Simi1986
Hallo, Meine Tochter 6 Jahre geht nun seit fünf Wochen in die erste Klasse. Sie ist mit ihrem besten Kumpel zusammen in der Klasse. Die beiden kennen sich seit der Geburt (wir sind mit der Mutter befreundet) und beide sind wirklich beste Freunde und es gab wirklich nie Ärger zwischen den beiden. Ihr Kumpel hat sich allerdings schon immer sehr an sie geklammert. Wollte nur zu bestimmten Veranstaltungen, wenn unsere Tochter auch da war etc. Nun kommt unsere Tochter jeden Mittag nach Hause und berichtet, dass ihr Kumpel sagt, sie würde hässlich malen, ihr Kleid wäre hässlich, ihre Haare sind hässlich etc. Macht sie vor den anderen Kindern in der Klasse lächerlich. Heute war ein anderes Kind zu Besuch und sagte, dass der Kumpel unserer Tochter sie jede Pause ärgern würde wie zb sie mit Sand beschmeißen. Ich habe unsere Tochter darauf angesprochen und sie sagte, dass er sie auch hauen und kratzen würde und gesagt hätte, er würde sie „umbringen“. Ich habe meine Freundin nun schon mehrfach darauf angesprochen und sie sagt, sie hätte mit ihm gesprochen, aber er würde es abstreiten und macht dann ja scheinbar trotzdem weiter. Sie wüsste sich auch keinen Rat, Warum er das macht. Die beiden waren im Kindergarten wirklich unzertrennlich und allerbeste Freunde. Man muss sagen, unsere Tochter hat ein gutes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen und ihr fällt es unwahrscheinlich einfach, zb neue Freundschaften zu schließen. Auch scheint sie in der Schule keine Probleme zu haben und erledigt ihre Aufgaben vollkommen zufriedenstellend. Alle sind sehr angetan von ihr und finden, dass sie ein sehr liebes, nettes und hilfsbereites Mädchen ist. Könnt ihr mir sagen, warum ihr Kumpel das macht? Wenn die beiden Nachmittags außerhalb der Schule spielen, ist alles gut. Ist es Neid oder was könnte es sein und was kann man machen, damit das aufhört?
Nein, das ist kein Mobbing. „Mob“ heißt Meute, und Mobbing bedeutet, dass mehrere Kinder sich auf ein Kind eingeschossen haben und es gemeinsam schikanieren. Das Problem mit dem Kiga-Freund Deiner Tochter hat damit nichts zu tun. Trotzdem, es ist ja eigentlich wurscht, wie man das nennt. Ich muss sagen, ich würde an Deiner Stelle jetzt dringend selbst mit dem Jungen sprechen. Da das Reden mit seiner Mutter keinen Erfolg hatte, darfst Du natürlich (!), um Dein Kind zu schützen, nach der Schule einmal ernst mit ihm reden: „Ich habe gehört, du machst das und das. Das geht so nicht. Ich will das kein einziges Mal mehr hören, sonst bin ich morgen wieder da.“ Wenn eine andere Mutter mal streng mit einem redet, macht das viel mehr Eindruck, als wenn nur die eigene Mutter auf einen einredet. Ich muss sagen, bei so etwas bin ich straight, ich habe das selbst auch schon gemacht, wo es um meine Kinder ging. Und es hat IMMER funktioniert, denn gerade diese Art Kinder fühlt sich nur stark, wenn es glaubt, das andere Kind sei schutzlos. Sobald es es mit einem Erwachsenen zu tun bekommt, der hinter diesem Kind steht, bricht diese Sorte sofort ein. LG
Da wäre ich aber sehr vorsichtig. Wenn das "Täterkind" deine Worte als Drohung auffasst, kannst du erhebliche (juristische) Probleme bekommen. Deshalb sollte man von diesen Gesprächen mit "fremden" Kindern absehen.
Nein, Wir mögen das Kind normalerweise sehr gerne und er war bisher auch immer unkompliziert. Es finden ja auch Gespräche zwischen ihm und seiner Mutter statt, nur leider hat es bisher nichts gebracht. Ich möchte gerne verstehen, wieso er sich so verhält.
"Wenn eine andere Mutter mal streng mit einem redet, macht das viel mehr Eindruck, als wenn nur die eigene Mutter auf einen einredet." Das mag sein. Mag auch sein, dsss das Verhalten sann aufhört. Wenn aber das gemaßregelte Kind auch so einigermaßen ein "Standing" in der Klasse hat, ist das eigene "Mama-Kind" untendurch ...
Ich würde vermuten, dass er vor den anderen Jungs seine Stellung festigen möchte und deshalb nicht wie ein "Weichei" dastehen möchte, das mit Mädchen spielt. Ist zwar nur meine Vermutung, aber ich habe auch so einen "harten" Burschen, der in seiner Freizeit super gerne mit Mädchen spielt, aber in der Schule eher mit wilden Jungs. Vielleicht könnte man ihm einfühlsam erklären, das er sicher auch von den Jungs gemocht wird, wenn er seine Freundin nicht extra noch ärgert.
Ich vermute, im Prinzip ähnlich wie auch andere, dass der Junge sich jetzt sozusagen von Deiner Tochter "emanzipiert". Er sucht seinen eigenen Platz in der Klasse unabhängig von Deiner Tochter, will vor den anderen Jungs nicht das Mädchenversteher-Weichei sein etc. Ich finde nicht, dass das eine Situation ist, in die man als Eltern groß eingreifen muss. Damit richtet man in dem Fall (anders als bei echtem Mobbing und schlimmen Schikanen) möglicherweise sogar erst richtig Schaden an, gerade für das eigene Kind. Ich bin mir eigentlich recht sicher, dass sich das relativ schnell wieder legt und normalisiert. Und wenn Deine Tochter so selbstvewusst und stark ist, dann weiß sie sich auch selbst zu helfen und erfahrungsgemäß solidarisieren sich in solchen Fällen auch die Freundinnen. Ich würde meiner Tochter in der Situation meine Vermutung kindgerecht und ohne den Jungen lächerlich zu machen, erklären und ihr raten, die Provokationen nach Möglichkeit gar nicht groß zu beachten. Gegen körperliche "Übergriffe" darf sie sich natürlich wehren und diese je nach Schweregrad auch der Lehrerin/dem Lehrer "melden". Auch da wird erfahrungsgemäß das richtige Maß schnell gelernt.
Huhu, ich kann mir eine Eifersucht, weil sie vielleicht auch andere Freundschaften schließt, gut vorstellen. Ob das ein Jungen/Mädchen-Ding ist wie hier z.T. vermutet, hängt glaub ich stark von der Klasse ab. In manchen spielen Jungs mit Mädchen, in anderen nicht. Ich würde mal mit der Klassenlehrerin sprechen. Zum einen kann sie dann drauf achten, dass das nicht ausartet und Deine Tochter dauerhaft unter dem Jungen leidet, zum anderen kann sie besser als Du oder die Mutter des Jungen kucken, in welchen Situationen sich das ergibt - und ggf. auch direkt reagieren. Wenn Deine Tochter das Ärgern bisher ganz gut wegsteckt, hat die Lehrerin es vielleicht bisher noch gar nicht gemerkt. Aber das sich nichts ändert, kann ja auch nicht sein. Das würde ich hier nicht als Petzen verstehen, sondern als Bitte, da mal ein Auge drauf zu haben, auch zu schauen, ob das die ganze Geschichte ist, ob da noch mehr ist, ob andere mitmachen oder nicht, oder ob es eine Reaktion auf spezielles Handeln Deiner Tochter ist. Wenn das nicht hilft (zweite Rücksprache ein paar Wiochen später), kannst Du immer noch direkt mit dem Jungen sprechen. Viel Glück!
für Dich sollte es nicht darum gehen, warum das andere Kind das tut, sondern dass es aufhört!! Suche zeitnah den Kontakt mit der Lehrerin, hol sie ins Boot, schildere die Situation und bitte um Hilfe. Dein Kind kann das nicht alleine lösen. Dein Kind braucht Hilfe, um nicht in die Opferrolle gedrängt zu werden. Denn, wenn man erst mal in der Opferrolle ist und von anderen als scheinbar schwach wahrgenommen wird, steigen oft andere Kinder in das Verhalten mit ein und mobben Dein Kind auch. Und - Kinder sind nicht doof! Die mobben / schikanieren nicht, wenn der Lehrer daneben steht. Lehrer bekommen das oft nicht mit. Meine Tochter wurde in der 1. Klasse auch von einem anderen Kind schikaniert. Ich habe das Gespräch mit der Lehrerin gesucht und die hat es mit beiden Kindern geklärt, so dass sie zwar immer noch keine Freunde sind, aber gut nebeneinander in der Schule auskommen. Sei da für Dein Kind!
"Dein Kind kann das nicht alleine lösen" Und warum nicht? Bzw. warum sollte sich das nicht ggf. von alleine wieder einrenken? Klar, wenn man seinen Kindern nichts zutraut und nichts selbst regeln lässt, können sie natürlich nichts alleine regeln oder auch mal aussitzen. Dann braucht's halt immer die Übermami, die alles (besser) weiß und kann. Ich persönlich glaube nicht, dass ein "für das Kind da sein" immer darin besteht, alles für es zu regeln, im Gegenteil. Ich finde es durchaus nicht unwichtig, zu überlegen, warum der Junge das tut. Denn für mich persönlich würde davon abhängen, wie ich weiter verfahre. Komme ich zum Schluss, der macht das aus reinem Spaß an der Schikane und glaubt, in meinem Kind das perfekte Opfer gefunden zu haben, dann würde ich anders reagieren (nämlich eher in Richtung, wie Du es vorschlägst) als wenn ich der Ansicht bin, so wie ich hier, dass das eher aus einer vorübergehenden unsicheren Phase/Selbstfindungsphase des Jungens heraus resultiert. Wenn ich in diesem Fall die Lehrerin einbeziehen würde, dann eher so, dass ich ihr die Konstellation/Sotuation schildern und sie bitten würde, da ein Auge drauf zu haben.
Das auch in der schule regeln lassen. Einfach die Klassenlehrerin mit ins Boot holen. Meine Tochter hatte auch sowas mit ihrer besten Freundin im Kindergarten. Das wurde mit den Erzieherinnen geregelt. Jetzt in der ersten Klasse hatte sich ein Junge auf meine Tochter eingeschossen. Hab ihr gesagt sie soll das mit der Lehrerin regeln, da sie sich das nicht richtig getraut hat hab ich die Lehrerin informiert und sie hat das dann mit den Kindern geregelt. Die Kinder sind noch klein aber es ist wichtig jetzt schon ein Gefühl dafür zu bekommen wie sie sich selber helfen können bzw. wo sie schnell Hilfe in Situationen bekommen wenn sie diese brauchen.
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