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Auch zur Situation der Frauen in Afghanistan und den Taliban...

Auch zur Situation der Frauen in Afghanistan und den Taliban...

Mitglied inaktiv

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... das ist ein Artikel von Monika Hauser, Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale: https://www.zeit.de/arbeit/2021-08/monika-hauser-frauenrechtsorganisation-medica-mondiale-afghanistan-kabul/komplettansicht


Rucolaendivie

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Danke Hase!!! Wenn ich so etwas lese, verstehe ich noch weniger, wenn Leute äußern, wir sollten den Afghanen nicht unsere Kultur aufdrängen, die würden sie gar nicht wollen. Ich glaube kaum, dass eine Frau halb totgeschlagen werden will, eine Elfjährige vergewaltigt werden will, weil das "zu ihrer Kultur gehört".


Miamo

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Es liegt doch an der jeweiligen mittelalterlichen, frauenverachtenden, patriatischen Ideologie. Kein afghanischer Mann ist nach 30 Jahren versuchten Beibringens westlicher Werte gezwungen, seine Frau in den eigenen 4 Wänden zu schänden, zu vergewaltigen oder junge Mädchen zwangszuverheiraten. Gestern sah ich irgendwo einen kurzen Bericht, in welchem sich ein afghanischer Flüchtling (wohl angekommen in DE, wohl genährt) mit tränenerstickter Stimme ins Mikro sprach, er mache sich große Sorgen um seine Frau und Kinder - Sorry, aber da kann ich gar nicht so viel essen, wie ich k... könnte.


12Mami

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Man kann aber auch nicht immer alle über einen Kamm scheren und alle gleichermaßen vorverurteilen. Und warum sollte er denn deiner Meinung nach lügen? Es gibt einige Gründer warum viele Männer ohne Frau/Kind kommen…


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

> Ich glaube kaum, dass eine Frau halb totgeschlagen werden will, eine Elfjährige vergewaltigt werden will, weil das "zu ihrer Kultur gehört". Natürlich - genau dafür war der Nato-Einsatz gedacht - dass keine Ehefrauen mehr halbtot geschlagen werden und keine 11-Jährigen zwangsverheiratet Dumm nur, dass diese Fälle ´in den letzten Jahren` passiert sind - also während des Engagements der westlichen Staaten. Die Rolle des Mannes in der Familie unterscheidet sich von unseren Vorstellungen - er hat die Pflicht, Frau und Kinder zu versorgen und zu schützen, aber auch weitgehende Befugnisse. Staatliche Eingriffe in diesen privaten Bereich werden massiv abgelehnt - vermutlich nicht nur von den Männern. Was verständlich ist, wenn die staatlichen Strukturen willkürlich und korrupt sind - offensichtlich werden die Taliban wegen ihrer tiefen Religiosität als vergleichsweise integer und berechenbar wahrgenommen. Das heißt nicht, dass eine Mehrheit der Afghanen (oder auch eine Mehrheit der Taliban) exzessive Gewalt/Kinderehen gutheißt. Aber Unterschlupf in einem Frauenhaus oder die Möglichkeit, den eigenen Ehemann vor Gericht zu bringen, bedeutet nur für eine extreme Minderheit eine Verbesserung der eigenen Lebensumstände. Man kann auch mit dem Koran und islamischer Gesetzgebung für Frauenrechte eintreten - das passiert auch. Es hilft nicht unbedingt, wenn diejenigen in Verdacht geraten, mit den Besatzern (Ungläubigen, Bombenwerfern, Unterstützer unberechenbarer Milizen...) unter einer Decke zu stecken. Horrorgeschichten gibt es nicht nur aus Afghanistan - Kinderehen, Zwangsehen, Gewalt in der Familie, Klitoris/Schamlippen abschneiden (in halb Afrika, durch Frauen); wo bleibt da der Wille zum Einmarsch?


Miamo

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Was viele vergessen: Afghanistan hat viele Jahre den "Ehrentitel" "schlimmstes Land der Welt für Frauen" getragen - und das war schon lange so, bevor die Taliban das Land übernommen haben ... Die Männer dort haben dafür gesorgt, dass Afghanistan diesen "Titel" bekommen hat. Bitte gut überlegen, was du dir so wünscht - Denn wer mal hier ist, der bleibt auch hier, niemand wird wohl jemals wieder ausgewiesen werden (!), denn Afghanistan wird nie das Land sein, was Deutschland gerne hätte.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von Miamo

Was wünsch ich denn mir? Hab nichts davon geschrieben… Ich find es trotzdem nur traurig dass man alle Menschen von dort pauschalisiert und sagt dass sie Vergewaltiger, Schläger und Kriminelle sind.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Miamo

*Denn wer mal hier ist, der bleibt auch hier, niemand wird wohl jemals wieder ausgewiesen werden Ich finde es ja bemerkenswert, wie gut du diese Drohszenarien verinnerlicht hast, die da aufgebaut werden. Aber denk doch bitte auch mal darüber nach, dass genau solche Drohszenarien dann Realität werden, wenn man jahrzehntelang ein hinten und vorne nicht funktionierendes Asylrechtsmodell praktiziert und sich dann wundert (der Spruch "Wir haben die Lage falsch eingeschätzt" wird mir jedenfalls als Mantra dieser großen Koalition noch lange in den Ohren klingeln), dass das an allen Ecken und Enden kracht, ächzt und aus den Fugen gerät. Wir haben uns in D innerhalb der EU jahrzehntelang so schön drauf verlassen können, dass uns die Südeuropäer all diese Geflüchteten, die wir hier nicht haben wollten, vom Hals halten. Das hat den Italienern Matteo Salvini und eine Regierungskoalition aus zwei extremistischen Randgruppen des Parteienspektrums beschert, weil man mit den Flüchtlingsströmen plötzlich den passenden Sündenbock gefunden hatte. Das sorgt gerade dafür, dass man in Griechenland wieder mit der "Nicht schon wieder wir"-Fahne winkt, weil man nicht noch mehr Geflüchtete aufnehmen will. Wir haben hier schon etliche Male darüber debattiert, dass mit den Strömen von Asylberechtigten und "Wirtschaftsflüchtlingen" auch Menschen kommen, die sich in keine Gesellschaft integrieren lassen und die das auch nicht wollen. Ein kleiner Teil davon ist auch gefährlich und radikal. Aber es ist fremdenfeindlich und falsch, den Afghan:innen, die da jetzt ins Land geholt werden, eine Gefährdung für dieses Land zu unterstellen. Das sind Menschen, die den Westen über die Lage im Land informiert haben, die selbst vor Ort die Taliban bekämpft haben, weil sie unmittelbar von ihnen bedroht wurden. Das sind Frauenrechtlerinnen, Journalist:innen, Mitarbeiter von NGOs und Kräfte, die die Bundeswehr vor Ort unterstützt haben. Das sind nicht unsere "Feinde", nur weil sie Afghanen und Muslime sind. Ich weiß, dass du solche Klarstellungen relativierend und beschönigend findest, ich finde es wiederum wichtig, diese Angst- und Drohszenarien, die manche hier aufbauen, nicht unwidersprochen so stehen zu lassen.


Lauch1

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„Wir haben uns in D innerhalb der EU jahrzehntelang so schön drauf verlassen können, dass uns die Südeuropäer all diese Geflüchteten, die wir hier nicht haben wollten, vom Hals halten.„ Das war ja auch bitte Aufgaben der Staaten mit EU Aussengrenze und wurde dementsprechend bezahlt (und hat in Wahrheit nie funktioniert). Du hast jetzt eine Situation in der sich Staaten wie Deutschland und Österreich völlig überlastet haben: Seit 2015 immer unter den Top 4 Aufnahmeländern der EU, Österreich 2018 das EU Land mit den meisten bewilligten Asylanträgen pro Kopf in der EU und darunter am meisten Afghanen. Ö liegt lt UNHCR an 3ter Stelle der bewilligten Asylanträge durch Afghanen nach dem Iran & Pakistan (die eben Nachbarstaaten sind). Und hat nach wie vor keine Möglichkeit Angaben wie das Alter der Antragsteller zu bestimmen oder bei mehrfach einschlägig Verurteilten abzuschieben. Wie stellst du dir vor soll ein funktionierender Sozialstaat das heben?


Miamo

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Die Leute die du aufzählst, haben nicht für „uns“ gearbeitet, sondern die Bundeswehr für die Afghanen. Wie stellst du dir eigentlich vor, dass nur ein bestimmter Anteil an Menschen gerettet und nach DE gebracht wird? Haben die NGO etwa Listen darüber, eine Gesamtübersicht? Wie will man denn feststellen, wer mit seiner Familie evakuiert werden soll? Es wird doch darauf hinauslaufen, dass wieder jeder, der ruft „Hier, ich habe für euch gearbeitet und euch geholfen“ mitgenommen/aufgenommen wird. Und später wird dann mit viel Geld und guten Worten der Familiennachzug in die Wege geleitet. Langsam bin ich immer überzeugter, dass sich 2015 wiederholen wird und wir uns mit gigantischen Flüchtlingsströmen auseinandersetzen müssen. In Afghanistan waren vor dem letzten Wochenende bereits 3,5 Mill. Menschen auf der Flucht und wenn diese könnten wie sie wollten, würden sie wohl auch lieber in Europa leben, jedoch vermutlich nicht unbedingt in Bulgarien oder Rumänien. Für dich mag es nach Angst-und Drohszenarien klingen, für mich sind solche Szenarien jedoch durchaus vorstellbar.


Finale

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Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Frauen sind nicht nur Opfer. Sie tragen das System mit und gehen gegen den eigenen weiblichen Nachwuchs auch wieder rigoros vor. Wie soll man das ändern? Alles bombardieren, einmarschieren und jeden vermeintlichen Taliban an die Wand stellen? Was machen wir mit den ganzen anderen Problemlaendern?


Lauch1

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Das ist ja auch der Punkt bei den „Ehrenmorden“ die im Westen verübt werden. Da beschließt die gesamte Familie dass Tochter/Sohn sterben muss und die werden dann auch von den Frauen der Familie in eine Falle gelockt. Frauen ziehen Kinder groß, die dann bestimmte Werte vertreten, wie soll man z Bsp bei Asylantrag beurteilen welche Werte das sind?


Rucolaendivie

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ja aber die Konsequenz kann ja nicht sein, alle Afghanen unter Generalverdacht zu stellen und gar keine mehr ins Land zu lassen. Ich halte die Gefahr, dass uns da muslimische Männerhorden überrollen (oder ähnliche Horrorszenarien) übrigens gerade bei afghanischen Ortskräften, Dolmetschern, Mitarbeitern von internationalen Hilfsorganisationen, Menschenrechtlern und Frauenrechtlerinnen wirklich für relativ gering. Die haben auch bessere Sprachkenntnisse und sind eher am sogenannten "westlichen Lebensstil" orientiert als durchschnittliche Asylbewerber.


SassiStern

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Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Wie viele Schläfer sich unter den Ortskräften befinden könnten kann Dir vorher keiner sagen. Es wäre naiv anzunehmen, dass die Taliban da niemanden eingeschleust hätten.


SassiStern

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Antwort auf Beitrag von Lauch1

Da entscheiden Frauen gar nichts mit. Die führen maximal das aus was Du hier beschreibst und zwar auf Anweisung der Männer.


Lauch1

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Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Was heißt gar nicht mehr ins Land lassen? Wir haben nach dem Iran & Pakistan die höchste Aufnahmequote/Kopf ohne ein Nachbarstaat zu sein und können nach wie vor Angaben wie das Alter nicht bestimmen.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Jetzt mal im Ernst??? Mir fällt kein einziger Grund ein, warum er seinen Hintern ins Trockene trägt und Frau und Kinder in so einer Situation in der Hölle belässt. Das ist schlicht niederträchtig!


12Mami

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Antwort auf Beitrag von kirshinka

Zum Beispiele: Viele Familien haben schlicht und einfach nicht genügend Geld um für die ganze Familie den Schlepper zu bezahlen (schon ein paar Tausend Euro wenn ich mich recht erinnere?!), dementsprechend muss abgewogen werden wer geht. Hauptsächlich sind das natürlich dann die jungen Männer. So eine „Flucht“ ist ja auch kein Spaziergang oder eine schöne Urlaubsreise durch verschiedene Länder. (Aber anscheinend stellst du dir das so vor!). Frauen mit Kindern womöglich dann noch mit ganz kleinen Babys auf so einen ungewissen Weg zu schicken der gefährlich ist, lang dauern kann, wo man schauen muss wie man an ein Schlafplatz, Essen, trinken etc kommt…(Du würdest das natürlich machen wenn du ein kleines Baby hättest geh ich jetzt davon aus!) Ebenso erfahren Frauen viel mehr Vergewaltigung als Männer. Desweiteren kümmern sich die Frauen auch um die Kinder, hier in Deutschland angekommen können sie nicht arbeiten gehen..Männer hingegen schon, ebenso ist es für diese auch sicherlich einfacher Dinge zu erledigen zb den Familiennachzug zu beantragen oder alles vorzubereiten. Ist ja dann oft auch so dass der Rest der Familie in Flüchtlingskamps quasi „sicher“ wartet und nicht mitten im Kriegsgeschehen..