Bitte noch ein Baby

Forum Bitte noch ein Baby

Frage an die Utrogest-Expertinen hier.....

Thema: Frage an die Utrogest-Expertinen hier.....

Hallo ihr Lieben, dank einem Tip im anderen Forum bin ich hierher gewandert. Es hieß, Utrogest wäre u.a. gerade DAS Topthema hier. Ok, meine Frage/ Sorge ist folgende. Nach einem ziemlichen Zykluswirrwarr, hatte ich dann gestern einen Termin beim FA. Sie sagte mir mein Eisprung wäre wohl gestern oder vorgestern gewesen und ich habe eine stressbedingte Gelbkörperschwäche....So weit so gut. Sie hat mich dann mit Utrogest zur vaginalen Einnahme nach Hause geschickt und mir gesagt, ich solle aber trotzdem zur Sicherheit nach 14/15 Tagen einen Test machen. Ich habe dann gestern abend mit meinem Mann den Übfall geübt. Anschließend kamen mir dann aber plötzlich große Sorgen. Man hat ja nicht immer nur einen Eisprung. Und wenn ich noch einen hatte, kann ich rein theoretisch seit gestern ss sein. Mit dem Utrogest (was ich erst im Anschluss genommen habe) gaukel ich dem Körper doch vor, dass er genug Hormone hätte. Unterbreche ich denn damit aber nicht die "natürliche Auslese"???? Ich finde nicht die richtigen Worte, aber der Körper hätte ein schwaches Ei doch hinaus befördert. Steigert das nicht das Risiko einer Behinderung beim Kind???? Versteht ihr was ich meine? Ich bin mir sicher, dass meine FA da auch was zu erklärt hat. Aber ich war so aufgeregt und gleichzeitig erleichtert, als sie sagte, dass körperlich so weit alles in Ordnung ist, dass ich ab da kaum noch zugehört habe. Ja, schön blöd, ich weiß. Aber dieser Moment auf diesem Stuhl gehört für mich nicht zu meinen schönsten Hobbies..... Wenn also einer von Euch Lust hat, mir da nochmal so ein wenig "Nachhilfeunterricht" zu geben, wäre das furchtbar lieb. vielen Dank fürs Lesen Vesa

Mitglied inaktiv - 16.10.2013, 21:42



Antwort auf diesen Beitrag

Also, Utrogest, auch, wenn das häufig durcheinandergeht, wird bei Gelbkörperschwäche verschrieben, vaginale Einnahme ist richtig. Bei uns hieß es, ab drei Tage nach Eisprungsauslösespritze nehmen, damit Utrogest nicht bei der Einistung stört. In die natürliche Auslese greift es nicht ein, es kann keine Fehlgeburt aufhalten, die an Chromosomenfehlern liegt, wohl aber, wenn es nur an der Gelbkörperschwäche läge. Ein erhöhtes Risiko für Behinderungen besteht meines Wissens nach nicht. Aber ja, ein weiterer EIsprung würde durch Utrogest verhindert, deswegen muss man den Eisprung sicher wissen, bevor man es nimmt. Aber wann hat man in unserem Forum schon zwei Eisprünge... Liebe Grüße Ps: Besorg dir große Einlagen, das Zeug geht nämlich manchmal nicht aus der Wäsche!

von tanzmit am 17.10.2013, 05:51



Antwort auf diesen Beitrag

Ich hatte in meiner letzten Ss in der 5. Woche ne Blutung. Hab dann Utrogest bekommen, endete dann in einer MA in der 9.ssw. Ich persönlich werde es nicht mehr nehmen. Ich glaube nicht, dass Utrogest DAUERHAFT ein behindertes Kind halten kann. Aber einen "notwendigen" Abgang herauszögen, das glaub ich schon

Mitglied inaktiv - 17.10.2013, 06:00



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Vesea! Hier nochmal übersichtlich etwas zum Progesteron/ Utrogestan. Nach dem Eisprung bildet sich aus der zurückbleibenden Hülle am Eierstock der Gelbkörper. (der heisst desshalb so weil er tatsächlich leicht gelblich erscheint) Dieser beginnt sofort nach dem ES mit der Progesteronproduktion. Der Progesteronwert erreicht dann ungefähr 7 Tage nach dem Eisprung seine höchste Konzentration. Danach, wenn keine SS eingetreten ist, fährt die Progesteronproduktion wieder langsam runter und der Gelbkörper wird kleiner. Weitere 7 Tage später ist der Gelbkörper weg und der Progesteronwert im Blut so nierdrig, dass die Mens eintritt. Kommt es zu einer SS produziert dieser Gelbkörper weiter Progesteron. Progesteron verändert den Zervixschleim (undurchlässig) und signalisiert dem Gehirn, dass jetzt kein weitere Ei heranreifen soll. Es käme sonst während eines Zyklus oder einer SS zu weiteren Eisprüngen. Tatsächlich kann es aber nur einen ES pro Zyklus geben. Es ist möglich dass mehrere Eier springen (Mehrlingsschwanerschaften) aber da springen die Eier am selben Tag oder zumindest innerhalb von 24 Stunden. Mehrere Eisprünge an verschiedenen Tagen sind nicht möglich. Dafür sorgt das körpereigene Progesteron. Wenn der Zyklus regelmäßig zu kurz ist (unter 26 Tagen) vermutet der Gyn eine GKS. Um diese aber tatsächlich festzustellen gibt es zwei Möglichkeiten. 1. Zykluskontrolle mit dem Messen der Basaltemperatur hier kann man sehen wann der ES stattgefunden hat und wie lang die zweite Zyklushälfte tatsächlich ist, nach dem ES sollte sie mindestens 13-14 Tage sein, auch an der Höhe der Temperatur vor und nach dem ES kann man sehen ob der Hormonhaushalt in Ordnung ist 2. Eine Blutabnahme/ Progesteronwertkontrolle in der Mitte der zweiten Zyklushälfte, dazu muss man aber auch wissen wann der ES war Auch ein 28 Tage-Zyklus kann eine zu kurze 2. Zyklushälfte haben, nämlich dann wenn der ES erst an ZT 18 wäre und 10 Tage später die Mens einsetzt. Ausßerdem sollte man mit Utrogest erst beginnen wenn der ES vorbei ist, da es ja das Signal ans Gehirn gibt: Stopp, ES hat stattgefunden, kein Ei mehr reifen lassen. Nimmt man es also zu früh, kann es passieren dass der ES ausbleibt und der Zervixschleim für das Sperma ab da undurchlässig wird. Man würde so eher verhüten als eine SS anzustreben. Und desshalb sollte man bei der Einnahme von Progesteron immer eine Zykluskurve führen. Eine GKS hat allerdings als Ursache einen schwachen Gelbkörper, der wiederum seine Ursache in einem schwachen Ei. Ein schwaches Ei muss man allerdings schon vor dem Eisprung in der Eireifungsphase beeinflussen. Deshalb gibt es keine Indikation Progesteron zur Unterstützung der Gelbkörperphase. Der Zyklus wird zwar regelmäßig und die zweite Zykllushälfte ausreichend lang, schneller schwanger wird man damit nur selten. Bevor man monatelang und erfolglos oder viel zu früh Progesteron einnimmt sollte man 2-3 Monate eine Zykluskurve führen und seine Basaltmepi messen. Erst dann kann man sehen ob es wirklich eine GKS ist oder ob vielleicht noch ganz andere Sachen vorliegen. Progesteron in der SS, zum Beispiel nach künstlichen Befruchtungen oder bei Blutungen hat sich allerdings bewährt. Ohne SS, nur um den Zyklus zu verlängern ist mittlerweile bei vielen Ärzten und Patientinnen als reine "Zykluskosmetik" verschrien. Deshalb findet man die GKS auch nicht im Beipackzettel. Eine Fehlgeburt wegen Chromosomenfehler hält Utrogest nicht auf, verzögert den Abgang lediglich ein wenig. Normalerweise sortiert der Körper aber das fehlerhafte Ei schon vor der Einnistung oder kurz danach wieder aus unabhängig vom Utrogestan! Ich hoffe ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen! LG Blume292

von Blume292 am 17.10.2013, 08:33



Antwort auf diesen Beitrag

Danke für eure Antworten, blume, tamtam und Patty. Ich war diejenige, die vesa hierher gelotst hat, weil ihre frage so einsam in dem anderen Forum stand, während hier ja in den letzten Tagen ganz viel darüber geredet wird. Es ist wohl so, dass man im Nachhinein niemals weiss, wie es ohne oder mit Utrogest Unterstützung gelaufen wäre. Diejenigen Frauen, die sich über ein gesundes Kind freuen können nicht wissen, ob sie ihr Glück nun wirklich utrogest verdanken - vielleicht wäre auch ohne das Medikament alles gut gegangen wäre. Und diejenigen bei denen eine Fehlgeburt in eine späte Woche verzögert wurde und die daher eine vielfach traumatischere Erfahrung machen mussten, können auch nicht wissen, ob die Schwangerschaft nicht auch ohne Utrogest soweit fortgeschritten wäre. Ich kann mir die Vorgänge einer natürlichen, frühen Auslese des Körpers nicht richtig vorstellen. Die Gebärmutterschleimhaut hat ja kein Bewusstsein für den Fremdkörper -der das EI ja nun mal ist- der sich da eingenistet hat. Wie und wo also die Entscheidung fällt "abbluten" oder "wohnen lassen", ob da nur der gelbkörper eine rolle spielt?... Keine Ahnung. Ich hoffe für mich darauf, dass ich keine Entscheidung pro oder contra utrogest treffen muss und dass mir die traumatischen Erlebnisse (ob mit oder ohne Utrogest), die hier viele hatten erspart bleiben. Im Falle einer Blutung würde ich mich wohl dafür entscheiden, wenn mir ein Arzt das Utro verschreiben würde. Ich würde aber wohl auch auf einer Blutabnahme bestehen um zumindest nach ein paar tagen der Einnahme zu wissen, ob tatsächlich ein Mangel geherrscht hat. @vesa, wurde dir eigentlich Mitte der zweiten zyklushälfte Blut abgenommen, oder besteht nur der Verdacht auf den "stressbedingten Mangel"? Wurde dabei darauf geachtet, dass der Eisprung schon ein paar tage zurück liegt um ein reales Bild der Hormone zu erhalten? Mein Gelbkörperhormon z.b. Steigt nicht ganz sprunghaft nach ES an, sondern langsam in den nächsten drei tagen nach ES. Erreicht aber wohl trotzdem ausreichendes niveau... Tut mir leid, dass ich hier nun eeig lang meine Gedanken dazu aufgeschrieben hab... Naja, mögen unsere Eier springen, sich einnisten und zu gesunden Babys werden. Ich drück uns allen die Daumen!

von Mamiseit2012 am 17.10.2013, 10:09



Antwort auf Beitrag von Mamiseit2012

Ach ihr seid echt lieb, vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich hab echt was gelernt Wie sich das jetzt allerdings bei mir verhält, weiß ich immer noch nicht so genau. Bei mir gab es ja seit dem 22.08.keine Blutung mehr.....ich habe also überhaupt keine Ahnung, wo ich zyklustechnisch gerade stehe. Und die Mens vorher war auch ein einziges hin und her. Zwischen den Blutungen lagen am Ende locker 35 Tage und mehr. Dann kam ein wenig, dann war es wieder weg und dümpelte so ne Woche vor sich her. Bis dann so eine heftige Blutung kam, die mich fast in sehr unangenehme Situationen gebracht hat. Und um das mal wieder zu normalisieren, denke ich, hat sie mir das Utrogest gegeben. Blut wurde nicht abgenommen, Urin auch nicht. Sie hat lediglich Ultraschall, Abstrich und eine manuelle Untersuchung vorgenommen. Und ich war sooooo erleichtert, als sie sagte, es sei zumindest mal nichts Schlimmes, dass mir danach (fast) alles egal war. Der Eisprung muß Sonntag oder Montag gewesen sein. Dienstags hatte ich den FA-Termin und ab dem Tag abends sollte ich das Präparat nehmen, was ich auch tue. Ich warte jetzt mal ab, was passiert und werde berichten. Ich danke Euch nochmal für die Zeit, die ihr Euch genommen habt, mir zu antworten. Schlaft gut, bis bald

Mitglied inaktiv - 18.10.2013, 21:20