Bitte noch ein Baby

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Große Angst nach Eileiterschwangerschaft :(

Thema: Große Angst nach Eileiterschwangerschaft :(

Hallo ihr lieben, mein Mann und ich waren nun beide Bereit für ein zweites Kind, jetzt muss ich dazu sagen das unsere Tochter schon 12 Jahre alt ist. Ich bin 34 Jahre alt und mein Mann 36. Soweit so gut nach 3 Wochen „üben“ hatte ich auch schon den ersten positiven Test in den Händen! Zu dem Zeitpunkt befand ich mich gerade bei meiner Schwester zu Besuch die in Amerika wohnt. Leider bekam ich dort dann heftige Blutungen bei denen ich wusste das da nichts übrig geblieben sein konnte! Mir ging es zu dem Zeitpunkt körperlich aber gut, ich hatte keine Schmerzen oder ein anderes Unwohlsein also entschloss ich mich erst wieder in Deutschland zum Arzt zu gehen. Meinen positiven Test hatte ich am 7.10.2019, am 17.10 war ich dann bei meiner FÄ wo aber leider nur eine Vertretung da war. Diese bestätige mir kurz und Empathie los meinen Verdacht das es ein früher Abgang war. Sie nahm noch Blut ab um den HCG Wert zu bestimmen. Dieser lag dann bei 98 und sie sah keinen Anlass einen Vergleichswert zu nehmen, dieses sei nicht nötig, bekam ich als Antwort. Am 27.10 war ich dann wieder in der Praxis, dieses Mal war meine FÄ da, weil meine Schwangerschaftsymtome immer mehr wurden. Mir war fast nur noch schlecht und meine Brüste waren noch mehr empfindlich! Sie machte einen Ultraschall und sah wie auch beim ersten Mal eine leere Gebärmutter ohne aufgebaute Schleimhaut. Mein HCG lag aber bei 922. Ich sollte in einer Woche noch einmal wieder kommen. Ich erzählte meiner Ärztin das ich am 13.11 nach Ägypten fliegen möchte da Freunde von uns dort heiraten, Sie meinte wir müssen abwarten was der nächste HCG wert sagt. Beim nächsten Termin schallte sie sehr lange.. suchte und fand wieder nur eine leere Gebärmutter ohne aufgebaute Schleimhaut. Mein HCG lag bei 2110... gestiegen aber nicht adäquat, diese Schwangerschaft kann nicht aktiv sein! Wir wollten diese Woche noch abwarten wenn mein HCG dann nicht gesunken ist muss ich zur Ausschabung. Am 7.11 war ich dann das letzte mal bei ihr, wieder Ultraschall mit dem selben Ergebnis der letzten Wochen und mein HCG wert ist auf 2080 gesunken. Ich fragte sie was mit meiner Reise ist und ihre Antwort war:„ Da der HCG jetzt sinkt können sie ruhig fliegen. Machen sie sich eine schöne Zeit kommen sie auf andere Gedanken und machen ein neues Baby wir sehen uns in der nächsten Schwangerschaft!“ Sie sagte mir noch das es wahrscheinlich ist das ich nun starke Blutungen bekomme da der Körper den letzten Rest noch loswerden möchte. So war es dann auch, zwei Tage später bekam ich,für mich starke Blutungen, auch hatte ich Regelschmerzen die ich sonst nur aus meiner Jugend kannte. Wir packten also unbeschwert unsere Koffer... ich war zwar traurig über die verlorene Schwangerschaft aber auch froh das ich nun endlich Gewissheit hatte! Wenn es so schnell geklappt hat wird es sicher wieder schnell klappen, das sagten wir uns immer wieder. Wir verbrachten zwei schöne Tage mit unseren Freunden in Ägypten und genossen die 30 grad im November. Am 16.11 war die Hochzeit. Wir machen uns fertig und freuten uns auf diesen schönen Tag! Die freie Trauung war einfach traumhaft! Danach stand ich mit meiner besten Freundin zusammen und plötzlich bekam ich ein Gefühl im Unterleib als würde mich etwas zerreißen! Ich sagte zu ihr ich muss schnell auf die Toilette und bat sie mitzukommen. Ich hatte so heftige Bauchschmerzen das ich den Schmerz gar nicht zuordnen konnte und dachte erst ich hätte mir einen Magen-Darm Infekt eingefangen. Aber nichts... ich hatte keinen Durchfall, keine Blutung (die war seit zwei Tagen vorbei). Mir ging es immer schlechter und ich bat meinen Mann das er mich zurück in unsere Ferienwohnung bringt. Das tat er dann auch, ich legte mich ins Bett und meine Schmerzen wurden etwas besser. Ich konnte diese aber immer noch nicht zuordnen. Ich sagte meinem Mann er soll zurück zur Hochzeit fahren, ich komme schon klar wenn etwas ist könnte ich mich ja bei ihm melden! Er tat das nicht!!! Ich ging dann auf Toilette da mein Bauch sich immer aufgeblähter anfühlte und ich immer mehr an den Magen-Darm Infekt glaubte, mir wurde auch immer wieder sehr schlecht, aber es kam nichts! Ich saß eine Weile auf Toilette und irgendwann rüttelte mich mein Mann auf dem Boden wach. Ich bin ohnmächtig geworden ohne es zu merken und vornüber mit dem Kopf auf den Fußboden geknallt! Daraufhin sagte mein Mann meiner besten Freundin und dem Freund des Bräutigams Bescheid das die zwei mich ins Krankenhaus fahren sollen, irgendwas stimmt nicht. Der Freud vom Bräutigam ist Araber der seit seiner Kindheit in Deutschland gelebt hat, das war für die Übersetzung sehr nützlich! Als wir dort ankamen ging dann alles ganz schnell, ich hatte auch keine Kraft mehr zu laufen. Es wurde ein Ultraschall gemacht... der Arzt sagte nicht viel nur das er den Oberarzt holen muss... aber auch dieser sagte nicht viel... er schallte und tastete meinen mittlerweile sehr schmerzhaften Bauch ab. Als mir dann Blutabgenommen werden sollte wurde ich wieder ohnmächtig und bekam einen Krampfanfall. Danach ging alles ganz schnell und ich wurde auf die Intensivstation gebracht. Sie mussten mich erstmal stabil bekommen bevor sie mich Operieren konnten. Sie machten noch ein Notfall CT und sahen sehr viel Blut und Blutgerinnsel. Ob ich die OP überlebe wusste zu dem Zeitpunkt keiner. Ich selbst weiß nur noch Bruchstücke, aber als es in den OP ging war ich wieder voll da! Mein Mann und meine beste Freundin waren bei mir. Meine Tochter sollte von all dem nicht viel mitbekommen und war auf der Hochzeit gut aufgehoben. Für mich der schlimmste Moment, so wusste ich doch das ich ihr wunderschönes Gesicht nicht wieder sehen werde! Ich wusste ich werde sterben! Mir ging es doch so schlecht! Aber ich kämpfte für meine Tochter, für meinen Mann und für mich! Nach zwei Stunden war die OP vorbei, ich habe über 3 Liter Blut verloren und die Ärzte meinten ich hätte 100 Schutzengel gehabt. Mein rechter Eileiter musste entfernt werden, beide Eierstöcke, ein sehr guter linker Eileiter und eine Tadellose Gebärmutter sind mir geblieben. Ich erholte mich relativ schnell, musste aber noch 10 Tage dort im Krankenhaus bleiben, da ich mit der Narbe nicht fliegen durfte. Für Minimalinvasiv war leider keine Zeit und nun habe ich eine 20 cm lange Narbe am Unterleib! Meine Reisekrankenversicherung kümmerte sich um alles weitere und um den Rücktransport. Ich wurde direkt vom Flugzeug in ein deutsches Krankenhaus gebracht um dort noch einmal durchgecheckt zu werden. Es war alles top nur hatte ich eine starke Anämie. Seit dem bin ich durch meine Hausärztin krankgeschrieben, ich erhole mich seit ich zu Hause bin nur sehr langsam. Mein Kopf spielt total verrückt! Die Ärzte haben mir geraten 3 Monate zu warten bis wir es erneut versuchen. Aber ich habe wirklich Angst vor einer neuen Schwangerschaft. Ich weiß einfach nicht ob ich mein Glück noch einmal herausfordern sollte?! Wie hoch ist denn die Gefahr das es wieder passiert? Wie lange hatte es bei euch gedauert bis ihr wieder schwanger geworden seid? Tut mir leid für den langen Text!!! Liebe Grüße Jule

von Juli885 am 25.12.2019, 06:07



Antwort auf Beitrag von Juli885

Guten Morgen. Deine Geschichte ist sehr dramatisch und nach all dem hätte ich auch Angst, wieder Schwanger zu werden. Tut mir leid, dass du so etwas durchmachen musstest. Wenn dein noch besteheder Eileiter komplett gecheckt wurde, kannst du es ja in paar Monaten wieder versuchen. Allerdings steigt mit jeder Eilleiterschwangerschaft das Risiko Einer erneuten. Ab der 2ten um 70 % . LG

von mari82 am 25.12.2019, 07:09



Antwort auf Beitrag von mari82

Schlimme Geschichte Die haben dir ja den Eileiter, in dem sich das Ei eingenistet hatte, entfernt. Dieser Eileiter war dann ja vielleicht verengt oder nicht durchlässig. Wenn du wieder schwanger wirst, wandert das Ei ja durch den anderen Eileiter. Der ist ja dann höchstwahrscheinlich in Ordnung. Verstehst du was ich meine? Ich glaube, dass die Wiederholungswahrscheinlichkeit daher in Wirklichkeit viel geringer ist.

von Meike789 am 25.12.2019, 08:31



Antwort auf Beitrag von Meike789

Ich habe wirklich Probleme damit klar zu kommen. Laut Arzt ist der vorhandene Eileiter einwandfrei, aber ist das eine Garantie? Ich weiß ja nicht ob der andere überhaupt verengt war, von dem war ja nicht mehr viel übrig. Ich habe die Befürchtung das eventuell der Langstreckenflug zu meiner Schwester dazu geführt hat das es sich falsch eingenistet hat. Ich bin ja mitten in der befruchtungsphase geflogen. Aber das sind alles nur Spekulationen.

von Juli885 am 25.12.2019, 09:18



Antwort auf Beitrag von Meike789

Hallo, das tut mir sehr leid für dich. Ich denke, das dauert bis man das verarbeitet hat da reichen 3 Monate dann vielleicht nicht aus und vielleicht wäre es auch gut, mit einem Psychologen zu sprechen. Die Gefahr, dass es wieder passiert , ist denke ich sehr gering. Aber ich würde die Frauenärztin wechseln! Ein HCG über 2000 , man sieht nichts in der Gebärmutter??? Da hätte sie dich zur Abklärung der ES schicken müssen- dann wäre das alles nicht so dramatisch geworden ! Alles Gute@

von rabe71 am 25.12.2019, 09:22



Antwort auf Beitrag von rabe71

Sie hat Recht. Wechsel den Arzt und lass deinen noch vorhandenen Eileiter Richtig checken. Aber das mit der Wiederholung der Eilleiterschwangerschaft ist nicht so weit hergeholt. Eine entfernte Bekannte hat innerhalb von knapp 2 Jahren 3xmal eine gehabt. Bei der dritten wurde der Eileiter entfernt. Die beiden vorherigen wurden Medikamentös abortiert - und frühzeitig entdeckt! Ich will Dir keine Angst machen, oder dir was schlechtes! Lass dich richtig abchecken - dann hast Du Klarheit und Gewissheit!! Drück Dir die Daumen, dass alles gut wird.

von mari82 am 25.12.2019, 09:33



Antwort auf Beitrag von rabe71

Ja die Frauenärztin werde ich ganz sicher wechseln... ich habe sie ja ein paar mal ganz direkt gefragt ob es eine Eileiterschwangerschaft ist und sie sagte immer, ach nein da ist alles gut!!! Ja den Weg zum Psychologen werde ich mir nicht ersparen. Ich denke alleine schaffe ich das nicht!

von Juli885 am 25.12.2019, 09:37



Antwort auf Beitrag von Juli885

Es tut mir sehr leid, was Du durchmachen musstest. Ich möchte Dir ein wenig Mut machen. Ich habe seit meiner Kindheit nur einen Eileiter, in welchem ich 2014 eine Eileiterschwangerschaft hatte. Nut 6 Wochen nach der OP, bei dem de Eileiter erhalten werden konnte, bin ich erneut schwanger geworden. Es war eine völlig komplikationslose Schwangerschaft. 2 Jahre später habe ich noch eine Tochter bekommen. Du siehst, selbst mit beschädigtem Eileiter kann man problemlos Kinder bekommen und Dein verbliebener Eileiter Soll ja einwandfrei aussehen. Ich würde auch annehmen, daß die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Eileiterschwangerschaft verschwindend gering ist. Ich kann verstehen, daß Gefühl und Logik nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Die Zeit und eine eventuelle professionelle Unterstützung werden Dir einen Großteil Deiner Angst hoffentlich nehmen können. Ich wünsche Dir alles Gute! Liebe Grüße Hilde

von Hilde81 am 27.12.2019, 13:48



Antwort auf Beitrag von Juli885

2007 Geburt Kind 1 per Ks 2008 Eileiter Ss Eileiter erhalten 2010 Geburt Kind 2 per Ks 2016 Eileiter Ss Eileiter angeblich einer steril, der andere viel zu eng um befruchtete Eizelle in Gebärmutter durch zu lassen 2017 Fehlgeburt 2018 Fehlgeburt 2019 aktuell Schwanger mit Kind das es nicht geben soll in der 28. Woche Du siehst, alles ist möglich! Der Körper ist sehr regenerationsfähig und wunder geschehen. Gib dir Zeit. Alles Gute

von LilaWolkenMama am 27.12.2019, 14:28



Antwort auf Beitrag von Juli885

Es tut mir unendlich leid dass du eine Eileiterschwangerschaft erleben hast! Vor fast einem Jahr hatte ich eine späte Fehlgeburt in der 13.SSW und mich sehr gut erinnern wie schlecht ich mich damals fühlte. Dass hat mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen und ich bin in ein sehr schwarzes Loch gefallen! So habe ich mich etwa 2 Wochen gefühlt. Kann mich nicht erinnern ob ich mich in meinem ganzen Leben so schlimm fühlte. Das waren Tränen, Wut, Trauer, Leere. Ich hab mich ständig gefragt, wieso uns das passiert. Und ich habe wirklich getrauert, seelisch und physisch! Ich war ständig krank, hatte zu nichts Lust und war einfach unglücklich. Ich bekam immer wieder Sprüche von meinen Bekannten und Freunden, du kannst ja schwanger werden, sein doch froh darüber, es war doch noch kein Kind... Und: Die Welt dreht sich weiter, irgendwann vergisst du das. All das hat absolut nicht geholfen! Jeder geht mit Trauer anders um- einige können trauern, andere sehen da keinen Grund und andere können es einfach nicht. Dass ist einfach so! Und dir werden während deiner Trauer all diese Menschen begegnen. Mir ging es weiterhin schlecht... ich hatte natürlich nicht den ganzen Tag über Traurigkeit, ich habe auch viel gelacht und viel Zeit mit meinen Mann verbracht. Mein Mann hat mir sehr geholfen und unterstützt. Trauerarbeit ist wichtig, weil man das Erlebnis verarbeitet, akzeptiert das, und noch viel mehr. Trauerarbeit ist, auch wenn sie noch so viele traurige Momente beinhaltet, so wichtig und positiv für alles, was noch kommt in deinem Leben. Meine Hebi- die steht dir auch zu bei einer Fehlgeburt- hat mir so geholfen! Sobald man schwanger ist, ist man eine Mutter und jede Mutter hat das Recht zum Trauer! Wünsche dir alles Bestes!

von Chicaa am 25.04.2020, 13:27