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Nochmal: Wo fängt Rassismus an?

Thema: Nochmal: Wo fängt Rassismus an?

Hallo, wenn sich jemand unwohl mit einer Bemerkung anderer fühlt, da fängt es doch schon an. Meine Tochter mußte sich auch mal anhören, das man einen anderen Papa lieber hat, weil ihr Papa doch ein ....... ist. Sie ist auch dunkler als andere. Natürlich kann ich die Kinder dafür nicht verantwortlich machen, aber ich aber sofort die Eltern angesprochen und gesagt, das ich solche Äußerungen nicht mehr hören möchte. Im Kiga fingen auch seitens der Kinder Bemerkungen an, dies hat nicht nur meine Tochter betroffen. Da habe ich mit den Erzieherinnen gesprochen und mit den anderen betroffenen Eltern und siehe da, es wurde ein Projekt "Andere Länder" in die Wege geleitet. Es wurde, anhand der Kinder, gezeigt welche Nationalitäten sie dort haben und die Mütter haben typische Mahlzeiten im Kiga gekocht oder haben diese mitgebracht. Danach hörte es auch auf. Was ich damit sagen möchte ist, warum nicht schon jetzt die Weichen stellen? Es ist richtig das die Kinder nur das wiedergeben, was sie von Erwachsenen hören, aber genau da sollte man ansetzen, damit vielleicht auch die Erwachsenen feinfühliger werden. Aufgrund der vermeintlichen Nationalität meines Mannes, habe ich auch mal einen Job verloren. Ich sage schon lange nicht mehr, das ich Deutsche bin sondern Europäerin!!! Was ich auch völlig daneben finde ist, wenn so manche erzählen der XY das ist aber ein feiner Türke - dies würde man nie über ein Italiener sagen, sondern höchstens Luigi ist echt nett usw. Um nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Ich an deiner Stelle würde sofort mit den Erzieherinnen sprechen und auch deutlich machen, das es völlig daneben ist, was für Äußerungen die von sich geben - aber natürlich dezent.

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 08:16



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meine Tochter geht auf einekleine Schule, 2 erste Klassen mit jeweils 19 kindern (fingen an mit 15/16) in ihrer Klasse sind 3 Deutsche und 16 Kinder anderer Nationalität. Da ist ALLES dabei. Russinnen, Türken, 3 Kinder aus Äthiopien, Albanien, Polen, Frankreich... wir ´haben ALLES. Die beste freundin meiner Tochter sit aus Äthiopien, die andere gute Freundin halb aus Hawaii, halb aus der Ukraine. Die gesamte Clique, die hier jeden tag rumspirngt, ist dunkelhäutig, und zwar nicht alle gleich, manche heller, manche dunkler... ;-) Und ich bin so froh, dass es hier erst garkeine dummen Kommentare gibt!!! ach ja, der Dateiname hat NICHTS mit der Hautfarbe zu tun, sondern mit den schwarzen Balken---

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 08:52



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Die shen aber alle total süüüüüüüüß aus!!!

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 09:06



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Ich finde es schön zu hören, das es sowas bei euch nicht gibt. Das ist selten geworden, aber ich finde selbstverständlich!

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 09:10



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So stell ich mir das vor...... ohne Worte...

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 09:32



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Und Kinder können grausam sein.Ich bin 1976 in einem ganz kl.Kaff geboren.Da war es das kleinste Problem das meine Mutter so jung und ledig ein Kind bekommt.Vielmehr die Tatsache das Kind ist ja "schwarz"beschäftigte das ganze Dorf. Das ging soweit das schwarze Bananen bei uns vor der Tür lagen und es will natrürlich niemand gewesen sein. Ich spreche hier nicht von Kindertaten,denn das waren definitiv erwachsene. Später im KIGA und Grundschule war es ok denn alle diese Kinder wurden mit mir gross und da war es einfach kein Thema und normal. Als wir dann aber in die 5 Klasse wechselten wurde es Thema weil wir täglich an einer Herde Schafe vorbeikamen.Alle Schafe waren weiss nur eines dummerweise war schwarz und das war der Aufhänger um mich da mit allem was den Kinder dann so einviel durch den Kakao zu ziehen. Auch in der Berufsfachschule ging es weiter was mir dann zum ersten Mal Angst machte(vorher war es einfach nur verletztend).Aber wenn man dann auf einen schon fast erwachsenen Jungen trifft der seinen Hass in Worte fasst dann wird einem anders.Für den alles was nicht deutsch aussieht auch nicht deutsch ist egal was im Pass steht. Von Glück kann ich reden das meine Klasse hinter mir stand und sich ihn zur Brust nahm. Er lies sich zwar nicht überzeugen aber mich in Ruhe. Ich denke als das es durchaus Sinn macht das im Kindergarten schon anzusprechen(egal ob es da nun um Farbige,Türken oder sonstwas geht). Und dann kann man einen Meilenstein legen das aus diesen Kinder solcher Erwachsene werden die für "Andersartige"einstehen. Ich hoffe das meine Kinder diese Erfahrunge sei es das sie es am eigenen Leib erfahren müssen weil sie evtl etwas dunkler sind als andere oder eben weil ich ihre Mutter bin. Damit umzugehen weiss ich dann auch noch nicht. Gruss Sandy

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 10:16



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ein kunterbunter haufen, leider ist meine Kamera kaputt, eine kleine Japanerin pflückt mit einer kleinen Türkin gerade Vogelmirre für unsere Kaninchen, während die Hawaiianerin mit den 2 Äthiopierinnen Sonnenblumen sät. meine tochter hüpft derweil mit einer Russin durch den garten und singt "wir sind Naturfeen, wir sind Naturelfen, wir helfen helfen helfen" so, ich muss jetzt raus, ich werde nämlich zur Blumenkönigin gekrönt *haha*

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 13:51



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es hat sehr viel mit dem elternhaus zu tun, wenn kinder im kindergarten schon solche äußerungen von sich geben. hier bei uns sagte mal ein kleiner junge zu einem türkischen Mädchen: "du türkische schlamp*" Als man den jungen dann fragte, was das eigentlich heißt, meinte er nur: Das sagt meine mama immer, weil meine nachbarin auch türkin ist" man muss gut aufpassen, WAS man in gegenwart der kleinen von sich gibt. klar gibts auch ausnahmen und kinder schnappen schnell mal was auf und sagen das nach, aber meist kommt es schon aus dem elternhaus.

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 10:13



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ich denke auch, das sowas aus dem elternhaus kommt. und nicht unbedingt bewusst rassistisch, sondern es ist nunmal "normal", dass anderssein = fremdsein mit unsicherheit und angst verbunden ist. das ist nur in der heutigen globalisierten und "weltoffenen" zeit irgendwie fehl am platze. ich denke, dass viele, die keinen kontakt mit "anderen" (dunkelhäutigen, fremdsprachigen, anderslebenden, homosexuellen, behinderten.....die reihe lässt sich immer weiter fortführen) sich eben selbst ihre meinung über diese personengruppen konstruieren (also vorurteile haben) und dann irritiert sind, wenn diese meinung im direkten kontakt widerlegt wird (daher kommt wohl auch der "feine türke" ) das kleinkinder diese fremdheit erkennen, spricht für sie, und es liegt an den eltern, dann toleranz und offenheit zu vermitteln, um das kind nicht auch in diese vorurteil-spirale zu setzen. mein sohn sagte auch mal zu einem dunkelhäutigen kind: "du siehst aber komisch aus" und wir eltern haben dann gemeinsam erklärt, dass es unterschiedliche hautfarben und "kulturkreise" gibt. ähnliches erlebnis, als ich meinen sohn mit zur arbeit genommen habe (sozialer bereich): natürlich ist es für kinder seltsam, dass es menschen gibt, die anders sind (weil sie eine behinderung haben)...hier kommt es darauf an, was man für eine haltung vermittelt. und gerade erzieher sollten reflektieren, welches implizite menschenbild sie haben, wenn sie mit kindern reden. LG

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 11:09



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Mir ist es sehr wichtig, dass meine Jungs (5,5 und 4 Jahre) jedem Menschen gegenüber mit dem gleichen Respekt auftreten, egal welches Aussehen, welche Behinderung, welche sexuelle Orientierung! Einer meiner besten Freunde kommt aus Ghana. Die Jungs lieben ihn. Die Blicke der Menschen rund um uns, wenn meine Jungs freudig auf ihn zu rennen und umarmen ist zum Ein weiterer sehr guter Freund ist leicht geistig behindert. Wir treffen uns recht regelmäßig. Auch ihn lieben die Jungs und laufen auf ihn zu, inkl. Umarmung. Hier wird es eher von den Umstehenden akzeptiert, weil unser Freund recht gut integriert ist. Auch das Thema sexuelle Orientierung ist schon ein Thema. In unserem Freundeskreis haben wir (leider) nur heterosexuelle Personen. Meine Jungs wissen aber, dass es anders auch geht. Sie sagen immer wieder Mal: "Es können sich aber auch Papa und Papa oder Mama und Mama lieben!" Für sie ist das die Bezeichnung für Mann und Frau. Ich sage das immer wieder, dass es keine Papas oder Mamas sein müssen. Sie haben es aber im Prinzip verstanden. Ich befürchte nur, so wie ich die Leute in unserer Umgebung kenne, dass meine Jungs mit dieser Einstellung recht alleine dastehen werden, so wie mein Mann und ich! LG Bettina

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 11:33



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von der eigenen Betroffenheit. Wie ich unten schon gesagt habe, möchte ich nicht unnötige Pferde wild machen , aber auch nicht alles schlucken. Ich selbst hab einen großen negativen Erfahrungsanteil mit "Rassisten" und auch Neonazis. Das macht mich "empfindlicher" als andere. Und andere, die nicht soclhe Erfahrungen gemacht haben sind "unsensibler". Ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine. Viele Grüße und Danke für die vielen Meinungen und Anregungen

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 13:14



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Also, ich bin ja quasi nicht selbst betroffen. Aber ein großes Anliegen als Erziehungsniete ist mir dennoch, Leo Toleranz zu vermitteln. Ihn also einfach daran zu gewöhnen, dass nicht alle gleich aussehen, sprechen, denken, glauben. Wegen mangelnder Dichte Andersaussehender kaufe ich halt wenigstens Bücher, gezielt mit anderen Hautfarben etc. illustriert. Mit so kleinen Dingen fängt es doch an.

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 13:50



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Almut: Wieso bist Du eine Erziehungsniete ???? Natürlich fängt es mit solchen kleinen Dingen an. Meine beiden z.B. spielen einmal die Woche mit einem kleinen Mädchen, das ganz frisch mit ihrer Familie aus dem Irak geflohen ist undfast gar kein deutsch versteht. Die drei verstehen sich prima, trotz sprachlicher Hürden. Ich meine mit dem Treat, das die Empfindlichkeit, auf etwas zu reagieren sicher auch mit den eigenen Erfahrungen zusammen hängen. Und irgendwo musst Du doch da was "mitbekommen" haben, was Dich dazu bewegt, deinem Kind diese Werte zu vermitteln ;-) Entweder aus eigenen Erfahrungen, aus deinee eigenen Sozialisation oder weil Du doch keine Erziehungsniete ;-) bist. Grüße

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 13:56



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Musste schmunzeln. Niete, weil ich es nicht so genau nehme mit manchen Förmlichkeiten der Erziehung, also Leo darf auch gern die linke Hand hinhalten, wenn er denn Hand geben will. Sowas mein ich. Ich versteh dich gut, weil das ein wunder Punkt für dich ganz persönlich ist, der sich bei deinen Kindern fortsetzt. Ich wurde so sozialisiert, habe mich viel mit diesen Themen beschäftigt, habe einen pechschwarzen Schwager und eine mittelbraune Nichte und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch gleich viel wert ist. Alles andere macht mich verzweifelt, aggressiv, traurig etc. Und ich werde zeit meines Lebens dagegen agieren! Kämpferische Grüße, die Almut

Mitglied inaktiv - 07.04.2010, 21:00