Baku

wenn wir schon mal das thema wecker haben: Trällern für die Diktatur! Wie kann man eigentlich in Ruhe seine Songs in Baku trällern, wenn für diesen Eurovisionären Song Contest mehreren hundert Familien die Wohnungen abgerissen werden, um eine staatstragende Protzhalle zu errichten? Zwangsräumungen in einem Land, das auf der Rangliste für Pressefreiheit auf Platz 152 noch hinter Afghanistan geführt wird und in dem jeder verfolgt wird, der sich für Menschenrechte enagagiert. Hier zeigt sich mal wieder, dass Unterhaltung keine Haltung hat. Und dass schon vor Jahrzehnten das Motto dieses Schlagerwettbewerbs in Stein gemeisselt wurde: „Ein bisschen Frieden“. Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freiheit. Ein bisschen Musik. Und ein bisschen Texte, die nicht stören. Und schon gar nicht den Seelenfrieden einer Diktatur. PS: Die Regierung um Präsident Alijew führt Aserbaidschan mit harter Hand in einem Regime gegründet auf Personenkult, Vetternwirtschaft, Petrodollars und hartem Vorgehen gegen jegliche Opposition. Der Westen schaut weg. Denn das Land spielt eine Schlüsselrolle beim Bau der Gas-Pipeline "Nabucco". (Deutschlandradio Kultur) Und Dank an Manfred M. Strasser, dass edumich auf den Link aufmerksam gemacht hast!