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Geschrieben von cleo am 15.11.2003, 8:23 Uhr

Trennung - Schlechtes Gewissen?

Hallo!
Hab vor Kurzem schonmal im Partnerschaftsforum gepostet, aber ich denke, ich frage mal euch.
Bin seit 8,5 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit fast 7 Jahren verheiratet und wir haben 2 Kinder (7 und 3) Mein Mann war noch in der Schule als ich schwanger wurde. Als unsere Tochter ein Jahr alt war, begannen wir beide zu studieren. Nur: Ich bin seit 1,5 Jahren fertig mit dem Studium, er hat immernoch kein Vordiplom, jobbt rum und zieht einfach nichts durch. Wir hatten uns geeinigt, dass er den Haushalt macht und sein Studium weiter als Fernstudium, während ich arbeiten gehe. Nur ist es so, dass der Haushalt nie fertig ist wenn ich abends heimkomme, er mault die Kinder nur an und im Studium fällt er auch durch eine Klausur nach der anderen, da er zu faul ist zum Lernen.
Nach außen sieht es so aus, als sei alles ok, denn er kümmert sich ja um die Kids und er meckert auch nicht, dass er den Haushalt machen muss. Aber ich hab einfach Angst um unsere Zukunft, da ich alleine mit meinem Studienabschluss nicht so viel Geld verdienen kann, dass ich uns ein anständiges Leben finanzieren kann.
Alle Verantwortung für unsere Familie lastet auf mir, er ist irgendwie immernoch 19 (obwohl wir beide 28 sind)
Nun habe ich in den letzten Monaten immer mehr festgestellt, wie ich mich innerlich von ihm entferne. Habe mittlerweile gar keine Achtung mehr vor ihm. Trennung kommt mir immer besser vor.
Zu allem hab ich mich auch noch vor Kurzem in einen Kollegen verliebt. Da läuft nichts und wird auch nichts laufen, aber ich merke damit wieder, wie fremd mir mein Mann geworden ist.
Gebt mir nicht den Rat zu reden, denn wir reden seit Jahren, über ALLES. Er weiss, was ich hier auch geschrieben habe. Aber es ändert nichts. Ein paar Tage gibt er sich Mühe, dann verfällt er wieder in den alten Trott.

Tja, und nun denke ich über Trennung nach und habe gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, von wegen gute und schlechte Zeiten... Er ist ja sonst wirklich ok, raucht nicht, trinkt nicht, schlägt nicht, ist meist zu Hause... Aber reicht denn das, wenn ich das Gefühl hab, in ihm ein drittes Kind zu haben als einen unterstützenden Partner???
Kann mir jemand von Euch was raten? Kann man als Frau den Mann verlassen, obwohl er eigentlich "gut" zu einem ist?
cleo

 
2 Antworten:

Re: Trennung - Schlechtes Gewissen?

Antwort von berita am 15.11.2003, 14:35 Uhr

Hallo Cleo,

meist ist es ja anders rum von der Rollenverteilung her :-) Und ich muss sagen, da haette ich schon Verstaendnis, wenn die Frau nicht alles unter einen Hut bekommt, Studium, Kinder und Haushalt puenktlich fertig, wenn der Mann nach Hause kommt. Also muss ich der Fairness halber deinem Mann zugestehen, dass das nicht so einfach ist.

Vielleicht sollte er einen Schlusstrich unter das Studium setzen und sich so einen Job suchen, zum Beispiel halbtags? Oder sich ganz Haushalt + Kindern widmen? Ich meine, wenn er noch nichtmal das Vordiplom hat nach all den Jahren - das wird doch nichts mehr. Was du sonst noch genannt hast, kommt es immer stark drauf an.. bleibt de facto der Haushalt dann an dir haengen oder macht er das meiste doch selbst, irgendwann? Mault er nur mit den Kindern oder kommen sie eigentlich doch gut miteinander aus? Erleichtert dein Mann dir das (Berufs-)leben oder bist du im Grunde AE und er das dritte Kind? Wie wuerdest du nach einer Trennung klarkommen, ohne ihn? Je nachdem, wie genau es nun bei euch ablaeuft, beruht deine mangelnde Achtung vielleicht auch darauf, dass du zu viel von ihm erwartest, bzw. Dinge, der nicht leisten kann oder will. Nicht jeder Mann ist zum Karrieretypen geboren und eigentlich reicht fuer viele Familien auch ein Gehalt, um auszukommen - grosse Spruenge kann man natuerlich nicht machen.

Wenn euch gefuehlsmaessig rein gar nichts mehr verbindet, bringen alle Gespraeche und Ueberlegungen nichts mehr. Nur aus Schuldgefuehlen heraus wuerde ich nicht fuer immer bei einem Mann bleiben, der mir nichts mehr bedeutet. Vielleicht habt ihr aber noch eine Chance, wenn ihr euch ein realistisches Bild von eurer Zukunft macht, in der dein Mann nicht unbedingt ein Studierter sein muss oder perfekter Hausmann.. und du ueberlegst, was dich frueher an ihm angezogen hat und was davon noch da ist und ob dir das reicht.

LG
Berit

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Re: Trennung - Schlechtes Gewissen?

Antwort von cleo am 16.11.2003, 20:44 Uhr

Naja, mit meinem Verständnis ist es nicht sooo weit her, da ich innerhalb von 10 Semestern mit 2 Kindern studiert habe (das zweite kam während des Studiums), einen Hiwi-Job hatte und den Haushalt größtenteils alleine geschmissen hab, während er in seinem Studium rumbummelte. Ich weiss also, dass es zu schaffen ist. Und ich geh nicht arbeiten, weil ich so gerne möchte, sondern weil er ohne jeglichen Abschluss keine Perspektive hat.
Es ist auch nicht so, dass ich zu große Ansprüche hätte, sondern ER träumt immer davon, viel Geld zu haben und sich alles leisten zu können, und das kann ich mit meinem Job alleine nicht. Wenn ich nicht die Finanzen im Griff hätte, würde er das Geld was wir nicht haben mit vollen Händen rauswerfen.

Naja, jedenfalls haben wir dieses WE mal die Kinder zu den Großeltern geschickt und tabula rasa gemacht. Er hört jetzt tatsächlich mit dem Studium auf. Er arbeitet seit ein paar Wochen halbtags, und das versucht er jetzt weiter auszubauen. Für den Haushalt haben wir einen Plan gemacht, bei dem ganz klar ist, wann wer was macht.
Ich hatte ihn im Prinzip schon vor die Tür gesetzt, da der ewige Streit um immer dieselben Themen irgendwie alle Gefühle für ihn ausgelöscht hat. Auf der anderen Seite war ich noch nie ein Mensch, der einfach so aufgibt. Irgendwie hab ich nach diesem WE das Gefühl, es kann wieder werden...ich hoffe es, denn vor knapp 7 Jahren hab ich meinen Traummann geheiratet...
Danke jedenfalls für deine Antwort!
cleo

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