Baby und Job

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Geschrieben von marit am 22.03.2004, 17:34 Uhr

Studieren mit baby?

Hallo Cari,

klar geht das, aber man sollte nicht zu blauäugig rangehen -und natürlich hängt fast alles von der eigenen Selbstdisziplin ab und von ein paar anderen Faktoren

1.) Wie bist du finanziert? Falls du für dich ausreichend Geld von deinen Eltern bekommst (in Höhe des Baföghöchstsatzes) oder eben den Baföghöchstsatz selbst, hast du in den ersten beiden Jahren erst einmal keine finanziellen Probleme, weil du das Erziehungsgeld und Kindergeld und ggbf. auch Unterhalt zusätzlich bekommst.Leg dir aber etwas zurück für die Zeit danach.
Wenn du darauf angewiesen bist zu jobben, sieht es sehr viel schwieriger aus.
2.) wie ist die Wohnsituation? eine kinderfreunldiche WG kann dir ab und an über einen Betreuungsengpaß hinweghelfen. Oder sind soagr die Eltern in der Nähe?

3.) Daß eure Uni eine Krabbelstube hat, ist ja schon mal super. Nur: was muß man sich darunter vorstellen? Eine Elterninitiative? Eine richtige Unikita? Von wem finanziert, was kostet dich das, wie lange sind die Wartezeiten etc. (unbedingt sofort anmelden)

4.) Kannst du auch mal mit einer Geräuschkulisse im Hintergrund arbeiten (gut!), oder brauchst du absolute Ruhe (schlecht, aber auch das ist unter gelegentlicher Zuhilfenahme von Ohropax möglich). Nutze alle mögliche Zeit zum Lernen (in der Straßenbahn, beim Arzt...). Lies deinem Baby zum Einschlafen Prüfungsstoff vor usw.

5.) Wenn du eigentlich jemand bist, der eher faul ist und gern mal was aufschiebt, wirst du durch das Baby entweder lernen müssen, dich zu disziplinieren un die Zeit die dir bleibt auch WIRKLICH zum Arbeiten zu nutzen, oder deine Eltern werden recht behalten. Ich kenne sowohl Eltern, die durch das Baby plötzlich zum supereffektiven Studieren gekommen sind, als auch welche, die irgendwann entnervt aufgegeben haben.
7.) Binde den Vater zuviel wie möglich ein, auch wenn ihr nicht zusammen lebt. Sorg dafür, daß er, wenn er da ist, auch alleine Verantwortung für das Kind übernimmt, und du dich nicht auch noch "zusätzlich" um ihn kümmern mußt.
6.) Verlang nicht dauernd Extrawürste von den Dozenten wegen deines Kindes, denn dann hast du sehr gute Chancen auf großzügiges Entgegenkommen, wenn WIRKLICH mal etwas nicht anders geht. Wenn du eine Prüfung nachschreiben mußt, weil dein Kind mit Scharlach die ganze Nach wachlag, hat dafür fast jeder Verständnis, wenn du einen Abgabetermin für eine Hausarbeit immer wieder verschieben willst, weil du halt ein Kind hast, denkt jeder, du schiebst das Kind bloß vor und hast in Wirklichkeit bloß keine Lust anzufangen.


Ich denke am einfachsten ist es, wenn du das Studium als einen Vollzeitberuf betrachtest, der dir aber eine sehr flexible Zeiteinteilung ermöglicht. Somit bist du auf alle Fälle besser dran, als viele der Mütter hier, die von so einer Flexibilität nur träumen können. Sobald du aber anfängst, diese Flexibilität zu sehr auszunutzen, geht dir halt das eine oder andere Semester flöten (immerhin verlierst du nicht gleich den "Job").

Ich hatte kein Kind während des Studiums, aber ich war Teil einer WG mit Kind und das klappte ganz gut. Du darfst auch nicht vergessen, daß viele Studierende sich gut organisieren müssen. Einige müssen vielleicht ihren Lebensunterhalt selbst verdienen (war bei mir der Fall, weil mein Vater spielsüchtig war und ich kein Bafög bekommen habe), andere haben kranke Eltern oder andere Sorgen.

Diejenigen die mit ausreichendem materiellen Hintergrund ein sorgenfreies Studileben führen können, sind doch ohnehin in der Minderheit. Insofern sollte man dieses "frei von Belastungen sein" nicht unbedingt, wie anscheinend deine Eltern, zur Studienbedingung machen.

 
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