Nahrungsmittelallergie

Nahrungsmittelallergie

© Adobe Stock, Rob Stark

Etwa 4 % aller Kinder leiden an einer Nahrungsmittelallergie. Sie äußert sich in Form von Hautausschlag und Juckreiz (u.U. auch im Mund und Rachen), Erbrechen, Durchfall, Fließschnupfen und Atemnot.

Abgrenzung der Nahrungsmittelallergie

Ähnliche Beschwerden wie die Nahrungsmittelallergie können durch Mangel an einem speziellen Verdauungsenzym, durch Toxine (Gifte) und allgemeine Unverträglichkeitsreaktionen auf bestimmte Stoffe hin auftreten, die keine Antikörperbildung im menschlichen Organismus bewirken. Letztere bezeichnet man als "Pseudoallergien". Sie können beispielsweise durch Schokolade, Schalentiere, Fisch, Bananen, Käse und Kontrastmittel (bei bestimmten Röntgenuntersuchungen gebräuchlich) ausgelöst werden.

Die klassische Nahrungsmittelallergie zeigt sich in einer typischen allergischen Sofortreaktion mit den oben beschriebenen Beschwerden innerhalb von wenigen Minuten bis maximal 2 Stunden nach Verzehr der Nahrung. Sie kann bereits durch kleine Mengen eines Nahrungsmittelallergens ausgelöst werden. Allerdings kann auch eine allergische Spätreaktion auftreten, die erst 24 bis 48 Stunden nach dem Verzehr eines Nahrungsmittels auftritt. Oft bestehen Kombinationen der allergischen Früh- und Spätreaktionen.

Bei Kindern sind folgende Allergene besonders häufig: Hühnereiweiß, Kuhmilch, Soja, Nüsse, Fisch, Weizen. Der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie kann durch die Krankengeschichte und insbesondere durch ein Ernährungsprotokoll untermauert werden, in dem Beschwerden und Nahrungsmittel- bzw. Genussmittel-Zufuhr über mindestens 2 Wochen notiert werden.

Bei entsprechenden Verdachtsmomenten wird man eine gezielte Antikörperbestimmung aus dem Blut (IgE-Bestimmung gegen die wichtigsten Allergene) durchführen. Hauttests werden vorzugsweise mit dem natürlichen Nahrungsmittel, nicht mit den im Handel erhältlichen Allergenextrakten durchgeführt. Die Zubereitungsform der Nahrungsmittel ist dabei zu bedenken: So kann es sein, dass ein Patient rohe Milch nicht verträgt, nach Genuss gekochter Milch oder nach Joghurt aber keine Beschwerden entwickelt.

Bei unklaren Situationen wird ein bestimmtes Nahrungsmittel ca. 1 Woche lang weggelassen. Anschließend wird es über den Mund (oral) verabreicht und die Reaktion darauf beobachtet (siehe unten). Die Diagnosestellung ist vor allem dann schwierig, wenn eine atopische Dermatitis (Neurodermitis) besteht und neben der allergischen Sofortreaktion eine Spätreaktion eine große Rolle spielt.

Vorgehen bei Verdacht auf eine unklare Nahrungsmittelallergie

Wenn ein spezieller Verdacht auf eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel fehlt, wird das Kind zunächst auf eine Basisdiät gesetzt, die wenig Allergene enthält. Sie besteht bei Säuglingen aus einer speziellen allergenarmen Nahrung. Bei älteren Kindern wird die Diät individuell festgelegt. Sie könnte prinzipiell folgende, allergenarme Bestandteile beinhalten: Getreide: Reis Fleisch: Kalbfleisch, Lamm, Pute Gemüse: Blumenkohl, Brokkoli, Gurke Obst: Birne, Banane Fett: Sonnenblumenöl, milchfreie Margarine Getränke: Mineralwasser, Tee (wenig) Salz/Zucker.

Bessert sich das klinische Bild unter dieser Basisdiät nicht, so kann davon ausgegangen werden, dass Nahrungsmittelallergien kaum eine Rolle spielen. Weitere diätetische Einschränkungen sind dann überflüssig. Bessert sich die Symptomatik, so sollte ein oraler Provokationstest folgen. Dabei werden schrittweise die im Test verdächtigen Nahrungsmittel wieder verabreicht. Eine sinnvolle Reihenfolge für die Testung wäre z.B. Kuhmilch (ggf. Soja) - Nahrung Hühnereiweiß Weizen weitere Gemüsesorten (z.B. Kartoffel, Karotte) weitere Obstsorten weitere Getreidesorten weitere Fleischsorten.

Vorgehen bei Verdacht auf eine bestimmte Nahrungsmittelallergie

Wenn ein spezieller Verdacht auf eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel fehlt, wird das Kind zunächst auf eine Basisdiät gesetzt, die wenig Allergene enthält. Sie besteht bei Säuglingen aus einer speziellen allergenarmen Nahrung. Bei älteren Kindern wird die Diät individuell festgelegt. Sie könnte prinzipiell folgende, allergenarme Bestandteile beinhalten: Getreide: Reis Fleisch: Kalbfleisch, Lamm, Pute Gemüse: Blumenkohl, Brokkoli, Gurke Obst: Birne, Banane Fett: Sonnenblumenöl, milchfreie Margarine Getränke: Mineralwasser, Tee (wenig) Salz/Zucker.

Bessert sich das klinische Bild unter dieser Basisdiät nicht, so kann davon ausgegangen werden, dass Nahrungsmittelallergien kaum eine Rolle spielen. Weitere diätetische Einschränkungen sind dann überflüssig. Bessert sich die Symptomatik, so sollte ein oraler Provokationstest folgen. Dabei werden schrittweise die im Test verdächtigen Nahrungsmittel wieder verabreicht. Eine sinnvolle Reihenfolge für die Testung wäre z.B. Kuhmilch (ggf. Soja), Hühnereiweiß, Weizen, weitere Gemüsesorten (z.B. Kartoffel, Karotte), weitere Obstsorten, weitere Getreidesorten, weitere Fleischsorten.

Behandlung

Ein identifiziertes Allergen sollte möglichst vermieden werden (Karenz). Allerdings gibt es versteckte Allergene wie z.B. Milcheiweiß und Hühnerei in Zwieback, bei denen man besonders aufpassen muss und eine sorgfältige Ernährungsberatung nötig ist. Bei Nahrungmittelallergenen, denen man nicht aus dem Weg gehen kann, ist häufig eine Langzeitbehandlung mit einem geeigneten Präparat hilfreich. Auch moderne Antihistaminika können zur Linderung der Beschwerden beitragen. In Einzelfällen kann man die Empfindlichkeit gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel, z.B. Kartoffeln, dadurch herabsetzen, dass man dieses Nahrungsmittel möglichst täglich verabreicht. Man beginnt mit winzigen Mengen und steigert allmählich auf die im Alltag akzeptable Menge. Man sollte sich aber immer auch auf Notfallsituationen einrichten, die eine sofortige Behandlung erfordern.

Weiterer Verlauf

Generell ist die Prognose für Kinder mit Nahrungsmittelallergie günstig: In der Regel entwickelt sich innerhalb weniger Jahre eine Toleranz, das heißt, die durch Nahrungsmittel bedingten Beschwerden klingen ab. Rund 80 % der Kinder werden bis zum Schulalter symptomfrei.

Quelle: Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinik Gießen

 

Zuletzt überarbeitet: Juli 2020

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