinem Vater begründet, was mich so belastet hat, dass ich mich gezwungen sah, vor gut 5 Jahren, den Kontakt abzubrechen. Nur durch einen gesundheitlichen Zwischenfall seinerseits, haben wir seit 3 Jahren wieder sporadisch telefonischen Kontakt und zu den Geburts- und Feiertagen schreiben wir Karten oder Mails. Egal wie mein Kontakt zu ihr ausgesehen hat, wir - meine Tochter und ich - haben ihr immer eine Karte oder Mail mit Fotos zum Geburtstag geschickt. Ich kann und will das dieses Jahr auch nicht lassen, gerade auch wegen der Situation. Nur was schreibt man einer quasi im sterben liegenden Frau zum Geburtstag? Ehrlich gesagt, würde ich mir für sie wünschen, dass sie an ihrem Geburtstag gehen kann, so nach dem Motto: Alles begann an diesem Tag, alles endet an diesem Tag. Der Gedanke an sich hat für mich etwas Beruhigendes. Aber wünscht man ihr jetzt, dass sie in Frieden gehen kann, dass sie möglichst nicht mehr leiden soll, dass sie immer in unserem Herzen bleiben wird, etc.???? So planlos wie dieses Mal, war ich noch nie bei einer Karte. Aber es ist ja auch keine alltägliche Situation. Mich wühlt das ganze so auf, weil es mich auch den Tod meines Großvaters erinnert, den meine Mama und ich gut 3 Jahre, nach dem Tod meiner Großmutter, bis zu letzt betreut haben. Trotz seines schweren Krankheitsbildes konnte er nicht sterben, weil er Angst davor hatte, nicht loslassen konnte, weil er zuhause das unerwartete Sterben meiner Großmutter begleitet hat. Es war ein Dahinsiechen, das ich meiner Stiefmutter definitiv nicht wünsche. Habt Ihr Ideen? Vg Charty