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Geschrieben von marit am 19.07.2004, 15:12 Uhr

Zukunftsangst - wer leidet auch darunter?

Ich leide definitiv darunter, aber nur für meine Generation, nicht für die folgenden. Das Problem mit der Arbeitslosigkeit wird sich erledigt haben, bis unsere Kinder groß sind. Die werdens GERADE gut haben, was den Arbeitsplatz angeht, denn wenn es so ist, daß sie immer mehr Rentner versorgen müssen, heißt das doch im Gegenzug, daß mit den Geburtenstarken Jahrgängen noch recht lange sehr viele Konsumenten auf dem Markt sind, um die sich immer weniger Arbeitende kümmern müssen. Arbeitslosigkeit ist also wohl eher ein aktuelles Problem, als eines der Zukunft. Ich finde eher, daß wir in unserer Generation die Arbschkarte gezogen haben. Wir haben eine extreme Konkurrenz um die Arbeitsplätze, unglaublich hohe Sozialabgaben und Steuern und unsere Renten sind alles andere als sicher. Ein Teil unserer Generation erwartet wenn sie in die 60er kommen vielleicht ein Erbe, das das etwas abfedert. Denjenigen, die keines erwartet, wird es aber materiell sehr schlecht gehen. Also wir haben kein Geld übrig, privat groß vorzusorgen, mein Mann ist jetzt schon Arbeitslos und ich habe nur einen Vertrag für (noch) 2 1/2 Jahre. Was sich danach ergibt, weiß ich nicht, wo ich wir dann leben würden auch nicht. Mir macht Angst, daß ich keine Klaren Zukunftsbilder für die nächsten ca 5 Jahre habe. Ich würde so gerne mal etwas besser wohnen oder auch mal ganz normal in Urlaub fliegen. Ich vermisse nicht die beiden Autos oder die Spülmaschine oder die teuren Möbel, die meine Eltern sich noch leisten konnten, aber daß da keine Sicherheit ist zumindest ETWAS über dem Existenzminimum dauerhaft leben zu können, das vermisse ich schon. Deshalb verstehe ich auch nicht, daß jemand FREIWILLIG ein Modell lebt, wo nur eine Person arbeitet. mich macht es verrückt vor Angst, daß mein Mann arbeitslos ist und mein Job auch unsicher. Wenn er einen Job hätte, der vielleicht nur ca 200 Euro über dem Existenzminimum läge, ginge es mir so viel besser, weil ich wüßte, daß wr dann auch mal ein paar Monate durchhalten könnten, wenn ich meinen Job verliere. Passierte das jetzt, würde alles über uns zusammenbrechen, wir könnten unsere Schulden nicht abstottern, hätten sofort einen Schufa-eintrag etc.

Unsere Kinder werden sicher viele Abgaben haben und ein bescheideneres Lebensniveau (was an sich ja nicht so schlimm ist), aber sie werden auf jeden Fall kein Problem haben, einen Arbeitsplatz zu finden- das ist jedenfalls meine feste Überzeugung. Vor allem werden sie frühzeitig wissen, wie wichtig eine gute, zügige Ausbildung ist. WIR sind da noch ziemlich in die Falle getappt. Als ich 1994 mein Studium begann, galt es noch als gut, erst mal ein "studium generale zu machen" und ein Semester lang in alle Fächer zu schnuppern. 10 Jahre später ist das schon etwas, was man im Lebenslauf rechtfertigen muß...

 
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