Baby und Job

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Geschrieben von marit am 24.09.2003, 10:28 Uhr

die mutter gehört zunächst allein zu ihrem kind ;-)

Liebe Margarita,
nein, ich kann deine Beweggründe gut verstehen... aber bekommst du denn wirklich auch noch im dritten Jahr Erziehungsgeld? Dann bist du ohnehin eine der wenigen, die vom jetzigen System profitieren. Eine längere Pause könntest du ja auch nach meiner Modellüberlegung nehmen, nur wäre eben der andere Weg der subventionierte. Für diejenigen, die zu hause bleiben und eh keine vollen drei Jahre Erziehungsgeld bekommen, würde das also gar keinen Unterschied machen, außer dem, daß der Vater etwas mehr Freizeit hätte und einspringen könnte.
Es spricht ja nichts dagegen, nur von einem Familieneinkommen zu leben, wenn es ausreichend ist. Ist es nicht ausreichend, und man möchte diesen Weg dennoch gehen, springt ja die Sozialhilfe ein. Ich bin nur dagegen, daß gerade dieses Modell staatlich subventioniert wird, während bei berufstätigen Eltern ein kompletter Verdienst durch schlechtere Versteuerung und hohe Betreuungskosten wegfällt. Wie du in der Diskussion weiter oben sehen kannst, führt das bei einigen Frauen dann dazu, daß sie, bloß wegen einer Situation die 3 Jahre andauert (danach ist die Betreuung dann ja billiger und unproblematischer)30 Jahre berufliche Zukunft und finanzielle Unabhängikeit gefährden. Und das schuldet man einem Kind eben auch, vielleicht vor allem einem Mädchen, daß man ihm ein Leben vorlebt, in dem man seine Zukunft selbst in die Hand nimmt und in dem es auch Chancen jenseits von "Haushalt" ODER "Karriere" gibt.


Natürlich wäre ein System ideal, wo man, unabhängig davon, wie man nun sein Leben mit Kind gestaltet, einfach pro Kind eine Art Kopfgeld von 300 Euro bekommt, das wäre ja auch realen Bedürfnissen ein wenig angepaßter. Aber daß das in der momentanen Lage nicht drin ist, ist wohl auch allen klar. Darum habe ich mich bemüht, etwas zu überlegen, was nicht teurer wäre, als das jetzige Modell. Langfristig würde es sich vielleicht sogar refinanzieren über die höheren Eingänge von Sozialabgaben und Steuern.
eine alleinerziehende Mutter hat heutzutage nur die Möglichkeit "Sozialhilfe" oder "Halbtagsjob", das bedeutet zugleich, daß Alleinerziehende dazu verurteilt sind, ewig knapp über der Armutsgrenze zu leben und daneben auch noch permanent berufliche Nachteile einstecken müssen. Keine Schwangere sollte im Falle des "alleine Dastehens" vor die Entscheidung entweder Kind bekommen, Karriere begraben, auf relativ unabsehbare Zeit nur das Existenzminimum haben" oder "Kind abtreiben, Karriere retten, lebenslang Schuldgefühle" treffen müssen. Die Entscheidung für oder gegen ein Kind sollte allein von der Frage geleitet sein, ob man glaubt, gut mit einem Kind umgehen zu können, ob man es als Bereicherung empfindet, ob man selbst ihm etwas zu geben hat, etc. Ich habe in letzter Zeit leider auch viele sehr junge Schwangere und junge Mütter kennengelernt, die plötzlich kurz vor ihrem Schulabschluß auf die Idee kommen, ein Kind zu bekommen bedeutet erst mal einen finanziell recht gut abgesicherten Aufschub vor der Frage, was man denn langfristig mit seinem eigenen Leben anfangen will (für ein Mädchen, das eben noch Schülerin mit 50 euro Taschengeld war, ist Sozialhilfe plus Erziehungsgeld, plus kleinere Hilfen der Eltern nebenher eine riesige Summe). Wenn man den Erhalt von Subventionen nach einem halben Jahr an Arbeitsleistungen koppelt würde man auch solchen Entscheidungen vorbeugen. Dann müßte nämlich zwangsläufig die Frage, was man mit dem eigenen Leben anstellt, getroffen werden, BEVOR man ein neues Leben in die Welt setzt.

Es mag sein, daß ich etwas anders darüber denke, wenn ich eigene Kinder habe. Derzeit lebt meine Nichte werktags bei uns (meine Schwester ist eben eine dieser unbedachten Mütter, die ihrem Kind nachher unbewußt vorwirft, daß es ihr Leben nicht zum Besseren gewendet hat).Und an jedem zweiten Wochenende kümmern wir uns um den behinderten Bruder meines Mannes. Doch die beiden sind 10 und 16 Jahre und brauchen natürlich nicht mehr in dem Maße Rundumbetreuung wie ein Säugling...

 
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