Elternforum Alleinerziehend, na und?

Schwanger und Trennung?

Alleinerziehend, na und?
Schwanger und Trennung?

Mamaglück1991

Liebe Mitglieder, ich muss mir das einfach von der Seele reden und hoffe sehr auf ein paar Erfahrungen eurerseits, die mich vllt ein wenig aufmuntern. In meiner Ehe läuft es länger nicht sonderlich gut. Wir hatten das ganze lange Zeit auf die lange Beziehungszeit, den Alltagsstress etc. geschoben, aber ich glaube es ist einfach mittlerweile die Auseinanderentwicklung. Wir würden nie zusammenkommen, wenn wir uns jetzt erst kennengelernt hätten. Wir sind mittlerweile zu verschieden geworden. Das ist an sich nicht verwunderlich, da wir uns bereits mit 15-16 kennengelernt haben (sind nun 30). Wir haben einen 7 Jährigen Sohn, und jetzt bin ich erneut schwanger. Die finale Entscheidung zur Trennung ohne Ausreden traf ich nach einem erneuten Streit vor einigen Tagen. Vllt hat mir die Schwangerschaft zusätzlich die Augen geöffnet, dass ich SO nicht mehr weiterleben möchte. Für einen medikamentösen Abort wäre es jetzt ohnehin zu spät, eine Ausschabung kommt nicht in Frage und eigentlich halte ich ein zweites (letztes) Kind prinzipiell für sehr willkommen. Nur die Trennungssache macht mir zu schaffen, weshalb ich mich noch nicht wirklich drüber freuen kann. Bleibt das evtl. sogar so? Es wird also wohl so ausschauen, dass mein Mann demnächst auszieht (auf meinen Wunsch hin, weil ich seine Nähe einfach nicht mehr ertrage) und ich mit meinem 7-Jährigen und schwanger alleine bleibe. Der Gedanke an die Befreiung vom Mann erleichtert mich tatsächlich mehr, als dass mich die damit zusammenhängenden Probleme belasten - daher sehe ich zunächst eine netto Verbesserung. Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, wie ich die Wochen rund um die Geburt meistere und wie das so ist, wenn das Neugeborene von Geburt an nur einen „manchmal“ Vater hat. Das wird natürlich ganz anders als wie mein Sohn es erlebt hat, wo Papa von Geburt an mit uns lebte. Außerdem belastet mich auch der Gedanke des allein seins in den ersten Jahren. Hab meinen Sohn zB erst mit 2J. das erste Mal bei Oma für ein paar h lassen können. Übernachtungen waren erst mit ca 5J möglich. Da stell ich mir wenig Möglichkeiten vor, außerhalb der Arbeit unter Menschen zu kommen oder sogar wen Neues Kennenzulernen. Hat jmd eine ähnliche Situation erlebt? Wie war es so und was könntet ihr so rückwirkend für einen Rat für diese Zeit geben? Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen gut ausdrücken ohne falsche Eindrücke zu erwecken. Bin natürlich grad durchflutet von Gefühlen und Gedanken und komme nicht zur Ruhe, weil ich mich zum einen ganz klar trennen möchte so schnell es geht, gleichzeitig aber große Angst habe davor, was kommt. Ich freue mich über jede Antwort und danke im Voraus vielmals!!! Liebe Grüße


heli89

Antwort auf Beitrag von Mamaglück1991

Hallo, Ich bin zwar nicht in der Situation gewesen schwanger zu sein, aber mein Kurzer war erst ein gutes Jahr alt als ich mich getrennt habe. Ich kann einiges deiner Gefühle nachvollziehen, vor allem das auseinanderleben und der Gedanke, daß man heute nicht mehr zusammen kommen würde. Was ich gemerkt habe: man ist stärker als man denkt und bekommt mehr hin als wie man sich zumutet. Und wenn der Entschluss wirklich steht, dann zögere nicht, ihn auch in die Tat umzusetzen. Hab den Mut deinen eigenen Weg zu gehen. Klar wird es schwierig und anstrengend. Aber es gibt viel Unterstützung. Freunde, Familie, Arbeitskollegen, Beratungsstellen, Elterntreffs usw. Es gibt viele Leute, die sagen "Wenn was ist dann melde ich." Mein Rat ist, nimm das ruhig als Hilfe an. Meistens will man den Leuten nicht zu nahe treten. Aber du wirst merken, daß die Leute sich auch drüber freuen helfen zu können. Sei es nur, daß jemand nen Topf Suppe vorbeibringt oder deinen größeren Zwerg zur Schule mitnimmt oder abholt. Eine Trennung bietet einem auch viele Chancen. Nämlich, sich auf dich und deine Kinder zu konzentrieren. Klar hat man dann viel um die Ohren, aber du wirst nicht jeden Tag mit Streitereien, fehlender Liebe usw. konfrontiert und kannst die Energie, die du dafür verwendet hast, sinnvoller investieren. Und das ist so unglaublich viel wert! Bei mir war es am Ende sogar so, daß ich lange Zeit ne Affäre mit nem Kollegen hatte, nur um mich endlich mal wieder begehrt zu fühlen und weil ich nicht den Mumm hatte, mit meinem Mann Schluss zu machen. Und das wollte ich auf Dauer weder meinem Mann noch mir länger antun. Die Befürchtung, erstmal niemanden kennen zu lernen, hatte ich auch. Aber da habe ich noch den Spruch meiner besten Freundin im Ohr. "Wie willst du dich auf etwas Neues einlassen können, wenn du noch in dem Alten festhängst?" Es ist schon eine krasse Situation, aber ich bin mir sicher, daß du deinen Weg gehen und meistern wirst. Sei mutig. Gestehe dir ein, nicht alles schaffen zu können, was du vielleicht schaffen willst. Aber du wirst das besser packen, als du dir momentan in deinem Gefühlsdurcheinander zutraust. Nimm Hilfe an und stehe zu dem, was du fühlst. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles liebe!


Phila83

Antwort auf Beitrag von Mamaglück1991

Ich habe mich von meinem Exfreund getrennt, als der "Große" seinen ersten Geburtstag hatte. Da war ich mit der Kleinen (ungeplant) frisch schwanger. Ich habe meinem Ex dann erst im 7. Monat mitgeteilt, dass ich schwanger bin. Er war 200km weg gezogen und alle 2 WE hat er den Großen für Tagesausflüge abgeholt. Mir ging es nach der Trennung unfassbar gut; es war eine Befreiung und Erlösung. Natürlich sind Dinge alleinerziehend schwerer, aber diese toxische Beziehung wäre nichts gewesen, was ich meinen Kindern hätte vorleben wollen. Befrei Dich. Wenn der kraftraubende falsche Partner weg ist, wirst du viel mehr Kraft für dich und deine Kinder haben. Ich wünsche euch dreien alles Gute! PS: Denk nicht zuviele Schritte aufn mal. Es kann sein, dass K2 voll tiefenendspannt ist. Außerdem: Wenn ein Kind in den Umstand hereingeboren ist, dann läuft das meist sehr einfach. Da ist der Umbruch für den 7jährigen heftiger. Trennung der Eltern plus Baby. Versuch den Großen gut einzubinden und ihm nah zu sein. Du schaffst das!