Afghanischer Widerstand meldet Erfolge

Gestern hatten die Taliban ca. 6.000 Kämpfer in verschiedenen Konvois aufgeboten um die Provinzen Baglan und Pandschir zu erobern und deren Einwohner zu bestrafen. Hatte ja gestern schon Einiges dazu geschrieben. Doch es sollte anders kommen. Auf den langgezogenen Bergstraßen mussten die wesentlich besser ausgerüsteten Taliban immer wieder mit Angriffen aus dem Hinterhalt durch örtlichen Milizen rechnen, die zusammen mit loyalen Soldaten der afghanischen Armee operierten. Resultat waren etwa 800 tote Talibankämpfer und ca. ebenso viele Gefangene. Rund 300 Fahrzeuge konnten sichergestellt werden, nachdem verschiedene Gruppen der Taliban kapitulierten. Die Spezialeinheit "Red Group" der Taliban wurde nahezu aufgerieben. Vor einigen Stunden sprengte der Widerstand die Doshakh-Brücke wodurch weitere 1500 Taliban und etwa 400 Fahrzeuge nicht mehr flüchten können. Durch die Sprengung ist die Versorgung zwischen Kabul und dem Norden nun nicht mehr möglich. Auch hat der Widerstand nach eigenen Angaben den Salang-Pass besetzt, was erfolgreiche Angriffe auf Pandschir und die anderen nördlichen Provinzen durch die Taliban nahezu unmöglich macht. Auf Grund der Erfolge schlossen sich nun tausende Kämpfer verschiedener Milizen aus der Nachbarprovinz Kapisa dem Widerstand an. Quer durch das Land wurden gestern verschiedene Guerilla Aktionen gegen die Taliban gemeldet. Insgesamt wurden dabei ca. 70 Taliban getötet und einiges an militärischen Gerät entweder zerstört oder übernommen. Auf Gerüchte der Taliban dass Interimspräsident Saleh und sein Verteidigungsminister ins Ausland geflohen wären reagierte der Widerstand mit Bildern die den Verteidigungsminister gestern in einer Verteidigungsstellung in Baghlan zeigten. Von Saleh wurde ein Video veröffentlicht dass in fröhlich ballspielend mit Jugendlichen aus dem Pandschirtal zeigt. Aus Herat wird gemeldet dass Frauen eine Untergrundmiliz gegründet haben. Die Gruppe äußert sich dahingehend dass sie bevor sie sich mit den "Barbaren" zwangsverheiraten lassen würden lieber im Kampf gegen diese "Barbaren" sterben. Die Gerüchte dass der Widerstand schon die Stadt Kundus besetzt hat sind (leider) nicht wahr. Kapituliert hat nur eine Einheit des Taliban Kommandeurs von Kundus die in der Provinz Baglan kämpfen sollte, aber auf einer Bergstraße eingekesselt wurde.