Baby und Job

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Geschrieben von HeiJak am 25.09.2003, 15:56 Uhr

Ein paar Anmerkungen...

... nicht sortiert und so, wie sie mir schon länger durch den Kopf gehen. Das ist nämlich auch eines MEINER Lieblingsthemen.

M.E. ist es politisch gar nicht gewollt, dass Eltern im Beruf bleiben, dabei lasse ich es mal dahin gestellt, ob die 5% Väter, die das Abenteuer Erziehungsurlaub wagen, den Kohl fett machen oder nicht. Wir sind nämlich eine nicht unerhebliche Anzahl Arbeitnehmer, die aus der Statistik für die Arbeitslosenquote herausfallen. Will sagen: das ganze ist eher arbeits- als familienpolitisch geprägt.

Und, mal im Ernst: wegen maximal drei Jahren Erziehungsgeld (das eh die wenigsten so lange bekommen) entscheidet sich doch nicht wirklich jemand für oder gegen ein Kind.

Vielmehr sehe ich die Probleme auch in unserer Arbeitswelt. Da wird schon mal nicht ernst genommen, wer nicht permanent anwesend ist. Hier ist doch ein Umdenken nötig: auch als Teilzeitler kann ich gute Ergebnisse abliefern, und nur an denen möchte ich gemessen werden.

Aus rein unternehmerischer Sicht unterstütze ich übrigens die Subventionsidee nicht: damit ist zwar für die Betroffenen die Gehaltsfrage ausgeglichen (was anderen, die aus nicht-kinder-gründen, aber dennoch aus privaten UND gesellschaftlich anzuerkennenden Interessen heraus Teilzeit arbeiten, ausgesprochen ungerecht wäre. ICH möchte nicht werten, ob die Pflege älterer Angehöriger oder die Erziehung von Kindern gesellschaftlich wertvoller ist). Für den Arbeitgeber ist aber mitnichten die Lücke geschlossen, die die fehlende Arbeitszeit nun mal entstehen lässt. Da fehlt es an intelligenten Teilzeit-Modellen - nicht nur für Eltern.

Ich sehe zwei Punkte, die gefördert gehören - und das wäre sogar fast kostenneutral zu machen zu Regelungen, die heute bestehen:
1. Vorgesetzte müssten darin fit gemacht werden, Teilzeitkräfte zu führen. Gleichzeitig sollten Unternehmen unterstützt werden, die Teilzeitkarrieren anbieten und fördern.
2. Eine intelligente betriebsnahe Kinderbetreuung würde schon mal viele Probleme erschlagen. Dazu ist vor kurzem erst eine Studie von Prognos veröffentlicht worden, dass sich die Investitionen in einen Ganztagesplatz in einer betrieblichen Betreuungseinrichtung mehr als selbst tragen: die Mitarbeiter und deren Knowhow bleiben erhalten; die Ausfallzeiten durch "reines Zuhause bleiben" sind geringer; die Bindung ans Unternehmen ist stärker, damit die Wechselgefahr geringer (übrigens wechselt ein junger männlicher Absolvent schneller zur Konkurrenz als seine weibliche Kollegin nach der Ausbildung und Einstellung wegen Kind ausfällt!); die Motivation steigt, Ausfallzeiten sinken...

Eine finanzielle Unterstützung an Unternehmen wäre für die Einrichtung von Betriebkinderkrippen und -gärten doch eine sinnvolle Sache. Warum nicht die Ausgaben für die Einrichtung eines Kindergartens von der Steuer absetzbar machen? Die Betreuungskosten, die Eltern entrichten, sind es doch auch.

Spannendes Thema - könnte ich noch viel weiter diskutieren...

Viele Grüße
Johanna

 
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