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Geschrieben von marit am 22.09.2003, 14:52 Uhr

zu Wahlfreiheit

hallo Krissie,
grundsätzlich hast du ja recht mit der Wahlfreiheit, das Problem ist nur, daß die traditionelle Prägung viel stärker wirkt als die Vernunftsentscheidung. Wenn es so wäre, daß Männer und Frauen tasächlich gleiche Rechte und Pflichten hätten, und daß ein Mann mit Kind für einen Arbeitgeber nichts anderes darstellt, als eine Frau mit Kind, dann wäre eine freie Entscheidbarkeit klasse. Im Moment ist es aber so, daß sich viel mehr Frauen fürs Zuhausebleiben entscheiden, was auch noch nicht schlimm wäre, wenn es nicht so schlimme Folgen für alle anderen Frauen hätte, die darum zumindest von Mitte 20 bis Mitte 30, also gerade in der Zeit, wo sich Karrieren entscheiden, deshalb berufliche Nachteile haben. In meinem Bekanntenkreis bekommen die wenigsten länger als ein halbes Jahr Erziehungsgeld und bleiben danach doch noch weiter zu hause.
Zuhausebleiben ist ja auch nach meinem Modell möglich, wenn man von einem Einkommen leben kann. Wenn man NICHT von einem Einkommen leben kann, ist das bißchen Erziehungsgeld doch eh nur ein Schöhnheitspflaster, oder nicht?

Im Moment ist Wahlfreiheit NICHT in jedem Fall gegeben, weil es vielerorts an adäquaten Betreuungseinrichtungen mangelt und weil viele Frauen, sobald sie Kinder bekommen (oder sogar, wenn der Arbeieitgeber DENKT, dass sie bald Kinder bekommen) beruflich benachteiligt sind. Nach meinem Modell gäbe es doch Wahlfreiheit: Man kann sich ohne geldwerten Nachteil für Vollzeit oder Teilzeit entscheiden und man kann auch ganz aussteigen, nur das muß man sich dann eben auch leisten können.

Für Familien, die ein traditionelles Modell vorziehen ohne es sich leisten zu können, gibt es ja immer noch ergänzende Sozialhilfe, Wohngeld etc., nur eben nicht mehr die Version "sozialhilfe PLUS Erziehungsgeld".
Gerade für Alleinerziehende, die weiter arbeiten wollen, wäre das Modell eine Riesenmöglichkeit. Diese Gruppe hat derzeit fast keine andere Wahl, als 3 Jahre in Sozialhilfe zu leben, weil eine Halbtagstelle oft nicht reicht, um Lebensbedarf und Betreuung über dem Sozialhilfesatz zu verdienen. Nach dem Modell, das ich vorschlage, hätten diese Mütter ein ganz normales volles Gehalt...

Also ich finde, das bietet viel mehr Wahlfreiheit, als das alte Modell. Die einzige Einschränkung, daß es eben nicht mehr geht, daß das "Zuhausebleiben ohne Notwendigkeit" subventioniert wird. Wie gesagt, es wird nicht verboten, sondern bloß nicht subventioniert. Ich denke, wenn beide Elternteile bloß 30 Stunden arbeiten müßten (und die Arbeitszeiten sind ja in der Regel nicht genau deckungsgleich, dann läuft das für die Kinder auf Betreuungszeiten von höchstens zwischen 5,6 Stunden täglich hinaus, vielleicht sogar viel weniger oder gar nichts, wenn z.B. die Mutter montags, freitags und mittwochs arbeitet, der Vater dienstags, donnerstags und samstags...

 
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