zurück| Geschrieben von Bine26 am 19.06.2004, 21:01 Uhr |
an alle Lehrerinnen
Hallo ihr,
ich habe ein großes Problem.
Ich bin seit dem 1.2.04 an einer Hauptschule als Lehrerin beschäftigt. Ich habe einen Vertrag für eine volle Stelle unterschrieben, obwohl ich einen kleinen Sohn habe und gerade erst ein extrem stressiges Referendariat hinter mich gebracht habe.
Die Arbeitsbelastung, unter der ich nun stehe, habe ich völlig unterschätzt, und befinde mich nun am Rande des Zusammenbruchs. In den 4,5 Monaten an der neuen Schule habe ich schon achtmal wegen Krankheit gefehlt: ständige Infekte, Trigerminus-Neuralgie.
Leider habe ich nicht die Möglichkeit, meine Stundenzahl zum neuen Schulejahr zu reduzieren. Das hätte viel früher beantragt werden müssen.
Mein Schulleiter verhält sich mir gegenüber sehr reserviert. Er ist, so glaube ich, sehr verärgert über meine vielen Fehlzeiten.
Ich habe nun Angst, dass ich die Stelle verliere, denn ich bin noch Beamtin auf Probe.
Denkt ihr, dass diese Gefahr besteht? Was kann ich tun? Bitte helft mir!
Liebe Grüße
Bine
Beitrag beantwortenRe: an alle Lehrerinnen
Antwort von Mariakat am 20.06.2004, 5:20 Uhr
Aus welchem Bundesland stammst du?
Ich wuerde auf jeden Fall die Stundenzahl reduzieren, auch wenn die Abgabefrist abgelaufen ist. Es ist eine Zumutung, dass man das ein halbes Jahr vorher machen muss. Das kennen ich. Ich wuerde persoenlich beim Schulamt anrufen. Hier in Bayern z.B. haben die naemlich letztendlich bis kurz vor dem Schulbeginn bzw. bis zu den Sommerferien nicht mal genau gewusst, wieviel Lehrer jetzt angestellt werden. eine Kollegin hat kurzer Hand ihre Stundezahl erhoeht und das ging auch. Also, ruf an und sag denen, bei dir hat sich ploetzlich eine neue Situation ergeben und du kannst nicht mehr so viele Stunden arbeiten. Versuche es mindestens. Alles Gute!
Mariakat
Re: an alle Lehrerinnen
Antwort von rubi am 20.06.2004, 10:56 Uhr
Hallo,
ich denke auch, dass es am sinnvollsten ist, mit dem Schulamt und dem Schulleiter mal vernünftig zu reden. Versuch es mit dem Argument, dass Du das von vorneherein nicht hast absehen können, wie sich das entwickelt und dass Dir nach dem Referendariat nicht bewusst war, was eine volle Stelle überhaupt bedeutet. Du kannst ja u.U. auch andeuten, dass Du das mit der Frist nicht gewusst hast, dass z.B. Teilzeit bis spätestens 1.4. (hier in Bayern) für das nächste Schuljahr beantragt sein muss (unser Schulleiter will den Antrag allerdings schon Anfang Februar sehen).
Vielleicht zieht auch das Argument, dass Du bei geringerer Stundenzahl weniger Ausfälle hast, weil Dein Stressfaktor geringer ist. Und dass Psyche und Body irgendwie zusammenhängen, müssten die beim Schulamt auch wissen. Vielleicht bekommt ja ein anderer Lehrer wegen Deiner Stundenreduzierung noch eine Stelle (auch ein Argument, wenngleich ein soziales...;-)), hier in Bayern würde sich so manch einer freuen, nachdem durch die Unterrichtspflichtzeiterhöhung einige Planstellen weg sind).
Wegen der Probezeit würde ich auch mal ganz sachlich beim Schulamt nachfragen. Beförderungstechnisch hat es jedenfalls keine Auswirkungen, wenn Du mindestens die halbe Stundenzahl machst. Müsste dann eigentlich auch für die Probezeit so gelten.
Vielleicht findest Du ja auch eine Tagesmutter, so dass Du wenigstens ohne Druck die nötigen Vorbereitungen und Korrekturen super machen kannst, dann kann Dir wenigstens keiner fachlich ans Leder... das nimmt, denke ich, auch einiges an psychischen Druck, wenn man weiß, dass das Kind gut versorgt ist.
Alles Gute und sag Bescheid, obs mit der Stundenreduzierung geklappt hat.
rubi
Re: an alle Lehrerinnen
Antwort von mm69 am 20.06.2004, 14:16 Uhr
Hallo Bine,
ich bin auch mit voller Stelle an einer Hauptschule (NRW) beschäftigt. Allerdings seit 6 Jahren mit zwei Unterbrechung (jeweils 1 Jahr pro Kind). Ich kann gut nachvollziehen, wie stressig das ist. Ich kann auch nur volle Stundenzahl unterrichten, weil ich schon viele Vorbereitungen „aus der Schublade ziehen kann“.
Mit der Reduzierung kenne ich das so, dass man sie zwar eigentlich ein halbes Jahr vorher beantragen muss, wenn alle Beteiligten einverstanden sind, ist eine Reduzierung aber kurzfristig möglich. Sprich doch einmal mit dem zuständigen Personalrat. Du hast ja schließlich gute Gründe kurzfristig zu reduzieren. Schlecht sieht es nur immer dann aus, wenn deine Fächer sehr gebraucht werden.
Ich glaube nicht, dass du dir um deine Verbeamtung auf Lebzeit Sorgen machen musst. Da muss man wirklich einiges anstellen, um nicht verbeamtet zu werden. Wir hatten eine Kollegin, die von Schülern Drogen gekauft hat, ständig zu spät kam und vieles mehr. Trotzdem wurde sie erst einmal auf eine andere Schule versetzt, weil unsere Schulleiterin sie nicht verbeamten wollte.
Viele Grüße
Monika
Re: bin keine Lehrerin
Antwort von Benedikte am 20.06.2004, 17:41 Uhr
aber Beamtin. Normalerweise läuft die Lebenszweitverbeamtung relativ glatt- Du warst ja schon beamtin auf Widerruf und eine pLanstelle gibt es ja dann acuh irgendwo. Voraussetzung ist nur, dass Du den beamtenrechtlichen Anforderungen nach derzeitiger Sicht der Dinge genügen zu können scheinst.Zu den Voraussetzungen gehört eine gute Gesundheitsprognose- sprich, man muss davon ausgehen können, dass Du deinen Dienst bis zur Pensionsgrenze ordentlich erledigen können wirst. Hierbei ist völlig unerheblich, dass ein großteil der Lehrer frühpensioniert wird- im zeitpunkt der verbeamtung musst Du eine positive Gesundheitsprognose haben. Ich weiss jetzt nicht, ob es für Lehrer besondere Vorschriften hier gibt- dürfte es m.E. nicht geben, da die beamtengesetze immerfür alle Beamten gelten und nicht nur für Lehrer. Und elf Erkrankungen in einem Schuljahr während der probezeit, wo man sich ja allgemein immer sehr zusammenreisst ,halte ich für bedenklich.Wobei ich Deine Erklärung gut nachvollziehen kann.Ich würde auch versuchen, auch nachträglich doch ggf. mit Hilfe der Gleichstellungsbeauftragten oder des Personalrates eine Stundenreduzierung zu erhalten und dann die Fehlzeiten drastisch zu reduzieren.
Benedikte
Re: an alle Lehrerinnen
Antwort von Suna am 21.06.2004, 13:07 Uhr
ich kann zwar auch nicht mehr dazusagen als meine Vorschreiberinnen, aber ich wünsche dir viel Glück bei der Reduzierung, denn ich hätte meine ersten beiden Jahre auch Hauptschullehrerin in BAWÜ) auch nie und nimmer mit einem vollen Lehrauftrag geschafft NIEMALS. Das war ja schon ohne Kind wahnsinnig schwierig, da bin ich schon manchmal auf dem Zahnfleisch rumgekrochen!!! Ich bin der Meinung, das ist nicht zu schaffen (normalerweise weiß ein Schulleiter das aber)
Ich wünsche dir viel viel Glück. Vielleicht habt ihr ja einen netten oder eine nette Vertrauensperson im Schulamt, wenn der Schulleiter so unett ist.
Viel Glück
Suna
Vielen Dank euch! So sieht's jetzt aus.
Antwort von Bine26 am 21.06.2004, 19:50 Uhr
Hallo ihr,
ich habe heute mit meinem Schulleiter gesprochen. Leider kann ich die Stundenzahl (28) zum neuen Schuljahr nicht reduzieren. Dafür ist es zu spät.
Er war aber schon wieder viel versöhnlicher drauf. Es war wahrscheinlich gut, dass ich sozusagen die Flucht nach vorn angetreten bin.
Ich werde aber defnitiv einige Erleichterungen bekommen:
1. Ich werde Klassenlehrerin einer 5. Klasse. Dies wird natürlich für mich viel einfacher sein, da ich Grundschullehrerin bin. Bis jetzt war ich nur in der 9. und 10. Klasse eingesetzt. Da musste ich mich in jedes Thema erst einmal einarbeiten, was ja auch Zeit kostet.
2. Ich werde nur in zwei Klassen eingesetzt (in meiner und in einer weiteren). Dadurch kann ich eine bessere Beziehung zu den Schülern aufbauen und muss nicht an so vielen Klassenkonferenzen teilnehmen. Im Moment habe ich nämlich pro Woche ein bis zwei Konferenzen.
3. Ich werde in einem anderen Schulgebäude eingesetzt, wodurch sich mein Anfahrtsweg verkürzt.
Tja, das muss wohl reichen. Hoffentlich halte ich bis Februar durch. Dann kann ich auf 20 Stunden reduzieren.
Vielleicht stellt sich das Problem auch gar nicht mehr. Ich wünsche mir nämlich (schon sehr lange) ein weiteres Kind. Und dann würde ich Elternzeit mit allem drum und dran nehmen. Das wäre für mich tatsächlich ErziehungsURLAUB.
Vielleicht klappt das ja. Mal sehen ...
Nochmal vielen Dank für eure Ratschläge und bis bald.
Liebe Grüße
Bine
Ich wünsche dir viel Glück und Kraft o.t.
Antwort von Suna am 25.06.2004, 14:34 Uhr
..
So, ich habe nun gekündigt.....kein Kiga Platz
Hausfrau?Anerkannter Beruf?
Praktikum: Erziehungsgeld
Arbeitssuchend und stillzeiten
Hat jemand nen Tipp zur wirklich seriösen heimarbeit?
Hallo AnjaWi :-)
ALG Vor Elternzeit
Was Kostet die Kindergrippe?
Nach 1 Jahr Elternzeit schon 30 Stunden arbeiten?
